Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

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Bianco Zigar
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Bianco Zigar »

Weiss nicht ob das schon genannt wurde, aber die Tatsache, dass die VG Wort auch einen Einfluss auf die Positionierung der relevanten Information in einem Artikel (den Tip den man suchte) hat, ist ja nicht gegeben. Die interessiert ja nur Wortanzahl und Klicks. Die Positionierung ist ja nur für Verweildauer, und damit Seiteninhaber relevant.
Rince81
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rince81 »

ich finde die angegebenen Zahlen auch nicht so gering, sondern ein normales Durchschnittsgehalt. Gerade da wir mittlerweile über eine Branche reden, in denen Quereinsteiger und Studienabbrecher die Regel sind, da es keine formale Ausbildung und Einstiegsvorausetzungen gibt. Da hatte ich bei all den Ankündigungen vorher mit völlig anderen Zahlen und Niedriglohnsektor gerechnet. Ich gönne jedem Arbeitnehmer mehr Geld, damit natürlich auch Spieleredakteuren. So ist das für mich aber eher ein Realitätscheck.
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Skyryd
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Skyryd »

Mo von Wimate hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:20 1. Sehr (sehr) guter Punkt
2. Pauschal sollte man das natürlich nicht machen. Ich gebe aber zu Bedenken: Falls ein Großteil der Betroffenen, dort ihren Lebensmittelpunkt hat, ist der Punkt Lebenshaltungskosten in den Ballungszentren doch nicht ganz unerheblich. Wie viele nun dort wohnen und wie viele nicht, weiß ich nicht, deswegen kann ich den Vorschlag vorerst nicht einordnen.
3. Da gehe ich vorbehaltlos dacore
4. Den kompletten Journalismus in einen Vergleichstopf zu schmeißen, empfinde ich als schwierig. Für die BILD-Zeitung eine DPA News mit ein paar Buzzwords aufzupeppen ist was Anderes als für Spectrum der Wissenschaft einen Artikel zu verfassen, der einem wissenschaftlichen Peer-Review standhält. Schon hier stolpere ich über die Diskrepanz zu Punkt 1. Deswegen auch die Klammer um "sehr".
5. Bei einem Spiele-Journalisten ist die Arbeit für einen Test in einem schwammigen Bereich. Wie viel der 10, 20, 30, 40 Stunden Spielzeit für einen Test ist Arbeit und was davon ist Hobby?
Dank dir für deine Rückmeldung!
Zu den Punkten:

2. Ich gebe zu Bedenken, dass über den Lebensmittelpunkt keinerlei Aussage getroffen wurde. Deswegen würde ich das erst mal außen vor lassen. Wie schon weiter oben geschrieben, kann man darauf dann im Einzelnen noch eingehen.

4. Irgendwo braucht man aber nen Branchenvergleich, finde ich. Das ist seeeehr grob, ich weiß, aber letztlich nützt es ja nichts, völlig unterschiedliche Branchen miteinander ins Verhältnis zu setzen. Ich bin dabei von einer ganz naiven Grundvorstellung ausgegangen: Ich teile der Allgemeinheit (nützliche) Inhalte mit, recherchiere dafür, bereite sie auf, bringe sie in Form.

5. Ähnliche Gedanken haben sich da auch bei mir schon eingeschlichen. Bin aber zum Ergebnis gekommen, dass ich das erst mal nicht berücksichtigen würde, denn auch im Podcast haben wir schon oft gehört, dass es durchaus einen erheblichen Unterschied machen kann, ob man Games rein jobtechnisch spielt, oder einfach weil man darauf jetzt Lust hat.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

