Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 10:53 Darin wurde gesagt Dom hätte bei The Pod deutlich gesagt Peter hätte Gamestar Plus an die Wand gefahren.
Klingelt es da? Und kann mir jemand die entsprechende Folge nennen?
Nein, das stimmt 100% nicht.

Andre
Chilisidian
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Chilisidian »

Naja, da muss man aber auch ehrlich sagen: Was hat er denn erwartet? Die Kommerzialisierung des Spielejournalismus geht ja nicht erst seit gestern vonstatten. Natürlich wird da jede Entscheidung knallhart auf Wirtschaftlichkeit überprüft. Und das Tests von Indies aus wirtschaftlichen Beweggründen abgelehnt werden, ist ja auch ein alter Hut. Darüber diskutieren wir doch seit Jahren und der Sascha ist doch lange genug in der Branche, um die Vehikel zu kennen. Und dass das alles eher schlimmer als besser wird, dafür musste man doch wirklich kein Hellseher sein. Nicht umsonst flüchten seit Jahren die Leser, die wirklich in der Tiefe interessiert sind, weg von Massenmedien wie der GS und hin zu so Projekten wie The Pod oder Gamersglobal.

Den großen Skandal sehe ich jetzt hier nicht. Dass er da offen drüber spricht, ok. Hinter vorgehaltener Hand weiß doch eh jeder, wie der Markt funktioniert. Und das sage ich, obwohl ich seine Texte wirklich mochte und es schade finde - die Entscheidung aber nachvollziehen kann.
Christian
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Christian »

Glückwunsch zu dieser Folge!
Mein wiederkehrender Ausspruch beim Hören: HEILIGE SCHEI*E!

Ich bin selbst Online-Redakteur, bei einer regionalen Tageszeitung. Und weil ich gern gelegentlich was über Games schreibe, dachte ich schon oft: Warum nicht in die Branche wechseln? Jetzt weiß ich: NEIN! Auch wenn fünfstellige VG-Wort-Ausschüttungen verlockend klingen, aber News-Schreiben am Stück eher nicht so. Und ich möchte mich lieber von meinem Arbeitgeber wertgeschätzt fühlen, als von der VG-Wort. Egal, was am Ende auf dem Konto landet.

Noch mal: Wahnsinnig gute Folge!
Voigt
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Voigt »

Ich bin ja grundsätzlich dem linken Kampf für gerechtere Löhne zugeneigt, nun ist es aber so das glaube Andre schon anmerkte, Verlage sind jetzt auch nicht mit Reichtum beglückt, den Chefs den Arbeitern einfach nur vorenthalten weil sie es können.
Aufgrund der der sinkenden Auflagezahlen, sowie soweit ich weiß auch sinkenden Ausschüttungen von Werbeeinnahmen pro Impression, wird es schwieriger. Die Paywall mit GameStar+ war eine Hoffnung, aber kompeltt gerettet hat die anscheinend ja auch nix.

Anderseits hat Jochen schon recht, wenn Arbeitgeber sagt das ist Ende der Fahnenstange, kann man mit "Provokation", also Androhung dass man geht, doch manchmal noch bissel was rausholen.
Aber denke solange die Redaktionen sich nicht deutlich verschlanken und KI Unterstützung oder so nehmen, damit mehr Geld für die restlichen Mitarbeiter da ist, ist es eher schwierig mit mehr Geld. Insbesondere wenn tendenziell wie bei GameStar eher noch mehr Leute eingestellt werden.

Ich kenne es ja von meiner eigenen Firma, wird sind per du auch mit Geschäftsführern und habe ganz groben Einblick in Einnahmen und Ausagaben. Größer Kostenfaktor mit Abstand sind Gehälter, insbeesondere da in den letzten Jahren die gut gestiegen sind, um Arbeiter anzuwerben/zu halten.
Obwohl die Preise für unsere verkauften Sachen schon echt ordentlich sind, wurden die letzten um nochmal 30% angehoben, trotzdem sind wir mit Glück dieses Jahr bei +-0, eher wahrschenlich sogar Verlust.
Gleichzeitig gibt es Investitionsstau, für die Fertigung bräuchte es neue Maschinen, die aber auch so ne Million kosten, das wird erstmal nix nächstes Jahr wahrscheinlich.

