Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

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Oliver Naujoks
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Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von Oliver Naujoks »

Ich habe mich kräftig amüsiert, dass ich bei mehreren Kinos einen Hinweis gelesen habe à la: Achtung, FSK 16 heißt 16, auch in Begleitung Erwachsener und mit "Mutti-Zettel" kommt man da nicht rein!!

Da musste ich schmunzeln, denn das lässt erahnen, wie viele potentielle Zuschauer die Kinos wegschicken mussten. Ist der Verleih in Deutschland hier wirklich sehenden Auges in sein Verderben gerannt und hat sich 80% der Zielgruppe abgeschnitten?!

Würde mich echt ernsthaft interessieren, ob der Verleih hier wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Die Entscheidung der FSK angreifen (ist möglich)? Den Film mit Schnitten wieder einreichen? Ich bin Videotheken-Kind der 80er, durch Filmschnitte damals dauertraumatisiert worden und halte deshalb Zensurauflagen für ein Greuel, aber wenn sich ein Film dafür anbietet - dann dieser für eine FSK 12-Freigabe. EGAL, ob das schön aussieht oder nicht. Zumindest im Kino. Dann hätte man im Streaming (und auf DVD/BD, auch wenn das inzwischen ein kleiner Markt ist) den vollständig bringen und kräftig trompeten können, wie uncut der dann ist.


Ihr seid da am Anfang etwas drüber hinweg gegangen: Natürlich werden gerade Horror-Filme häufig mit Splatter-Salamitaktik gedreht - man kann doch wunderbar eine ungeschnittene Fassung dann anderweitig auswerten. Es gab zu Hochzeiten der DVD-Ära Jahre, in welchen die Unrated-Fassung fast eher die Regel als die Ausnahme war..
Spielt: Cyberpunk 2077 (jaja, immer noch, sorry), MLB the Show 24, WWE2k24, Sherlock Holmes: The Awakened
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Otis
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Re: Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von Otis »

Oliver Naujoks hat geschrieben: 1. Nov 2023, 12:44Achtung, FSK 16 heißt 16, auch in Begleitung Erwachsener und mit "Mutti-Zettel" kommt man da nicht rein!!
Standen das F und das S in FSK nicht mal für Freiwillige Selbst?

Die Beschreibung der Story wirkte echt seltsam inkompetent. (Also die Story, nicht Eure Beschreibung. :lol: ) Wurde das Drehbuch während eines Autorenstreiks verfasst?
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Oliver Naujoks
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Re: Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von Oliver Naujoks »

Otis hat geschrieben: 3. Nov 2023, 12:42 Standen das F und das S in FSK nicht mal für Freiwillige Selbst?
Nochmal ganz kurz, weil das häufig für Irritation sorgt: Zuständig für die Filmfreigaben sind die Landesjugendbehörden. Die Filmindustrie hat aber mal gesagt, wir machen das "freiwillig selbst" - und diese Entscheidungen werden dann per Verwaltungsvertrag von den Landesjugendbehörden in aller Regel übernommen. Auch um Einheitlichkeit zu erzielen, damit ein Film nicht in Ulm ab 12 und in Neu-Ulm ab 16 ist.

Muss man übrigens nicht so einheitlich machen, in Kanada hat fast jede Provinz und jedes Territorium eine eigene Freigabebehörde, da ist das dann halt zergliedert.
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Rigolax
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Re: Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von Rigolax »

Oliver Naujoks hat geschrieben: 1. Nov 2023, 12:44 Würde mich echt ernsthaft interessieren, ob der Verleih hier wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Die Entscheidung der FSK angreifen (ist möglich)?
Ja, es gibt die Möglichkeit der Berufung durch den Antragssteller. Außerdem gibt es ein Appellationsverfahren, wobei dort der Verband der Filmwirtschaft mit am Boot sein muss. Das funktioniert insg. sehr ähnlich wie bei der USK. Siehe: https://www.fsk.de/?seitid=17&tid=473 (edit: wobei okay, das weißt du ja zumindest eh offensichtlich.)

Den Verwaltungsrechtsweg kann man auch gehen.
Oliver Naujoks hat geschrieben: 1. Nov 2023, 12:44 Den Film mit Schnitten wieder einreichen?
Das geht auch. Wenn die Änderungen substantiell sind, gilt es jugendschutzrechtlich quasi als neues Werk (§ 16 FSK-Grundsätze).

