Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

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bonkic
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von bonkic »

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(nur) schlechtes timing?
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Jon Zen
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Jon Zen »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Jan 2024, 12:10
Bateman hat geschrieben: 20. Jan 2024, 11:14 Vor kurzem erstmals Gothic 3 gespielt:
Mir fiel die Kinnlade runter. Und da blieb sie. Was für ein unfassbares Einhorn. Die verzahnten Systeme, Worldbuiling, Scale, Player-Guiding, Freiheiten, glaubwürdige Schwierigkeitssysteme. 100h größtes Vergnügen. Eines der besten Open-World-Games überhaupt.
Wie spielt man das denn heutzutage am Besten? GOG-Version mit Community Patch und HD-Texturen?
https://forum.worldofplayers.de/forum/t ... %A4mmerung

Dort steht alles genau mit Downloadlink. Ich würde den rechten Pfad empfehlen mit der Content Mod 3.1 am Ende.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Bateman »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Jan 2024, 12:10
Bateman hat geschrieben: 20. Jan 2024, 11:14 Vor kurzem erstmals Gothic 3 gespielt:
Mir fiel die Kinnlade runter. Und da blieb sie. Was für ein unfassbares Einhorn. Die verzahnten Systeme, Worldbuiling, Scale, Player-Guiding, Freiheiten, glaubwürdige Schwierigkeitssysteme. 100h größtes Vergnügen. Eines der besten Open-World-Games überhaupt.

Und von den Qualitäten von Gothic 1 und 2 brauchen wir nicht zu reden.
Wie spielt man das denn heutzutage am Besten? GOG-Version mit Community Patch und HD-Texturen?
Habe es so gespielt mit den ersten 9 Installationen.
Also Community Patch 1.75, Update Pack, Questpaket 4, Content Mod 3.1

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Gajan
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Gajan »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Jan 2024, 12:10
Bateman hat geschrieben: 20. Jan 2024, 11:14 Vor kurzem erstmals Gothic 3 gespielt:
Mir fiel die Kinnlade runter. Und da blieb sie. Was für ein unfassbares Einhorn. Die verzahnten Systeme, Worldbuiling, Scale, Player-Guiding, Freiheiten, glaubwürdige Schwierigkeitssysteme. 100h größtes Vergnügen. Eines der besten Open-World-Games überhaupt.

Und von den Qualitäten von Gothic 1 und 2 brauchen wir nicht zu reden.
Wie spielt man das denn heutzutage am Besten? GOG-Version mit Community Patch und HD-Texturen?
Haha, geil, ich dachte grad auch, komm, probierste G3 aus.
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Installiert. Nix geht ausser ESC Taste. Ah, man muss in den betas den 1.75 oderso patch auswählen und neu installieren. WASD geht nun. Waffe auswählen auch. Orks hauen mich "tot", ich stehe einfach wieder auf, 5% Leben, nehm den Orkschlächter (oder so), Orks kommen zurück und hauen meine 5% Leben wieder weg. "Tot". Stehe wieder auf. Orks kommen zurück hauen meine 5% wieder weg. Repeat. Instant Rage Quit. :ugly: :lol: wasn scheiß! 🍻 (es gibt n Heiltrank, die Animation dauert so lange, dass die Orks mich wieder tothauen :D )
Klar, gäbe man sich mehr Mühe, käme man bestimmt rein ins Spiel. Bloß, wozu?
Ich kann verstehen, dass es für andere Menschen wohl eine tolle Spielerfahrung darstellt :ugly: für mich ist Gothic 1-3 überhaupt nichts.
Zuletzt geändert von Gajan am 20. Jan 2024, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Lurtz »

Avantenor hat geschrieben: 20. Jan 2024, 10:41Meine steile These ist ja, dass PB und Gothic ein Gen-X-Phänomen ist. Es fällt imho in dieselbe Kategorie wie Witcher 1 mit seinem Sammelkartenspiel für amouröse Abenteuer und Two Worlds mit seiner Fönfrisur-Frontdame und Harold-Faltermeyer-Soundtrack, beides in Polen entwickelt. Die Witcher-Reihe hat im Gegensatz zu PB eine deutlichere Transformation hingelegt, während PB für mich stimmungstechnisch noch sehr stark von den 1980ern beeinflusst scheint, mehr Arnie/Sly als Bruce. Das scheint mir perspektivisch eine nachlassende Kundschaft anzusprechen und funktioniert vermutlich hauptsächlich noch in Hochglanz verpackt.
Na ich weiß nicht. Bei uns Millenials war Gothic ebenfalls der Hit.

