Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

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horrorzeit_yt
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von horrorzeit_yt »

Hallo zusammen,

ich war 8 Jahre Videoredakteurin und Redakteurin in der Videospielbranche bei unterschiedlichen Anstellungen, einige kennen mich vielleicht.

Wollte nur kurz meinen Senf zum Thema VG Wort abgeben:
Also was ich wirkich dringend betonen möchte, NEIN, es ist ABSOLUT NICHT der Standard, dass Gaming Reds a) überhaupt in der VG Wort sind und b) gar so viel dort verdienen!

Mittlerweile hat es sich bestimmt mehr rumgesprochen, aber in den ersten Jahren in der Branche kannten viele diese Möglichkeit gar nicht und es gibt auch einige Magazine, die es verboten haben, Zählpixel zu setzen, oder das System diese Möglichkeit nicht hat (da internationaler Verlag).

Hinzu kommt, dass nicht jeder bei einem so Reichweiten-starken Magazin arbeitet, oder der eigene Blog diese Aufrufe erreicht. Ich habe über die Jahre SEHR viele Gaming-Journalisten kennengelernt und entweder war kaum jemand in der VG Wort, oder es kamen maximal 100 Euro im Jahr durch VG Wort zusammen.

Was definitiv stimmt, dass es Magazine gab, die ihre super extra niedrigen Löhne mit dem Satz ausgleichen wollten "aber durch die VG Wort kannst du das ausgleichen". Das hörte ich von einem Bewerbungsgespräch, habe ich aber selbst nicht erlebt.
---
Karrierestufen, wie lange man dabei ist und ob man ein Team führt werden kaum entlohnt. Jegliche Benefits existieren nicht.

Worüber NIEMAND spricht, sind leider die Video-Redakteure, die wie einige wissen NICHTS von der VG Wort bekommen und hier ist die Ausbeutung generell besonders krass. Selbst bei Video-Redakteuren, die auf dem selben Niveau wie die Redakteure auch noch on top redaktionelle Beiträge verfassen (News, Tests, Specials etc.). Auch da habe ich etliche kennengelernt, die eigentlich 2 Jobs machen Video + Text, aber nur bezahlt werden wie "machst ja nur Video".

Ich bin seit Mai 23' als Journalistin auf YT selbständig und frage mich sehr häufig, wieso ich diesen Schritt nicht eher gegangen bin.
Rick Wertz
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rick Wertz »

Der Nachtrags-Podcast hat doch deutlich gemacht, dass eben doch (zumindest in deutschen Redaktionen) sehr viele (ca. 2/3 der Befragten) Spielejournalisten gut an der VG Wort verdienen und auch das Wissen darum nicht besonders esoterisch ist.
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Rick Wertz hat geschrieben: 5. Nov 2023, 14:43 Der Nachtrags-Podcast hat doch deutlich gemacht, dass eben doch (zumindest in deutschen Redaktionen) sehr viele (ca. 2/3 der Befragten) Spielejournalisten gut an der VG Wort verdienen und auch das Wissen darum nicht besonders esoterisch ist.
IIRC haben wir gesagt:

- Die Ausreißer mit Zehntausenden/Jahr sind die Ausnahme
- Bitte bedenken, dass es eine Stichprobe ist.
- Bitte bedenken, dass es einige Gruppen von Redakteuren gibt - explizit zB Video-Redakteure - die davon nicht oder nur in geringem Umfang profitieren können.
- Insgesamt müsste man nochmal eine weitere Auswertung fahren, um ein besseres Bild zu erhalten.

Andre
Rick Wertz
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rick Wertz »

1/3 5000 - 10000 im Jahr, 1/3 mehr, 1/3 weniger war die Aussage im Cast.

Dass da auch insbesondere die, welche wertvollere Arbeit leisten durchs Raster fallen, ist klar.
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Rick Wertz hat geschrieben: 5. Nov 2023, 14:52 1/3 5000 - 10000 im Jahr, 1/3 mehr, 1/3 weniger war die Aussage im Cast.
War AUCH eine Aussage, zusätzlich zu obigem.

Die Idee, dass wirklich die Mehrheit der Kollegen bereits durch VG-Wort alimentiert wird, halte ich für einen Schluss, der nicht abgesichert ist. Darauf wurde auch in beiden Podcasts hingewiesen.

