Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

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Decius
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Decius »

ragdel hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:53 Meine Schwester hat eine Metallverarbeitungsfirma. Typischer Mittelstand. Die haben da wenig Spielraum.
Wenn sie die Preise erhöhen, gehen die Kunden halt einfach zur nächsten Bude.
Das werden viele andere Unternehmen auch haben.

Was ist den der Grund warum Kunden ihre Firma wählen und nicht die 2 Häuser weiter? Nur der Preis? Gerade so ausreichende Qualität dafür was aufgerufen wird? Wenn natürlich der Preis das einzige Merkmal ist, mit dem ich auf dem Markt auftrete, dann ist es schwierig da zu bestehen, wenn alles so austauschbar ist, dass nur der Preis im Angebot zählt (ja ich weiß, dass die Schlechtester-der-Abschlussklasse-BWLer die dann den Einkauf der Kunden "optimieren" alle anderen Kriterien völlig egal sind, außer dass man die Kosten gesenkt hat, damit man die Quartalsprämie abgreifen kann, wurscht ob die QA schreit oder nicht, war auch absichtlich völlig überspitzt formuliert).

Edit: Wobei mir da eine gewisse Parallele zum Massenschreiben nur für VG Wort durchaus auffällt. Genauso ein Konzept, das nicht durchhaltbar ist.
Zuletzt geändert von Decius am 31. Okt 2023, 12:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Dom Schott
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Dom Schott »

Andre Peschke hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:35
Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:29 Also nichts, was man nicht mit einem öffentlichen Schaukampf zwischen Dom und Peter klären könnte....
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Andre
Anytime, los geht's, Peter, R2 R2 L1.

Aber im Ernst: Natürlich habe ich niemals gesagt, dass GS Plus von Peter an die Wand gefahren wird, da wird arg verfremdet und verkürzt gerade im Nachbarforum. Ich erzählte damals davon, wie niederschmetternd ich die Feedbackpolitik der GS Plus empfand, wie u.a. auch Peter Ideen ohne großen Austausch ablehnte, dass Headlines im laufenden Betrieb mehrfach und ohne Rücksprache geändert wurden und dass sich das Angebot insgesamt in eine Richtung bewegt hat, die sich weit von dem entfernte, was ich mir zu Beginn von GS Plus erhofft hatte. Aber eine ad-hominem-Kritik an Peter war das nie, ist ja auch Quatsch, es geht um das Angebot als Ganzes, nicht um eine einzelne Person.
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Desotho
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Desotho »

Ich habe auch das Gefühl, dass die Leute sich eben auch mehr oder weniger dem System anpassen in dem sie operieren (und das sie ev. sogar zu einem teil mit geschaffen haben), Und vermutlich nicht weil sie es geil finden, sondern weil sie es z.B. als notwendiges Übel erachten.

Ich finde z.B. Leya Jankowski eigentlich sehr sympathisch, aber die scheint in der Mühle (was ich so in Podcasts von ihr höre) auch voll drin zu sein, und beim Blick auf mein-mmo.de schlage ich persönlich auch eher die Hände über dem Kopf zusammen. Es ist ja auch durchaus legitim das so zu machen.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Decius »

Man darf eben auch nicht vergessen, dass es letztlich Leute sind, die die Ausrichtung steuern. Irgendwer schafft an, dass die Headlines bei Artikel geändert werden sollen um rauszufinden was besser klickt. Irgendwer fordert mehr emotionale Artikel, weil die besser klicken. Irgendwer entscheidet, dass die langen Artikel Geldverschwendung sind und 10-Dinge-die-Sachen besser laufen. Irgendwer entscheidet, dass man mit jedem Hypespiel des Monates alles, wirklich alles völlig und komplett auf dieses Spiel ausrichtet und es nix sonst mehr gibt. Irgendwer macht die Vorgabe, dass alles nur noch nach Klicks zu beurteilen ist. Egal ob eine Person oder ein Besprechungsraum-Kollektiv oder die ominöse "Verlagsleitung" auf die man sich früher gerne rausreden konnte. Entscheidungen entstehen ja nicht aus der Luft heraus, die werden von Leuten aus diversen - manchmal sehr guten, manchmal sehr schlechten Gründen, Gefühlen und Befindlichkeiten - getroffen und dann ausgeführt, weil Vorschrift/Verlagspolitik/Vorgabe etc. Können extrem symphatische, nette, umgängliche Leute sein, die etwas in eine Richtung steuern, die einem nicht gefällt.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Das ist ja exakt das, was wir quasi seit Anbeginn dieses Podcasts sagen: Ein wirtschaftliches Unternehmen wird sich immer dem System unterwerfen, das Geld bringt. Wenn das die Reichweite ist, wird eben für die Reichweite gearbeitet. Wer zahlt bestimmt. Der einzige Weg für einen anderen Spielejournalismus ist eine andere Finanzierung, nämlich durch jene, die den Journalismus konsumieren. Es bringt herzlich wenig, sich zum Beispiel über den vermeintlichen Niedergang der GS zu beklagen; die machen das, was sie finanziert. Das wird sich auch nicht ändern, außer die Rahmenbedingungen wären plötzlich kolossal andere. Und das Beispiel Sascha Penzhorn zeigt eindrücklich, dass es natürlich auch in diesem System gute, talentierte, integre Leute gibt, die versuchen, das Beste aus der Situation zu machen - aber im Zweifel "gewinnt" halt das System.