BroBono hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:16Dieses Verständnis-Problem wurde denke ich auch durch den Podcast erzeugt. Der Einstieg in den VG-Wort Abschnitt startete mit sensationellen Zahlen wie 30-70Tsd, einmal später hat Jochen sogar von 5-6stellig gesprochen. Klar hat man das später wieder versucht einzuordnen und gesagt dass das nicht jeder erreicht, aber vielleicht wäre es besser gewesen nicht mit den Extremen einzuleiten. Das bleibt dann eben bei vielen hängen wie man auch in der Diskussion hier sieht
Nun habe ich diese Extreme aber auch im Nachgang in diesem Thread mehrfach relativiert. Wenn dann trotzdem weiter damit operiert wird, dann fällt das imho irgendwann nicht mehr unter meine/unsere Bringschuld. Zumal dieser Thread auch nicht der Nabel der Welt ist - die zahlreichen Rückmeldungen auf anderen Kanälen unterscheiden sich krass von der Diskussion in diesem Thread. Ich will damit nicht sagen, dass die hier geäußerten Positionen nicht im Kern legitim seien (natürlich kann und darf man fragen, wie viel Geld ein für die Gesellschaft nicht essenzieller Beruf eigentlich verdienen sollte), aber nach meiner Wahrnehmung ist es eine absolute Minderheit, die aus dem Podcast rausging mit "die verdienen ja alle 5.000 brutto". Und denen habe ich direkt geschrieben, dass das einfach nicht stimmt. Dass sowas dann direkt einen Thread kapert und die Diskussion in entsprechende Bahnen befördert, liegt dann wiederum in der Natur des Internetdiskurses.

Interessant übrigens auch, wie der Tenor hier (im Gegensatz eben zu den anderen Feedback-Kanälen) lautet, dass die ca. 2.600€ brutto so schlecht doch nicht seien. Anderswo bekomme ich mehrheitlich das genaue Gegenteil als Feedback. Will sagen: Behaltet bitte im Auge, dass dieser Thread nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Meinungsbildes ist.
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schreckofant
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von schreckofant »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:53 Interessant übrigens auch, wie der Tenor hier (im Gegensatz eben zu den anderen Feedback-Kanälen) lautet, dass die ca. 2.600€ brutto so schlecht doch nicht seien. Anderswo bekomme ich mehrheitlich das genaue Gegenteil als Feedback. Will sagen: Behaltet bitte im Auge, dass dieser Thread nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Meinungsbildes ist.
Das kommt halt stark auf die Blase an. Wie bereits erwähnt, ich kenne einfach sehr viele Menschen die das oder sogar weniger verdienen. Also Menschen aus dem Handwerk, dem Einzelhandel etc.
Wenn man aus einer "Nicht-Akademiker" Bubble kommt. Ist das einfach ein stinknormales Gehalt.

Edit: Hier mal ein Beispielhafter Auszug aus dem Gehaltsvergleich nach Beruf. Wie bereits gesagt, kein Whataboutism. Sondern ein Erklärungsversuch, wieso viele denken, das sei gar nicht wenig. Generell ist das Gehaltsniveau im Deutschland zu niedrig.

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Zwart
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Zwart »

Die Wahrnehmung in der Stichprobe in diesem Anderswo scheint mir dann interessant.

Sieht man sich den Tarfivertrag der Länder mal an, entsprechend 2600€ Brutto der Stufe E5 (1). Diese Stufe ist Berufen mit einer dreijährigen Ausbildung vorbehalten: Gärtner, Notar- oder Rechtsanwaltsfachangestellte, Hausmeister, Kaufleute für Bürokommunikation, Tierpfleger, Elektriker, Tischler uvm.

Normale Leute für mich.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Leonard Zelig »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:53 Interessant übrigens auch, wie der Tenor hier (im Gegensatz eben zu den anderen Feedback-Kanälen) lautet, dass die ca. 2.600€ brutto so schlecht doch nicht seien. Anderswo bekomme ich mehrheitlich das genaue Gegenteil als Feedback. Will sagen: Behaltet bitte im Auge, dass dieser Thread nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Meinungsbildes ist.
Könntest Du das mal verlinken oder sind das keine öffentlichen Statements, sondern Mails an Dich?
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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IDEA
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von IDEA »

Fuer mich klingt das aktuell alles sehr nach "Meine Filterbubble sagt dies" und "Meine Filterbubble sagt das".