Andre
GoodLord
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von GoodLord »

Rick Wertz hat geschrieben: 5. Nov 2023, 14:52 1/3 5000 - 10000 im Jahr, 1/3 mehr, 1/3 weniger war die Aussage im Cast.
Mal davon abgesehen, dass die Umfrage natürlich nicht repräsentativ war. Wie kommst du von diesen Zahlen auf
Rick Wertz hat geschrieben: 5. Nov 2023, 14:43 Der Nachtrags-Podcast hat doch deutlich gemacht, dass eben doch (zumindest in deutschen Redaktionen) sehr viele (ca. 2/3 der Befragten) Spielejournalisten gut an der VG Wort verdienen
Der Mittelwert im mittleren Drittel wäre bei ~500 Euro [Edit: ok, 625] im Monat (Brutto?). Das ist sicherlich nicht zu verachten, aber doch noch weit weg von "gut verdienen".
Zuletzt geändert von GoodLord am 5. Nov 2023, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
Chilisidian
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Chilisidian »

GoodLord hat geschrieben: 5. Nov 2023, 21:53 Der Mittelwert im mittleren Drittel wäre bei ~500 Euro im Monat (Brutto?). Das ist sicherlich nicht zu verachten, aber doch noch weit weg von "gut verdienen".
VG Wort Einnahmen sind einkommensteuerpflichtig, ist halt ein Einkommen ;) Da wird dann also nochmal ordentlich was abgezogen je nach Steuerklasse und Jahreseinkommen.

Damit werden aus einem 2.500er Brutto (ca. 1.800 EUR netto) vllt 2.100 EUR netto.
Sheeperich
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Sheeperich »

Ich wollte jetzt nur meine paar Cent reinwerfen.
Ich find es super dass ihr das gemacht habt.
Ich würde mir mehr solchen content wünschen. Find ich super und ist exakt der Grund warum ich dieses Projekt seit Jahren unterstützte.
Klar das sowas nicht jeden Monat kommen kann.
Aber ich fand es super.
Ebenso die "Nachbereitung" am Donnerstag im Feierabend.

Ich könnte mir vorstellen dass das mit Entwicklern auch geht.
Ich kann von mir aus schon von enormen Gehaltsunterschieden erzählen und bin nicht ewig lang in der Entwickler Branche unterwegs
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JPS
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von JPS »

horrorzeit_yt hat geschrieben: 5. Nov 2023, 13:40 Worüber NIEMAND spricht, sind leider die Video-Redakteure, die wie einige wissen NICHTS von der VG Wort bekommen und hier ist die Ausbeutung generell besonders krass. Selbst bei Video-Redakteuren, die auf dem selben Niveau wie die Redakteure auch noch on top redaktionelle Beiträge verfassen (News, Tests, Specials etc.). Auch da habe ich etliche kennengelernt, die eigentlich 2 Jobs machen Video + Text, aber nur bezahlt werden wie "machst ja nur Video".

Ich bin seit Mai 23' als Journalistin auf YT selbständig und frage mich sehr häufig, wieso ich diesen Schritt nicht eher gegangen bin.
Doch, hatte ich weiter oben angesprochen. Bei Video-Redakteuren bieten die großen Player (vor allem Gamestar, aber auch das frühere 4 Players) den Bonus, dass man sich selbst bekannt machen kann und so eine "Influencer"-Karriere oder andere selbstständige Tätigkeiten in dieser Richtung vorbereiten kann.

Der über Gamestar erlangte Bekanntheitsgrad hat bei der Gründung von The Pod extrem geholfen, so dass man locker an anderen etablierten Podcast-Formaten wie Insert Moin vorbeiziehen konnte und so schnell genug in einen rentablen Bereich gekommen ist. Games Insider hatte diesen Bekanntheitsgrad z.B. nicht und ist IMO hauptsächlich daran (aber auch am schlechteren Timing) gescheitert. Andererseits konnte sich Dom Schott nun seinerseits wieder über The Pod sein eigenes Standbein aufbauen, was dagegen spricht, dass Games Insider einfach zu spät dran war.

Und so wie ich es verstanden habe, hat es bei Dir auch geklappt, so dass das durchaus ein gangbarer Weg zu sein scheint, für den es sich evtl. auch lohnen kann für ein paar Jahre mit geringerem Gehalt zu arbeiten, auch wenn die Gehälter natürlich unstrittig trotzdem weit höher sein müssten, für eine solche vielschichtige Tätigkeit, die viele verschiedene Fähigkeiten und Talent erfordert.