Möglich aber auch sogenannte Änderungsauflagen zu erteilen bzw. zu erlauben (§ 12). Das übrigens immer zu der Frage, ob die FSK/USK "zensiert": Sie können buchstäblich "Auflagen" erteilen, unter denen ein Werk noch ein Kennzeichen erteilt; ich weiß aber nicht, wie häufig das passiert. Im Endeffekt geht aus dem erteilten Jugendentscheid aber eh hervor, welche Inhalte problematisiert wurden und entsprechend können Antragssteller dann "nachbessern".
Oliver Naujoks hat geschrieben: 1. Nov 2023, 12:44 Nochmal ganz kurz, weil das häufig für Irritation sorgt: Zuständig für die Filmfreigaben sind die Landesjugendbehörden. Die Filmindustrie hat aber mal gesagt, wir machen das "freiwillig selbst" - und diese Entscheidungen werden dann per Verwaltungsvertrag von den Landesjugendbehörden in aller Regel übernommen. Auch um Einheitlichkeit zu erzielen, damit ein Film nicht in Ulm ab 12 und in Neu-Ulm ab 16 ist.
In den Prüfgremien sitzen unter anderem sogar (ständige) Vertreter der Behörden mit Stimmrecht (§ 5). Aber eben nicht nur, die Gremien sind pluralistisch (ich will das spontan nicht im Detail aufdröseln, ich könnte es einigermaßen trittsicher spontan nur noch bei der USK).
DerPixler
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Registriert: 22. Aug 2020, 13:17

Re: Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von DerPixler »

Ich bin etwas spät zur Party, und es ist nur eine Randnotiz im respektive zum Podcast, die ich aber trotzdem kurz erwähnen möchte.

Ich finde es spannend, wie hartnäckig sich inzwischen das "CGI ist böse"-Narrativ durchgesetzt hat, was unterm Strich ein reines Marketing-Instrument der Filmwirtschaft ist. Die meisten Filme, die aktuell veröffentlicht werden, enthalten eine Vielzahl von CG-Elementen die niemals von irgendwem als solche erkannt werden. Unterscheidbar werden sie immer erst durch mangelhafte technische Umsetzung oder schlechte Inszenierung, was beim durchschnittlichen Zuschauer den Eindruck erweckt, dass es grundsätzlich ein schlechtes Werkzeug ist. Was auch einleuchtend ist, denn wenn überhaupt nur diejenigen CG-Inhalte als solche wahrgenommen werden, wenn sie schlecht umgesetzt sind, prägen ausschließlich diese das Bild, was man von der Technik an sich hat. Wenn andersrum in einem Film Probleme beim Make-Up, Ausstattung o.ä. bestehen, übt man hieran spezifisch handwerkliche Kritik oder tut es einfach als schlechten Film ab, aber niemand käme als Konsequenz auf die Idee, dass Filme grundsätzlich besser würden, wenn sie z.B. weniger praktisches Make-Up enthielten.

Die Filmwirtschaft hat diese Verzerrung der öffentlichen Wahrnehmung natürlich mitbekommen und versucht nun, diesen Umstand in ihrer Marketing-Strategie zu berücksichtigen. Wenn bei irgendeinem Film behauptet wird, dieses und jenes wäre praktisch gedreht und kein CGI, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass es im besten Fall irreführend, im schlechtesten schlicht gelogen ist. Bestes Beispiel hierfür ist Top Gun Maverick wo sehr ausschweifend behauptet wurde, dass die Flugzeuge im Film echt wären. In Wahrheit sind nahezu alle davon eben doch CG, das einzige was am Bild echt ist, sind oft nur die Backplates, die tatsächlich (teilweise mit, teilweise ohne Flugzeug-Stand-Ins) gedreht wurden. Nach dieser Auslegung wären dann auch Gollum und Jar Jar Binks echte Figuren und kein CGI.
Bateman
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Registriert: 21. Sep 2023, 10:35

Re: Filmpodcast: Five Nights at Freddy's

Beitrag von Bateman »

Auf der Jury Preisverleihung unter Vorsitz von John C. Reilly in Cannes war ich auch.😎

Sehr, sehr beeindruckend zu sehen, wie er seine Fähigkeiten spontan abrufen kann.
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