Bauernproteste

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Mauswanderer
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Bauernproteste

Beitrag von Mauswanderer »

Eigentlich wollte ich es ursprünglich in den Artikelthread posten, aber ich nehme an, dass aufgrund der Aktualität und der Umstände Diskussionsbedarf besteht:

Passend zu den angekündigten Bauernprotesten: Die taz hat einen Artikel zu den Auswirkungen der kritisierten Streichungen:
https://taz.de/Agrardiesel-Rabatt/!5978039/

0,24 Cent mehr pro kg Weizen, 0,38 Cent mehr pro Liter Milch, und da sind die zurückgenommenen Subventionskürzungen noch mit eingepreist. Man kann sich schon fragen, wie das zu soviel Hass, Gejammer und Gewaltbereitschaft führt.
Voigt
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Voigt »

Ich warte gerade sehr verwirrt, weil dachte die Bauern bekommen doch pro Liter Milch gerade mal ca. 0,55€, da sind doch 0,38€ doch sauviel mehr.
Aber man sollte schon richtig lesen, 0,38 Cent ist halt direkt deutlich weniger.

Aber hach mit den Bauern, ich weiß nie so recht. Einerseits haben die es schon nicht so einfach, lange Tage, große Betriebe und Margen sind echt nicht so gut.
Gleichzeitig haben Bauern auch einfach extrem starke Lobby und sind politisch stark vertreten. Die können irgendwie immer stark protestieren mit Stau verursachen, Gülle abladen usw., ohne dass dies wirklich Konsequenzen hat. Da weiß ich nie so recht, was ich denken soll.
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Desotho
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Desotho »

Ich muss sagen seit Clarkson’s Farm (ja er ist ein Depp) ist mei Respekt für Landwirte deutlich gestiegen.
El Psy Kongroo
GoodLord
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Re: Bauernproteste

Beitrag von GoodLord »

Mauswanderer hat geschrieben: 7. Jan 2024, 20:37 Eigentlich wollte ich es ursprünglich in den Artikelthread posten, aber ich nehme an, dass aufgrund der Aktualität und der Umstände Diskussionsbedarf besteht:

Passend zu den angekündigten Bauernprotesten: Die taz hat einen Artikel zu den Auswirkungen der kritisierten Streichungen:
https://taz.de/Agrardiesel-Rabatt/!5978039/

0,24 Cent mehr pro kg Weizen, 0,38 Cent mehr pro Liter Milch, und da sind die zurückgenommenen Subventionskürzungen noch mit eingepreist. Man kann sich schon fragen, wie das zu soviel Hass, Gejammer und Gewaltbereitschaft führt.
Also, wenn die Zahlen stimmen und so ähnlich auch bei anderen Produkten aussehen, dann sind die Reaktionen echt übertrieben. Denke aber ohnehin, dass sich da primär viel angestauter Frust und Zukunftsangst entlädt (+ evtl. auch gezielte politische Agitation).
Boesor
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Boesor »

Die Bauern agieren nach dem Motto "Wehret den Anfängen".
Und wenn in Zukunft weniger verteilt werden kann soll direkt klar gestellt werden, dass das mit den Bauern nicht geräuschlos gehen wird.

In einer Demokratie nicht zu unterschätzen.
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Alienloeffel
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Alienloeffel »

Ich finde es etwas schwierig sich in das Thema reinzulesen (zumindest zu einem Grad bei dem ich den EIndruck habe einen guten Überblick zu haben), habe aber bisher nichts entdeckt, dass diese Reaktionen und auch die Bereitschaft zu Übergriffen irgendwie nachvollziehbar machen würden. Mich erinnert das etwas an den "Heizungshammer", bei dem völlig übertriebene, faktisch falsche Anschuldigungen die Runde machten.
Ich verstehe auch die Versteifung auf den Sündenbock Habeck einfach nicht, es ist doch völlig absurd zu glauben, dass der böse Robert das alles alleine macht, zumal man schon bei kurzer Recherche sehen kann welchen Ministerien da in jedem Fall federführend waren. Klar, man mag den jetzt ja schon nicht mehr, weil er allen Leuten die Heizung höchstpersönlich herausbrechen wollte um die Gesellschaft zu ruinieren.
Numfuddle
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Numfuddle »

