Habe ich nun
Baldurs Gate 3 auf der PS5 in Angriff genommen und nach drei Stunden bin ich noch nicht sehr warm damit geworden. Noch fühle ich eine doppelte buyers remorse. Zum einen scheint die PS5 doch etwas gegen die PC-Version von der Perfomance abzustinken. Und obwohl die Steuerung für so ein klassisches RPG auf dem Controller ein Fest ist, fühlt sich der Übergang von der direkten Steuerung während der Erkundung zu der eher indirekten Steuerung in den Kämpfen wie ein Bruch an. Wäre vielleicht doch besser auf dem PC gewesen, zumal ich einen Tag nach dem Kauf gesehen habe, dass es nächste Woche in den Frühlingssale bei Steam kommt.
Und auch das Spiel selber packt mich noch nicht so ganz. Habe keine Verbindung mit DnD und die ganzen Designs der Figuren und der Spielwelt sind zwar okay, aber für mich auch nichts, was mich völlig abholt. Aber ich bin ganz zufrieden mit dem goldblauen Drachen, den ich mir erstellt habe.
Storyanlage und Dialogschreibe sind bisher okay, aber nichts was Bäume ausreist. Die bisherigen Begleiter/innen müssen ihren Reiz noch entfalten und Namen habe ich noch keine parat. Da waren ein Nanba oder ein Adachi in Like a Dragon von Beginn an interessanter für mich. Vermutlich weil es abgehalfterte Figuren mittleren Alters sind, die nicht als weise, alte Zauberer daherkommen. Die Grüne, die aus der Kiste in dem Raumschiff, der Typ aus dem Zauberloch und der Bleiche sind mir schon allein optisch alle zu geleckt. Und ich bin erstaunt, das ausgerechnet die Sprecherin von der grünen Begleiterin seltsam blutleer wirkt. Aber schön scheint zu sein, dass sie auf meine Figur mit einer Grundskepsis reagiert, weil ihre Art und die meine Drachenart anscheind nicht ganz so gut miteinander können. Und was ich mag, ist zumindest bisher der Ansatz, allen Figuren das gleiche Problem zu geben und dadurch eine plausible gemeinsame Grundlage für ein Abenteuer zu schaffen.
Und ja ich weiß, es sind zwei sehr unterschiedliche herangehensweisen an Rundenkampfsysteme. Aber es ist unglaublich, wie sehr das Kampfsystem von BG3 gegen das von Infinite Wealth abstinkt. Langsam, behäbig, altbacken. Klar, das ist mehr für Zahlentüftler, verstehe ich schon alles, aber wenn ich einfach mal nebeneinander Stelle, wie viel Spaß die beiden Kampfsysteme mir machen, da sind die schnellen, dynamischen und wuchtig inszenierten Kämpfe von Infinite Wealth eine ganz andere Liga. Denn sie kann man je nach Lust und je nach Gegner schnell und dynamisch, aber
auch langsam und überlegt spielen. BG3 bietet halt nur die langsame Variante an. Da muss ich mich echt noch drauf einstellen.
Die Inszenierung und die Qualität der Cutscenes ist aber phänomenal, da habe ich nicht schlecht gestaunt.
Bin echt gespannt, wie es sich noch für mich entwickelt. Drei Stunden sind in so einem Spiel auch noch keine Zeit. Ich sehe die Qualität des Spiels, aber noch zündet der Funke für mich nicht ganz. Aber das wird eh ein Spiel, das ich vermutlich in Etappen und Stückweise über einen längeren Zeitraum spielen werde. Und sollte Rise of the Ronin kein kompletter Reinfall werden, wird BG3 vermutlich in zwei Wochen das erste Mal pausiert. Denn in gewisser Hinsicht dient BG3 jetzt zur Überbrückung bis es rauskommt und hoffentlich gut wird. Und dass ich aus solchen Gründen einfach mal 70 Euro raushaue anstatt mich zu gedulden, zeigt mir, dass noch an mir zu arbeiten habe.
Und ich denke, dass ist auch ein Teil des Grunds dafür, dass ich eine gewisse buyers remorse verspüre.
Der PSN-Store als Reflexionskatalsystor ...