Für den "Osten" zahlen wir schon gute Löhne, für Jena in der Optikbranche aber eher nur so Durchschnitt, und weit weg von Westgehältern.
Was jetzt machen? Würde gerne Produktivtät mit neuen Maschinen erhöhen, aber kein Geld, weil Löhne gestiegen. Hundertprozentig zufrieden sind die MItarbeiter mit den Löhnen aber auch weiterhin nicht, weil die halt auch Konkurenz sehen.
Klar ist halt Aufgabe der Geschäftsführung da was zu finden, damit deren Firma produktiv bleibt, aber so einfach Löhne erhöhen, weil soviel Geld da ist, isses halt auch nicht.
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Chilisidian hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:12 Naja, da muss man aber auch ehrlich sagen: Was hat er denn erwartet?
Also, das Headlines oder gar Inhalte geändert werden, ohne Rücksprache mit demjenigen, der am Ende mit seinem Namen dafür haftet, geht IMO nicht. Und bei allem anderen gibt es eben auch verschiedene Grade, wie man das umsetzt.
Voigt hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:18 Ich bin ja grundsätzlich dem linken Kampf für gerechtere Löhne zugeneigt, nun ist es aber so das glaube Andre schon anmerkte, Verlage sind jetzt auch nicht mit Reichtum beglückt, den Chefs den Arbeitern einfach nur vorenthalten weil sie es können.
Aufgrund der der sinkenden Auflagezahlen, sowie soweit ich weiß auch sinkenden Ausschüttungen von Werbeeinnahmen pro Impression, wird es schwieriger. Die Paywall mit GameStar+ war eine Hoffnung, aber kompeltt gerettet hat die anscheinend ja auch nix.
Soweit richtig. Aber man muss auch bedenken: Wenn einer der börsennotierten Verlage sagt "wir haben da kein Geld mehr für", dann meint er iaR "wenn wir das ausgeben, erreichen wir unser Renditeziel von 20%+ nicht mehr". Auch das ist natürlich weder exklusiv für das Metier, noch besonders neu.

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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Boesor »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:08
Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 10:53 Bin beim querlrsen über das Gsmestar Ende vom Penzhorn über einen Foreneintrag gestolpert.
Darin wurde gesagt Dom hätte bei The Pod deutlich gesagt Peter hätte Gamestar Plus an die Wand gefahren.
Kannst du das mal bitte verlinken? Das klingt ... absurd.
https://www.gamestar.de/xenforo/threads ... t-21096214

Leider nicht sehr detailliert,aber die (unterstellte) Aussage ist ja klar
Zuletzt geändert von Boesor am 31. Okt 2023, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Desotho
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Desotho »

Andre Peschke hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:11 Nein, das stimmt 100% nicht.
Jeder weiß, dass Elvis nach seiner Musikkarriere Gamestar Plus an die Wand gefahren hat. Direkt nachdem er die 4P Redaktion gefeuert hat.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Chilisidian hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:12Naja, da muss man aber auch ehrlich sagen: Was hat er denn erwartet?
Nun muss man zum Kontext aber dazu sagen, dass Sascha Penzhorn selbst seine massiven psychischen Probleme und vergangene Traumata in mehreren Artikeln ausdrücklich thematisierte. Man könnte mit einiger Berechtigung von Seelenstriptease einer offensichtlich erkrankten Person sprechen. Ich habe seine Artikel immer sehr gerne gelesen, er war imho der beste Autor bei der GS, aber mulmig war es mir doch sehr oft. Dass man vielleicht gerade bei ihm nicht ungefragt Headlines ändert o.ä. erscheint mir vor diesem Hintergrund eigentlich selbstverständlich, zumal immer wieder offensichtlich wurde, wie ernst er seine Arbeit und Integrität nimmt. Nun kenne ich natürlich nicht alle Hintergründe und auch nur die eine Seite von ihm via Foren-Posting, aber ich finde diesen Kontext schon wichtig, um seine Kündigung/Rauswurf zu beurteilen. Das war einfach nicht der typische Spiele-Redi, der sich halt einfach einen anderen Job suchen kann/soll, wenn es ihm nicht passt. Der war mit GS auf eine extrem emotionale Weise verbunden.
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Ich vermute, da hat sich der User etwas zusammenkonstruiert. Wir haben im Podcast "Gedanken zur Spielepresse" darüber gesprochen, dass wir zuerst sehr große Hoffnungen mit GSPlus verbunden haben, die Inhalte aber zuletzt weniger vom allgemeinen Content abgegrenzt waren, was Qualität und Themensetzung anging.

