Runde #470: Am Abgrund der Dummheit (aka. „Sweet Baby Inc. Verschwörung“)

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Heretic
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 11:58 Ich halte den aktuellen Backlash für insgesamt, bezogen auf "Wokeismus" als Ideologie und ihre negativen Auswüchse und die Gamingindustrie, die sich ihr zum nicht geringen Teil untergeordnet hat, für gewissermaßen verdient, Sweet Baby Inc. als konkrete Zielscheibe ist verfehlt. Allerdings brauchte man vielleicht einen Aufhänger, um gewisse Auswüchse eben zu thematisieren.
Dann sollte man konkrete Beispiele aufs Tablett bringen und nicht Spiele pauschal abwerten, weil eine bestimmte Firma am Entstehungprozess beteiligt war. Aber das würde ja Arbeit machen. Die Intention dieser Gruppe und des Kurators ist doch eh klar. Denen geht's nicht um die Qualität der Videospiel-Stories.
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 12. Mär 2024, 13:07 Dann sollte man konkrete Beispiele aufs Tablett bringen und nicht Spiele pauschal abwerten, weil eine bestimmte Firma am Entstehungprozess beteiligt war. Aber das würde ja Arbeit machen. Die Intention dieser Gruppe und des Kurators ist doch eh klar. Denen geht's nicht um die Qualität der Videospiel-Stories.
Ich weiß nicht sicher, wo der Kurator politisch steht, es ging mir aus dem Asmongold-Interview nicht klar hervor. Er kommt aus Brasilien by the way. Könnte aber in Richtung Alt Right gehen, who knows. Ich meine, diese Auslassung der Amadeu Antonio Stiftung im GameStar-Artikel ist aber auch nicht auf solider empirischer Basis gebaut: "Die Vorwürfe an Sweetbaby inc. passen genau in die metapolitische Strategie, die wir aus toxischen oder extrem rechten Kontexten kennen. Es wird versucht, ganze Gruppen auszugrenzen und Hass zu schüren. Die Absicht ist hier, eine Idee bei den Leuten verfangen zu lassen: Die Berücksichtigung von Diversität würde Games schlechter machen". Im Interview sagt er, dass Diversität nicht grundsätzlich schlecht sei und nennt als Positivbeispiel Gears of War 3 IIRC; okay, das könnte ein Identitärer wohl auch so sagen. (Das ist übrigens rhetorisch interessant, das hat m.E. Keinen Pixel im Hogwarts-Artikel bzgl. "Narrative" auch gemacht, man sagt also nicht direkt, Person X macht Y, sondern was Person X macht, passt in Strategie Y, aber es liest sich casual so, als ob Person X doch Y (direkt) macht.)

Konkrete Beispiele müsste man mal gucken, die Diskussion ist aber nicht einfach, weil es sicherlich auch empirisch nicht belegbar ist. Ich habe aber etwa Arkham Knight zuletzt gespielt, das Spiel wirkt auf mich heute echt deutlich rechts und ich habe Zweifel, dass das so noch produziert werden könnte, vgl. Suicide Squad (dessen Inhalt ich aber nicht kenne). Bei AK also weibliche Körperbilder, eine "Pro-Cop"-Message, Batman als nicht hinterfragte Bezugs-/Identifikationsfigur, und der Riddler haut extrem sozialdarwinistische Sprüche raus (im Kontext der Henchmen, die man vor Bomben mit einem elektrifizierenten Batarang retten muss). Keine Ahnung, ob man das unbedingt haben muss heute, aber es ist zumindest interessant. (Edit: Auch recht typische "damsel in distress"-Story mit Oracle)

Ich denke, es gibt 2 zentrale "Probleme": 1) Die Diversitätsmaßnahmen gingen die letzten Jahre etwas schnell und wirken systematisch. Nun gut, kann man sagen, who cares, machen Spiele ja nicht unbedingt schlechter. Aber ich kann gewisse Reaktanz verstehen. Etwa wenn Kotaku überschriftet: "Final Fantasy XVI Dev Has A Terrible Answer For Why The Game Is So White": https://kotaku.com/ffxvi-square-enix-na ... 1849744847 2) Es gibt einen gewissen Trend zur Totalität in Bezug auf AAA/AA, also dass etwa manche Sexualdarstellungen, die früher gängig waren, heute absolut undenkbar sind, was in der Pauschalität schon fragwürdig ist imho (vgl. God of War früher und heute); so erachte ich viele wohl als problematisch geltende Darstellungen nicht als sexistisch, sondern nur sexualisiert.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