Daher würde ich neben den VG-Wort-Newsschreibern, die Video-Redakteure sogar noch als den für Neueinsteiger interessantesten Bereich sehen. Deutlich schlechter haben es die Leute erwischt die hinter der Kulisse arbeiten, eher zuarbeiten oder hauptsächlich Text-Reviews schreiben. Dabei entsteht einfach nicht die gleiche Bindung, die man benötigt, um das Zielpublikum später selbst direkt anzusprechen und sich über Patreon, Subscriptions und andere Formen von direkten Spenden selbstständig zu machen. Kann trotzdem klappen, wenn Zeitpunkt, Charisma und Konzept stimmen, aber die Erfolgsaussichten sind über ein solches Sprungbrett um ein Vielfaches größer.

Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich daher klar den Bereich des Video-Redakteurs bei einem möglichst großen Player wählen. Das ist weniger stumpfsinnig als News abzuschreiben, bietet eine bessere Zukunftsperspektive und ein Sprungbrett in verschiedene Richtungen im Influencer-Bereich. Macht aber natürlich auch nur Sinn, wenn man die entsprechenden Skills und Charisma mitbringt und das Publikum daher von sich überzeugen kann.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von horrorzeit_yt »

JPS hat geschrieben: 6. Nov 2023, 13:26
horrorzeit_yt hat geschrieben: 5. Nov 2023, 13:40 Worüber NIEMAND spricht, sind leider die Video-Redakteure, die wie einige wissen NICHTS von der VG Wort bekommen und hier ist die Ausbeutung generell besonders krass. Selbst bei Video-Redakteuren, die auf dem selben Niveau wie die Redakteure auch noch on top redaktionelle Beiträge verfassen (News, Tests, Specials etc.). Auch da habe ich etliche kennengelernt, die eigentlich 2 Jobs machen Video + Text, aber nur bezahlt werden wie "machst ja nur Video".

Ich bin seit Mai 23' als Journalistin auf YT selbständig und frage mich sehr häufig, wieso ich diesen Schritt nicht eher gegangen bin.
Doch, hatte ich weiter oben angesprochen. Bei Video-Redakteuren bieten die großen Player (vor allem Gamestar, aber auch das frühere 4 Players) den Bonus, dass man sich selbst bekannt machen kann und so eine "Influencer"-Karriere oder andere selbstständige Tätigkeiten in dieser Richtung vorbereiten kann.

Der über Gamestar erlangte Bekanntheitsgrad hat bei der Gründung von The Pod extrem geholfen, so dass man locker an anderen etablierten Podcast-Formaten wie Insert Moin vorbeiziehen konnte und so schnell genug in einen rentablen Bereich gekommen ist.
Mein Post war natürlich auf Podcasts und Berichte bezogen, ich lese hier wie die meisten nicht jeden einzelnen Kommentar durch bei so vielen Seiten :D

Da du 4P sogar ansprichst und ICH den Videobereich aufgebaut habe mit einem Kollegen (den gabs nämlich erst seit 2017 so wirklich bei 4P):
1. Video-Editor ist auf keinen Fall = immer vor der Kamera
Es gibt zig Leute, die nur schneiden und nie was von "dem Fame" abbekommen, weil sie niemand kennt. Viele wollen das auch so, ist also keine Kritik, nur ein Fakt.

2. Ich kann dir mit Brief und Siegel geben, Fame kriegen nur Chef-Redakteure, oder Leute, die extrem viel vor der Kamera waren (bei Videos mit großer Reichweite). Bei uns im Team waren alle regelmäßig vor der Kamera (jeder wie er wollte), "größere Bekanntheit" gabs danach dennoch nur für Jörg. Ähnlich scheint es ja damals bei The Pod gelaufen zu sein, wenn ich mich erinnere, hatten beide ja eine relativ hohe Stellung. Bei Stayforever sicher ähnlich? Da zeigt sich ganz klar, dass Gamingmagazin-Leser/Hörer immer noch sehr viel auf Erfahrung, wer ist am längsten dabei, wen sieht und liest man am meisten bei den großen Themen, stehen. Meine ich völlig wertungsfrei, ist einfach meine Beobachtung.