Vielleicht ist Peter Bathge inzwischen für GSPlus zuständig? Und dann hat der User nun eine Aussage von Dom / uns allgemein zur abnehmenden Qualität / Alleinstellung von GSPlus genommen und auf Peter angewendet?

So oder so: So, wie dort geschrieben, wurde das nicht gesagt. Da bin ich sehr sicher.

Andre
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Zusätzlich zu dem, was André geschrieben hat: Wieso sollte jemand auf die Idee kommen, dass ausgerechnet Peter Bathge GS Plus an die Wand fährt? Der ist Senior Editor. Kein Leiter, kein Chefredakteur. Der kann GS Plus gar nicht an die Wand fahren, selbst wenn er sich das ausdrücklich vornehmen würde. Klingt eher so, als gäbe es dort einen Kreis von Leuten, die sich aus welchen Gründen auch immer als Peter als Sündenbock eingeschossen haben und aus Doms Kritik an den GS-Plus-Inhalten dann sagten, siehste der Peter wieder!
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Voigt »

Also direkter Link wäre so: https://www.gamestar.de/xenforo/threads ... t-21096078
Habe bis jetzt gerade selber gesucht. ^^
Klar war Dom da nicht, aber glaube gemeint war in der Presseschau, wo gemeint wurde, dass sogar in GameStar+ anscheinend auch Klicks geachtet wird, weil die emotionale Beiträge gepostet werden. Die hattet ihr dann beim durchscrollen aufgelistet als Beispiele, und vermute mal das waren dann Pete Bathge Beiträge oder so. Direkt geschossen gegen eine Person war das aber nicht, wenn dann eher Kolleteralschaden.

Und nochma zu Gehalt, wie gesagt bin ja für den linken Kampf. Bei rießigen Börstennotierten Unternehmen, wo man sieht dass die Millionen Gewinnn machen, und es nur um Renditenziele ging und daher niemand besser bezahlt wird, dann klar, kämpft für gerechtere Löhne!
Aber ist halt nicht in jeder einzelnen Branche/Firma so, dass die Firmen so "reich" sind.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Boesor »

Andre Peschke hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:24
Ich vermute, da hat sich der User etwas zusammenkonstruiert. Wir haben im Podcast "Gedanken zur Spielepresse" darüber gesprochen, dass wir zuerst sehr große Hoffnungen mit GSPlus verbunden haben, die Inhalte aber zuletzt weniger vom allgemeinen Content abgegrenzt waren, was Qualität und Themensetzung anging.

Vielleicht ist Peter Bathge inzwischen für GSPlus zuständig? Und dann hat der User nun eine Aussage von Dom / uns allgemein zur abnehmenden Qualität / Alleinstellung von GSPlus genommen und auf Peter angewendet?

So oder so: So, wie dort geschrieben, wurde das nicht gesagt. Da bin ich sehr sicher.

Andre
Also nichts, was man nicht mit einem öffentlichen Schaukampf zwischen Dom und Peter klären könnte....

Ja, hatte mir schon gedacht das es sich eher um eine Interpretation des Users handelt.
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:29 Also nichts, was man nicht mit einem öffentlichen Schaukampf zwischen Dom und Peter klären könnte....
For Honor, 1:1-Mode.