So pubertäre Sexszenen wie in God of War braucht niemand, aber es gibt ja überhaupt keine Erotik mehr in vielen (Mainstream-)Spielen und -Filmen. Damit wird Sex wieder tabuisiert in der Gesellschaft. Andererseits gibt es an jeder Ecke im Internet Pornos. Dadurch entstehen dann völlig falsche Vorstellungen über Sex und das Aussehen nackter Menschen bei Heranwachsenden.

Der dunkle Parabelritter hat kürzlich für Funk ein Video über Wokeness gemacht:
https://youtu.be/xh6QXe8vQCQ?si=HMtBr3B7gCTxOVfY
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18So pubertäre Sexszenen wie in God of War braucht niemand,
Vielleicht brauchen es ja Pubertierende. :ugly: Okay, ich find's auch geschmacklich fragwürdig und bzgl. der Sexsklaven durchaus problematisierenswert, aber etwa das Geshaker mit Athene würde man heute wohl auch nicht mehr bringen, weil zu machoesk wirkend. "Male gaze" und so. Wenn man auf so was steht, I mean, kann man ja lamentieren!
ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18aber es gibt ja überhaupt keine Erotik mehr in vielen (Mainstream-)Spielen und -Filmen.
Vermutlich hängt das im Filmbereich mit der Dominanz von Superheldenstoffen zusammen, die in bester Lovecraft-Manier grundsätzlich sexfrei sind. -- Bei Oppenheimer war die eine Sexszene wohl auch schon etwas kontrovers, fanden recht viele unnötig. Und anlässlich Sydney Sweeneys SNL-Auftritt riefen manche schon das "Ende der Wokeness" aus (und den Einzug einer neuen "Boob"-Ära, ah ja). -- Also ich weiß nicht, einerseits ist es m.E. durchaus relativ prüder geworden, aber irgendwie auch nicht, weil dann wieder auf Twitch allerhand Sexualisierungen okay geheißen werden und gegen "WAP" von Cardi B haben wohl viele Progressive nichts einzuwenden.
meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18 So pubertäre Sexszenen wie in God of War braucht niemand, aber es gibt ja überhaupt keine Erotik mehr in vielen (Mainstream-)Spielen und -Filmen. Damit wird Sex wieder tabuisiert in der Gesellschaft. Andererseits gibt es an jeder Ecke im Internet Pornos. Dadurch entstehen dann völlig falsche Vorstellungen über Sex und das Aussehen nackter Menschen bei Heranwachsenden.

Der dunkle Parabelritter hat kürzlich für Funk ein Video über Wokeness gemacht:
https://youtu.be/xh6QXe8vQCQ?si=HMtBr3B7gCTxOVfY
Das stimmt einfach nicht.
Es gibt in Baldur's Gate 3 etliche Sexszenen, mit allen möglichen Paarungen. Cyberpunk habe ich nicht gespielt, aber da weiß ich auch, dass es solche Szenen gibt. Last Of Us 2 hat eine Sexszene mit einer Frau, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.
Was ist nicht mehr soviel gibt, sind unnötige Erotikszenen, die dem Spiel/dem Film nichts hinzufügen. Frauen die nur dazu dienen die Bedürfnisse des männlichen Helden zu befriedigen gibt es nicht mehr so viel.
Also wenn dann werden imho die Sex- und Erotikszenen vielfältiger und realistischer.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

meieiro hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:47
ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18 So pubertäre Sexszenen wie in God of War braucht niemand, aber es gibt ja überhaupt keine Erotik mehr in vielen (Mainstream-)Spielen und -Filmen. Damit wird Sex wieder tabuisiert in der Gesellschaft. Andererseits gibt es an jeder Ecke im Internet Pornos. Dadurch entstehen dann völlig falsche Vorstellungen über Sex und das Aussehen nackter Menschen bei Heranwachsenden.

