Runde #466: Palworld

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Ingoknito
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Runde #466: Palworld

Beitrag von Ingoknito »

Hartes Disagree meinerseits zu euren Aussagen zum Politischen in Palworld ("das politischste Spiel seit PapersPlease").
Das thematische Konzept aus Palworld hätte man auch in einem kurzen TikTok-Clip abhandeln können, so platt und stumpfsinnig ist das. Anders als ein Star Ship Troopers positioniert sich Palworld weder kritisch zu diesen Themen, noch macht es darüber hinaus irgendetwas Intelligentes oder Interessantes damit. Nach meinem Eindruck ist den meisten Spielern die Darstellung der Pals als Kindersoldaten und Sklaven gar nicht unangenehm. Das ist doch genau der mainstreamige Edgelord-Humor, der sich das Unpolitische auf die Fahne schreibt.
Von etwas Unangenehmen wie bei Filmen wie "12years a slave" über Sklaverei oder "Beast of no Nation" über Kindersoldaten, ist das doch sehr weit entfernt. Selbst die Komödie "das Leben ist schön" über den Holocaust, geht im Vergleich zu Palworld sehr aufs Gemüt.

Eure Begründung mit dem Beschreibungstext eines Pals, über die Intelligenz eines 7Jährigen Kindes, ist für mich als Beleg nicht ausreichend.
So viel anders als vergleichbare Spiele in diesem Genre ist Palworld in dieser Hinsicht gar nicht. Der einzige Unterschied ist der hohe Kontrast zwischen niedlichen Tierchen gegenüber Maschinengewehren (und Co.). Man könnte vielleicht argumentieren, dass Palworld das Ganze jetzt transparenter macht. Aber dafür ist es von vorne rein auf das Meme "Pokemon with Guns" ausgelegt, welches alles überstrahlt. Es findet kein Bruch im Spiel statt, Man bekommt das im Ankündigungstrailer versprochene Produkt. Schon damals amüsierten sich Spieler und Streamer über niedliche Pokemon, die in einer Waffenfabrik zu Zwangsarbeit verdonnert wurden (hihi :roll: ).
imanzuel
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von imanzuel »

Um mal das "Das politischste Spiel seit Papers Please" aufzugreifen: Ich habe Palworld nur 10 Stunden bisher gespielt, und den Podcast auch nicht ganz angehört. Bin mir aber nicht sicher ob ich das auch nur in irgendeiner Phase unterschreiben würde. Wenn überhaupt haben die Entwickler das eher zufällig zustande gebracht, bzw. das wird halt hineininterpretiert, ohne das es beabsichtigt war. Für meinen Empfinden haben Pocketpair einfach alles Mögliche was im Open World Survival Genre (und andere) bekannt ist da reingepackt. Zum Beispiel die von euch erwähnten Versklavlung der Pokemon: Das ist nicht neu. Ich bin mir nicht sicher ob Ihr es erwähnt habt (glaube nur Enshrouded wurde da genannt), aber das System gibt es so auch in Conan Exiles. Da kann man auch Menschen versklaven, foltern und dann unter Zwang in der eigenen Basis schuften lassen. Als ich Palworld gespielt habe ich ständig gedacht "ah dieses System, aus X. Und dann das System, aus Y". Bei dem genannten System musste ich sofort an Conan Exiles denken.
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Felidae
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Felidae »

imanzuel hat geschrieben: 3. Mär 2024, 08:08 Wenn überhaupt haben die Entwickler das eher zufällig zustande gebracht, bzw. das wird halt hineininterpretiert, ohne das es beabsichtigt war.
Wobei das kein Gegenargument ist - der deutsche Heimatfilm der 50er Jahre war vermutlich auch nicht politisch motiviert. Und ist (teilweise auch gerade deshalb) hochpolitisch.
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Andre Peschke
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 3. Mär 2024, 09:40
Wobei das kein Gegenargument ist - der deutsche Heimatfilm der 50er Jahre war vermutlich auch nicht politisch motiviert. Und ist (teilweise auch gerade deshalb) hochpolitisch.
Wir hatten ja auch diskutiert, ob das Zufall/keine konkrete Absicht sein kann. Insbesondere ich hatte das ja auch als Möglichkeit erwogen. Aber die von Jochen zitierten Werbetexte fand ich dann doch überzeugend.