Nichts davon ist irgendwie schlimm. Keiner von uns hat ein Anrecht darauf, dass die GameStar et al die Inhalte machen, die wir wollen. Die meisten von uns bezahlen sie ja nicht einmal. Wenn man das also nicht mag oder nicht unterstützen will, dann muss man sein Geld woanders hin tragen (wir nehmen es natürlich jederzeit gerne ^^). Wer zahlt bestimmt.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Leonard Zelig »

Eine OK-Cool-Folge mit Heiko Klinge wäre sicher spannend. Ich meine dieses Jahr einen Podcast mit ihm gehört zu haben, aber weiß nicht mehr wo das war.
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Boesor
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Boesor »

Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2023, 12:56 Eine OK-Cool-Folge mit Heiko Klinge wäre sicher spannend. Ich meine dieses Jahr einen Podcast mit ihm gehört zu haben, aber weiß nicht mehr wo das war.
Nachdem er bei der GS ausgeschieden ist...
Denn solange verteidigt man natürlich das System
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Desotho
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Desotho »

Ich finde bei meinem Arbeitgeber auch nicht alles geil und würde einen Teufel tun das öffentlich zu machen. Und dazu muss man ja auch die wirtschaftlichen Realitäten sehen. Wenn ein Artikel mit einem geilen Reaction-Face Bild 3 mal mehr Aufrufe hat würde ich wohl auch sagen: Nu ja.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Boesor »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 12:54 Das ist ja exakt das, was wir quasi seit Anbeginn dieses Podcasts sagen: Ein wirtschaftliches Unternehmen wird sich immer dem System unterwerfen, das Geld bringt....
Es ist ja wie immer eine Frage der Ausrichtung.
Euer "Projekt" ist da auf eine gewisse Weise einzigartig, weil es auf Stammkunden setzt und sich aufgrund verschiedener Faktoren (nicht zuletzt eurer Beksnntheit) so tragen kann.

Die Gamestar nimmt ja auch die nicht zahlende Kundschaft mit,was natürlich das Angebot beeinflusst.
Wirtschaftliche Unternehmen sind aber die GS und auch The Pod.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Decius hat geschrieben: 31. Okt 2023, 12:19 Was ist den der Grund warum Kunden ihre Firma wählen und nicht die 2 Häuser weiter? Nur der Preis? Gerade so ausreichende Qualität dafür was aufgerufen wird? Wenn natürlich der Preis das einzige Merkmal ist, mit dem ich auf dem Markt auftrete, dann ist es schwierig da zu bestehen, wenn alles so austauschbar ist, dass nur der Preis im Angebot zählt (ja ich weiß, dass die Schlechtester-der-Abschlussklasse-BWLer die dann den Einkauf der Kunden "optimieren" alle anderen Kriterien völlig egal sind, außer dass man die Kosten gesenkt hat, damit man die Quartalsprämie abgreifen kann, wurscht ob die QA schreit oder nicht, war auch absichtlich völlig überspitzt formuliert).
Zum Teil ist das Argument einfach auch nur vorgeschoben. Gerade in der zuliefernden Industrie sind doch die Kapazitäten für einen schnellen Shift gar nicht vorhanden. Das würde bedeuten das der Konkurrent eine Kapazität wie die eigene kleine Butze mal eben brach rumliegen hat. Falls nicht, muss er die Kapazitäten aufbauen und das dauert (kostet richtig Geld beim "Kunden")

Nicht umsonst hat die Autoindustrie vor einiger zeit ja rumgejault (bei der Politik) und die "Macht der Zulieferer" beklagt, als die (Zulieferer) dieses Spiel mal nicht mitgespielt haben.