Der dunkle Parabelritter hat kürzlich für Funk ein Video über Wokeness gemacht:
https://youtu.be/xh6QXe8vQCQ?si=HMtBr3B7gCTxOVfY
Das stimmt einfach nicht.
Es gibt in Baldur's Gate 3 etliche Sexszenen, mit allen möglichen Paarungen. Cyberpunk habe ich nicht gespielt, aber da weiß ich auch, dass es solche Szenen gibt. Last Of Us 2 hat eine Sexszene mit einer Frau, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.
Was ist nicht mehr soviel gibt, sind unnötige Erotikszenen, die dem Spiel/dem Film nichts hinzufügen. Frauen die nur dazu dienen die Bedürfnisse des männlichen Helden zu befriedigen gibt es nicht mehr so viel.
Also wenn dann werden imho die Sex- und Erotikszenen vielfältiger und realistischer.
Baldur's Gate 3 habe ich nicht gespielt, aber bei Cyberpunk 2077 sind die Sexszenen eher unfreiwillig komisch und nicht realistisch. Das sind auch beides europäische Produktionen. Aufgefallen ist es mir beispielsweise beim Uncharted Film.

Ob es unnötig ist oder nicht ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich kann zum Beispiel nichts mit expliziten Gewaltdarstellungen anfangen, habe aber nichts dagegen wenn man mal kurz für eine Sekunde einen Penis sieht. Es müssen nicht ständig nackte Leute gezeigt werden wie in den Filmen der 70er-Jahre, aber ein bisschen mehr Erotik und weniger Til Schweiger fände ich gut.
Zuletzt geändert von ZiggyStardust am 12. Mär 2024, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 11:58 Sehe ich nicht so, verhärtet zu sehr Fronten. Man könnte sich mehr oder weniger legitime Ressentiments mal angucken.
Ich schaue mir legitime Kritik gerne an. Das hier ist keine. Die Leute wissen doch Null über die konkrete Arbeit von SBI.

Sie sollen konkret äußern, was sie stört und dann kann man das diskutieren. Wir haben schon verschiedene konkrete Kritiken aufgegriffen und diskutiert. Aber was soll man hiermit anfangen? Das ist ja alles nur so ein trübes Geraune über "woke", ohne klare Linie. Was man aber in den Kommentaren der Befürworter auf Social Media sieht, ist vor allem dummes, unreflektiertes Zeug. Und man muss nicht auf Leute zugehen, die jammern das Miles Morales nicht ein echter Spider-Man sein darf oder das Frauen in AAA-Games Jetzt alle hässlich sind (und sich nichtmal zu schade sind, ausgerechnet Aloy da mit anzuführen). Solchen Babykram darf man auch einfach mal ignorieren. Manchmal sind Fronten auch ok.
ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18 Der dunkle Parabelritter hat kürzlich für Funk ein Video über Wokeness gemacht:
https://youtu.be/xh6QXe8vQCQ?si=HMtBr3B7gCTxOVfY
Der Typ ist so unerträglich pseudo-schlau. Ich verstehe seine Popularität nicht. Das Video ist nicht nur unterkomplex, sondern bedient sich auch noch dem typischen Instrumentarium an "anti-woke-memes". Sowas sollte sich für ernsthafte Diskussionsbeiträge verbieten... Argh!

Ich kann wirklich die Kritik verstehen die eine Überkorrektur feststellt. Ja, viele progressive Stimmen und Initiativen schießen manchmal auch über das Ziel hinaus. Ich hab da auch Sachen, da fasse Ich mir ans Hirn. Nur um hier nicht zu kategorisch zu erscheinen. Aber der Parabelritter... also... Ich persönlich finde seine Beiträge zum Fremdschämen (kenne aber nur sehr wenige).

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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Ingoknito »

