Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

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Radast
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Radast »

Rick Wertz hat geschrieben: 2. Feb 2024, 13:04
Desotho hat geschrieben: 2. Feb 2024, 12:52 Gamersglobal ist ne Klitsche, aber da habe ich zumindest diese negativen Emotionen nicht. Und von daher lasse ich mein Geld doch lieber da (und bei paar reichen Podcastern).
Für mich sind die große Stärke bei Gamersglobal die User-Artikel, wo passionierte Freiwillige interessante Aspekte ausarbeiten. Dabei entstehen viele schöne Artikel, die es als rein kommerzielle Arbeit nicht geben würde. Wesentlich interessanter als der 4. fast schon massenproduzierte Peter Bathge-Meinungsartikel der Woche bei der GameStar.
Interessant, im "Was verdienen Journalisten"-Thread wird sich noch seitenlang über die nun schlechte oder doch angemessene Bezahlung von Spielejournalisten unterhalten, hier sind Artikel von unbezahlten Freiwilligen, die einem durch und durch kommerziellen Projekt dann gratis Content zur kommerziellen Verwertung liefern, große Stärke. Weiß nicht.
Rick Wertz
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Rick Wertz »

Radast hat geschrieben: 4. Feb 2024, 14:49 Interessant, im "Was verdienen Journalisten"-Thread wird sich noch seitenlang über die nun schlechte oder doch angemessene Bezahlung von Spielejournalisten unterhalten, hier sind Artikel von unbezahlten Freiwilligen, die einem durch und durch kommerziellen Projekt dann gratis Content zur kommerziellen Verwertung liefern, große Stärke. Weiß nicht.
Deine künstliche Aufregung kannst du dir sparen. Für mich als Konsument von Artikeln ist das im Endeffekt komplett irrelevant, wer wie bezahlt wird. Ich stelle nur fest, dass "professionelle" Spielejournalisten viele uninteressante Fließbandartikel produzieren bei der GameStar.

Die Freiwilligen bei GamersGlobal werden wissen, was sie tun, und haben wohl in aller Regel auch kein Interesse an einer Karriere im Spielejournalismus.
oilrumsick
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von oilrumsick »

Radast hat geschrieben: 4. Feb 2024, 14:49
Rick Wertz hat geschrieben: 2. Feb 2024, 13:04
Desotho hat geschrieben: 2. Feb 2024, 12:52 Gamersglobal ist ne Klitsche, aber da habe ich zumindest diese negativen Emotionen nicht. Und von daher lasse ich mein Geld doch lieber da (und bei paar reichen Podcastern).
Für mich sind die große Stärke bei Gamersglobal die User-Artikel, wo passionierte Freiwillige interessante Aspekte ausarbeiten. Dabei entstehen viele schöne Artikel, die es als rein kommerzielle Arbeit nicht geben würde. Wesentlich interessanter als der 4. fast schon massenproduzierte Peter Bathge-Meinungsartikel der Woche bei der GameStar.
Interessant, im "Was verdienen Journalisten"-Thread wird sich noch seitenlang über die nun schlechte oder doch angemessene Bezahlung von Spielejournalisten unterhalten, hier sind Artikel von unbezahlten Freiwilligen, die einem durch und durch kommerziellen Projekt dann gratis Content zur kommerziellen Verwertung liefern, große Stärke. Weiß nicht.
Das sind doch erst mal völlig verschiedene Sachen. Das eine ist eine Hobbyarbeit und das andere eine Vollzeitstelle. Bei einem Hobby hat man ja wirklich die Wahl, es nicht zu tun, wenn man nicht will - anders als bei seinem Beruf, wenn man nicht erhebliche Ersparnisse hat. Bei einem Hobby kann man sich halt die spaßigen Aspekte raus picken und den Rest sein lassen - bei einem Beruf geht das im Normalfall nicht.

Ich lauf zum Beispiel als Hobby, mit dem losen Ziel jedes Jahr im Herbst beim München Halbmarathon mitzumachen und einen guten Lauf abzuliefern. Dafür werde ich doch auch nicht bezahlt, Profisportler schon. Aber ich kann halt auch - ohne negative Konsequenzen - sagen, dass ich mal keinen Bock auf Training hab oder dieses Jahr vielleicht nicht mitlaufen möchte, weil Urlaub, Geburtagsfeier ohne einfach Unlust - der Profisportler kann das nicht. Und daher würde ich auch gar nicht bezahlt werden wollen, weil ich mich dann automatisch in einer gewissen Bringschuld fühlen würde und das will ich bei einem Hobby ja gerade nicht haben.