So emotionale Momentaufnahmen sind leider nicht viel wert - da braeuchte man sinnvoll erhobene Medianwerte der jeweiligen Bereiche.
Zuletzt geändert von IDEA am 30. Okt 2023, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Skyryd
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Skyryd »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:53 Interessant übrigens auch, wie der Tenor hier (im Gegensatz eben zu den anderen Feedback-Kanälen) lautet, dass die ca. 2.600€ brutto so schlecht doch nicht seien. Anderswo bekomme ich mehrheitlich das genaue Gegenteil als Feedback. Will sagen: Behaltet bitte im Auge, dass dieser Thread nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Meinungsbildes ist.
Natürlich ist das hier nur ein kleiner Ausschnitt. Aber es werden einfach auch super viele Dinge in einen Topf geworfen...Mindestlohn, Lebensunterhaltskosten in München, VG-Wort-Anteile...

Ganz subjektiv:
Ich nehme aus dem Podcast rein informativ mit, dass es durchaus eher schlecht bezahlte Jobs in der Branche gibt. Aber demgegenüber auch durchaus eher gut bezahlte Jobs.

Als Grundstimmung des Casts kam bei mir aber von euch an, dass es insgesamt eher schlechte (und teilweise prekäre) Gehälter seien. Dem kann ich einfach nicht zustimmen, wenn ich die Zahlen interpretiere, die ihr geliefert habt.

Ein anderer User hat hier schon nach den Grunddaten gefragt. Diese Bitte unterstütze ich hiermit. Quellenschutz allem voran, aber wieso nicht ein paar grundlegende Daten, die keinesfalls rückverfolgbar sind, nennen? Gehälter, Wochenstunden, Anzahl der abgegebenen Stimmen, grober Wohnwort...das kann man alles anonymisieren, sodass kein Arbeitgeber auf seinen Angestellten schließen kann..
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Unter dem Tweet auf dem Pod-Acc merkt jedenfalls jemand aus der Gesundheitsbranche in Österreich an, von den "Einstiegsgehälter[n] können wir nur träumen". Ich weiß ja nicht, vermutlich wird das 13. und 14. Gehalt nicht beachtet, das ist in AT halt Standard.
Außerdem jemand aus dem Bereich Grafiker, Designer, Mediengestalter, der die Gehälter nicht niedrig findet. Okay, alles was mit Medien und Kreativität zusammenhängt, wird in der Tendenz schlecht vergütet, das stimmt, eines der 3 Naturgesetze, die ich nun postuliere: Medien/Kreativität, Arbeit mit Händen, hoher Frauenanteil. Alles Indikatoren für schlechte Vergütung, leider.

Ich sag's ja nur ungern, aber im Land der sog. Dichter und Denker ist es m.E. allgemein so, dass es eine krasse Schneise gibt zwischen "hast studiert" und "hast nicht studiert". Daher sind die Hörsäle voll und der Fachkräftemangel riesig. Das ist ein kulturelles Mindset-Ding, das ist in den USA, soweit ich weiß, nicht so, dort kann man als angestellter Klempner auch gutes Geld verdienen, dort gibt es solide Optionen neben einem (dort oft teuren) Studium. In DE will man das Problem m.E. noch durch Massenmigration lösen, d.h. sich Leute ins Land holen, die gerne für diese Gehälter arbeiten, statt mal etwas am Mindset zu ändern. Es gäbe m.E. keinen Notstand in der Pflege, wenn das Einstiegsgehalt für examinierte Krankenpfleger durch die Bank weg bei 4k wäre und wenn im Handwerk eben auch mehr bezahlt werden würde, es passiert aber nicht, das Geld landet woanders.
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ragdel
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von ragdel »

Was mir noch einfällt bzgl. Startgehälter.

