KVLTGAMES e.U. und die Identitären

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Baixi
Beiträge: 5
Registriert: 4. Feb 2017, 22:11
Wohnort: Ried im Innkreis

KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Baixi »

Hallo liebes Podcast-Team,

ich hätte ein Anliegen, welches eventuell euer Interesse wecken könnte und eventuell eine Recherche für Backer wert wäre.
Kurz zum Hintergund:

Ich bin politisch aktiv als SJler, wie man bei uns in Österreich sagt, sprich Mitglied der sozialistischen Jugend, also Teil des ganz linken Flügels der SPÖ.
Im Zuge unserer politischen Arbeit haben wir aktuell mit den Identitären (Neue Rechte) zu tun, welche in Steyregg in der Nähe von Linz ihr Headquarter oder Zentrale haben. Dort treffen sich diese unglaublich symphatischen Idioten laufend und fantasieren von ihren Reimigarationsbemühungen etc.
Da diese Chaoten (glaub Gendern ist nicht notwendig- da hoffentlich keine Frau so dumm sein kann dort mitzumachen) auch eine Website pflegen, stieß ich dort auf eine Firma namens KVLTGAMES e.U.. Jene, entwickelt bzw. entwickelte patriotische Computerspiele, konkret Heimat Defender: Rebellion und gerade noch in Entwicklung The Great Rebellion.

Ihr seid für mich die einzige mir bekannte Instanz von qualitativen Spielejournalismus, welcher ich zutrauen würde einen tollen und wertvollen Podcast auf die Beine zu stellen, um eine Sensibiltät zu schaffen, dass Neonazis, und nichts anders sind diese Penner, in allen Medien uns versuchen von ihrem perfiden Gedankengut zu überzeugen.
Es sind vermutlich so oder so schlechte und nicht nennenswerte Spiele, dennoch finde ich das diese bedenkliche Bewegung mit ihren Ambitionen, nicht nur investigativen Journalismus verdient hat, sondern auch einen Mehrwert für jene bietet, die immer der Meinung sind, Spiele sind größtenteils unpoltisch.
Wie ihr schon oft in eueren Podcasts gesagt habt, trifft jedes Spiel eine politische Aussage, nur für viele nicht schnell erkennbar.
Tetis sagt über genauso viel über unsere Jagd nach Perfektion, Anerkennung, Wachstum aus als eine Wirtschaftssimulation wie Anno 1800, nur nicht so offensichtlich.
Warum erwähne ich das hier, weil es im Zuge des Releases von The Last of Us 2, senile, konservative Geister der Meinung waren, dass diese Story eine Instrumentalisierung des Mediums seitens der linken Gesellschaft ist. Ihr habt zu den jeweiligen Podcasts schon alles gesagt dazu, will hier nicht Redundanz versprühen.

Bei Heimat Denfender : Rebellion haben wir den Fall, dass dieses Spiel eine Botschaft senden soll, nämlich rechtes Gedankengut wieder zu normalisieren, was total bedenklich und absurd ist, da hier Nationalismus und Faschismus das Leitmotiv dieses Spiel war.

LG Christoph

PS: Entschuldigt manche Beistriche, da war und bin ich nach wie vor nicht gut diese richtig zu setzen.
Mit freundlichen Grüßen

Baixi :dance:
imanzuel
Beiträge: 3597
Registriert: 8. Feb 2017, 22:58

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von imanzuel »

Ich bin mir nicht sicher ob ich da den Podcast verwechsle, aber ich glaube ThePod (keine Ahnung wer das war, denke mal Andre) hat glaube ich irgendwann mal erwähnt das man darüber (Heimat Defender) kein Podcast machen möchte weil die sonst das Gefühl haben das man damit nur mehr Aufmerksamkeit auf das Spiel zieht.