Konkret auf die Print/Online Magazine bezogen hilft diese Argumentation aber nicht, da hier ein ganz anderer Kontext herrscht. Die Kunden wechseln nicht zur Konkurrenz, die verweigern den Konsum. Ob nun im Anzeigenmarkt oder Endkundengeschäft, die Zahlen sinken halt dramatisch.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 13:05Wirtschaftliche Unternehmen sind aber die GS und auch The Pod
Klar. Aber wir können und wollen es uns halt leisten, unser Unternehmen nicht wie ein typisches Unternehmen zu führen und den Gewinn maximieren. Das könnten wir an vielen Stellen durchaus. Wir könnten Sebbes Gehalt unangetastet lassen und sagen, ey, der verdient jetzt schon über dem Schnitt in der Branche, das bleibt so. Wir könnten anfangen, die Abrufzahlen der Folgen zu tracken, denn auch für ein nutzerfinanziertes Angebot ist ja per se erstmal nicht ganz dumm, zu wissen, was die Nutzer überhaupt hören (wollen). Wir könnten weniger Zeit in den Austausch mit euch stecken. Wir könnten die Wertschätzungen zu kleinen/unbekannten Spielen deutlich eindampfen und dafür große Titel mehr bespielen. Will sagen: Wir könnten mit diesem Projekt sehr wahrscheinlich deutlich mehr Geld verdienen, als wir es derzeit tun (gemeint sind André und ich). Aber ich bin mit meinem finanziellen Status Quo mehr als zufrieden, ich mache meine Arbeit extrem gerne und es gibt mir sehr viel, dass wir die o.g. Punkte eben nicht auf maximalen Gewinn stellen müssen oder wollen. Vielleicht guckt Zukunftsjochen im Alter zurück und denkt sich, der blöde Vergangenheitsjochen hätte durchaus mehr Kohle an Land ziehen sollen, aber Gegenwartsjochen ist sehr, sehr zufrieden :mrgreen:

Bei einem Unternehmen wie Webedia kann halt ein Heiko nicht sagen, also mir ist es lieber, dass alle Redakteure erstmal genug Geld verdienen, um in München gut leben zu kennen, dann haben wir halt ein paar PIs weniger. Denn irgendwo drüber sitzt garantiert irgendjemand der sagt: Aber ICH will das nicht, ICH will meinen Bonus für die erreichten Reichweitenziele.

Will sagen: Wir sind sicherlich in der komfortablen Position, dass das alles uns gehört und uns niemand reinreden kann. Aber wollen muss man es auch schon. Verzicht fällt erfahrungsgemäß nicht allen Menschen leicht.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Leonard Zelig »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 12:54 Nichts davon ist irgendwie schlimm.
Schlimm ist angesichts der ganzen Krisen auf der Welt die falsche Vokabel, aber schade kann man es schon finden. Mich betrüben aber stärker die Veränderungen bei der Gamepro, zur Gamestar hatte nicht so eine emotionale Verbindung und hab schon Mitte der 2000er, als mein PC nicht mehr schnell genug war für aktuelle Spiele, das Heft nur noch sporadisch gelesen. War einfach ein schönes Ritual jeden Monat die vollgepackte Gamepro-DVD ins Laufwerk zu schieben.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 13:28
Boesor hat geschrieben: 31. Okt 2023, 13:05Wirtschaftliche Unternehmen sind aber die GS und auch The Pod
Klar. Aber wir können und wollen es uns halt leisten, unser Unternehmen nicht wie ein typisches Unternehmen zu führen und den Gewinn maximieren. Das könnten wir an vielen Stellen durchaus. Wir könnten Sebbes Gehalt unangetastet lassen und sagen, ey, der verdient jetzt schon über dem Schnitt in der Branche, das bleibt so. Wir könnten anfangen, die Abrufzahlen der Folgen zu tracken, denn auch für ein nutzerfinanziertes Angebot ist ja per se erstmal nicht ganz dumm, zu wissen, was die Nutzer überhaupt hören (wollen). Wir könnten weniger Zeit in den Austausch mit euch stecken. Wir könnten die Wertschätzungen zu kleinen/unbekannten Spielen deutlich eindampfen und dafür große Titel mehr bespielen. Will sagen: Wir könnten mit diesem Projekt sehr wahrscheinlich deutlich mehr Geld verdienen, als wir es derzeit tun (gemeint sind André und ich). Aber ich bin mit meinem finanziellen Status Quo mehr als zufrieden, ich mache meine Arbeit extrem gerne und es gibt mir sehr viel, dass wir die o.g. Punkte eben nicht auf maximalen Gewinn stellen müssen oder wollen. Vielleicht guckt Zukunftsjochen im Alter zurück und denkt sich, der blöde Vergangenheitsjochen hätte durchaus mehr Kohle an Land ziehen sollen, aber Gegenwartsjochen ist sehr, sehr zufrieden :mrgreen:

Bei einem Unternehmen wie Webedia kann halt ein Heiko nicht sagen, also mir ist es lieber, dass alle Redakteure erstmal genug Geld verdienen, um in München gut leben zu kennen, dann haben wir halt ein paar PIs weniger. Denn irgendwo drüber sitzt garantiert irgendjemand der sagt: Aber ICH will das nicht, ICH will meinen Bonus für die erreichten Reichweitenziele.

Will sagen: Wir sind sicherlich in der komfortablen Position, dass das alles uns gehört und uns niemand reinreden kann. Aber wollen muss man es auch schon. Verzicht fällt erfahrungsgemäß nicht allen Menschen leicht.
Ich glaube das könnt ihr (aus langfristiger wirtschaftlicher Sicht) nicht und auch Webedia (und der Rest der Journalismus-Branche) offensichtlich nicht. Du bringst ja ab und an deine Sport-Anekdoten/Gleichnisse und eine davon war (sinngemäß): wenn du das machst, was die Fans wollen, sitzt du bald mit ihnen auf der Tribüne. Nichts anderes ist doch dieses Reichweiten-optimieren. Das machen was die Fans JETZT wollen. Trends setzten die anderen. Nicht von dem was man liefert, kann als USP aufgebaut werden (sorry liebe Layouter/Texter: Schreibstiel und FontFarbe sind kein USP :ugly: ). Man macht sich selbst austausch- und final ersetzbar. Warum können denn die "Influencer" und demnächst ne Poplige KI überhaupt ein Konkurrenz-Scenario aufbauen?

Trends/Themen detektieren oder gar setzten, das erfordert Mut (Fehlschläge sind garantiert), Innovation und tiefes Verständnis der Materie (investierte Zeit). Das sind gute Filter um mal die mögliche Konkurrenz klein zu halten :ugly:

Oder in Kurz: es hat ein Grund, dass in Deutschland nur eine Handvoll Gaming-PodCast sich vollständig autark Finanzieren können und dieser dazu gehört...
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Heretic
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Heretic »

Da hab' ich den Penzhorn weiter oben im Thread noch als Positivbeispiel genannt, und schon isser weg. Sehr schade. :(

Ich habe seine Artikel immer sehr gerne gelesen. Auch dann, wenn mich das Thema eigentlich nicht interessiert hat oder ich komplett anderer Meinung war als er (Gothic :D). Das trifft heutzutage nur noch auf sehr wenige Redakteure zu.

Btw: Braucht The Pod nicht einen England-Korrespondenten..? ;)
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Felidae
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Felidae »

Das schöne ist ja - nicht nur Podcaster argumentieren gern aus dem Elfenbeinturm raus, Forennutzer:innen tun es genauso.

So einigen hier scheint schlichtweg nicht der Gedanke zu kommen, dass es schlichtweg nicht genügend Gleichgesinnte gibt, mit der eine Gamestar nach "unseren" Ansprüchen finanzierbar wäre. Ich selbst lese nach wie vor das Heft, mit der Print-Gamestar bin ich nach wie vor zufrieden - und fuck, Sascha wird fehlen. Aber von meiner Sorte gibt es halt nunmal nicht genug. Und bei aller Liebe zu ThePod - eine inhabergeführte Miniredaktion mit eindreiviertel Festangestellten und einigen Freien kann man nun in keinster Weise irgendwie vergleichen mit einem Riesenapparat wie der Gamestar. Bzw, doch, vergleichen kann man es natürlich. Sollte man sogar. Um dann festzustellen, "Okay, was bei den einen sehr gut funktioniert, ist für die anderen schlicht nicht umsetzbar".