Andre
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DanteAlucard88
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von DanteAlucard88 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2023, 08:24
DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 07:54 Würde diese Art von Content zwar trotzdem nie produzieren wollen, aber hab mich für die freien Autoren gefreut, dass sie grundsätzlich hier noch einiges an Geld reinbekommen können.
Wie ist denn das mit den Tests in der M!Games? Musst Du die der VG Wort manuell melden und vorher die Zeichen zählen? Gibt es auch für Halbseiter was oder nur für Tests mit einer bestimmten Länge?
Haha, ohje. Also ich muss vorwegschicken, dass ich zwar bei der VG-Wort gemeldet bin, aber immer davon ausging, dass sich der Betrag bei mir nicht lohnt für den Aufwand, den ich mir damit machen würde. Daher habe ich immer mal wieder kurz damit angefangen mit den Meldungen und es dann doch gelassen in der Hoffnung, dass da schon irgedwas von dem Kram geklappt hab, den ich da auf der VG-Wort-Webseite verzapft habe. :D
Haben eben mal geschaut und waren jetzt wohl in den vier Jahren circa 450 Tests, also wäre vielleicht schon etwas dabei rumgekommen, da diese von mir produzierten Inhalte ja zumindest nicht Heft-exklusiv bleiben. Aber da müsste man noch die 1/4-Tests abziehen und dann diejenigen, die nicht genug geklickt worden sind.

ABER nun endlich konkret zu deiner Frage: Die Halbseiter-Tests gehen mit allem insgesamt auf jeden Fall über die 1800 Zeichen, selbst wenn ich beim Layouten mehr Bilder oder andere Elemente einbaue, die mir einiges an Zeilen wegnehmen. Sollten die genug geklickt werden, dann könnte ich die geltend machen. Bin natürlich im Online-Wettbewerb im Nachteil, da meine Tests erst viel später nach Release erscheinen. Würden wir sie direkt zum Start veröffentlichen, dann wären vermutlich noch einige Texte mehr drinnen. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir das Heft so machen könnten, wenn wir probieren würden, die Tests zum Embargo/Release rauszukloppen. Schon alleine deshalb würde ich das nie ändern wollen, bloß um ein paar mehr Kröten bei der VG-Wort einzusacken. :ugly:
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:40Haben eben mal geschaut und waren jetzt wohl in den vier Jahren circa 450 Tests, also wäre vielleicht schon etwas dabei rumgekommen, da diese von mir produzierten Inhalte ja zumindest nicht Heft-exklusiv bleiben. Aber da müsste man noch die 1/4-Tests abziehen und dann diejenigen, die nicht genug geklickt worden sind
Darf ich die Gelegenheit nutzen und mal ganz unverblümt fragen: Wie lange spielt ihr die Spiele für diese ganzen Tests eigentlich? Gibt's da eine interne Richtlinie? Ihr testet ja so viele Spiele, das können pro Spiel doch gar keine 10 oder 20 Stunden sein, außer ihr habt ein Mittel gegen das Schlafbedürfnis gefunden oder seid alle koksabhängig :mrgreen:
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Asifluencer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Asifluencer »

Voigt hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:29 Und nochma zu Gehalt, wie gesagt bin ja für den linken Kampf. Bei rießigen Börstennotierten Unternehmen, wo man sieht dass die Millionen Gewinnn machen, und es nur um Renditenziele ging und daher niemand besser bezahlt wird, dann klar, kämpft für gerechtere Löhne!
Aber ist halt nicht in jeder einzelnen Branche/Firma so, dass die Firmen so "reich" sind.
Klar bewegen sich kleine und mittlere Unternehmen nicht im luftleeren Raum, stecken selbst in Abhängigkeiten. Allerdings fehlt mir im Diskurs da oft eine saubere Problemanalyse. Auch hier ist das Problem, dass ein strukturelles Ungleichgewicht gegenüber mächtigeren Akteuren vorliegt. Diese können ihre Marktmacht nutzen, um z.B. Preise zu bestimmen, was kleinere Unternehmen immer unter Druck setzt.
Die logische Handlung kleinerer Unternehmen müsste sein, genau gegen diese Ungerechtigkeiten Stellung zu beziehen.
Was ich im Diskurs stattdessen oft beobachte:
"Die Angestellten müssen weniger Geld verlangen!"
"Die Sozialabgaben sind zu hoch!"
"Bürgergeld muss gekürzt werden, damit wir leichter Zugriff auf billige Arbeitskräfte haben!"