Ich bin sowieso der Meinung, dass der Niedergang PBs nicht in erster Linie daran liegt, dass sie immer das gleiche gemacht haben, sondern dass sie seit Risen 1 versucht haben das gleiche zu replizieren, es aber meist deutlich schlechter war.

Man mag von der Steuerung von Gothic 1 und 2 halten, was man will, aber wenn man sie ein Mal verinnerlicht hatte, konnte man coole Dinge damit machen. Schon in Gothic 3 fingen dann diese Kampfsysteme des rhythmischen Klickens an, das vielleicht einfacher zu erlernen war, aber immer auch random und auf die Spieldauer komplett anspruchslos. Dass sich das Kampfverhalten mit den Skills früher komplett geändert hat, war auch so viel besser.

Das UI von Gothic 1 war geradzu immersiv (again, trotz aller Steuerungsschwierigkeiten), da wurden abseits der HP-Leiste wirklich nur UI-Elemente eingeblendet, wenn es nötig war. Auch da große Rückschritte gemacht, während das früher geradezu visionär war, wenn man sich heutige immersive UIs anschaut.

Und noch viele andere Dinge IMO... Weltdesign, Spielerführung, Magiesystem, Fraktionen. Das Writing war wahrscheinlich nicht besser, aber immerhin wirkte es authentischer als die spätere Piratenromantik und Co.

Ich denke schon dass die beiden Pankratz mit Herzblut da dran hingen und auch ihr Elex für eine gute kreative Idee hielten. Hat nur die Zielgruppe vielleicht nicht ganz so gesehen.
Andre Peschke hat geschrieben: 20. Jan 2024, 11:22 Ich denke nicht, dass er groß „ausgecashed“ hat. Und nochmal: Elex 1 war ein Erfolg.
Kann ja auch sein, dass die Zielgruppenerweiterung bei Elex 1 gut funktioniert hat, die erweiterte Zielgruppe vom Spiel dann aber so enttäuscht war, dass sie auch keinen guten Nachfolger mehr gekauft hätte.
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Lurtz
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Lurtz »

Gajan hat geschrieben: 20. Jan 2024, 13:38Haha, geil, ich dachte grad auch, komm, probierste G3 aus.
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Geht mir auch immer so, ich werde in das Spiel nie mehr reinkommen. Allein dieses "Tutorial" regt mich jedes Mal wieder auf, ähnlich wie beim kaputten Release damals... :lol:
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Azralex »

Bateman hat geschrieben: 20. Jan 2024, 11:14 Wer waren die Eigentümer vor dem Verkauf an THQ Nordic/ Embracer? Und wie viel wurde bezahlt?
Es drängt sich der Eindruck auf, dass Björn Pankratz ausgecashed hat und dann mit ELEX (2) den Laden gegen die Wand gefahren hat.
PB war vor dem Embracer Aufkauf ein eigenständiges Studio, so wie ich es verstanden habe unter dem Dach der Pluto 13 GmbH. Björn Pankratz war aber nicht Teil der Geschäftsführung. Ich glaube auch nicht, dass da irgendwas aus monetären Interesse gegen die Wand gefahren wurde, PB wirkte auf mich bis zuletzt wie ein Studio mit Herzblut und einem gewissen Idealismus.
Lurtz hat geschrieben: 20. Jan 2024, 13:39 Ich bin sowieso der Meinung, dass der Niedergang PBs nicht in erster Linie daran liegt, dass sie immer das gleiche gemacht haben, sondern dass sie seit Risen 1 versucht haben das gleiche zu replizieren, es aber meist deutlich schlechter war.
Ich denke, dass PB mittlerweile ihr eigenes Witcher 3 hätten abliefern können, wenn sie nach Gothic 2 ihre Stärken beibehalten und ihre Schwächen ausgebessert hätten, CD Projekt hat es seit Witcher 1 vorgemacht. Ob PB dazu das Potential gehabt hätten, steht auf einem anderen Blatt. :ugly:
Ich weiß noch wie Gothic 3 vor seinem bevorstehenden Launch gerne als der Oblivion Konkurrent angesehen wurde und im deutschsprachigen Raum große Hoffnung in den Titel gelegt wurde. Als dann Skyrim erschien, hat niemand mehr den Vergleich zu Risen gezogen. :lol:

Man darf auch nicht vergessen, dass Gothic 1 für seine Zeit richtig gute Grafik hatte und Aspekte vom Gamedesign für mich bis heute teils unerreicht sind. Die Steuerung ist auch gar nicht so übel und eigentlich gut durchdacht, wenn man sich einmal reingefunden hat, sie nimmt nur einen drastisch anderen Weg als moderne Steuerungskonventionen.
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Lurtz
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Lurtz »

Dazu hätte man erstmal die Mitarbeiteranzahl locker um das zehnfache erhöhen müssen. Schwer zu prognostizieren, was daraus hätte werden können. Klingt (in Deutschland) jedenfalls nahezu unmöglich.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Avantenor »

Lurtz hat geschrieben: 20. Jan 2024, 13:39 Na ich weiß nicht. Bei uns Millenials war Gothic ebenfalls der Hit.
Das schließt sich nicht grundsätzlich aus. Generationengrenzen sind keine undurchlässigen Mauern und wann hätten die Vorlieben der älteren nicht auch immer mal wieder die nachfolgende Generation gereizt?

Den Expandables-Vergleich von Vakkyr fand ich ganz gut, nur erreicht PB nicht das gleiche Eye Candy imho. The Expandables nimmt sich außerdem nicht ernst, sondern geht gewollt den Weg der gepflegten Übertreibung.

Ich erinnere mich auch einfach daran, dass der Trailer zu Gothic 1 auf der DVD zu Der 13te Krieger veröffentlicht wurde. Ein Wikingerfilm, in dem ein weichlicher Typ von den stahlharten, todesverachtenden Kämpfern lernt, was es bedeutet ein echter Mann zu sein (Zitat am Ende, paraphrasiert von mir). Das zeigt ja schon die Stoßrichtung des Marketings.
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Jon Zen
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Jon Zen »

Lurtz hat geschrieben: 20. Jan 2024, 13:40
Gajan hat geschrieben: 20. Jan 2024, 13:38Haha, geil, ich dachte grad auch, komm, probierste G3 aus.
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Klar, gäbe man sich mehr mühe, käme man bestimmt rein ins Spiel. Bloß, wozu?
Ich kann verstehen, dass es für andere Menschen wohl eine tolle Spielerfahrung darstellt :ugly: für mich ist Gothic 1-3 überhaupt nichts.
Geht mir auch immer so, ich werde in das Spiel nie mehr reinkommen. Allein dieses "Tutorial" regt mich jedes Mal wieder auf, ähnlich wie beim kaputten Release damals... :lol:
Beim Release dachte ich: Geilster Spielanfang ever. Direkt ins Getümmel! :mrgreen:

Als jemand, der den Anfang sicherlich 30x gespielt hat: Immer nur einzelne Gegnergruppen anlocken. Im Kampf muss man verhindern, dass der Gegner angreifen kann, z.B. mittels einem schnellen Angriff, wenn dieser einen schweren Angriff ausführen möchte. Tränke in den Pausen zwischen den Kämpfen einnehmen und zwischenspeichern. Wenn zu viele in die Aggro gezogen werden: Lauf weg! Nutze die Umgebung zu deinem Vorteil. Greife Gegner von hinten an, die mit anderen kämpfen, aber nicht deine Verbündeten - sonst können sie auch aggro werden (Rote Schrift).

Am Ende des Kampfes: das ganze Dorf ausrauben, alles lesen. Dort findet man eine gute Grundaustattung.
Vermutlich ist der Anfangskampf der Schwerste im Spiel, weil man sich auf alle andere Kämpfe gut vorbereiten kann. Wenn's gar nicht geht, kann man auch weglaufen und direkt nach Reddock oder Kap Dun gehen. Die machen das auch ohne dich. :mrgreen:
Mit den Mods können sich Dinge geändert haben.

Der Start von Gothic 2 wirkt leichter, ist es aber nicht unbedingt. Dort kann man sich das Kampfsystem bei den ersten Gegnern aneignen, indem man sooft neulädt bis man sie ohne HP Verlust besiegt. Einmal gelernt, werden alle späteren Kämpfe leichter. Insgesamt benötigt es eine gute Planung für's leveln, weil man sich verskillen kann.