Es gab doch genügend, die es versucht haben. WASD. Gain. Früher die GEE. Sie sind letztlich alle an zu wenig Interesse gestorben. Weil nicht genügend Menschen bereit waren, für diese Art Journalismus angemessen Geld auszugeben.

Deutschland hat die (Spiele-)Zeitschriften, die es verdient. Mein Herz blutet, wenn ich sehe, was aus der Gamestar wurde, was aus dem Rolling Stone - und bei den 11Freunden zittere ich regelmäßig und trau der Sache ganz und gar nicht. Aber schuld an der Entwicklung sind auch - wir, die Kund:innen.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von GoodLord »

Asifluencer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 10:50
Das Ding ist: das Lohnniveau in ganz Deutschland ist zu niedrig.

Seit Jahrzehnten sehen wir eine steigende Kurve bei der Produktivitiät durch Arbeitskraftgeber (das korrekte Wort für Arbeitnehmer).
Die Reallöhne stagnieren allerdings.
Das bedeutet, dass immer mehr Arbeit geleistet wird, ohne dass das Lohnniveau im selben Rahmen steigt. Unterm Strich bleibt von dieser immer mehr geleisteten Produktivität mehr und mehr bei den Arbeitskraftnehmern (korrektes Wort für Arbeitgeber) hängen.
Ist das denn ein spezifisch deutsches Problem? Und wie wird das berechnet? Ich mein, wenn das z.B. einfach nur heißt, dass man dank Automatisierung mit der gleichen Zahl an Arbeitern mehr Autos produzieren kann, dann wäre das ja eine ganz normale Entwicklung.
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Cult of Puma
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Cult of Puma »

Felidae hat geschrieben: 31. Okt 2023, 14:08 ...
Ich habe jetzt die letzten 30 Minuten versucht diese Aussage selbst in Worte zu fassen, ohne das sie direkt in einen Rundumschlag gipfelte. Danke fürs übernehmen ;)
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DanteAlucard88
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von DanteAlucard88 »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:42
DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:40Haben eben mal geschaut und waren jetzt wohl in den vier Jahren circa 450 Tests, also wäre vielleicht schon etwas dabei rumgekommen, da diese von mir produzierten Inhalte ja zumindest nicht Heft-exklusiv bleiben. Aber da müsste man noch die 1/4-Tests abziehen und dann diejenigen, die nicht genug geklickt worden sind
Darf ich die Gelegenheit nutzen und mal ganz unverblümt fragen: Wie lange spielt ihr die Spiele für diese ganzen Tests eigentlich? Gibt's da eine interne Richtlinie? Ihr testet ja so viele Spiele, das können pro Spiel doch gar keine 10 oder 20 Stunden sein, außer ihr habt ein Mittel gegen das Schlafbedürfnis gefunden oder seid alle koksabhängig :mrgreen:

In Mering ham mia Stoff, da zuckt selbst dei Frankfurter Bahnhofsviertel vor Ehrfurcht zusamme! :D

Mag unglaubwürdig klingen, aber die Leitlinie ist einfach: "Spiel zumindest die Kampagne/Story durch". Das nimmt dann auch schon mal öfters so grotekse Züge, dass wir für nen Halbseiter 40 Stunden in ein Spiel versenken. In der Regel sind aber ja zum Glück die meisten Spiele nicht ansatzweise so lang.^^

Auch wissen wir ja meist vorher, worauf wir uns bei den Spielen ungefähr einlassen und können einschätzen, ob Titel X noch machbar ist oder ob den nicht lieber ein Kollege oder ein freier Autor übernehmen kann, dem wir vertrauen (sind ja eh viele ehemalige Maniacs). Und auf Sachen, auf die wir Bock haben, was oft der Fall ist, und die wir den Lesern unbedingt präsentieren wollen, da nehmen wir natürlich dann auch mal verlorene Freizeit in Kauf (wie viele andere in dem Berufsfeld). Habe zwar gerade drei größere Titel und einen DLC vor mir bis zum nächsten Druck, was neben meinen Rubriken schon eher zeitlich sehr eng wird, aber hab gerade noch spontan den Test zu "World of Horror" reingeschoben, weil cool! Hätte nicht sein müssen und natürlich zahlt es keiner extra, aber den Mehraufwand betreibe ich zumindest gerne, weil simpel a) aus meinem Mist gewachsen und noch wichtiger b) ich das Gefühl habe, dass es die Leser schätzen.

Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2023, 12:10
DanteAlucard88 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 11:40
Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2023, 08:24

Wie ist denn das mit den Tests in der M!Games? Musst Du die der VG Wort manuell melden und vorher die Zeichen zählen? Gibt es auch für Halbseiter was oder nur für Tests mit einer bestimmten Länge?
Danke für die Antwort. Mit den Klicks könnte es in der Tat eng werden. Die meisten dürften die Tests ja schon im Heft gelesen haben und das Layout ist online nicht unbedingt besser als im Heft.

Laut meiner Access-Datenbank sind es genau 399 Tests, aber da fehlen die ganzen DLC-Tests, die ja auch mindestens Halbseiter sind. :ugly:


Ohjemine. Hätte ich das mit der 399 auf dem Schirm gehabt, dann hätte ich die 400 irgendwie mehr zelebriert beim Schreiben.^^

Ja, die Nachspiel-Tests sind so ne Sache für sich. Auch die Sachen im Coming, auf den ersten Nachspiel- oder Downloadseiten sind ja sehr oft Sachen, die irgendwie gespielt worden sind; mal mehr, mal weniger. Alleine zum Beispiel das finale "Sonic Frontiers"-Inhalts-Update hat mich ja auch mehrere Stunden spielen gekostet, obwohl es kein klassischer Test war. Und um beim Thema VG-Wort zu bleiben: Da das alles nicht online erscheint, kann ich mir leider keine teuren Yachtausflüge leisten. :D
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Raptor 2101 »

Felidae hat geschrieben: 31. Okt 2023, 14:08 Das schöne ist ja - nicht nur Podcaster argumentieren gern aus dem Elfenbeinturm raus, Forennutzer:innen tun es genauso.

So einigen hier scheint schlichtweg nicht der Gedanke zu kommen, dass es schlichtweg nicht genügend Gleichgesinnte gibt, mit der eine Gamestar nach "unseren" Ansprüchen finanzierbar wäre. Ich selbst lese nach wie vor das Heft, mit der Print-Gamestar bin ich nach wie vor zufrieden - und fuck, Sascha wird fehlen. Aber von meiner Sorte gibt es halt nunmal nicht genug. Und bei aller Liebe zu ThePod - eine inhabergeführte Miniredaktion mit eindreiviertel Festangestellten und einigen Freien kann man nun in keinster Weise irgendwie vergleichen mit einem Riesenapparat wie der Gamestar. Bzw, doch, vergleichen kann man es natürlich. Sollte man sogar. Um dann festzustellen, "Okay, was bei den einen sehr gut funktioniert, ist für die anderen schlicht nicht umsetzbar".

Es gab doch genügend, die es versucht haben. WASD. Gain. Früher die GEE. Sie sind letztlich alle an zu wenig Interesse gestorben. Weil nicht genügend Menschen bereit waren, für diese Art Journalismus angemessen Geld auszugeben.
Volle Zustimmung...
Felidae hat geschrieben: 31. Okt 2023, 14:08 Deutschland hat die (Spiele-)Zeitschriften, die es verdient. Mein Herz blutet, wenn ich sehe, was aus der Gamestar wurde, was aus dem Rolling Stone - und bei den 11Freunden zittere ich regelmäßig und trau der Sache ganz und gar nicht. Aber schuld an der Entwicklung sind auch - wir, die Kund:innen.
Dem würde ich vehement widersprechen. Siehe mein Posting oben. Du kannst nicht die Kunden dafür verantwortlich machen, dass sie Älter werden und sich die Prioritäten ändern. Ich habe versucht die neuen GS zu lesen (beim versuch ist es geblieben), ich habe versucht sie meinen Kindern näher zu bringen. Die verstehen das Konzept gar nicht. Keiner der bekannten meiner Kids ließt irgendeine Zeitschrift ... Die Magazine haben sich mit ihrer OnlineStrategie selbst ins Knie geschossen. Die Fehler sind in den späten 2000 gemacht worden und jetzt kommt das wie ein Bumerang zurück.
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Gonas
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Gonas »

Raptor 2101 hat geschrieben: 31. Okt 2023, 14:47 Die Magazine haben sich mit ihrer OnlineStrategie selbst ins Knie geschossen. Die Fehler sind in den späten 2000 gemacht worden und jetzt kommt das wie ein Bumerang zurück.
Ich glaube nicht, dass sie ohne diese Strategie noch existieren würden. Also klar, man kann eine andere online Strategie fordern, wie auch immer die aussehen sollte.
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