Das Sprungbrett ist also klitzeklein und das kannst du auch bei allen Video-Redakteuren sehen, die nicht bei Magazinen mit großer Reichweite viel vor der Kamera waren (Rocketbeans, Gamestar etc.). Die kriegen die großen Themen ja gar nicht, woher soll man sie also kennen.

Da du schreibst, dass es bei mir geklappt hat: Das hat nichts mit 4P zu tun, sondern, dass ich seit 12 Jahren YT mache, mich kennt auf meinem Kanal kaum jemand von 4P und auch auf meinem Gamingkanal (10 Jahre) waren das nur sehr wenige von 4P.
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mart.n
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von mart.n »

AntiChris hat geschrieben: 5. Nov 2023, 09:00
mart.n hat geschrieben: 4. Nov 2023, 20:44Aus meiner Sicht besteht das Problem einfach darin, dass das Angebot an potentiellen Spieleredakteuren einfach viel höher ist als die Nachfrage. Es gebe wahrscheinlich hunderte junge, idealistische Gamer, die das sogar umsonst machen würden (bzw. tun, sieht YouTube). Daher tue ich mich auch etwas schwer damit, den Arbeitgebern vorzuwerfen, dass sie hier abzocken.
Aber genau da beginnt doch das qualitative Problem. Natürlich finden die Verlage immer jemanden, der/die eine freie Stelle zu einem Gehalt knapp über Mindestlohn besetzt und nur dank VG Wort finanziell überleben kann. Junge Journalist*innen sind idealistisch. Das ist auch gut und wichtig - wird aber leider von den Verlagen ausgenutzt.

Wie soll denn der deutsche Jason Schreier "entstehen", wenn für eine 14-tägige Recherche zum Ende von Mimimi (fiktives Beispiel!) am Ende nur 500 Euro pauschal gezahlt werden? Wie soll denn seriös und auf den Punkt über die Politik der Nation berichtet werden, wenn jeder Text auf 1.800 Zeichen gestreckt und jede Headline "clickable" getunt werden muss, damit die VG Wort den Text auch zählt?

Und wenn die Zeit des Idealismus vorbei ist, möglicherweise Familienplanung ansteht, dann wechseln diejenigen, die eine tolle journalistische Karriere hinlegen könnten, in die PR oder sonst wo hin, weil die paar wirklich gut bezahlten Jobs in der eigenen Branche auf Jahrzehnte hinaus von "Amtsinhabern" besetzt sind (was kein Vorwurf an diese Amtsinhaber sein soll, aber die Perspektivlosigkeit der neuen Generation unterstreicht). Diejenigen, die sich also trotz aller widrigen Umstände sich anschicken, richtig tolle Journalisten zu werden, die gehen dann in besser/vernünftig bezahlte andere Jobs und unerfahrenes "Frischfleisch" rückt nach. Was für ein großartiger Qualitäts-Kreislauf...

Ich bin zwar nicht im Gaming-, sondern im Nachrichten-Journalismus, aber die Situation ist quasi deckungsgleich. Gerade Berufseinsteiger, die absolut unwürdig bezahlt werden, müssen ihr Schaffen an den Vorgaben der VG Wort ausrichten - und das ist das krasse Gegenteil von dem, wie man arbeiten sollte. Das soll die Art sein, wie wir über Politik, Wirtschaft, miese Machenschaften usw. informiert werden? Eine Vierte Gewalt zwischen Existenzangst und Clickbait?

Das kann, sollte, muss man den Arbeitgebern hier vorwerfen. Journalistische Qualität finanziellen Interessen unterzuordnen, ist langfristig der Tod des Journalismus.
Ja, aber ist das nicht genau der Grund, warum hier, mit Stay Forever, mit Twitch Streamern wie Maurica eine Kultur entsteht, dass Leute, die etwas "können", sich selbstständig machen und dann auch ordentliche Gehälter verdienen? Hätten wir denn ein Gamespodcast, wenn die GS Jochen 100k im Jahr bezahlt hätte? Aus Sicht einer Gamestar braucht man doch keine Star-Redakteure, das geht auch mit Junioren und ein paar besser bezahlten Führungskräften. Und wer da nicht mit einverstanden ist, der muss sich halt etwas überlegen. Machen ja offenbar auch einige.