Gothic 1 ist eigentlich ziemlich einfach. Am Anfang Kämpfe ausweichen, bis man levelt (Fernkampf benötigt man nicht). Dann läuft man wie Khorne, der Blutgott, durch's Minental. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Jon Zen am 20. Jan 2024, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Gajan
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Gajan »

Jon Zen hat geschrieben: 20. Jan 2024, 17:06 ...
Immer, wenn ich sowas lese, denke ich: Hmm, komm, nochmal installieren, das wird bestimmt richtig gut dann. ... Keine 2 Std später hab ich's schon wieder deinstalliert :ugly: :lol: Mei, man kann halt nicht alles mögen 🙃
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Voigt »

Ich fand ja Elex ganz gut, hatte aber durch Podcast direkt nach dem ersten Akt aufgehört, war dadurch zufrieden mit dem Spiel.

Gothic 3 hatte ich auch mal kurz probiert, bin da aber auch direkt beim EIngangskampf ausgeschieden. Hatte da auch extra Communitypatch und sowas davor runtergeladen, aber der Spieleinstieg geht halt nunmal garnicht. Auch nach dem Text von Jon Zen habe ich keine Lust das nochmal zu probieren, klingt einfach nicht nach einem guten Start. Und danach alles ausrauben hätte ich eh kein Bock. Sollte echt mal einen Podcast über diese Kleptomanie von Rollenspielern geben.
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Jon Zen
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Jon Zen »

Voigt hat geschrieben: 20. Jan 2024, 19:25 Ich fand ja Elex ganz gut, hatte aber durch Podcast direkt nach dem ersten Akt aufgehört, war dadurch zufrieden mit dem Spiel.

Gothic 3 hatte ich auch mal kurz probiert, bin da aber auch direkt beim EIngangskampf ausgeschieden. Hatte da auch extra Communitypatch und sowas davor runtergeladen, aber der Spieleinstieg geht halt nunmal garnicht. Auch nach dem Text von Jon Zen habe ich keine Lust das nochmal zu probieren, klingt einfach nicht nach einem guten Start. Und danach alles ausrauben hätte ich eh kein Bock. Sollte echt mal einen Podcast über diese Kleptomanie von Rollenspielern geben.
Der Anfang teasert die Krönung von jedem Gameplayloop der Rebellen und Nomaden:
  1. Man kommt in eine neue Stadt.
  2. Man spricht mit den Menschen, lernt die Umgebung kennen und sammelt Quests ein
  3. Man erledigt Quests bis man genügend Ruf hat, um zum Anführer zu gelangen.
  4. Man bereitet die Revolution vor.
  5. Es kommt zur Revolution und man muss die Stadt von ihren Unterdrückern befreien
  6. Zur Belohnung sammelt man die Waffen & Gegenstände ein. Diese kann man verkaufen und sich z.B. dadurch bessere Waffen und Rüstungen leisten, mit denen man spürbar stärker wird.
Die letzten beiden Punkte finden beim Spielbeginn statt. Das ist quasi die Belohnung für den Rest, wobei der auch Spaß macht. In Gothic kann man mittels Schleichen ziemlich schnell looten und hat ein unendliches Inventar.

Leider hat sich PB damals entschieden, dass man nur bei 2 oder 3 Orten diesen Gameplayloop vollziehen kann. Wenn man danach in eine weitere Stadt geht, werden die Orks sofort aggressiv und das Spiel ist quasi kaputt, ohne dass man es vorher wissen konnte (man muss den Spielstand vor der letzten Revolution neuladen). Das wurde aus "Realismusgründen" gemacht, was die vielleicht dümmste Gamedesignentscheidung* im Spiel ist.
Die Folge ist: Man führt die Revolution in Kap Dun und in der 3. Stadt aus (meist Montera) und questet danach alle anderen Städte und Rebellenlager ab. Erst dann führt man die "Revolutionen" durch, aber 5x hintereinander das gleiche machen, ist eintönig und dumm.
Wenn man sich für den Weg des Orksöldners entscheidet, verhält es sich ähnlich.