Ich bin auf dem Land groß geworden, in meinem Dorf gibt es mehrere Bauern, meine Großeltern hatten selbst einen Bauernhof bevor sie ihn in den Siebziger Jahren aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben mussten. Ich habe den großen Teil der Entwicklung vom Familenbetrieb - den es de facto seit den achtzigern nicht mehr gibt, auch wenn ihn die Bauernverbände gerne als Propaganda-Begriff heranziehen - zu den Großbetrieben die wir heute in Deutschland haben miterlebt.

Ich kriege nur noch Hals wenn ich wieder einen Bauernprotest sehe. Wir stecken Milliarden jedes Jahr in Großbetriebe die Jahr über Jahr Rekordumsätze einfahren, jeden Subventionstrick der EU kennen, Erntehelfer aus Osteuropa ausbeuten und sich am besten an keine Umweltrichtline halten wollen (z.B. Nitrate im Grundwasser). Die zumindest bei mir in der Gegend alle den Agrardiesel auch ins Auto tanken, weil nie kontrolliert wird. Ich könnte stundenlang erzählen wie arg sich die Bauern in meiner Gegend damit brüsten wie sie die ganz wenigen kleinen endgültig ruinieren um sich deren Land auch noch einzuverleiben und dass da durchaus nicht wenig Kohle verdient wird, alleine mit nichts tun (aka Stilllegungsprämien) oder dem cleveren Bespielen von Agrar und Umweltsubventionen. Alles unsere Steuergelder.

Wenn sich zwei Leute auf der Straße festkleben, dann sind das für uns Terroristen und kleine Provinzkaiser in Bayern Schränken dann gerne mal Grundrechte ein, wenn Bauern Strassen und Rettungswege blockieren, Mist und Jauche auf die Straße kippen und Morddrohungen gegen Politiker aussprechen (ein Ampel-Galgen ist nichts anderes) dann ist das plötzlich legitimer politischer Protest.


Ich habe für die Bauern sehr wenig Verständnis
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Dicker
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Dicker »

Was mich wundert, bei den Klima Kleberrn rasten alle aus, hier wird es wie eine Naturgewalt hingenommen. Liegt das daran, dass es angekündigt wurde oder daran, dass dort Traktoren stehen und keine Menschen? Oder dass die Proteste als legitimer wahrgenommen werden, weil es um was konkretes als das Klima geht? Oder weil es was vermeintlich einmaliges ist, das absehbar vorbei sein wird?
Wenn jetzt ein Mensch stirbt, weil ein Rettungsdienst nicht durchkommt...
Insanity
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Insanity »

Dicker hat geschrieben: 8. Jan 2024, 07:38 Was mich wundert, bei den Klima Kleberrn rasten alle aus, hier wird es wie eine Naturgewalt hingenommen. Liegt das daran, dass es angekündigt wurde oder daran, dass dort Traktoren stehen und keine Menschen? Oder dass die Proteste als legitimer wahrgenommen werden, weil es um was konkretes als das Klima geht? Oder weil es was vermeintlich einmaliges ist, das absehbar vorbei sein wird?
Wenn jetzt ein Mensch stirbt, weil ein Rettungsdienst nicht durchkommt...
Ein Kumpel ist Vorstand der örtlichen Sozialstation und berichtet bereits von echten Problemen, die Patientenversorgung zu Hause zu gewährleisten. Einige von ihnen sind nämlich auf zeitgenaue Medikamentierung oder künstliche Ernährung angewiesen. Das ist heute echt schwierig.