Ich bin mit den aktuellen Medien auch nicht einverstanden (Thema Clickbait), aber beim ÖRR ist es jetzt nicht viel besser und da sollte es ja Tarifgehälter geben. Ich bleibe dabei: wer einen Job macht, den sehr viele machen würden und dessen Einstiegskriterien auch nicht auf der Ebene eines Gehirnchirurgen oder Raketenwissenschaftlers liegen, der wird keine fürstliche Bezahlung bekommen. Und solange wir hier (inkl VG Wort) noch weit über dem Mindestlohn liegen, ist die Bezahlung auch in Ordnung. Für Qualität (wie z.B. auf einem Projekt wie AEB) bezahlt man dann halt extra und dann sind auch die Gehälter besser.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Chilisidian »

Gehen deine Theorie spricht dass es dann offenbar nur sehr wenige gibt, die etwas können. Wie viele Projekte gibt es denn, wo sich jemand als Ex-Mitarbeiter eines bekannten Verlages selbstständig gemacht und auf Dauer etwas tragfähiges und lukratives auf die Beine gestellt hat? Also spontan fallen mir da ein: Gamersglobal, The Pod, Stay Forever, Spielvertiefung (wenn Jörg die Kurve kriegt), Maurice Weber, vllt noch Petra Fröhlich mit Gameswirtschaft.

Das sind nur sehr sehr wenige Leute gemessen an dem Personal, dass die gesamte Branche in den letzten 20 Jahren gesehen hat. Alleine die Statistik spricht schon dagegen, dass das die einzigen kompetenten Leute waren.
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JPS
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von JPS »

horrorzeit_yt hat geschrieben: 6. Nov 2023, 13:51 Ich kann dir mit Brief und Siegel geben, Fame kriegen nur Chef-Redakteure, oder Leute, die extrem viel vor der Kamera waren (bei Videos mit großer Reichweite). Bei uns im Team waren alle regelmäßig vor der Kamera (jeder wie er wollte), "größere Bekanntheit" gabs danach dennoch nur für Jörg.
Ja, klar - vor der Kamera sollte man natürlich schon so oft wie möglich sein, damit das mit dem Sprungbrett aufgeht. Und dann muss auch das Talent/"Charisma" vorhanden sein um den Zuschauer irgendwie für sich zu gewinnen. Wenn das aber gegeben ist, kann wie aktuell bei Dom eine Anstellung bei einem möglichst reichweitenstarken "Player" schon sehr hilfreich sein, auch wenn man nicht direkt Chef-Redakteur ist.
Da du schreibst, dass es bei mir geklappt hat: Das hat nichts mit 4P zu tun, sondern, dass ich seit 12 Jahren YT mache, mich kennt auf meinem Kanal kaum jemand von 4P und auch auf meinem Gamingkanal (10 Jahre) waren das nur sehr wenige von 4P.
Jörg ist sicher insgesamt am meisten von der 4P-Redaktion hervorgestochen, aber ich habe auch Dich auf diesem Weg kennengelernt und auch Du hast es geschafft einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen (inhaltlich vielleicht sogar noch mehr als Jörg), der dazu führt, dass ich mir jedes Deiner künftigen Projekte genauer ansehen werde und somit auch langfristig immer in die Gruppe der potentiellen Unterstützter Deiner Projekte fallen werde.

Es ist im "Influencer"-Überangebot enorm hilfreich, wenn man eine Person schon halbwegs gut einordnen kann und weiß, dass man mit der Denk- und Ausdrucksweise auf einer Wellenlänge liegt. Und im deutschsprachigen Raum ist da Gamestar und früher RocketBeans (aktuell wäre ich mir nicht mehr so sicher) ein sehr interessanter Arbeitgeber, wenn man das Ganze als Neueinsteiger strategisch angehen möchte.

Man muss ja irgendwie über die Runden kommen, von daher darf die Anlaufzeit des eigenen Projekts nicht zu lange sein - und das geht eigentlich nur, wenn man entweder eine sehr schnell zündende Idee hat ("Girlfriend Reviews") oder schon genügend potentielle Unterstützer auf anderem Weg auf sich aufmerksam machen konnte.
Zuletzt geändert von JPS am 6. Nov 2023, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Felidae
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Felidae »

mart.n hat geschrieben: 6. Nov 2023, 14:55Und solange wir hier (inkl VG Wort) noch weit über dem Mindestlohn liegen, ist die Bezahlung auch in Ordnung.
Wie oft müssen wir eigentlich noch durchkauen, dass die VG Wort weder etwas planbares noch etwas, von dem alle Journalist:innen in gleichem Maße profitieren, ist?
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derFuchsi
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von derFuchsi »

