Die Presserunde

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Jon Zen
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Die Presserunde

Beitrag von Jon Zen »

In Voigts Thread "Interessante Artikel" kam viel Potenzial für eine Diskussion zur allgemeinen Presse auf. Es macht Sinn, die beiden Themen zu trennen.

Der Fokus der Diskussionen und Kritiken sollte auf Zeitungen (Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen, themenspezifische) und Zeitschriften (keine Spielezeitschriften) liegen, welche sowohl online als auch als Druckerzeugnisse erscheinen können.

Die Hauptdiskussionpunkte dürften sein:
  • politische Ausrichtung
  • Qualität
  • Werbung
  • Preis
  • Pleiten, Redaktionschließungen und Redaktionsverkleinerungen
Gerade bzgl. der politischen Ausrichtung kann der Eindruck, wenn man ein Medium direkt konsumiert, anders sein, als wenn man immer nur die extremen Beiträge über Zweite (z.B. Twitter) wahrnimmt. Eine Zeitung veröffentlicht täglich dutzende Artikel und diese 1% stehen für Zweitkonsumenten dann repräsentativ für die Redaktion, wo der Abonnent auch die politisch gegensätzlichen Artikel sieht (z.B. Zipperts Wort zum Sonntag bei der Welt am Sonntag auf der Titelseite), die Qualität der anderen Artikel höher bewertet oder die kritischen Artikel überhaupt nicht wahrnimmt, da sie nur einen so kleinen Teil einnehmen.

Beim Fall der Neuen Zürcher Zeitung, sehe ich immer wieder Phasen, wo wir nicht mehr von nur 1% sprechen können. Hier liegt klar eine wirtschaftliche, strategische Entscheidung vor, konservative deutsche Leser anzuwerben, die die Schweiz als neutralen Drittstaat bzgl. der Medien gerne sehen würden. Das ist natürlich eine Illusion: ungefähr die Hälfte der Artikel ist deutschlandbezogen und das auch schon sehr lange.
Wie macht sie das: Sie haben das Meinungsformat "Der andere Blick", wo Externe AFD-Parolen raushauen und sie führen gezielt Interviews mit (ultra-)konservativen Sozialwissenschaftler.
Auf der anderen Seite hat der größte Teil der Redaktion - soweit man das als Leser beurteilen kann - wenig damit zu tun. Die Qualität der Artikel und Reportagen sind wahrscheinlich aktuell die besten der deutschsprachigen Presselandschaft. Das sieht man ja schon an Voigts Thread.
Ich habe für mich den Weg gefunden, einfach nicht auf die zwei beschriebenen Formate zu klicken und schon hat man eine ziemlich gute Zeitung. Für Meinungsbeiträge weiche ich lieber auf den Spiegel aus, welcher dort mit u.a. mit Sascha Lobo, Thomas Fischer & Christian Stöcker sehr gut besetzt ist.

Insgesamt ist es wichtig eine Kombination aus Medien zu konsumieren, wo sich die Vor- und Nachteile gegenseitig aufwiegen, aber das muss ich hier euch nicht erzählen. :P
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bluttrinker13
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Re: Die Presserunde

Beitrag von bluttrinker13 »

Da ich im anderen Thread etwas rumgemosert hab, wollte ich nur kurz sagen: krass guter Aufschlag für ein interessantes Thema. :)
Voigt
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Re: Die Presserunde

Beitrag von Voigt »

"Der andere Blick" ist schon heftig Rechtspopulistisch, mit den auch "interessanten" Kommentaren unter diese Artikel. Ich lese die manchmal trotzdem mal, einfach auch die Argumente "der anderen Seite" zu lesen.
Einerseits denke ich mir, das sind einfach schlechte nicht überzeugende und teils direkt widerlegte Argumente, die auch immer wieder kommen, anderseits denke ich mir, dass "die andere Seite" eventuell genauso über linke Artikel denkt. Ich versuche da irgendwie noch offen zu sein.

Aber nicht nur in dem "anderen Blick" Meinungsartikel merkt man die so auch zumindest konservative Meinung, ist halt nicht gaaanz so stark und offen. Trotzdem lese ich NZZ schon ganz gerne, gerade Berichterstattung über Ukraine fand ich da immer echt gut, oder halt jetzt die Artikel über das isrealische Schwimmbad und die indisch-nepalische Haushaltshilfe in Delhi.

Ist aber auch ein Grund warum ich nicht für NZZ zahle. Ich konsumiere die gerne und habe auch Werbung bei denen aktiv, aber direkt Geld und dann dadurch den anderen Blick mitzufinanzieren... nee
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philoponus
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Re: Die Presserunde

Beitrag von philoponus »

Jon Zen hat geschrieben: 4. Jan 2024, 17:56 Beim Fall der Neuen Zürcher Zeitung, sehe ich immer wieder Phasen, wo wir nicht mehr von nur 1% sprechen können. Hier liegt klar eine wirtschaftliche, strategische Entscheidung
Wie ja schon geschrieben hatte ich fast die gesamten 1990er die NZZ als (Studenten-} Abo und war ein großer Fanboy, weshalb mich die Entwicklung der letzten 10 Jahre Richtung Schwurbler-Postille besonders schmerzt.
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