Klar ist aber auch:
Sehr viele Bauern sind Nahrungsmittelerzeuger und decken damit eines der allerwichtigsten Grundbedürfnisse ab. Deswegen ist eine funktionierende Zusammenarbeit mit Ihnen essentiell.
Gleichzeitig stehen sie unter enormem Preisdruck und in Konkurrenz mit ausländischen günstigeren Erzeugern.
Dazu kommt:
Bauern müssen sich an den Jahres- und Erntezeiten orientieren und ich habe beruflich schon öfter mit regionalen Erzeugern zu tun gehabt - erschreckend viele dieser Menschen waren in ihrem Leben selten bis nie im Urlaub - das kannst du als familiär geführter Kleinbtrieb einfach nicht. Jeder Tag, den du zu früh oder zu spät erntest, mindert deinen Ertrag in jeglicher Hinsicht. Und genau diese Arbeit wird gesellschaftlich aus meiner Warte heraus nicht genug gewertschätzt, da es außerhalb unseres Wahrnehmungsbereichs liegt.
Deswegen habe ich für die Interessen der Bauern grundsätzlich auch durchaus Verständnis. Landwirtschaft ist wichtig; Essen erzeugt sich nicht von selbst. Da muss man mehr drüber sprechen!

Der hier eingeschlagene Protestweg aber, da befürchte ich eher, dass man sich so sehr viel Sympathie verspielt, weil der Stein des Anstoßes ihn wie eine Überreaktion erscheinen lässt. (Ich stecke da wirtschaftlich und politisch absolut nicht tief genug drin, daher "erscheinen lässt"; falls jemand dazu mehr weiß, gerne schreiben!)

Viele Grüße an alle und halbwegs gute Fahrt an die, die nicht daheim bleiben und von Zuhause arbeiten können.
Bildung ist gut, aber Bier ist guter!
Numfuddle
Beiträge: 1451
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Re: Bauernprotesten

Beitrag von Numfuddle »

Es gibt keine/kaum rein familiengeführten Kleinbetriebe mehr. Die sind wirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig und zwar schon seit zwanzig Jahren nicht mehr. Das Bild vom heimeligen Hof mit dem urigen Bauern und ein paar Kühen wird von den Bauernverbänden immer gerne bemüht aber wer heute als Landwirt klassische Landwirtschaft betreibt, der wird 60+ Hektar Land bewirtschaften plus Viehzucht, wie Schweine oder Rinder + Milchwirtschaft + Biomasse für Futter oder Biogasanlagen. In Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern auch gerne mal das dreifache bis fünffache.

Das sind Unternehmen mit signifikanten Maschinenparks, Wirtschaftsgebäuden, Land und teilweise dutzende Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit plus Erntehelfer.

Andes gesagt, die tollen großen Traktoren die die Straßen blockieren kosten teilweise neu 250.000 Euro aufwärts ein Mähdrescher gerne auch mal ne halbe Million.

Außerdem unterstützen wir mit unseren Steuergelder die Bauern bereits signifikant. Die Agrarsubventionen sind 40% des EU Haushalts, mehr als Sicherheit, Außenpolitik und Wirtschaftssubventionen zusammen. Deutschland alleine erhält 7 Milliarden Euro von der EU und legt aus dem Bundeshaushalt nochmal 2,5 Milliarden oben drauf und das sind nur die direkten Zahlungen, andere Hilfen wie subventionierter Diesel oder Mehrwertsteuererleichterungen nicht eingerechnet.

Übrigens stimmt das mit der Nahrungsmittelproduktion nur halb. Wir bezahlen den Bauern eigentlich jede Menge dafür dass sie eben nichts produzieren weil wir bei fast allen Produkten ein massives Überangebot haben.