Wenn man heute Gothic 3 nacherleben möchte, reicht es bis zur Revolution von Montera spielen (aber davor das Umland um Ardea und Kap Dun mitnehmen). Danach wird der Gameplayloop schlechter und wiederholt sich ca. 20x. Das Progressionssystem ist dann die Hauptmotivation, wobei das Entdecken der vielen Orte auch Spaß machte - die damals große Welt, wirkt aber im Vergleich zu heutigen Spielen artifiziell und leer. Eine Hauptstory gibt's ja eigentlich nicht. :ugly:

Gothic 3 war hier den anderen Rollenspielen ein paar Jahre vorraus, aber oft noch etwas unausgereift. Deswegen ist heute Gothic 3 in vielen Belangen kein gutes Spiel mehr (im Gegensatz zu Teil 1 & 2).


*Zur Auswahl der dümmsten Gamedesignentscheidung stehen noch zur Auswahl:
  • Keine Hauptstory oder Kapitel mehr, dadurch kein erzählerischer Zusammenhang zwischen den Orten und Handlungen
  • Einteilung in Eiswelt, Wüstenwelt und gemäßigt --> gemäßigt hätte gereicht --> dadurch zu große Welt, aber zu kleine Orte
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Jan 2024, 22:30 Ich habe heute zufällig mit einem polnischen Kollegen telefoniert, der für einen Bericht auf Basis unseres Podcasts nochmal die Details seiner Übersetzung checken wollte (sehr löblich, übrigens). Bei der Gelegenheit habe ich ihn gefragt, was denn seiner Meinung nach Piranha Bytes in Polen so populär gemacht hat. Und der sagte sofort: „Die ganzen Sprüche im Spiel!“. Nun muss man dazusagen, dass Gothic eine eigene, polnische Version hatte. Das war damals ungewöhnlich und er meint, weil es damals nicht so viele Spiele dieser Art gab, die voll synchronisiert waren, hat das auch fast jeder in seiner Kindheit gespielt. Ob die polnische Synchro dabei nah an der Vorlage ist, oder eigene Qualitäten mitbringt: kein Schimmer. Aber er erzählte mir, dass sie heute noch, im Jahre des Herrn 2024, bei sich in der Redaktion Gothic-Zitate bringen und jeder versteht‘s.

Verrücktes Ding. Vielleicht ist es wieder Zeit, dass ich mir vornehme Gothic zu spielen um es nach zwei Stunden entnervt abzubrechen! :D

Andre
Geil, ich habe jetzt irgendwie Lust die polnische Variante zu spielen :D Fürchte aber auch, dass ich, wie bei meinem Gothic 2 Erstversuch, nach kurzer Zeit, abbrechen würde ^^
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Guardian87 »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Jan 2024, 22:30
Verrücktes Ding. Vielleicht ist es wieder Zeit, dass ich mir vornehme Gothic zu spielen um es nach zwei Stunden entnervt abzubrechen! :D

Andre
Das schreit doch nach einer neuen Staffel Diaries Gothic.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Lurtz »

Jon Zen hat geschrieben: 20. Jan 2024, 19:59Zur Auswahl der dümmsten Gamedesignentscheidung
Oder eben einfach unfertig und man hat das Spiel halbwegs zusammengebaut, mit entscheidenden Auslassungen.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Voigt »

Kumpel von mir hat Gothic 1 und 2 vor paar Jahren zum ersten mal gespielt und fand die vom Spieldesign echt ganz cool.
Wenn ich jemals Gothic probieren würde, dann wohl Gothic 1 und nich 3 mit dessen miserablen Start.
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Bateman »

Gothic 3 ist keine Power Fantasy.
Also zu Beginn eine halbe Ork-Armee besiegen zu wollen ist wohl nicht die beste Idee.😂

Das Game unterläuft hier schön gängige Gaming Konventionen, indem der Spieler kein Land sieht (es gibt "volles Pfund aufs Maul"😊), als auch eine herausragende Vorbereitung auf das was einem im Game erwartet: Fight or Flight, Cleverness >>> Stärke, Nutze sie Umwelt und die NPCs, Wie würde man selber handeln? etc.

Im Endeffekt ist es das Ergebnis dieser Konfrontation gescripted und/oder durch die Spielmechanik in eine Richtung unausweichlich. Ergo ein Reverse Call of Duty: Je weniger man aktiv eingreift, umso mehr suggeriert einem das Game eine Selbstwirksamkeit. Looten konnte man nur die getöteten Kombatanten in Ardea, oder?