Ich versteh ehrlich gesagt die Verwirrung nicht.
Radast
Beiträge: 44
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Radast »

Rick Wertz hat geschrieben: 4. Feb 2024, 15:18
Deine künstliche Aufregung kannst du dir sparen.
Also um ehrlich zu sein hätte ich hier einen solchen, persönlichen Angriff eher auf Reddit erwartet als hier. Aber gut, seis drum.
Für mich als Konsument von Artikeln ist das im Endeffekt komplett irrelevant, wer wie bezahlt wird. Ich stelle nur fest, dass "professionelle" Spielejournalisten viele uninteressante Fließbandartikel produzieren bei der GameStar.
... die allerdings wahrscheinlich im Gegensatz zu Artikeln ohne Clickbait und mit mehr Tiefe wirtschaftlich darstellbar sind. Solche besseren Community-Artikel sind eben nur wirtschaftlich, weil Personalkosten nahe null. Gamersglobal ist doch hier - und Jörg kommuniziert solche Dinge im Gegensatz zu Webedia ja auch offen - quasi der Beweis, dass Clickbait allem Anschein nach absolut nötig ist, um irgendwie noch seine Mitarbeiter überhaupt noch und mehr schlecht als recht bezahlen zu können.
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Desotho
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Desotho »

Aber die können ja auch in ihren VGWort Millionen baden.
El Psy Kongroo
Dephira
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Dephira »

Reiner Spielejournalismus (sowohl in Form von aufwändigem Produktjournalismus, als auch von Reportagen) hat halt leider keine Zukunft. Als jemand, der mit Spieleheften (insbesondere Gamestar) aufgewachsen ist, finde ich das auch Schade, und blicke mit einem nostalgischen Blick darauf. Aber die Spielevermarktung ist viel zu dezentral geworden. Professionelle Spielejournalisten haben keinen Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf Zugang zu Spielen/Infos, Fachwissen (es gibt immer 10 Influencer, die jedes Spiel bereits deutlich tiefgehender gespielt haben), Verbindungen zur Industrie, oder in irgendwelchen sonstigen Punkten, soweit ich erkennen kann.

Man sollte da gar nicht den Fehler machen, z.B. eine Gamestar von 1999 mit der von 2024 zu vergleichen, weil die Produkte eigentlich keinerlei Ähnlichkeiten mehr haben. Das ist so ähnlich, wie beim neuesten Blizzard Spiel wieder das Diablo 2 Gefühl zu erwarten, obwohl Blizzard 1999 und Blizzard 2024 mittlerweile wirklich keinerlei Berührungspunkte mehr haben. Ich kann zwar verstehen, dass das Publikum dieses Forums (das vermutlich zum Großteil aus Coregamern besteht, die die Magazinzeit auch selber mitbekommen haben), über den aktuellen Stand die Nase rümpft, aber das ist nun mal das, was der Markt gerade so noch hergibt. Wenn die Gamestar morgen plötzlich anfängt, die News so zu schreiben wie Anno 1999, sind sie vermutlich in ein paar Monaten bankrott.

Nichts für Ungut an alle Menschen, die weiterhin ihr berufliches Herzblut in den Spielejournalismus stecken, ist nur meine Beobachtung der Sachlage
Carlos
Beiträge: 514
Registriert: 30. Okt 2021, 13:25

Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Carlos »

Ein wirklich toller Podcast. Ich fand insbesondere Jörgs Ausführungen aber auch Jochens Ergänzungen zum Thema Journalismus allgemein angesichts von Social Media super interessant.

Von daher hoffe ich das hier wird nicht der x.te Thread wo man sich über Gamestar auskotzt, das Thema ist wesentlich größer als der deutsche Branchenstandart. Jörg hat das auch super eingeordnet, es geht allgemein darum wenn Content Creators im Prinzip zum Opfer der Algorithmen werden und man im Prinzip dieses Spiel mitspielen muss unabhängig vom persönlichen Geschmack. Das ist natürlich nichts neues, SEO war schon 2010 scheisse und ist es jetzt dank TikTok&Co eben noch viel mehr. Es ist halt einfach ein Kampf um Aufmerksamkeit und Lebenszeit.

Ich fands auch gut dass hier zu Beginn des Threads direkt mit diesem Goldfisch Mythos aufgeräumt wurde. Seit ich Videos produziere durfte ich mir so oft von Redakteuren oder auch Kunden anhören dass man ja nur nen 90 Sekünder im Netz produzieren könne, gleichzeitig haben in den letzten Jahren alle Social Plattformen die Möglichkeiten erweitert längere Videos zu teilen, Instagram und TikTok inklusive.

Das Problem ist im Prinzip wirklich eher die ungesunde Konditionierung der wir uns alle als Konsumenten im Netz unterwerfen und der ich oft genug selbst zum Opfer falle. Daher fliegt auch bei mir Reddit regelmäßig vom Handy, Instagram ist es schon lange, nur von Youtube komme ich nicht los, nutze es aber immer mehr als Podcast App, also höre mir Videos quasi nebenbei an während ich andere Dinge mache. Und trotzdem ertappe ich mich wie Jochen dabei 2-5 mal am Tag Tagesschau zu checken, als ob es relevant wäre dort zu checken inwiefern sich der Content am Abend von dem am Morgen unterscheidet. Ich glaube da können am Ende des Tages nur die User ihr Verhalten reflektieren und dies nicht App und Datengiganten aus Silicon Valley überlassen. Und eben auch nicht News Outlets wie es eben auch Gaming Websites sind.