Der Begriff "woke" steht für nichts. Desto diffuser und nebolöser, um so besser kann man diesen Baum dann anbellen, weil jeder das hinein interpretieren kann was einem gerade gut in den Kram passt. Da werden alle möglichen Themen durcheinander geworfen und einmal kräftig umgerührt. Von Themen wie Gleichberechtigung, Darstellung von Sexualität, kapitalistische Instrumentalisierungen, Umgang auf Social Media, journalistische Berichterstattung und vieles mehr.
Generell und auch bei der Sweet Baby Thematik sollte man diesen rechten Schwurblern nicht diese Aufmerksamkeit zukommen lassen. Es gibt ganze Karrieren, die nur dank der Methode 'Rage Bait' zustande gekommen sind, auch weil sich aus linken Kreisen darüber lustig gemacht wurde wie man sich zum Beispiel denn über die Pronomen in Starfield aufregen kann. Genau diese Aufmerksamkeit wollen sie haben, davon leben sie.
Es reicht auch nicht aus, wenn der Mainstream-Spielejournamismus jetzt zum Sweet Babby-Fall äußert und Partei ergreift, sonst aber über Spiele nur sehr unpolitisch/apolitisch berichtet und Videospiele weiterhin als Konsumprodukt begreift.
Zuletzt geändert von Ingoknito am 12. Mär 2024, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09
Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 11:58 Sehe ich nicht so, verhärtet zu sehr Fronten. Man könnte sich mehr oder weniger legitime Ressentiments mal angucken.
Ich schaue mir legitime Kritik gerne an. Das hier ist keine. Die Leute wissen doch Null über die konkrete Arbeit von SBI.
SBI ist ja nur der unfaire Sündenbock.

Ich dachte eigentlich an GameStar, Kotaku und co, die mehr die Ressentiments der "Gamer" produktiv thematisieren könnten, ich habe nicht den Eindruck, dass das wünschenswert geschieht, vielleicht lese ich aber auch zu wenig mit. Ich finde die Lagerbildung schon bedenklich und Journalismus kann da ja durchaus eine vermittelnde Funktion haben grundsätzlich.
Ingoknito hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:10 Der Begriff "woke" steht für nichts.
In Bezug auf die Aufregung aktuell: Vielleicht. Grundsätzlich kann man den Begriff m.E. durchaus definieren, müsste ich mal gucken wie Neiman das etwa macht und andere Autoren. Also so eine gewisse Strömung kann man vor allem in den USA schon sehen, vor allem im Kontext der schwarzen Freiheitsbewegung, das dann auch gesamtgesellschaftlich wurde und in leicht anderer Form zu uns rübergeschwappt ist. Wobei tatsächlich allerhand darunter läuft. Es ist so gesehen wie DEI oder Critical Race Theory ein catch-all-Begriff. edit: typo
Zuletzt geändert von Rigolax am 12. Mär 2024, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:23
SBI ist ja nur der unfaire Sündenbock.
Eben.
Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:23 Ich dachte eigentlich an GameStar, Kotaku und co, die mehr die Ressentiments der "Gamer" produktiv thematisieren könnten,
Wenn du damit meinst, sie sollen mal den legitimen Rahmen abstecken, dann bin ich eher bei dir. Das wird aber IMO nicht den Effekt haben, den du ansprichst. Die Leute wollen ja keine Moderation. Die suchen aktiv die YT-Channels, die sie "emotional abholen". Deswegen ist ja schwachbrüstige Polemik wie Critical Drinker inzwischen ein Millionen-Channel.

Soll nicht heißen, man soll es dann gleich lassen. Aber ich wäre wenig optimistisch.

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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:05 Baldur's Gate 3 habe ich nicht gespielt, aber bei Cyberpunk 2077 sind die Sexszenen eher unfreiwillig komisch und nicht realistisch. Das sind auch beides europäische Produktionen. Aufgefallen ist es mir beispielsweise beim Uncharted Film.
In welchen Spielen gab es je Sexszenen, die nicht unfreiwillig komisch und halbwegs realistisch waren?

Und das eine Beispiel von mir, das du ausgelassen hast, wäre übrigens eine US-Produktion.
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09 Der [Parabelritter] ist so unerträglich pseudo-schlau.
Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau. :mrgreen:

Aber ich bin auch kein Fan vom Parabelritter. Dass er jetzt auch noch bei funk stattfindet, finde ich auch nicht so toll. BiasedSkeptic fand ich teils noch ganz okay, der hat aber auch so eine Art, wobei er wohl recht formalisiert argumentiert (ich zieh mir so YouTube-Videos aber eh meist mit doppelter Geschwindigkeit rein und vergesse dann fast alles).
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:30 Wenn du damit meinst, sie sollen mal den legitimen Rahmen abstecken, dann bin ich eher bei dir. Das wird aber IMO nicht den Effekt haben, den du ansprichst. Die Leute wollen ja keine Moderation. Die suchen aktiv die YT-Channels, die sie "emotional abholen". Deswegen ist ja schwachbrüstige Polemik wie Critical Drinker inzwischen ein Millionen-Channel.
Ich glaube, man könnte Leute abholen, die auf dem Zaun sitzen ("fence-sitting") und auch teils noch nicht ganz radikalisierte. Ich finde gerade die Berichterstattung der GameStar zu solchen Themen soooo langweilig; allerdings tue ich denen vielleicht Unrecht, weiß nicht, bei KCD damals haben sie ja etwa ganz gut vermittelnd gewirkt m.E., also sind keiner Seite auf dem Leim gegangen imho.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:53 Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau. :mrgreen:
Den Namen habe Ich neulich schonmal gehört, da gab es doch auch irgendeine Kontroverse? Aber nie gesehen.

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kami
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von kami »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:53
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09 Der [Parabelritter] ist so unerträglich pseudo-schlau.
Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau.
Also bitte, die gebärdet sich doch nun weit weniger neunmalklug oder missionarisch als der Parabelritter.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

kami hat geschrieben: 12. Mär 2024, 19:32
Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:53
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09 Der [Parabelritter] ist so unerträglich pseudo-schlau.
Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau.
Also bitte, die gebärdet sich doch nun weit weniger neunmalklug oder missionarisch als der Parabelritter.
In ihrem Video zu Böhmermann fand ich es teils extrem, wie sie sich kritisch auf Foucault und Derrida bezieht und dann sagt, für die "Intellektuellen unter euch ist das vermutlich kein neuer Gedankengang" (https://youtu.be/SzLNw5yZ6t4?t=2789). Ah ja. Die gucken vorzugsweise ihren Content, safe. Es gab IIRC noch andere Stellen. Das Video fand ich an sich auch nicht so toll, an Böhmermanns Auftreten kann man imho besser Kritik üben. Ihr Video zu Gendern gilt aber als sehr gut tho, ist es wohl auch, I guess.
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 19:29 Den Namen habe Ich neulich schonmal gehört, da gab es doch auch irgendeine Kontroverse? Aber nie gesehen.
Sie wird ja im "Ende der Wokeness"-Video vom Parabelritter als Expertin für eine Begriffserklärung des "Woke"-Begriffs benutzt, also doziert schon dort. Kontrovers war zuletzt, dass sie sich mit KuchenTV hat ablichten lassen, ich habe das aber nicht verfolgt.

Interessant in dem Kontext vlt.: https://www.spiegel.de/netzwelt/web/han ... ac8f8b01d6 "Fingerzeige, Anfeindungen, fragwürdige Witze: Früher war HandOfBlood ein Provokateur, heute steht er für den »woken« Teil der Webvideowelt. Hier spricht er über Konflikte in der Szene und seinen Umgang mit kontroversen Kollegen." Dort wirklich bemerkenswertes Bothsidism, das geht selbst mir zu weit: "Der Streit zwischen KuchenTV und Shurjoka mit etlichen Videos von ihm und etlichen Stream-Stunden von ihr lässt sich kaum noch überblicken. Das ist eine Art von Diskurs, die absolut destruktiv ist. Von beiden Seiten." War dann auch kontrovers auf X wohl. (Ich will das Fass hier nicht aufmachen, ich wollte es aber mal erwähnen, vielleicht kennt man HandOfBlood allg.)
Zuletzt geändert von Rigolax am 12. Mär 2024, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Alienloeffel
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Alienloeffel »

kami hat geschrieben: 12. Mär 2024, 19:32
Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:53
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09 Der [Parabelritter] ist so unerträglich pseudo-schlau.
Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau.
Also bitte, die gebärdet sich doch nun weit weniger neunmalklug oder missionarisch als der Parabelritter.
Der ist doch auch schon seinerzeit auf den Drachenlord Zug aufgesprungen und hat so differenziert getan obwohl er eigentlich nur Mal in das Haus reinwollte. Und schon diese Thumbnails. Nicht so schlimm wie bei zb Beatemups (der ist wirklich unertraeglich mit seinen clickbaity CAPSLOCK Titeln und Mund-auf-emport Bildern), aber auch schon sehr unangenehm. Kann ich mir nicht angucken.