Spannend. So weit so gut und natürlich geht es im GAMESpodcast natürlich um SPIELEjournalismus. Aber was mich bei dem Thema viel mehr umtreibt ist dass es im "richtigen" Journalismus vermutlich nicht besser zugeht. Nicht falsch verstehen, ich konsumiere Gamingjournalismus seit mindestens 30 Jahren und bis vor Kurzem sogar auf Papier. Aber mal ehrlich, sollte im Ernstfall der Gaming bzw jeglicher Unterhaltungsjournalismus morgen implodieren dann würde das Abendland davon kaum untergehen oder auch nur irgendwie groß beeinflusst. Außer die Leuten die in der Branche beschäftigt sind natürlich.
Ich mache mir ernsthaft Sorgen um Journalismus zur Politik und dem Weltgeschehen, wenn das da ähnlich aussehen sollte. Bei all der Propaganda und Fake News und Halbwahrheiten die heute ins Netz geblasen werden benötigen wir mehr denn je sattelfesten Journalismus. Sowas kann ganze Gesellschaften erodieren lassen. Gibt es dazu ähnliche Untersuchungen? Kann mir kaum vorstellen dass der Gamespodcast die allerersten sind die sowas jemals gemacht haben.
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Heliantha
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Heliantha »

Chilisidian hat geschrieben: 6. Nov 2023, 15:55 Gehen deine Theorie spricht dass es dann offenbar nur sehr wenige gibt, die etwas können. Wie viele Projekte gibt es denn, wo sich jemand als Ex-Mitarbeiter eines bekannten Verlages selbstständig gemacht und auf Dauer etwas tragfähiges und lukratives auf die Beine gestellt hat? Also spontan fallen mir da ein: Gamersglobal, The Pod, Stay Forever, Spielvertiefung (wenn Jörg die Kurve kriegt), Maurice Weber, vllt noch Petra Fröhlich mit Gameswirtschaft.

Das sind nur sehr sehr wenige Leute gemessen an dem Personal, dass die gesamte Branche in den letzten 20 Jahren gesehen hat. Alleine die Statistik spricht schon dagegen, dass das die einzigen kompetenten Leute waren.
Nicht super relevant für die Diskussion, aber: wenn sich das nicht vor kurzem geändert hat, ist Maurice Weber nicht selbstständig, sondern weiterhin bei Webedia angestellt. Er darf allerdings die Sub-Einmahmen durch Twitch behalten, was ich erst für sehr großzügig hielt (quasi die Twitch-Variante von VG Wort?). Nach dem Podcast über die Gehälter habe ich da schon ein paar mehr Fragezeichen dahinter.
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

derFuchsi hat geschrieben: 13. Nov 2023, 16:06 Gibt es dazu ähnliche Untersuchungen? Kann mir kaum vorstellen dass der Gamespodcast die allerersten sind die sowas jemals gemacht haben.
Vom Leid der freien Journalisten allgemein hört man jedenfalls öfter. Im Lokaljournalismus sind die Gehälter grundsätzlich vermutlich ähnlich schlecht. Überregionale Anbieter, Spiegel und co., zahlen noch ganz gut vermutlich, wobei es, verglichen mit anderen Branchen, nicht herausragende Gehälter sind afaik. ÖRR zahlt sehr gut, wenn man eine Festanstellung kriegt afaik.

Das Problem beim Journalismus ist meines Erachtens vor allem der Weg dahin, also bis man (hoffentlich) eine komfortable Stelle erreicht hat. Das beinhaltet(e) nämlich, soweit ich weiß, oft schlecht bis gar nicht bezahlte Praktika in Metropolen, was sich kaum einer leisten könnte ohne substantiellen elterlichen Support (oder einem Lottogewinn etc.) und wofür dann so etwas wie Bafög auch wegfällt. Grundsätzlich gibt es m.E. einen starken Konkurrenzdruck im Journalismus allg., also einen Arbeitgebermarkt.