Mein persönlicher Beitrag gegen diese toxische Nutzung von just in time content sind im Prinzip Bezahl-Podcasts wie the Pod und ich kann auch verstehen wenn Leute einfach mal wieder nen schönes Buch in die Hand nehmen gegen das Rauschen von Newsfeeds und Timelines =)
Rick Wertz
Beiträge: 1194
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Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Rick Wertz »

Desotho hat geschrieben: 4. Feb 2024, 18:42 Aber die können ja auch in ihren VGWort Millionen baden.
Aufwändige Artikel kann man nicht in der Menge wie Clickbait-Artikel rausklopfen, daher ist für Qualitätsartikel auch die Vg Wort-Ausbeute nicht so hoch wie bei den Journalisten, die "Gas geben", wie das hier formuliert wurde.
Rick Wertz
Beiträge: 1194
Registriert: 13. Apr 2018, 10:40

Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von Rick Wertz »

Radast hat geschrieben: 4. Feb 2024, 17:21 ... die allerdings wahrscheinlich im Gegensatz zu Artikeln ohne Clickbait und mit mehr Tiefe wirtschaftlich darstellbar sind. Solche besseren Community-Artikel sind eben nur wirtschaftlich, weil Personalkosten nahe null. Gamersglobal ist doch hier - und Jörg kommuniziert solche Dinge im Gegensatz zu Webedia ja auch offen - quasi der Beweis, dass Clickbait allem Anschein nach absolut nötig ist, um irgendwie noch seine Mitarbeiter überhaupt noch und mehr schlecht als recht bezahlen zu können.
Dass die GameStar wirtschaftlich erfolgreich scheint und die Produktion von Müll sich lohnt stand ja eigentlich nicht im Disput, oder?
PhelanKell
Beiträge: 372
Registriert: 7. Feb 2019, 10:15

Re: Feierabendbier: Kuhmilch statt Cowlevel

Beitrag von PhelanKell »

Andre Peschke hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:52
Zum Mythos der kurzen Aufmerksamkeitsspanne durch Medien erinnere ich an diese Folge Nachgeforscht:

https://www.gamespodcast.de/2019/10/01/1663500/

Ich weiß aber natürlich nicht, ob in den vier Jahren seitdem neue Forschung erschienen ist, die diesen Verdacht erhärtet hat. Aber damals war IIRC die Feststellung: Viele dieser Berichte basieren auf fragwürdigen Quellen und es gibt keine harten Belege dafür. Außerdem gibt es nicht "die eine Aufmerksamkeitsspanne" - da muss zwischen der Tätigkeit, Altersgruppen etc differenziert werden.

Tatsächlich habe ich zuletzt zu dem Thema gesehen, dass es einfach ein viel größeres Angebot an möglichen Informations- und Unterhaltungsquellen gibt und insbesondere jüngere Generationen gelernt haben, Inhalte schneller auszusieben. Sie haben also keine niedrigere Aufmerksamkeitsspanne, sondern sie filtern effektiver und brauchen iaR eben nur wenige Sekunden um zu beschließen "interessiert" oder "interessiert nicht". Und DESWEGEN müssen Medien natürlich innerhalb kürzester Zeit das Interesse des Users einfangen, weil sie sonst weggefiltert werden.

Der Effekt für die Mediengestaltung ist also da, aber er hat nichts mit einer errodierenden Konzentrationsfähigkeit zu tun oä.

Andre
Klugsch.... :P
Nein, war unglücklich formuliert. Fast schon Clickbaitisch ...ahhh

Ja, ich kann dem was Du präsentiert hast durchaus Zustimmung zollen. Vor allem wenn man selbst man etwas drüber nachdenkt.
Und ich glaube, daran liegt es auch, dass die Jugendlichen so unkonzentriert wirken. Die blenden dann einfach den blöden Onkel aus. Der ist halt in dem Moment unwichtiger als das Vid auf Tiktok.
Aber dann ist wiederum die Frage, warum in der Überschrift eines Artikels in der Übersicht nicht etwas steht, was mich dazu verleitet, den ganzen Artikel zu lesen. Ich gehöre auch durchaus zu denen, die z.B. hin und wieder bei GameStar die Newsseite durchscrollt auf etwas interessantes. Aber wenn ich diesen typischen Clickbait-Kram lese, dann scrolle ich eher weiter oder suche mir meine News woanders. Aber scheinbar bin ich da eine Ausnahme.

Und mein Aufhänger war ja eher diese schrecklichen Timer. Wenn ich ein lustiges Video sehe, schaue ich das mit Spannung, was denn gleich passiet und wann. Aber wenn dann der Timer schon tickt und der Sprecher auch noch sagt "und in 10 Sekunden", dann nervt mich das total.
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