Überhaupt der Diebstahl: Gibt es ein Game, das diese Mechanik besser löst? Es gibt eine Game Mechanik, damit bleibt Diebstahl nicht folgenlos. Das führt dann dazu, das man nicht oder nur sehr selektiv die Diebesfinger ausfährt. Wie alles was man macht, Auswirkungen nach sich zieht, mal im Kleinen, mal im Großen.

Bezüglich der lokalen Revolutionen:
Erstmals sind diese doch nach frühestens 40% des Games möglich, also ab dann hat man das Vertrauen des ersten Dorfobersten. Und eine erfolgreiche Revolution dann nochmal viel viel später, so ab 80% des Games. Und auch dann war das eine epische 30 Minuten Schlacht mit >10x Neuladen. Also die Kritik, das man diesen einen (von wahrscheinlich 10 Kern-Gameplay-Loops) zu früh sieht, kann ich nicht mitgehen. Bei mir war das Stunde 80. Habe mich all die Stunden darauf gefreut, das was ich in Minute 1 gesehen habe, selbst aktiv zu erreichen.

Insgesamt war das spielmechanisch erfolgreiche Lösen vieler Quests eine sehr befriedigende Erfahrung. Vielleicht zu vergleichen mit einen erfolgreichen Bosskampf in Soulslikes. Hat man in anderen RPGs eher nicht.

Re: "Keine Hauptstory":
Es gibt klar definierte langfristige Ziele, und es bleibt an einem wie und wann die angegangen werden. Das führt zu einem extrem hohen Freiheitsgrad, z.B. kann man das Game abschließen, obwohl man es sich komplett mit einer Fraktion verscherzt hat. Das Game ist dann nicht kaputt, sondern man muss mit den Auswirkungen seiner Entscheidung leben.

G1, G2 und G3 sind hinsichtlich ihrer erzählerischen Freiheiten sehr unterschiedliche Spiele.


PS: Wie oben geschrieben 2023 Patch- und Mod-Erfahrung. Release Experience may differ. 😉
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Jon Zen »

Lurtz hat geschrieben: 20. Jan 2024, 21:23
Jon Zen hat geschrieben: 20. Jan 2024, 19:59Zur Auswahl der dümmsten Gamedesignentscheidung
Oder eben einfach unfertig und man hat das Spiel halbwegs zusammengebaut, mit entscheidenden Auslassungen.
:ugly:
Das laste ich Jowood und der Projektplanung/leitung an, gerade von PB war das sicherlich keine "Entscheidung" - auch wenn es der größte Makel war. :lol:
Bateman hat geschrieben: 21. Jan 2024, 00:05 Looten konnte man nur die getöteten Kombatanten in Ardea, oder?
Nach einer Revolution kann man normalerweise alles Einsacken. Sobald den Ort verlassen hat und sich neue Menschen dort ansiedeln, sind die Häuser aber tabu, falls man etwas vergessen hat.
Bateman hat geschrieben: 21. Jan 2024, 00:05 Überhaupt der Diebstahl: Gibt es ein Game, das diese Mechanik besser löst? Es gibt eine Game Mechanik, damit bleibt Diebstahl nicht folgenlos. Das führt dann dazu, das man nicht oder nur sehr selektiv die Diebesfinger ausfährt. Wie alles was man macht, Auswirkungen nach sich zieht, mal im Kleinen, mal im Großen.
Ich bin ein Fan der Gothic 2 Mechanik. Dort gibt es Konsequenzen, aber man muss erwischt werden. Falls man erwischt wird, muss man bei Lord Andre eine Stafe zahlen. :mrgreen:
Das führt zu legendären Plünderungen in der Nacht des Oberen Viertels, wo man Geheimräume entdecken kann, aber gleichzeitig aufpassen muss, niemanden aufzuwecken.
In Gothic 3 muss man nicht erwischt werden, um Konsequenzen zu erleiden. Die geben einfach dem Neuen (also dem Namenlosen Helden) die Schuld. :lol:
Bateman hat geschrieben: 21. Jan 2024, 00:05 Bezüglich der lokalen Revolutionen:
Erstmals sind diese doch nach frühestens 40% des Games möglich, also ab dann hat man das Vertrauen des ersten Dorfobersten. Und eine erfolgreiche Revolution dann nochmal viel viel später, so ab 80% des Games. Und auch dann war das eine epische 30 Minuten Schlacht mit >10x Neuladen. Also die Kritik, das man diesen einen (von wahrscheinlich 10 Kern-Gameplay-Loops) zu früh sieht, kann ich nicht mitgehen. Bei mir war das Stunde 80. Habe mich all die Stunden darauf gefreut, das was ich in Minute 1 gesehen habe, selbst aktiv zu erreichen.