Hier gibt's u.a. eine Tabelle, habe ich aber nicht nachrecherchiert: https://www.meedia.de/publisher/status- ... e147ac98b3
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Andre Peschke
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 13. Nov 2023, 17:58Vom Leid der freien Journalisten allgemein hört man jedenfalls öfter. Im Lokaljournalismus sind die Gehälter grundsätzlich vermutlich ähnlich schlecht. Überregionale Anbieter, Spiegel und co., zahlen noch ganz gut vermutlich, wobei es, verglichen mit anderen Branchen, nicht herausragende Gehälter sind afaik. ÖRR zahlt sehr gut, wenn man eine Festanstellung kriegt afaik.
ÖR ist auch ganz geil bei Honoraren für freie MA, insbesondere feste Freie (Disclaimer: Kleines Sample - ich kenne da so 4-5 Leute, von denen ich mal ihr Honorar wusste).

Andre
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 13. Nov 2023, 19:14 ÖR ist auch ganz geil bei Honoraren für freie MA, insbesondere feste Freie (Disclaimer: Kleines Sample - ich kenne da so 4-5 Leute, von denen ich mal ihr Honorar wusste).
Zuletzt hörte ich, dass es dort (auch) nicht so gut dort ausschaut für Freie, aber es auch darauf ankomme, wo genau beim ÖRR. Allerdings nur anekdotisch bei mir auch.
Hoobs
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Hoobs »

Hallo Jochen & Dom (und alle anderen mitlesenden),
vielen Dank für Euren Einsatz und für diese besondere Podcastfolge. Der Blick hinter die Gaming-Journalismus-Kulisse war unglaublich spannend und facettenreich. Über Euren „Elefant im Raum“ habt Ihr ja lang und breit gesprochen, über meinen „Elefant im Raum“ jedoch nur mit einem kleinen Halbsatz - und das ist der Blick des Unternehmers. Natürlich ist es Euer gutes Recht das Gehalts-Thema aus Sicht eines Arbeitnehmers zu erzählen. Da ich jedoch Euch allen bei The Pod eine hohe journalistische Qualität zuspreche, hat es mich schon überrascht, dass Ihr dieses zentrale Thema fast komplett ausgeklammert habt. Anmerkung: Ich habe bis jetzt „nur“ die Original-Folge gehört und noch nicht den „Nachschlag“. Solltet Ihr das Thema „Unternehmer-Branchenentwicklung“ dort ausgiebig diskutiert haben, ist meine kritische Anmerkung eventuell überholt.

Nicht nur die Zeiten für Arbeitnehmer haben sich komplett verändert, sondern auch die für Arbeitgeber. In diesem Absatz gewähre ich Euch einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen meiner Branche. Das hat NULL mit der Gamingindustrie zu tun, kann aber dennoch helfen ein Gefühl für die Alltags-Veränderungen zu bekommen. Das Thema ist komplex, ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Ich bin Friseurunternehmer und verantworte drei Premium-Salons in Dom´s aktueller Heimat Hamburg. Natürlich haben wir unsere Mitarbeitenden schon immer übertariflich bezahlt und sie profitieren zusätzlich von einem wertschätzenden Premiensystem. Dennoch: Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich allen total gern das doppelte bezahlen! Sie sind es nämlich alle wert! Doch das is nicht möglich. Die Friseurbranche leidet unter einem unfairen Wettbewerb. Fast 40% aller Salons in Deutschland geben an, weniger als 22.000 Euro Jahresumsatz (!) zu erwirtschaften. Dann wird man von der Umsatzsteuer befreit und hat auch sonstige Vorteile als Kleinunternehmer:in. 40% aller Friseursalons geben somit an, weniger als 88 Euro pro Tag Umsatz zu machen. Totaler Quatsch. Das ist legalisierte Schwarzarbeit. Super viel Geld geht jeden Tag an der Kasse vorbei. Das ist die Realität in unserer Branche. Und so entstehen die Preise an die sich die Bevölkerung gewöhnt hat. Wenn man seine Mitarbeitenden wertschätzend entlohnt und selbigen ermöglicht sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln, wenn man den Friseuren ausreichend Zeit lässt sich dem Kunden und dem Handwerk zu widmen - und wenn das Ambiente halbwegs stimmen soll und man zu 100% steuerehrlich und professionell unterwegs ist, dann ist in unserem Handwerk ein Umsatz von 1,60 bis 2,00 Euro pro Minute das Minimum was man zumindest in einer Großstadt erwirtschaften muss. Bei uns kostet der günstigste Herrenhaarschnitt 70,00 Euro. Jetzt überlegt mal was Ihr, bzw. die meisten für einen Haarschnitt bereit sind zu zahlen. Mondpreise wie 10, 20 oder 30 Euro für einen Herrenhaarschnitt funktionieren nur, wenn man das Spiel unfair spielt. Viel Umsatz an der Kasse vorbei, Mitarbeiter zum Mindestlohn für 20 Wochenarbeitsstunden einstellen und die anderen 20 Stunden die noch gearbeitet werden großzügig „schwarz“ bezahlen, u.s.w. Wie gesagt, das hier ist nur eines von vielen Beispielen und die Spitze vom Eisberg (mit all den Konsequenzen für z.B. Steuerzahler und vielen tragischen Entwicklungen - #Altersamut weil nix in die Rentenkasse gezahlt u.s.w.), über die sich ein „Nicht-Friseur“ sicherlich niemals Gedanken macht, die mich als Unternehmer aber unzählige schlaflose Nächte kosten. Klar ist alles teurer geworden und wir alle fragen uns "Wie soll man das noch bezahlen"? Wenn unsere Kunden Minimum 70,00 Euro für einen Herrenhaarschnitt bezahlen, dann denken sicher viele Kunden „Der Chef bekommt den Hals nicht voll genug und fährt sicherlich irgendwelche Luxus-Autos“, dabei verdienen unsere beiden wirtschaftlich besten Mitarbeitenden mittlerweile fast das selbe wie ich - nur das sie nicht all den Druck und die Verantwortung haben - und nicht mit ihrem Privateigentum haften, sollte das Ding gegen die Wand fahren. DAS ist die Realität für mich im Jahr 2023.