Dieses antiwoke Gerede erscheint mir einfach voellig substanzlos von den rechtskonservativen Kreisen der USA hochgejazzt. Und das mischt sich dann so schnell mit dem Gefasel der global elite, new world order usw (Da kriegen Tucker Carlson und Alex Jones gleich fuechte Finger).
Man muss nicht alles diskutieren.
Mauswanderer
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Mauswanderer »

Den habe ich allein deswegen schon als "Clown" abgespeichert, weil er während der Pandemie "Ich sage jetzt die Wahrheit nur super offensichtlich verklausuliert, weil im unfreien Deutschland werde ich deswegen sonst bestimmt gecancelt"-Videos gemacht hat. So einen kann man doch nicht ernstnehmen. :lol:
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 13:25 2) Es gibt einen gewissen Trend zur Totalität in Bezug auf AAA/AA, also dass etwa manche Sexualdarstellungen, die früher gängig waren, heute absolut undenkbar sind, was in der Pauschalität schon fragwürdig ist imho (vgl. God of War früher und heute); so erachte ich viele wohl als problematisch geltende Darstellungen nicht als sexistisch, sondern nur sexualisiert.
Dazu eben noch, bei TheGamer aktuell (https://www.thegamer.com/stellar-blade- ... urnalists/):
But when it comes to Stellar Blade, nobody is angry. Stellar Blade may have a hyper-feminine protagonist, but nobody has a problem with that. Insisting all games need women who look exclusively like Eve? Yes, that’s something we’d object to, not least because of the damage it would do to creativity - while also being a very political decree. But Eve just existing? Nobody cares. Nobody but you who mostly cares about how much the people you’ve invented care.
Ich würde schon gerne wissen, welche westlichen AAA/AA-Titel der letzten Jahre ein vergleichbares Design aufweisen. So heißt es auch: "Just as we don’t care how 2B or Bayonetta dress. Everyone thought Tifa’s swimsuit was in character, too. You are fighting ghosts you invented." Das sind alles halt japanische Produktionen...

Und es war m.E. bei "Tropes vs. Women in Video Games" etwa so, dass die Kritik von Sarkeesian an vergleichbaren Designs wie das von Stellar Blade recht absolut ausfiel und so ein recht absolutes Mindset ist m.E. heute im westlichen AAA/AA schon recht tonangebend. Dass selbst Kotaku-Journalisten womöglich kein Problem mit solchen Designs heute haben bzw. hätten, mag sein, aber again, solche Designs finden ja faktisch nicht mehr statt? Bei vom mir erwähnten Arkham Knight, 2015, gab es Catwoman, Poison Ivy oder Harley Quinn, die so in etwa designt wurden bzw. designt werden konnten.

Mir geht's gar nicht mal darum, dass es mehr davon geben sollte. Es ist mir im Grunde wayne, ich spiel eh kaum aktuelle Titel. Der TheGamer-Artikel ist m.E. allerdings halt recht "gastlightend" oder ich bin auf einem sehr falschen Stand, den ich gerne korrigiert haben möchte, wirklich. Und ich meine, das könnte ein Reichweiten-Journalismus mal produktiv thematisieren, also warum, wenn ich denn Recht habe, finden solche Designs nirgends mehr statt im westlichen AAA/AA, obwohl sie anscheinend doch okay sind und das früher auch weitreichend klar im Journalismus waren ("Babe"-Galerien gängig in deutschen Magazinen etc.) bzw. ist denn das okay dann doch?
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Lurtz
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Gamergate 2.0?

Beitrag von Lurtz »

Diese Sweet Baby Inc-Sache scheint sich langsam wirklich zu Gamergate 2.0 zu entwickeln. Die Argumente und Mechanismen sind im Wesentlichen die gleichen wie damals. Wobei die Sache ja niemals wirklich weg war (TLOU2 und Co), aber schon lange nicht mehr so anhaltend und auf einer so breiten Front.

Wer gar nicht weiß worum es geht, Speckobstler hat das hier finde ich ganz gut zusammengefasst: https://youtu.be/ZlsIrMgJnFU?list=PLFNO ... aJ2&t=4450

Was meint ihr, ist das in zwei Wochen wieder weg oder wird das was größeres?
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
imanzuel
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Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von imanzuel »

Das Thema hat sich doch schon wieder seit ner Woche erledigt. Einfach auf sowas nichts geben, dann hat es sich eh automatisch erledigt.
Notiz für mich
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