Haben die irgendwas neues gemacht? Oder gibt es einen Grund gerade jetzt darüber etwas zu machen? Ich meine die Spiele gibts soweit ich weiß eh nicht bei Steam oder GOG, geschweige denn auf der Playstation. Die große Masse wird man damit nicht erreichen können. Die wo das Spiel kennen und Bock drauf haben das zu spielen, bei denen sollte die Gesinnung eh klar sein. Von daher sehe ich keinen Grund darüber irgendwas zu machen. Ich persönlich hab das Spiel bis zu diesem Thread her und auch die Firma dahinter schon wieder vergessen gehabt, und ich denke es wäre dabei besser geblieben :D
Notiz für mich
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Jochen Gebauer
Beiträge: 1384
Registriert: 1. Nov 2020, 17:41

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Jochen Gebauer »

So eine Grütze adeln wir in der Tat nicht mit Berichterstattung. Wäre natürlich was anderes, wenn das Ding jetzt total durch die Decke ginge. Aber man muss nicht über jedes Stöckchen springen, das einem die Rechtsradikalen hinhalten, um Reichweite zu erzeugen. Genau das ist imho sogar ein mediales Grundproblem: egal, mit was die um die Ecke kommen, die Medien freuen sich rechtschaffen empört über massenweise Klicks. Natürlich soll und darf man Rechtsradikalität nicht ignorieren, aber man muss und darf sich von denen auch nicht spielen lassen wie eine Klaviatur.
Maliko
Beiträge: 317
Registriert: 22. Jul 2017, 18:12

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Maliko »

Das sehe ich tatsächlich Ähnlich. Einen Podcast zu diesen Geistigen Entgleisungen zu machen ist meiner Meinung nach das genau falsche. Man muss bedenken dass auch Kinder den Podcast hören und diese sind leider noch recht leicht beeinflussbar. Vor allem die könnten dann auf die Idee kommen, dass man sowas doch mal ausprobieren muss und damit haben die Macher genau das erreicht was sie wollten. Vor allem da viele junge Menschen (also wirklich die unter 12 Jahren) halt noch sehr leicht beeinflussbar sind und Propaganda nicht erkennen können. Und ich denke mal wer eh rechten Gedankens ist, der wird das Spiel eh schon kennen und wird auch durch einen entsprechenden Podcast hier im Projekt seine Einstellung nicht ändern.
Otis
Beiträge: 1323
Registriert: 23. Mai 2021, 19:30

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Otis »

Wenn's darüber was interessantes zu sagen oder berichten gibt, fänd' ich's aber auch schade und albern, das Thema totzuschweigen. Kann natürlich nachvollziehen, wenn man einfach keinen Bock darauf hat, nur gerade das Argument, wenn das durch die Decke ginge, wäre das etwas anderes, finde ich seltsam. Über Hatred und J. K. Rowling wurde auch gepodcastet, etwa nur, weil's gerade in war? Denke mal, bei Themen, die eher etwas unterm Radar vieler Spieler laufen, wäre es doch erst recht angebracht sie zu behandeln, zumal von solchem Gedankengut und der propagandistischen Aufmachung meiner Meinung nach erheblichere Gefahr ausgeht, wenn sich niemand kritisch damit auseinander setzt, als von anderen kontroversen Titeln.

Und "den Podcast hören auch Kinder"? Ernsthaft jetzt? Mal davon abgesehen, dass hier ständig kinderungerechte Inhalte besprochen und gesendet werden, zieht das Argument "junge Menschen sind noch beeinflussbar und erkennen Propaganda nicht" mal so überhaupt nicht, wenn mit einer Besprechung solcher Spiele genau diesbezüglich Abhilfe geschaffen werden dürfte, anstatt dass die Jugend alleine darüber stolpert und den Dreck unbegleitet konsumiert.

In dem Bereich muss man auch nicht zwangsläufig jemanden mit Argumenten vom Gegenteil überzeugen, es kann auch hilfreich sein, einfach Stellung zu beziehen. (Womit ich nicht sagen will, dass The Pod das müssen oder so.) Gerade bei der beeinflussbaren, unerfahrenen Jugend mag das einiges bewirken, wenn Leute, auf die sie sonst hört, sich dagegen aussprechen; eventuell noch sachlich untermauert.
imanzuel
Beiträge: 3597
Registriert: 8. Feb 2017, 22:58

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von imanzuel »

Otis hat geschrieben: 3. Okt 2023, 12:29 Über Hatred und J. K. Rowling wurde auch gepodcastet, etwa nur, weil's gerade in war?
Kein Vergleich zu den beiden. Rowling ist so oder so dauerpräsent, genau so auch Hogwarts Legacy. Hatred war auch in der Form "weltbekannt", darüber hat man auch überall was gelesen. Hatred hat auf Metacritic 48 Reviews, das sind Zahlen worüber manche Indiegames nur träumen können. "Totschweigen" hätte da gar nichts gebracht, das Spiel war bekannt.