Jetzt komme ich zurück auf Euer Thema und Euren Podcast. Wenn ich Euch als Unternehmer lausche und ständig nur höre, dass Redakteure schlecht bezahlt werden - dann frage ich mich woran das liegt. Weil alle Verlage im Geld schwimmen und ihren Mitarbeitenden nichts abgeben wollen? Ist das nicht zu sehr schwarz-weiß? Ich finde es hätte Euch gut gestanden auch mal die „andere Seite“ intensiver zu beleuchten. Bevor es den Online-Journalismus gab, rannten doch viele Gamer jeden Monat zum Kiosk um sich all die Magazine zu kaufen. Der Umsatz war sicherlich hoch und erfolgreich. Ich hörte u.a. von Jochen, dass er damals auch „besser“ bezahlt wurde als viele Redakteure heute. Ich denke das hat auch etwas damit zu tun, dass Umsätze noch kalkulierbarer waren. Heute ist das Leben viel schnelllebiger. Anzeigenkunden und Kooperationspartner können von heute auf morgen abspringen. Viele Gamer finden Content Creator viel spannender als Spiele-Redaktionen. Und und und… Ich empfand es einfach zu kurz geblickt, wenn man sich fast ausschließlich nur auf die Gehälter im Spielejournalismus schaut, ohne auch die Umsatz- und Kostenentwicklungen in Eurer Branche anzuschauen. Das wurde nach meiner Wahrnehmung nur mit einem kurzes Satz erwähnt (nach ca. einer Stunde und 40 Minuten).

Das Ihr dennoch viele Finger in die richtigen Wunden gelegt habt, steht für mich außer Frage. Ihr habt viele gute und richtige Punkte gesetzt. Solltet Ihr dieses Thema in Zukunft noch einmal in den Fokus stellen, wäre es sicherlich nicht nur für mich spannend zu erfahren, wie sich die Gesamtumsätze in der Gamingbranche verschoben haben. Welche der großen Publisher, die früher bereit waren all ihr Werbebudget in Magazine zu stecken, teilen jetzt Ihre Gelder zwischen klassischer Werbung, journalistischen Plattformen und Content Creatoren aus? Und wie hat sich „der Kunde“ verändert? Eventuell reichte es vor 20 Jahren eine XXL Anzeige in der Gamestar zu platzieren und Spielejournalisten zu Preview-Events einzuladen, um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erhalten. Und heute? Welche Summen werden wo investiert - und wie viel Prozent bleibt da für professionelle Redaktionen und ihren Mitarbeitenden übrig? Für mich gehört dieses ganze Themenfeld dazu, um sich dem „Gehalts-Thema“ wirklich umfassend und fair widmen zu können.

Mit herzlichen Grüßen von einem langjährigen Hörer und Unterstützer aus Hamburg.
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