Dom meinte ja, er ist 2014-2015 mit 2000 Brutto gestartet.
Ich hab zu der Zeit auch meine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter (Kommunal) beendet und bin auch eingestiegen mit einer EG5 und hatte da auch "nur"
2051 Brutto. Finde das nicht so ungewöhnlich von der Summe.

Und das ist echt ein normales Gehalt gewesen im öffentlichen Dienst. Ist ja nicht so, dass direkt jeder mit einer EG8 oder EG9a eingestiegen ist.
Hatte das auch einige Jahre bis ich mich weiterqualifizieren/bewerben konnte.
Raptor 2101
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Zwart hat geschrieben: 30. Okt 2023, 12:11 Die Wahrnehmung in der Stichprobe in diesem Anderswo scheint mir dann interessant.

Sieht man sich den Tarfivertrag der Länder mal an, entsprechend 2600€ Brutto der Stufe E5 (1). Diese Stufe ist Berufen mit einer dreijährigen Ausbildung vorbehalten: Gärtner, Notar- oder Rechtsanwaltsfachangestellte, Hausmeister, Kaufleute für Bürokommunikation, Tierpfleger, Elektriker, Tischler uvm.

Normale Leute für mich.
Aus der warte hast du recht. Wobei die Länder massive Probleme haben ihren Personalbedarf zu füllen. SpieleJournalisten gelten aber weithin als TechnikAffine und sollten kein Problem haben in den IT bereich quer einzusteigen. Da bekommen Neueinstieger im ersten Jahr mehr, wer da für Mindestlohn arbeitet macht das nicht aus Mangel an alternativen.

Quelle: in meiner Bekanntschaft haben sich in den letzten Jahren mehrere (>10 Leute) um beworben. Vom Anfänger bis hin zum Senior. Da gab es bei jedem einen signifikanten Gehaltsprung (und nein wir haben alle vorher nicht für mindestlohn gearbeitet)

Jochen Gebauer hat geschrieben: 30. Okt 2023, 11:53 ..., aber nach meiner Wahrnehmung ist es eine absolute Minderheit, die aus dem Podcast rausging mit "die verdienen ja alle 5.000 brutto". Und denen habe ich direkt geschrieben, dass das einfach nicht stimmt. Dass sowas dann direkt einen Thread kapert und die Diskussion in entsprechende Bahnen befördert, liegt dann wiederum in der Natur des Internetdiskurses.
Das ging im Podcast ein bisschen bei den Zahlen unter. Du hast es versucht, aber IMHO hättet ihr viel stärker herausstreichen müssen, was das Problem bei 2400 Brutto und (for the sake of argument) 2400 von VG Wort ist. Die Folgen für Rente, Krankengeld, Kindergeld und Arbeitslosengeld (alle staatlichen Leistungen). Das ist für den Arbeitnehmer wenn es drauf ankommt echt mieß. Daher kann ich die Haltung: "das steht mir doch zu" auch nachvollziehen.... Alle beteiligten sehen das halt als Geld das wie "Mana vom Himmel" fällt.

Ich hatte da meinen Wachmacher zum Glück recht früh beim ersten Kindergeld (Elternzeit) als das nur von meinem Basisgehalt ohne Zulagen berechnet wurde...
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

ragdel hat geschrieben: 30. Okt 2023, 12:34 Was mir noch einfällt bzgl. Startgehälter.

Dom meinte ja, er ist 2014-2015 mit 2000 Brutto gestartet.
Ich hab zu der Zeit auch meine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter (Kommunal) beendet und bin auch eingestiegen mit einer EG5 und hatte da auch "nur"
2051 Brutto. Finde das nicht so ungewöhnlich von der Summe.