So lange sich Unternehmen so positionieren, können es sich Arbeitskraftgeber nicht leisten, Rücksicht darauf zu nehmen. Sonst haben wir bald amerikanische Verhältnisse. Drei Jobs für den durchschnittlichen Mittelschichtler und Trailerparks für die Armen.
Nein, das ist keine Zuspitzung.
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ragdel
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von ragdel »

Was sollen die Unternehmen machen? Wie du selbst sagst, die stecken in Abhängigkeiten.
Natürlich könnten sie Stellung beziehen. Dann geht der Kunde halt zur nächsten Firma.

Meine Schwester hat eine Metallverarbeitungsfirma. Typischer Mittelstand. Die haben da wenig Spielraum.
Wenn sie die Preise erhöhen, gehen die Kunden halt einfach zur nächsten Bude.
Das werden viele andere Unternehmen auch haben.

Klar, möchte der Arbeitnehmer mehr Geld. Kann das verstehen, hat auch jeder sicher verdient.
Die Lebensrealität ist aber leider schwierig.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Asifluencer »

ragdel hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:53 Was sollen die Unternehmen machen? Wie du selbst sagst, die stecken in Abhängigkeiten.
Natürlich könnten sie Stellung beziehen. Dann geht der Kunde halt zur nächsten Firma.

Meine Schwester hat eine Metallverarbeitungsfirma. Typischer Mittelstand. Die haben da wenig Spielraum.
Wenn sie die Preise erhöhen, gehen die Kunden halt einfach zur nächsten Bude.
Das werden viele andere Unternehmen auch haben.

Klar, möchte der Arbeitnehmer mehr Geld. Kann das verstehen, hat auch jeder sicher verdient.
Die Lebensrealität ist aber leider schwierig.
Was sollen Arbeitskraftgeber machen? Immer mehr arbeiten (Produktivität steigt und steigt seit Jahrzehten), dafür immer weniger Lohn kassieren? Das sind die Forderungen von nahezu allen Lobbyorganisationen von Arbeitskraftnehmern.

Du siehst selbst: das kann nur in einer Abwärtsspirale enden.
Ein erster Schritt wäre, die eigenen Lobbyorganisationen zu einer korrekten Benennung der Probleme zu bewegen, damit diese entsprechende Forderungen an die Politik stellen oder sich in Verbänden organisieren, die Regeln gegen Ausbeutung kleinerer Unternehmen mit organisieren.
Also im Grunde das, was jetzt schon passiert, nur ohne die Last stetig voll und ganz auf diejenigen zu verteilen, die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

So lange die entsprechenden Unternehmen und Lobbys weiterhin den einfachen Weg gehen, und den strukturell weniger mächtigen Arbeitskraftgebern für immer mehr immer weniger geben wollen, so lange können es sich Arbeitskraftgeber nicht leisten, auf die Befindlichkeiten der Companys Rücksicht zu nehmen. Dieser Konflikt findet aber nur gemäß der Wahl der strukturell stärkeren Fraktion statt - und das sind immer die Arbeitskraftnehmer. Sie können ihre Kurse jederzeit ändern, wenn sie nur wollen. Das ändert die strukturellen Bedingungen nicht bis morgen, aber schafft Raum für Allianzen zwischen Arbeitskraftnehmern und Arbeitskraftgebern. Es liegt aber an ihnen.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Decius »