Andre
Voigt
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Voigt »

Ich hatte bisher nur die Wertschätzung, die letzten 10min vom Podcast gehört. Würde zumindest das empfehlen, weil da kommt nochmal der Begleittext zur Xbox Version zur Sprache.
Dies trieft zumindest in Selbstironie über das Konzept der "Pals". Ich gehe schon stark davon aus, dass die Entwickler das selbst geschrieben haben und nicht irgendein Microsoft Werbemanager.
Daher kann Zufall eigentlich echt schon ausgeschlossen werden.
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Mär 2024, 09:49
Felidae hat geschrieben: 3. Mär 2024, 09:40
Wobei das kein Gegenargument ist - der deutsche Heimatfilm der 50er Jahre war vermutlich auch nicht politisch motiviert. Und ist (teilweise auch gerade deshalb) hochpolitisch.
Wir hatten ja auch diskutiert, ob das Zufall/keine konkrete Absicht sein kann. Insbesondere ich hatte das ja auch als Möglichkeit erwogen. Aber die von Jochen zitierten Werbetexte fand ich dann doch überzeugend.

Andre
Ich würde es so formulieren (ohne die Folge gehört zu haben): Die politische Satire is unbestreitbar drin und klar beabsichtigt. Vermutlich ist der Grund aber nicht "wir wollen eine politische Aussage treffen und zum Nachdenken anregen" sondern eher "das provoziert Diskussionen und bringt uns mehr Aufmerksamkeit / Geld". Ich würde auch glauben, das im Team Pokemonfans sind, die Spaß daran hatten, das mal auf die Spitze zu treiben

Edit: und ja, die Satire hilft auch bei der rechtlichen Verteidigung. Warum es sehr unwahrscheinlich ist, das Nintendo gegen Palworld rechtlich vorgehen wird, deren Pokemon Designs seit Jahren bekannt sind (aus den Trailern / Previews) kann man sich in den diversen rechtlichen Analysen von Anwälten anhören, z.B. von Hoeg Law. Nintendos Statement war eher ein "jaja, wir wissen von Palworld, hört auf uns deswegen E-Mails zu schicken". Sie haben auch nur wenige Stunden gebraucht, um einen Fan Mod zu verbieten der "echte" Pokemon in Palworld bringt. Gegen Palworld selber sind sie bisher nicht vorgegangen
Zuletzt geändert von Guthwulf am 3. Mär 2024, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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lolaldanee
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von lolaldanee »

Ich sags mal so: so manche entwickler sind schlau genug die aussagen ihrer eigenen spiele zu verstehen, aber ich würde stark vermuten, dass das hier zu 99% ein zufallsprodukt ist. Man hat halt am ende irgendwann realisiert was man da eigentlich gebaut hat.

Des weiteren bin ich mir sicher, dass es bei dem absoluten großteil der Spielerschaft GANZ anders ankommt
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

So, Folge gehört. Schöne, unterhaltsame und interessante Folge. Ich fand es nur ein bissel schade, dass sich 95% der Folge um die politische Satire drehte und ihr kaum über das Spiel selber (unabhängig davon) geredet habt. Weiß nicht, ob jemand, der es nicht selber gespielt hat, so ein Gefühl dafür bekommen kann, wie das Spiel nun eigentlich ist. Aber ich verstehe natürlich, dass die Satire für euch das reizvollere Gesprächsthema war, insb. da ihr weder Survival noch Pokemon Fans seid.

Wer mehr zum Spiel an sich wissen will, kann gerne auch mal in den Themenvorschlagsthread gucken. Da wurde längere Zeit und recht ausführlich über Spielerfahrungen und -eindrücke diskutiert.