Meine Großeltern hatten einen Familienbetrieb. Die Bauern bei mir im Landkreis die heute noch übrig sind werden vielleicht noch von einer Familie geführt aber das sind alles mittelständische Unternehmen. Aber das Bild mit dem armen Kleinbauern auf dem idyllischen Hof zieht halt noch immer.
flix
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Re: Bauernproteste

Beitrag von flix »

Dicker hat geschrieben: 8. Jan 2024, 07:38 Was mich wundert, bei den Klima Kleberrn rasten alle aus, hier wird es wie eine Naturgewalt hingenommen. Liegt das daran, dass es angekündigt wurde oder daran, dass dort Traktoren stehen und keine Menschen? Oder dass die Proteste als legitimer wahrgenommen werden, weil es um was konkretes als das Klima geht? Oder weil es was vermeintlich einmaliges ist, das absehbar vorbei sein wird?
Wenn jetzt ein Mensch stirbt, weil ein Rettungsdienst nicht durchkommt...
Ich denke, dass die Springer-Presse und die CDU hier auch ihren Anteil hat. Die dauerhafte Kampagne gegen die Ampel und besonders die Grünen trägt Früchte. Dass die Bauern sich gerade Habeck ausgesucht haben, der momentan einer der wenigen ehrlichen Politiker ist und sogar das Gespräch in dieser absolut widerlichen Aktion gesucht hat, spricht Bände.
Man sieht eben auch klar von welcher Seite die Bauern unterstützt und die "Klimakleber" verachtet werden. Mit rationalen Argumenten kann man da nicht kommen, weil diese Leute Schaum vorm Mund haben. Man stelle sich mal vor die Letzte Generation würde Polizei-Ketten durchbrechen oder Politiker angreifen. Dann wären CDU, Springer und Wutbürger die Ersten, die Haftstrafen und Präventivmaßnahmen fordern.
Numfuddle
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Numfuddle »

Es ist auch aus anderen Gründen irrational. Man hört auf den Protesten recht oft die Beteiligten würden nur noch AfD wählen und sieht auch mal gerne die Banner.

Problem ist halt dass die AfD ALLE Subventionen abschaffen will. Inklusive der Agrarsubventionen. Das würde die Landwirtschaft in Deutschland quasi über Nacht völlig ruinieren.

Bedeutet halt dass da nur das ID regiert und da nur noch wenige klar denken.
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Dicker
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Dicker »

Heute morgen im Radio gab es diverse Anrufer, die informiert haben, wo es noch durchkommen gibt, der Moderator hat von richten Soundtrack für die Situation gesprochen. Klingt wirklich wie als wenn ein Sturm Deutschland lahmlegt. Nur dass es Bauern sind. Wirklich wütend war keiner der Anrufer. Man arrangiert sich halt. Wie bei Eis und Schnee oder einem Bahnstreik.
GoodLord
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Re: Bauernproteste

Beitrag von GoodLord »

Dicker hat geschrieben: 8. Jan 2024, 07:38 Was mich wundert, bei den Klima Kleberrn rasten alle aus, hier wird es wie eine Naturgewalt hingenommen. Liegt das daran, dass es angekündigt wurde oder daran, dass dort Traktoren stehen und keine Menschen? Oder dass die Proteste als legitimer wahrgenommen werden, weil es um was konkretes als das Klima geht? Oder weil es was vermeintlich einmaliges ist, das absehbar vorbei sein wird?
Wenn jetzt ein Mensch stirbt, weil ein Rettungsdienst nicht durchkommt...
Ich glaube der entscheidende Unterschied ist, dass die "Klima Kleber" u.a. gegen Autofahrer protestieren, während die Bauern gegen "die Regierung" protestieren.
D.h., wenn man die Klimaproteste als legitim akzeptiert müsste man auch akzeptieren , dass man selbst mit drann schuld ist bzw. dass man was ändern müsste. Bei den Bauern ist ja "die Regierung" Schuld.

Der andere Punkt ist natürlich auch die Häufigkeit. Wenn die Bauern das jetzt jede Woche machen, würde die Stimmung da wahrscheinlich auch irgendwann umschlagen. Dabei ist es dann auch egal, dass der jetztige, einmalige Protest wahrscheinlich insgesamt schon zu viel mehr Behinderungen geführt hat als alle Kleber bisher zusammen.
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Andre Peschke
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Andre Peschke »

GoodLord hat geschrieben: 8. Jan 2024, 09:54 Ich glaube der entscheidende Unterschied ist, dass die "Klima Kleber" u.a. gegen Autofahrer protestieren, während die Bauern gegen "die Regierung" protestieren.
Ich glaube, das greift noch einen Schritt zu kurz. IMO entscheidend ist, dass die Klimaproteste ganzen Generationen vor ihnen den Vorwurf machen, Jahrzehnte der Warnungen in den Wind geschlagen zu haben, zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil und ihrem Nachteil. Die Vorwürfe sind auch noch berechtigt, was bekanntlich die schlimmste Art von Vorwurf ist.