Und das ist echt ein normales Gehalt gewesen im öffentlichen Dienst. Ist ja nicht so, dass direkt jeder mit einer EG8 oder EG9a eingestiegen ist.
Hatte das auch einige Jahre bis ich mich weiterqualifizieren/bewerben konnte.
Ich hab 2005 für 6 Monate als Entwickler gestartet. Ohne Praxis aber mit abgeschlossener Ausbildung (über die Schule) zum Fachinformatiker: 2500 Brutto bei 40 Stunden. Die letzten Azubis die ich betreut habe haben bei 3400 "Rummgemault" und sich was anderes gesucht. Rekord in meiner Bubble für einen Fachinformatiker (kein Studium, ~10 Jahre Berufserfahrung) 80k Buttojahresgehalt bei 40Stunden

In der tat hatten die Tarifgebunden Firmen in meiner Wahrnehmung von 2017 bis 2021 (und ja da saß ich auf der Seite des Einstellenden) massive Probleme die Gehaltsvorstellungen der Probanden im eigenen Tarifgefüge abzubilden.

[Edit] Highlight meiner Einstellungsgespräche: Quereinstieger ohne Berufserfahrung (!) und Fachfremd (kam aus dem Gesundheitswesen): bekam vom start weg 45K Buttojahresgehalt bei 40Stunden angeboten. Hat abgelehnt, hat woanders was besseres gefunden...
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Wobei der Quereinstieg in IT/Programmieren, soweit ich weiß, nicht mehr so einfach ist, dort wird auch immer öfter ein Studium vorausgesetzt und die Jobs sind auch nicht für jeden, wenn man in der Schule nie Mathe mochte, sollte man es vermutlich lassen, auch wenn man Mathe in der Praxis oft gar nicht so sehr braucht, ich mein nur eine gewisse Affinität für logisches Denken.

EDIT: Woops, hatte User verwechselt. :ugly:
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Heliantha
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Heliantha »

Hier wird ja gelegentlich mit der (vermeintlich) nicht notwendigen/vorhandenen Qualifikation argumentiert: ich gebe zu bedenken, dass man Qualifikationen auf verschiedene Art und Weise erwerben kann, nicht nur über den klassischen Weg der Ausbildung oder Studium. Wenn ich das korrekt in Erinnerung habe, haben Jochen/Dom Redakteure, nicht Junior Redakteure/Trainees/Voluntäre befragt. In vielen Fällen werden Redakteure einige Jahre Berufserfahrung haben und damit Kenntnisse/Fähigkeiten, die nicht jeder einfach so mitbringt.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Leonard Zelig hat geschrieben: 30. Okt 2023, 12:14Könntest Du das mal verlinken oder sind das keine öffentlichen Statements, sondern Mails an Dich?
Das sind private Nachrichten an mich. Mail, Social Media usw.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Rigolax hat geschrieben: 30. Okt 2023, 12:49 Wobei der Quereinstieg in IT/Programmieren, soweit ich weiß, nicht mehr so einfach ist, dort wird auch immer öfter ein Studium vorausgesetzt und die Jobs sind auch nicht für jeden, wenn man in der Schule nie Mathe mochte, sollte man es vermutlich lassen, auch wenn man Mathe in der Praxis oft gar nicht so sehr braucht, ich mein nur eine gewisse Affinität für logisches Denken.

EDIT: Woops, hatte User verwechselt. :ugly:
Ich sag es mal so: bis 2015 hätte ich die Aussage so unterschrieben. Ab 2017 sind die HRs in panik-modus verfallen. Die Firmen die es sich leisten konnten (einfach weil sie mehr bezahlt haben oder die Fachkraft nicht sooo dringend brauchten) haben weiter mit dem Studium gefiltert, das konnten aber bei weitem nicht alle. In meiner Abteilung z.b. konnte man sich das nicht leisten Viele meiner Kollegen hatten kein IT Studium. Einige haben bei uns sogar erst ihr Abi gemacht. Klar wenn man mit Computern und abreiten am Rechner nichts anfangen kann ist der Job in der IT scheiße aber wir reden hier von Spiele-Journalisten. Da seh ich das nicht als hürde :ugly:
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Raptor 2101 hat geschrieben: 30. Okt 2023, 13:08 Klar wenn man mit Computern und abreiten am Rechner nichts anfangen kann ist der Job in der IT scheiße aber wir reden hier von Spiele-Journalisten. Da seh ich das nicht als hürde
Ich weiß nicht, ich würde nicht überschätzen, wie viel Bereitschaft besteht, sich entsprechendes Wissen draufzuladen für einen erfolgreichen Quereinstieg, aber die Perspektiven könnten motivieren.