Meine Sklav... ich meinte Pals... sind übrigens glücklich. :D Bei mir werden sie nicht zur Arbeit angetrieben (mit der Kanzel), ich habe keines meiner Pals geschlachtet und ich mache sie auch nicht zu Kannibalen (Bei mir gibts geröstete Beeren, Marmeladenbrote, Honig und Milch). Sie haben bei mir die bequemsten Betten, besten Hot Tubs und hübsch dekorierte Einrichtung mit Ruheecken, Getränkeautomaten und sonstigem "Komfort". Ich geben meinen Pokemon auch keine (Schuß-)Waffen in die Hand. Sie benutzen ihre ganz normalen Pokemonfähigkeiten. Also bei mir ist es kein "Pokemon with Guns". Sie kämpfen außerdem nicht für mich sondern an meiner Seite, wie Partymitglieder in einem Rollenspiel ;)

Selbst mein Depresso ist ein "Positive Thinker" :doh: :lol:

Bild

Was ich damit sagen will: Die Satire und das "Höhö, guck mal was sie noch verrücktes gemacht haben" ist da, aber man muss es nicht dafür spielen. Es funktioniert auch sehr gut als ganz normales Explorations-/Crafting-/Survival- und Pokemonspiel mit dem Pokemon Spielziel "Gotta Catch'em All". Man muss dafür nix "Schlimmeres" machen, als in jedem Pokemonspiel.

Side Note: Übrigens gibts auch bei Pokemon eine Menge erstaunlich düsterer Beschreibungen für einzelne Pokemon. Ist ein Teil des Spaßes bei jedem neuen Pokemon, zu gucken, was sie sich nun wieder für die Pokedexeinträge ausgedacht haben. Da ist manchmal mehr schwarzer Humor drin, als man von nem Pokemon erwarten würde. Mal abgesehen davon, dass die "Sklaverei" / "Hahnenkampf" Metapher natürlich auch in Pokemon drin ist.

EDIT: Wer mehr Survival braucht, wir haben auch Threads oder Themenvorschläge zu Spielen wie Enshrouded, Nightingale, Pacific Drive, Ark oder Conan Exiles. Gamestar hat außerdem gerade eben auch einen kurzen Talk zu Project Zomboid veröffentlicht.
Zuletzt geändert von Guthwulf am 3. Mär 2024, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Desotho
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Desotho »

Ich hab Palworld nicht gespielt, aber sind wir als Spieler bis zu einem gewissen Grad nicht auch gewöhnt Dinge zu machen die uns ein Spiel sagt. Einfach weil wir konditioniert wurden, oft eben nicht die Wahl zu haben und wenn man XYZ nicht macht geht das Spiel eben nicht weiter, man hat einfach Nachteile, u.s.w.

Beim spielen von Hogwarts Legacy fand ich es z.B. befremdlich, dass ich als Schüler hier locker flockig massenhaft Menschen töte (hätten ja auch einfach bewusstlos sein können und man haut nen Fesslezauber drauf). Ich quäle Leute mit diesen unverzeiclichen Flüchen. Ich kidnappe massenweise Tiere in der freien Natur und sperre sie weg.
Ich hab mal zum Spaß den Gamepro Test überflogen. Da wird dann von "zauberhaften Scharmützeln" geschrieben. Unter dem Abschnitt "Sind uns problematische Inhalte im Spiel aufgefallen?" geht es nur um transfreindliche Inhalte und so Zeug (was ich durchaus verstehen kann, da lag ja hart der Fokus damals).
Lediglich in einem der 3 Meinungskästen findet sich dann: "Auch wenn das ständige Töten genaugenommen nicht zu einem Fünftklässler passt, macht mir so selbst noch das x-te Lager oder Dungeon Spaß."

Und ich mache den Testern da keinen Vorwurf. Bei Hogwarts fiel es mir auf, aber bei genug anderen Spielen habe ich einfach akzeptiert, dass ich die Wahl zwischen machen und Plotstopper habe. Sofern es nicht ein Spiel ist, dass mir auch die Entscheidungsfreiheit lässt und kommuniziert wie z.B. Witcher.

In Mafia 3 gab es einen coolen Moment beim letzten Boss war auf dessen Ermordung man im ganzen Spiel hingearbeitet hat. Und man hat sich da ja wirklich durch Menschenmassen gemetzelt.
Und ich stand vor dem Typen, alle Zeichen auf "Baller ihn ab" und dachte mir: Ich hab so viel Leute gekillt .. ich hab keinen Bock mehr, ich dreh mich jetzt um und gehe. Und das Spiel: Ok, das ist ein valide Ende! Das war keine Roste Tür, Blaue Tür Emtscheidung die abgefragt wurde. Ich hab eigentlich damit gerechnet, dass das Spiel dann nicht weitergehen wird.