Das sieht bei Heimat Dingsbums doch völlig anders aus. Das gibts nicht mal auf Steam. Wer kennt das Spiel überhaupt? Geh raus auf die Straße und frag 100 zufällige Passanten, ich wäre geschockt wenn das mehr als einer von hundert kennen würde. Es gibt null Grund darüber was zu machen. Was anderes wäre gewesen wenn das auf Steam 10k Spieler im Peak hätte.
Notiz für mich
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Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Rigolax »

Den Thread gab's beim Vorgängertitel ja. Dort sah ich einen recht hohen Nachrichtenwert, weil beim damaligen Stand so eine objektiv mehr oder weniger hohe Produktions"qualität" rein technischer Natur -- natürlich per se wirklich kein großer Wurf, eben für einen propagandistischen Titel -- von Neurechten (gemeint ist die politische Strömung) bzw. Identitären mit vor allem angedachter Veröffentlichung auf Steam eben journalistische Relevanzkriterien erfüllt. Das ist beim Nachfolger hier nicht mehr wirklich so imho. Der Fall bietet sich eh eher für Hintergrundberichte an, also man macht etwa ein Feature über Propaganda im Spielekontext aus dem rechten Spektrum und thematisiert es. Wobei ich glaube, ehrlich gesagt, es passt gar nicht mal sooo sehr in die Ausrichtung beim Podcast hier allgemein; ich würde absolut zutrauen, dass man das Thema angemessen und informativ behandelt, war ja auch so bei "Rape Day" etc., ggf. mit einem Experten, aber na ja, es wäre schon eher außer der Reihe.

Es gab zum ersten Teil ein wenig Berichterstattung außerhalb des neurechten/identitäre Dunstkreies, auch der Indizierung, aber nicht sehr viel, siehe der ältere Thread auch.

(Am Rande, sorry wenn das irritiert, aber ich war mir am Eingangsposting kurz nicht sicher, was die Intention ist. Ich würde empfehlen, künftig, "patriotisch" in Anführungszeichen etwa zu schreiben, weil es m.E. missverständlich ist; der Begriff ist nicht gänzlich negativ konnotiert, vor allem wenn man eher amerikanisch/amerikanisiert unterwegs ist. (Ich benutze ihn aber auch nicht positiv und würde mich nicht als "patriotisch" bezeichnen). Diese Spiele beziehen sich eben auf eine ganz bestimmte Art von Patriotismus bzw. was sie dafür halten, man könnte eher Nationalismus sagen, konkret geht es u.a. um sog. Ethnopluralismus (bzw. was sie darunter verstehen, weil auch das ein mehrdimensionaler Begriff ist).)
Otis
Beiträge: 1323
Registriert: 23. Mai 2021, 19:30

Re: KVLTGAMES e.U. und die Identitären

Beitrag von Otis »

Es ging lediglich um den Gedanken, man möge etwas, das einem ethisch, moralisch oder sonst wie frag-bzw. ablehnenswürdig vorkommt, keine Bühne bieten. Wenn man da schon eine Auswahl trifft, halte ich es für sinnvoller, man behandelt etwas, das in der Medienlandschaft unter geht, anstatt sich über etwas auszulassen, wo eh schon alle und ein Dutzend mehr drauf eindreschen.

Womit ich die Themenauswahl hier nicht kritisieren will, denn wir machen, worauf wir Lust haben, ist glücklicherweise die Prämisse. Kann mich nur der Argumentation nicht anschließen, insbesondere mit dem Zusatz, wenn alle drüber reden, reden wir auch darüber. Wenn alle drüber reden, braucht's nicht noch einen mehr. Worüber keiner redet, doch schon eher.
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