Das meinte ich ja bzgl. des "learn to code"-Memes, was man auf Twitter öfter sah, das war oft stichelnd gemeint gegenüber Journalisten, aber es ist per se ein durchaus solider Ratschlag. Oh well.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Rigolax hat geschrieben: 30. Okt 2023, 13:10
Raptor 2101 hat geschrieben: 30. Okt 2023, 13:08 Klar wenn man mit Computern und abreiten am Rechner nichts anfangen kann ist der Job in der IT scheiße aber wir reden hier von Spiele-Journalisten. Da seh ich das nicht als hürde
Ich weiß nicht, ich würde nicht überschätzen, wie viel Bereitschaft besteht, sich entsprechendes Wissen draufzuladen für einen erfolgreichen Quereinstieg, aber die Perspektiven könnten motivieren.

Das meinte ich ja bzgl. des "learn to code"-Memes, was man auf Twitter öfter sah, das war oft stichelnd gemeint gegenüber Journalisten, aber es ist per se ein durchaus solider Ratschlag. Oh well.
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Zwart
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Zwart »

Heliantha hat geschrieben: 30. Okt 2023, 13:01 Hier wird ja gelegentlich mit der (vermeintlich) nicht notwendigen/vorhandenen Qualifikation argumentiert: ich gebe zu bedenken, dass man Qualifikationen auf verschiedene Art und Weise erwerben kann, nicht nur über den klassischen Weg der Ausbildung oder Studium. Wenn ich das korrekt in Erinnerung habe, haben Jochen/Dom Redakteure, nicht Junior Redakteure/Trainees/Voluntäre befragt. In vielen Fällen werden Redakteure einige Jahre Berufserfahrung haben und damit Kenntnisse/Fähigkeiten, die nicht jeder einfach so mitbringt.
Ja ok.
Also durchläuft man auch als Games-Journalist eine Ausbildung von, sagen wir, drei Jahren um dann mit 2600€ voll in den Beruf einzusteigen. Erscheint mir immer noch fair und nicht wirklich unterbezahlt. Natürlich nur im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, die ebenfalls drei Jahre Ausbildungszeit brauchen. Wir können uns gern über das Anheben von Löhnen allgemein und Arbeitskampf unterhalten. :D

Und man wusste für was für eine Branche man sich entscheidet. Ich überspitze: Die Aufstiegschancen sind eher mau, tarifgebundene Strukturen gibt es nicht (wurde ja auch im Podcast erwähnt) und die Arbeitsbedingungen erinnern scheinbar manchmal an eine Näherei in Bangaladesch (wenig Licht, Akkordarbeit usw.). Jetzt ist aber so, dass es sehr selten sozioökonomische Zwänge und Perspektivlosigkeit sind, die die Menschen dazu bringen in diese "prekäre" Branche zu gehen. Es ist die Liebe zu Videospielen die diese, in den allermeisten Fällen intelligenten, gewitzten und technikaffinen Menschen dazu bringt als Games-Journalist zu arbeiten, obwohl ihnen viele anderen Möglichkeit offen stünden. Anders als dem geringqualifizierten, nicht ganz so gewitztem Lieferando-Fahrer, dem oft keine anderen Wahl bleibt als Pizzas durch die Gegend zu fahren. Das liest man ja in den Beiträge hier drüber. Und trotzdem finden sich ja Menschen die dafür bei Webedia oder sonst wo knechten gehen und Newsseiten befüllen wollen, statt in Systemhäusern das große Geld zu machen.
Zuletzt geändert von Zwart am 30. Okt 2023, 13:32, insgesamt 2-mal geändert.
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