Oder in Bravely Default (ich meine der Teil war es, aber nicht sicher) kam raus, dass ich selbst den Schlamassel verursacht wurde. Und auf die Frage warum ich das alles gemacht habe konnte ich nur sagen: Ich hab halt gemacht was mir gesagt wurde vom Spiel!!!! Das war schon cool, aber auch hier: Hätte ich es nicht gemacht dann wäre das Spiel eben gar nicht weitergegangen ... na toll ...
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Andre Peschke
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Andre Peschke »

:dance:
Guthwulf hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:17 Man muss dafür nix "Schlimmeres" machen, als in jedem Pokemonspiel.
Hmm, aber stimmt das wirklich? Woher hattest du denn die Flüssigkeiten, für deine Hottubs? Du hast keinen Pal mit den Seelen seiner Artgenossen gestärkt? Deine Pokémon müssen auch nicht im Steinbruch arbeiten…

Und die grundlegende Problematik ist ja, wie diskutiert, in Pokémon auch enthalten. Auch dort sind die Pokémon ja eindeutig hochintelligente Tierchen, werden gefangen genommen, in einer Art Stasiskapswl bis zu Verwendung aufbewahrt wie im Gewürzregal und dann in Kämpfen aufeinander gehetzt. „Nix schlimmeres als Pokémon“ ist durch diese Linse bereits ja eine sehr niedrige Messlatte. Das narrative Meta ist hier halt auch schon eher „örgs!“.
Desotho hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:30 In Mafia 3 gab es einen coolen Moment beim letzten Boss war auf dessen Ermordung man im ganzen Spiel hingearbeitet hat. Und man hat sich da ja wirklich durch Menschenmassen gemetzelt.
Und ich stand vor dem Typen, alle Zeichen auf "Baller ihn ab" und dachte mir: Ich hab so viel Leute gekillt .. ich hab keinen Bock mehr, ich dreh mich jetzt um und gehe. Und das Spiel: Ok, das ist ein valide Ende! Das war keine Roste Tür, Blaue Tür Emtscheidung die abgefragt wurde. Ich hab eigentlich damit gerechnet, dass das Spiel dann nicht weitergehen wird.
Solche Momente haben wir ja ja u.a. schon beim En Detail zu Spec Ops: The Line ausführlich besprochen. Diese Unterwanderung von Erwartungen funktioniert natürlich nur, solange es etablierte Formeln gibt, die sonst unreflektiert hingenommen werden. Ich würde jetzt auch Pokémon daraus keinen Strick drehen wollen, es ist halt letztlich ludonarrative Dissonanz die 100. Aber wenn ein Spiel wie Palworld mit sowas ungewohnt offensiv satirisch umgeht, ist das halt gerade deswegen interessant.

Andre
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Desotho
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Desotho »

Ja. Wie geschrieben habe ich Palworld nicht gespielt. Install läuft zwar, aber nun bin ich ja vorbelastet.
Insofern weiß ich nicht, ob ich das in dem Fall wie in vielen anderen Spielen eben akzeptiert oder weiter drüber nachgedacht hätte.
In Hogwarts habe ich das (ich würde auch sagen in dem Fall ist es keine Satire ...?), aber in vielen anderen Fällen zucke ich mit der Schulter und akzeptiere es halt einfach als "das will das Spiel eben so".

Ich fand die Herangehensweise im Podcast aber interessant, zumal alles andere was ich dazu gesehen oder gehört hatte in andere Richtungen ging.
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