Insgesamt war das spielmechanisch erfolgreiche Lösen vieler Quests eine sehr befriedigende Erfahrung. Vielleicht zu vergleichen mit einen erfolgreichen Bosskampf in Soulslikes. Hat man in anderen RPGs eher nicht.
Man kann Gothic 3 sehr unterschiedlich Spielen. Wir (also ich und ein Freund, mit dem ich es häufig zusammen spielte) gingen immer von Ort zu Ort.
Dann ist die erste Revolution in Kap Dun vielleicht nacht ca. 5-10 Stunden möglich. Jede weitere dann ca. 2-5 Stunden später, also die Zeit, die es in etwa benötigt die ca. 10-20 Quests pro Ort zu erledigen, plus die Aufgaben und Erkundung im Umland (habe aber beim letzten Mal auch nur ca. 35-45 Stunden zum 100% durchspielen gebraucht; nicht viel länger als für Gothic 2 DNdR).

Bei dem von mir beschriebenen Gameplay-Loop sind die Revolutionen anspruchsvoll und dauern auch realtiv lange, besonders mit alternativem Balancing und KI an. Aber wenn man alle Quests in Myrtana (gemäßigtes Land) und Varant (Wüstenland) vor der ersten Revolution nach Ardea erledigt, ist man etwas zu stark geworden.
Das Design der Städte ist nämlich ebenfalls darauf ausgelegt, den Gemplay-Loop inklusive Revolutionen zu bestreiten:
  • Kap Dun als zweiter Ort ist wie Ardea nur ein Dorf. Die Söldner sind noch schwach und wenig zahlreich. Als Hilfe bekommt man einen Paladin.
  • In Montera als dritter Ort gibt es schon viel mehr Söldner und Orks. Schwere Söldner sind noch die Seltenheit, die Stadt ist groß (also man zieht nicht gleich die gesamte Aggro auf sich) und es helfen viele Sklaven.
  • Die natürlich nächste Stadt ist dann Trelis. Dies ist eine Burg und beherbt auf kleinem Fleck viele Feinde und wenig Verbündete.
  • Nach Montera kann man auch zu Gotha gehen, wo eine Stadt voller Zombies auf einen wartet. :lol:
  • In Geldern kommen einige Ork-Magier als mächtige Feinde hinzu.
  • Silden ist die Stadt zu viel, aber verfügt, glaube ich, über eine Kombination der stärken der vorigen Städte.
  • In der Orkhauptstadt Faring konzentrieren sich die stärksten Söldner und Orks. Diese sollte man als letztes in die Revolution führen.
  • Oder man entscheidet sich für Vengard. Die äußeren Belagerungsringe kann man sogar schon nach Kap Dun mit Zeitaufwand eliminieren. Die inneren Orkbestände dann am besten vor oder nach Faring.
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Wenn man die Revolutionen aber nicht nach den einzelnen Questreihen der Städte absolviert, merkt man von den Charakteristiken der Städte innerhalb der Revolutionen wenig - man muss sowieso stark genug für Faring sein. Die Belohnungen kommen alle auf einmal und fühlen sich weniger wertig an, als wenn man Ort für Ort vorgeht.
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Heretic
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Re: Magazin Spezial: Piranha Bytes droht die Schließung

Beitrag von Heretic »

Herzlichen Dank, jetzt habe auch ich nach Jahren mal wieder "Gothic 3" installiert. Von DVD! :mrgreen:
Und zum ersten Mal mit der finalen Content-Mod.

Ich habe bisher nur das Tutorial-Dorf befreit und bin schon wieder voll drin. Die generierte Sprachausgabe finde ich aber maximal gruselig. Kann man die irgendwo abschalten oder hilft nur, die Mod neu zu installieren?
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