bonkic hat geschrieben: ↑10. Okt 2023, 15:03
ich glaube / denke / befürchte, nein: ich bin mir sogar sicher, dass es israel nicht bei luftangriffen belassen wird.
man wird dieses mal alles daran setzen, den hamas komplett zu zerschlagen. und das wird in der tat sehr sehr hässlich werden. für alle (un-) beteiligten.
Pläne für eine komplette Säuberung und Räumung von Gaza liegen wahrscheinlich als Eventualität in der Schublade (i.e., eine andere Möglichkeit die Hamas komplett zu zerschlagen sehe ich zumindest militärisch nicht). Vielleicht ist diesmal das Maß so voll, oder man sieht sich selbst soweit im Recht, dass das tatsächlich stattfindet? Ob Israel dafür aber tatsächlich die Power und Härte hat, angesichts der daraus entstehenden Flüchtlingsströme und zivilen Toten etc, der Größe des Gazastreifens, Edit: und der Tatsache das dann alle Geiseln mit Sicherheit sterben werden, weiß ich nicht...
Edit 2: OK, zumindest ist Gerhard Conrad, den ich für einen Experten in den Dingen halte, nicht der Ansicht. Auszug aus einem Interview bei der ZEIT, leider Paywalled:
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ZEIT ONLINE: Welche Optionen hat Israel jetzt?
Conrad: Zunächst müssen die restlichen Standorte freigekämpft werden. Und danach? Die jetzige Füh-rungsriege von Hamas wird diesen Krieg auf die Dauer wohl eher nicht überleben. Die Verantwortlichen zu liquidieren, ist eine grundsätzliche politische Entscheidung, von der ich annehme, dass sie auch ge-troffen wird. Dazu hat Israel die Versorgung von Gaza abgeschnitten, auch wenn der Kampf damit auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Wahrscheinlich wird es dann früher oder später zu Ge-sprächen über einen Gefangenenaustausch kommen.
ZEIT ONLINE: Ist denn die Rückeroberung des Gazastreifens eine Option?
Conrad: Die Rückeroberung des Gazastreifens wäre äußerst verlustreich, sie würden noch viel mehr isra-elische Leben kosten. Der Gazastreifen ist inzwischen wie eine Alpenfestung ausgebaut. Noch an-spruchsvoller wäre dann, dort die militärische Sicherheit und Kontrolle zu behalten. Nicht umsonst hat sich Israel seinerzeit einseitig zurückgezogen. Das muss in irgendeiner Weise politisch verhältnismäßig sein. Und das ist schwer vorstellbar."