Andre Peschke hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:31:dance:
Guthwulf hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:17 Man muss dafür nix "Schlimmeres" machen, als in jedem Pokemonspiel.
Hmm, aber stimmt das wirklich? Woher hattest du denn die Flüssigkeiten, für deine Hottubs? Du hast keinen Pal mit den Seelen seiner Artgenossen gestärkt? Deine Pokémon müssen auch nicht im Steinbruch arbeiten…
Die Ressourcen hab ich von der Jagd in der Wildniss (oder vom Händler). Das sind da dann ja nicht "meine" Pals. :whistle: Das man mehrere Pals / Mobs / Helden einer Art auf "magische" Weise miteinander fusioniert für eine bessere Version (habe ich einige wenige Male für meine Kampfpals gemacht) kenne ich grad als Gacha Gamer aus unendlich vielen Spielen. Das ist für mich eine "normale" Spielmechanik über die ich gedanklich nicht weiter stolpere (anders als beim Schlachten und Verfüttern). Und klar arbeiten sie für mich auch "im Steinbruch", aber unter "normalen" Bedingungen und nicht extra angetrieben über die Kanzel / Peitsche sowie unter Beachtung ihrer mentalen und physischen Gesundheit. :D Man könnte sie auch als Dorfbewohner in einem RPG oder Echtzeitstrategiespiel begreifen, die ihren zugeteilten Aufgaben nachgehen. Natürlich nicht "freiwillig", aber hey... Sie bekommen in Palworld wenigstens frische Luft. ;) Ich bin schließlich ein "guter" Sklavenhalter! :lol: :doh: In Pokemon sind sie die ganze Zeit im Pokeball eingesperrt und ich hole sie nur raus, um sie in "Hahnenkämpfe" zu schmeißen, bei denen ich nur "zugucke". In Palworld könnte man sie als (ebenfalls nicht "freiwillige") Partymitglieder begreifen mit denen man wenigstens gemeinsam kämpft. Finde, das gleicht sich am Ende aus. Übrigens werden auch Pals nur bewußtlos (wie Pokemon). Man steckt sie einfach ein paar Minuten in die Palbox und sie sind wieder einsetzbar.
Andre Peschke hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:31Und die grundlegende Problematik ist ja, wie diskutiert, in Pokémon auch enthalten. Auch dort sind die Pokémon ja eindeutig hochintelligente Tierchen, werden gefangen genommen, in einer Art Stasiskapswl bis zu Verwendung aufbewahrt wie im Gewürzregal und dann in Kämpfen aufeinander gehetzt. „Nix schlimmeres als Pokémon“ ist durch diese Linse bereits ja eine sehr niedrige Messlatte.
Klar. Dem widerspreche ich ja nicht. Ich wollte "nur" darauf hinweisen, dass jemand, der mit Pokemon kein Problem hatte, auch Palworld auf eine vergleichbare Weise halbwegs "normal" spielen (oder es sich zumindest schönreden) kann. Die ganzen extremeren Elemente der Satire (die über das Niveau von Pokemon hinausgehen, bzw. es auf die Spitze treiben) muss man nicht machen oder benutzen.
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

Desotho hat geschrieben: 3. Mär 2024, 12:50Wie geschrieben habe ich Palworld nicht gespielt. Install läuft zwar, aber nun bin ich ja vorbelastet.
Also probierst du es nun selber? :clap: Bin gespannt, wie es nun bei dir ankommt nach dem Podcast. Gerne bei Gelegenheit mal berichten :)
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Quasar »

Endlich wieder mein favorite-oldschool Podcastduo mit nur Jochen und Andre, meine Lieblingskombo.
Der enorme Erfolg von Palworl geht mir nur halbwegs in den Sinn.
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Desotho
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Desotho »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Mär 2024, 13:14 Also probierst du es nun selber? :clap: Bin gespannt, wie es nun bei dir ankommt nach dem Podcast. Gerne bei Gelegenheit mal berichten :)
Erwarte dir da nicht zu viel. Mein Gamepass läuft in 5 Tagen ab und Persona 3 Reload muss abgeschlossen werden. Ich vermute das läuft auf 15 Minuten reingucken raus und Ende. Außer das Ding catched mich echt schnell.
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Crenshaw »

warum es so schlimm ist, das man Pals als Party mitnimmt und in den Kampf schickt und herumkommandiert, verstehe ich nicht, das macht man doch in jedem Partyrollenspiel auch?
in BG3 und Co stört es doch auch keinen, das man die Partymitglieder nach belieben ausnutzen/anpassen ggfs. den Tot in Kauf nimmt um das jeweilige Ziel zu erreichen und heutzutage kommt mit den ganzen Romanzen ja auch noch ne sexuelle Komponente dazu (was man auch so oder so auslegen kann), da wird es eher gefeiert, wieviel Möglichkeiten es gibt
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Ravana
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Ravana »