Dazu kommt noch, dass hier "die arbeitende Bevölkerung von schulschwänzenden, blauhaarigen jungen Leuten auf dem Weg zum Malochen ausgebremst wird, weil die Aktivismus spielen müssen". Will sagen: Hier mischt sich dann der Kulturkampf rein, zusammen mit einem generell fehlenden Respekt vor jungen Menschen bei Teilen der älteren Generationen.

Die Bauern taugen hingegen nicht als Kulturkampf-Gegner, weswegen die Rechten ja hier eher versuchen, deren Sache für sich zu vereinnahmsen.

Andre
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Jochen Gebauer
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Jochen Gebauer »

Man kann doch den guten deutschen Bauern, der demonstrativ hochsubventionierten Agrardiesel in den Wind bläst, um sich darüber zu beschweren, dass der Agrardiesel so teuer ist, nicht mit diesen Klima-Chaoten vergleichen!!111
Numfuddle
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Numfuddle »

Die Rechten würden auch versuchen die Klima-Kleber zu vereinnahmen wenn das irgendwie Anschlussfähig wäre (pun not intended) hat man ja z.B. an der Piratenpartei gesehen.

Den Rechten ist auch egal ob es Gemeinsamkeiten oder Thematische Überschneidungen gibt man hängt sich an die Organisation ja nicht weil es Gemeinsamkeiten gibt, sondern weil einem die unterwanderte Organisation Legitimation gibt und ein Cover.

Wie gesagt gibt es keine Übereinstimmung mit den Zielen der Bauern. Die AfD würde die Landwirtschaftlich in DE mit ihrem Parteiprogramm komplett ruinieren.

Man muss sich aber halt auch erst einmal vereinnahmen lassen und da ist der Präsident des Bauernverbandes halt entweder zu naiv oder es war ihm zu egal.

Bei den Statements die er die letzten Wochen abgegeben hat würde ich zu zu naiv tendieren. Andererseits gab es die rechten Parolen und Spruchbänder jetzt schon länger auch bei früheren Protesten.
Numfuddle
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Numfuddle »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 8. Jan 2024, 10:38 Man kann doch den guten deutschen Bauern, der demonstrativ hochsubventionierten Agrardiesel in den Wind bläst, um sich darüber zu beschweren, dass der Agrardiesel so teuer ist, nicht mit diesen Klima-Chaoten vergleichen!!111
Bei mir in der Gegend begehen nahezu alle Bauern Steuerhinterziehungen weil sie den Agrardiesel z.B. auch im Auto verfahren (was verboten ist) aber ich habe das letzte Mal vor 10 Jahren eine Zollkontrolle mit Probenentnahme aus dem Tank gesehen.

Mein Schwager, der fürs Finanzamt arbeitet feiert das Snde des Agrardiesels geradezu, weil er aus seiner beruflichen Arbeit recht genau weiß wie viel da - verzeih mir den Ausdruck - beschissen wird
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Desotho
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Desotho »

Interessant wäre es ja, wenn sich Klimadeonstranten auf der Straße festkleben und damit die Bauern aufhalten.
El Psy Kongroo
Numfuddle
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Re: Bauernproteste

Beitrag von Numfuddle »

Desotho hat geschrieben: 8. Jan 2024, 11:46 Interessant wäre es ja, wenn sich Klimadeonstranten auf der Straße festkleben und damit die Bauern aufhalten.
Es würde mich wirklich kaum überraschen wenn einige der radikalisierteren Landwirte die einfach überfahren. Ich halte das für keine gute Idee
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