Christian hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:15 Auch wenn fünfstellige VG-Wort-Ausschüttungen verlockend klingen, aber News-Schreiben am Stück eher nicht so.
Ach, das lässt man eh die KI machen. Muss halt vorher einen KI-Tester drüberlassen, damit man genug abändern kann, damit man durch die durchkommt. Zumindest ist das bei einem großen Teil des Contents (wie ich das Wort hasse) den Content Creators textmäßig im Akkord rauskotzen createn mein Eindruck.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Leonard Zelig »

DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:40
Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2023, 08:24
DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 07:54 Würde diese Art von Content zwar trotzdem nie produzieren wollen, aber hab mich für die freien Autoren gefreut, dass sie grundsätzlich hier noch einiges an Geld reinbekommen können.
Wie ist denn das mit den Tests in der M!Games? Musst Du die der VG Wort manuell melden und vorher die Zeichen zählen? Gibt es auch für Halbseiter was oder nur für Tests mit einer bestimmten Länge?
Haha, ohje. Also ich muss vorwegschicken, dass ich zwar bei der VG-Wort gemeldet bin, aber immer davon ausging, dass sich der Betrag bei mir nicht lohnt für den Aufwand, den ich mir damit machen würde. Daher habe ich immer mal wieder kurz damit angefangen mit den Meldungen und es dann doch gelassen in der Hoffnung, dass da schon irgedwas von dem Kram geklappt hab, den ich da auf der VG-Wort-Webseite verzapft habe. :D
Haben eben mal geschaut und waren jetzt wohl in den vier Jahren circa 450 Tests, also wäre vielleicht schon etwas dabei rumgekommen, da diese von mir produzierten Inhalte ja zumindest nicht Heft-exklusiv bleiben. Aber da müsste man noch die 1/4-Tests abziehen und dann diejenigen, die nicht genug geklickt worden sind.

ABER nun endlich konkret zu deiner Frage: Die Halbseiter-Tests gehen mit allem insgesamt auf jeden Fall über die 1800 Zeichen, selbst wenn ich beim Layouten mehr Bilder oder andere Elemente einbaue, die mir einiges an Zeilen wegnehmen. Sollten die genug geklickt werden, dann könnte ich die geltend machen. Bin natürlich im Online-Wettbewerb im Nachteil, da meine Tests erst viel später nach Release erscheinen. Würden wir sie direkt zum Start veröffentlichen, dann wären vermutlich noch einige Texte mehr drinnen. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir das Heft so machen könnten, wenn wir probieren würden, die Tests zum Embargo/Release rauszukloppen. Schon alleine deshalb würde ich das nie ändern wollen, bloß um ein paar mehr Kröten bei der VG-Wort einzusacken. :ugly:
Danke für die Antwort. Mit den Klicks könnte es in der Tat eng werden. Die meisten dürften die Tests ja schon im Heft gelesen haben und das Layout ist online nicht unbedingt besser als im Heft.

Laut meiner Access-Datenbank sind es genau 399 Tests, aber da fehlen die ganzen DLC-Tests, die ja auch mindestens Halbseiter sind. :ugly:


Mo von Wimate hat geschrieben: 31. Okt 2023, 01:35 Sind die Verlage denn so gierig und könnten sie (deutlich) mehr bezahlen, wenn sie denn wollten oder wirft das meist kostenlosenlose und von Konkurrenz überlaufende Online-Geschäft einfach auch viel weniger ab, als der Printmarkt früher?
Evil, der Gründer von Magaziniac, schreibt im Gamestar-Forum:
Als ich 2009 in der Print-Branche angefangen habe, war die Zeit schon um. Man muss sich immer vor Augen halten, was damals (späte 90er, frühe 2000er) mit einem Heft mit 40, 50, 60 Seiten Werbung durch Anzeigen reinkam, die damals auch noch z.T. 10.000 Euro die Seite eingebracht haben - das sind Summen, die man mit Online-Werbung nie wieder bekommen hat.
https://www.gamestar.de/xenforo/threads ... t-21100537

Die Gamestar hat sich zu ihren Hochzeiten mehr als 360.000 mal im Monat verkauft, da kamen sicher Summen rein, mit denen man sich die guten Gehälter locker leisten konnte.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 31. Okt 2023, 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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