Also mal als Lehrer kurz was dazwischengeworfen (muss gleich mit meiner Frau weg, daher nicht so viel Zeit): Ein z.B. Zwölfjähriger wird sich vielen von euch besprochenen Punkten nicht sooo bewusst sein und der Aspekt des Sammelns und Craftens wäre da definitiv im Fokus und ich bezweifle, dass sich der "allgemeine Schüler" (den es so nicht gibt, ich weiß) allzu viele Gedanken machen würde. Je nachdem in welchem Alter bzw wie empathiefähig ein Kind ist, kann es auch Denkprozesse anstoßen - vor allem das Schlachten der eigenen Pals. Aber wenn ich jetzt das Groß meiner eigenen Schüler so betrachte, dann würde beim Großteil ein solcher Denkprozess ohne externe Anleitung wahrscheinlich nicht stattfinden ;)
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

Ravana hat geschrieben: 3. Mär 2024, 13:38Also mal als Lehrer kurz was dazwischengeworfen (muss gleich mit meiner Frau weg, daher nicht so viel Zeit): Ein z.B. Zwölfjähriger wird sich vielen von euch besprochenen Punkten nicht sooo bewusst sein und der Aspekt des Sammelns und Craftens wäre da definitiv im Fokus und ich bezweifle, dass sich der "allgemeine Schüler" (den es so nicht gibt, ich weiß) allzu viele Gedanken machen würde. Je nachdem in welchem Alter bzw wie empathiefähig ein Kind ist, kann es auch Denkprozesse anstoßen - vor allem das Schlachten der eigenen Pals. Aber wenn ich jetzt das Groß meiner eigenen Schüler so betrachte, dann würde beim Großteil ein solcher Denkprozess ohne externe Anleitung wahrscheinlich nicht stattfinden ;)
Die Frage wäre ja weniger, ob sie die Satire verstehen sondern eher, ob eine Gefahr besteht, dass sie mit Dingen konfrontiert werden, die ihrer Entwicklung schaden oder sie traumatisieren könnten.
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Ravana »

Guthwulf hat geschrieben: 3. Mär 2024, 13:42 Die Frage wäre ja weniger, ob sie die Satire verstehen sondern eher, ob die Gefahr besteht, dass sie durch Palworld mit Dingen konfrontiert werden, die ihrer Entwicklung schaden (z.B. in dem sie daraus lernen, dass es ok ist, Tiere zu quälen) oder sie traumatisieren (z.B. Gewalt)
Das lässt sich pauschal so nicht wirklich sagen. Da hängt auch sehr viel von der Sozialisierung zuhause, im Freundeskreis und in der Schule ab. Aber ja, es kann natürlich zu solchen Nebeneffekten kommen - aber ich denke der Großteil wird die Pals als abstrakte Wesen begreifen und nicht mit Tieren im echten Leben gleichsetzen. Dementsprechend wären wahrscheinlich eher Extremsituation wie das Schlachten der Pals Momente, in denen sich mit so einem Verhalten auseinandergesetzt wird. Ich kann aber wie gesagt auch nur für mein Klientel sprechen, und wenn ich höre was die so alles mit 10-15 zocken, dann glaube ich nicht, dass Palworld dahingehend ausbricht. Kinder und vor allem Jugendliche sind zum Glück hinsichtlich virtueller Gewalt mittlerweile deutlich reflektierter, als wir es ihnen manchmal zutrauen - sofern sie sich überhaupt Gedanken darum machen und es nicht einfach nur ein gameplaytechnisches Mittel zum Zweck darstellt.
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Guthwulf
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Re: Runde #466: Palworld

Beitrag von Guthwulf »

Ravana hat geschrieben: 3. Mär 2024, 13:49
Guthwulf hat geschrieben: 3. Mär 2024, 13:42 Die Frage wäre ja weniger, ob sie die Satire verstehen sondern eher, ob die Gefahr besteht, dass sie durch Palworld mit Dingen konfrontiert werden, die ihrer Entwicklung schaden (z.B. in dem sie daraus lernen, dass es ok ist, Tiere zu quälen) oder sie traumatisieren (z.B. Gewalt)
Das lässt sich pauschal so nicht wirklich sagen.
Ja klar... ich meinte "für die Alterseinstufung". Dabei gehts nicht darum, ob Kinder verstehen was passiert, sondern ob davon eine Gefährdung ausgeht, vor der man Sie schützen muss. Etwas nicht zu verstehen (z.B. die Satire) ist für Alterseinstufung irrelevant.
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