Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

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Danny_THEUDO
Beiträge: 3
Registriert: 28. Nov 2022, 12:47

Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Danny_THEUDO »

Hallo an die Community und den Jungs von "Auf ein Bier",

in der aktuellen Podcast-Folge #454 "Was soll der Mist" (wie immer eine tolle Folge von euch gemacht!) erwähnt ihr kurz am Rande das Thema "Adventures" und dass diese in ihrer Entwicklung festgefahren sind. Ich bin selbst Spieleentwickler und kann dies bestätigen, weshalb ich mir zu meinen Projekten Gedanken gemacht habe und versuche, mich von der klassischen Point&Click-Schiene zu lösen.

Was habe ich stattdessen gemacht...
Ich arbeitete an einem 2D-Sci-Fi-Adventurespiel mit dem Titel "UPRAISE" und versuche, darin ein dynamisches Point & Click-Adventurespiel zu programmieren, in dem auch Gegner auftauchen, die auf den Spieler reagieren, und der Spieler die Kontrolle darüber hat, wie er damit umgeht. Eine spielbare Demo ist im Netz verfügbar. Um hier keine Probleme zu verursachen, erwähne ich keine Links, aber mit der Suchanfrage "UPRAISE Demo Indiedb" über Google solltet ihr fündig werden.

Nach mehr als einem halben Jahr habe ich kaum Feedback erhalten, was mich unsicher gemacht hat. Daraufhin habe ich ein zweites Projekt aus der Schublade geholt, das den Titel "Enemy Alien" trägt und ein 2D Rollen-Adventurespiel ist (eine kleine Hommage an 'It came from the Desert'). Dieses Projekt hat mehr Aufmerksamkeit bekommen als UPRAISE, weshalb ich mich darauf konzentriere. Screenshots und Videos sind ebenfalls im Netz bzw. auf Indiedb zu finden.

Wenn ich mich als Entwickler von der klassischen Ebene der Adventurespiele entferne, gerate ich wieder in den Mainstream, worüber die Adventurefans enttäuscht sind. Als Entwickler kann man es niemandem recht machen. Adventurespiele könnten perfekt in VR funktionieren, weil das Erkunden eines Raumes zum Spektakel wird, aber leider hat VR keine so große Zukunft für Spiele und bleibt sein eigener kleiner Markt.

Aber komisch ist es... das Genre Rollenspiele z.B. ist gar nicht so leicht kaputtzubekommen und existiert schon sehr, sehr lange. Wie dem auch sei, das Thema "Neuausrichtung des Adventuregenres" wäre ein interessanter Vorschlag für einen Podcast.
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Andre Peschke
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Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Andre Peschke »

Wir haben dazu schon 2017 diese Folge mit Jan Theyssen von KingArt aufgenommen:

https://www.gamespodcast.de/2017/05/22/ ... adventure/

Andre
Danny_THEUDO
Beiträge: 3
Registriert: 28. Nov 2022, 12:47

Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Danny_THEUDO »

Vielen lieben Dank für den Hinweis.
Otis
Beiträge: 1323
Registriert: 23. Mai 2021, 19:30

Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Otis »

Adventures sind für VR auch deshalb gar nicht schlecht, weil sie eher selten schnelle Bewegungen und genaue Reaktionen erfordern. Selbst aktiv herum laufen bräuchte man nicht, wenn man sich wie in manch alten Adventures nur von Stelle zu Stelle klickt.

Ansonsten finde ich, man kann die "Sackgasse" Point&Click -Adventure durchaus auch als Perfektionierung ansehen. Nicht dass Experimente hier und da schlecht wären, aber wenn's ansonsten nichts zu verbessern gibt, heißt das doch, es ist schon gut. Muss nicht immer alles weiter entwickelt werden oder neues bieten. Das Buch ist ja auch nicht automatisch öde, nur weil's schon etliche gegeben hat, die vom Prinzip her fast alle gleich funktionieren. Da muss man halt inhaltlich überzeugen.
Zuletzt geändert von Otis am 17. Dez 2023, 00:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Gajan
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Registriert: 6. Aug 2023, 09:55

Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Gajan »

Mir ist grad eiskalter Schweiß den Rücken runtergelaufen: Schöne PnC VR Erfahrung und dann plötzlich ein Schieberätsel. Stellt euch das vor. Ein Schieberätsel in VR :ugly:
🍻
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Danny_THEUDO
Beiträge: 3
Registriert: 28. Nov 2022, 12:47

Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Danny_THEUDO »

Schieberätsel bzw. solche Minigames würden auch in VR gut funktionieren. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür ist Half-Life: Alyx.

Aber sind Adventurespiele in ihrer Entwicklung wirklich schon gut genug? Es ist zwar richtig, was Otis erwähnt, dass der Inhalt eine große Rolle spielt. Dennoch sollten Adventures sich mit der Zeit weiterentwickeln. In Podcasts, wie hier und auch in Stay Forever, betonen die Jungs oft, welche Funktionen Adventurespiele heutzutage haben sollten, um Spieler anzusprechen, anstatt in alten Mustern zu verharren.

Ein großes Manko ist ein zu streng lineares Rätseldesign. Als Entwickler weiß ich, dass es einfacher und schneller zu programmieren ist, aber der Spieler ärgert sich später darüber, dass es ihn stört.

Bei dem Adventureprojekt “The Mystery of Oak Island” versuche ich meinen Projektleiter öfter dazu zu bewegen, mehrere mögliche Lösungen für Rätsel einzubauen. Dabei höre ich von ihm dann, dass dies die Umsetzung komplizierter und aufwendiger macht.
Otis
Beiträge: 1323
Registriert: 23. Mai 2021, 19:30

Re: Folge #454 und das Problem von Adventurespielen

Beitrag von Otis »

Stellt sich die Frage, inwiefern das ein Spiel besser macht bzw. eine nennenswerte Weiterentwicklung des Gameplays darstellt. Im Einzelfall mag es sinnvoll sein oder sich aus der bestehenden Situation ergeben, aber wäre für mich nichts, worauf gezielt hin gearbeitet werden müsste. Es sei denn, unterschiedliche Lösungen führen auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
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