Runde #470: Am Abgrund der Dummheit (aka. „Sweet Baby Inc. Verschwörung“)

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Ingoknito
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Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Ingoknito »

imanzuel hat geschrieben: 13. Mär 2024, 22:19 Das Thema hat sich doch schon wieder seit ner Woche erledigt. Einfach auf sowas nichts geben, dann hat es sich eh automatisch erledigt.
+1
meieiro
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Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von meieiro »

Weiß ich nicht ob sich das so schnell erledigt.
Gestern wurde dazu ein Video des selbsternannten Faschisten Matt Walsh veröffentlicht. Und der größte Verschwörungstheoretiker der Welt hat das auf seiner Plattform X(ehemals Twitter :ugly: ) geteilt
meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

Wenn es interessiert. Die Gamestar hat gerade den versprochenen Report veröffentlicht(Habe ihn noch nicht gelesen). Ist aber ein Plus Artikel
https://www.gamestar.de/artikel/sweet-b ... 10163.html
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Desotho
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Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Desotho »

Wäre es relevant, dann wäre es bei The Pod =P
El Psy Kongroo
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Hmm, dem Prinzip nach geht es potentiell in die Richtung, die ich meinte, also in der Teilüberschrift: "Gründer der Steam-Gruppe will »wunderschöne Frauen« in Spielen sehen". In dem Kontext könnte man den Elefanten im Raum ansprechen, den ich im Post hier drüber ansprach, ich vermute aber, man tut es doch nicht. Vermutlich handelt es sich dabei um ein "unknown known" im Sinne Zizeks, also bekanntes aber verdrängtes Wissen (https://en.wikipedia.org/wiki/There_are ... s#Reaction)

Mir fiel noch Overwatch 2 ein, das Widowmaker entsprechend wieder designt hat. Da greift vermutlich aber eine Art Bestandsschutz aus dem ersten Teil von 2016. Außerdem hat Blizzard etwa bei Hearthstone 2019 desexualisiert: https://www.reddit.com/r/hearthstone/co ... ot_nerfed/ (auch viele Bluteffekte entfernt, Motivation afaik unklar, potentiell wegen China). Diablo 4 ist AFAIK aber auch nicht mehr annährend so sexualisiert.

Ansonsten kann man ja viele Vergleiche heranziehen, Mortal Kombat 9 und 11 z.B. -- Mag man sich fragen nun, vielleicht gibt es einfach keinen Markt mehr im Westen, aber entsprechende japanische Titel verkaufen sich ja und offenkundig gibt es "Gamer" mit Interesse, die aber nicht bedient werden im westlichen (A)AA-Markt. Kurios, kurios.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09
ZiggyStardust hat geschrieben: 12. Mär 2024, 15:18 Der dunkle Parabelritter hat kürzlich für Funk ein Video über Wokeness gemacht:
https://youtu.be/xh6QXe8vQCQ?si=HMtBr3B7gCTxOVfY
Der Typ ist so unerträglich pseudo-schlau. Ich verstehe seine Popularität nicht. Das Video ist nicht nur unterkomplex, sondern bedient sich auch noch dem typischen Instrumentarium an "anti-woke-memes". Sowas sollte sich für ernsthafte Diskussionsbeiträge verbieten... Argh!

Ich kann wirklich die Kritik verstehen die eine Überkorrektur feststellt. Ja, viele progressive Stimmen und Initiativen schießen manchmal auch über das Ziel hinaus. Ich hab da auch Sachen, da fasse Ich mir ans Hirn. Nur um hier nicht zu kategorisch zu erscheinen. Aber der Parabelritter... also... Ich persönlich finde seine Beiträge zum Fremdschämen (kenne aber nur sehr wenige).

Andre
Ich kann dafür die Popularität von Montana Black null nachvollziehen. :mrgreen:

Der Parabelritter nutzt für meinen Geschmack viel zu oft Jugendsprache, aber ich finde es nicht ganz so übertrieben wie bei Rezo. Dass der Parabelritter sich in der Sache mit Strg-F zu 100% auf die Seite von Rezo gestellt hat, fand ich nicht so fair, aber sei's drum.
meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 13:04 Hmm, dem Prinzip nach geht es potentiell in die Richtung, die ich meinte, also in der Teilüberschrift: "Gründer der Steam-Gruppe will »wunderschöne Frauen« in Spielen sehen". In dem Kontext könnte man den Elefanten im Raum ansprechen, den ich im Post hier drüber ansprach, ich vermute aber, man tut es doch nicht. Vermutlich handelt es sich dabei um ein "unknown known" im Sinne Zizeks, also bekanntes aber verdrängtes Wissen (https://en.wikipedia.org/wiki/There_are ... s#Reaction)

Mir fiel noch Overwatch 2 ein, das Widowmaker entsprechend wieder designt hat. Da greift vermutlich aber eine Art Bestandsschutz aus dem ersten Teil von 2016. Außerdem hat Blizzard etwa bei Hearthstone 2019 desexualisiert: https://www.reddit.com/r/hearthstone/co ... ot_nerfed/ (auch viele Bluteffekte entfernt, Motivation afaik unklar, potentiell wegen China). Diablo 4 ist AFAIK aber auch nicht mehr annährend so sexualisiert.

Ansonsten kann man ja viele Vergleiche heranziehen, Mortal Kombat 9 und 11 z.B. -- Mag man sich fragen nun, vielleicht gibt es einfach keinen Markt mehr im Westen, aber entsprechende japanische Titel verkaufen sich ja und offenkundig gibt es "Gamer" mit Interesse, die aber nicht bedient werden im westlichen (A)AA-Markt. Kurios, kurios.
Ich bin ganz ehrlich. Ich habe mir den Reddit-Post angesehen und habe sehr lange gebraucht um zu sehen, was sich da eigentlich geändert hat.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

Rigolax hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:53
Andre Peschke hat geschrieben: 12. Mär 2024, 16:09 Der [Parabelritter] ist so unerträglich pseudo-schlau.
Alicia Joe ist noch schlimmer, siehe etwa im Böhmermann-Video. Das ist sogar mir zu pseudo-schlau. :mrgreen:
Ich fand es als alter weißer Mann ganz cool mal eine junge, weibliche Perspektive zu hören. Viele Frauen in meinem Umfeld mögen Böhmermann überhaupt nicht, aber ich konnte das nie nachvollziehen. Für mich ist das einfach nur nette Freitagabend-Unterhaltung und jeder bekommt mal sein Fett weg, seien es Männer mit Haarausfall, Zahnärzte oder Jäger.
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

meieiro hat geschrieben: 14. Mär 2024, 13:59 Ich bin ganz ehrlich. Ich habe mir den Reddit-Post angesehen und habe sehr lange gebraucht um zu sehen, was sich da eigentlich geändert hat.
Ah ja, viel Aufregung um nichts, I see. Well, Leute haben unterschiedliche Präferenzen (und Sexualitäten). Und wir sind uns doch einig, dass Totalität grundsätzlich nicht wünschenswert ist, solange nicht etwas schlechtes totalitär unterdrückt wird? Und offenbar ist eine "Hypersexualität" ja nicht grundsätzlich schlecht, wenn sie gelegentlich, etwa im AA-Bereich mal vorkommt(/en dürfte).

Wobei ich vorsichtshalber sagen möchte, dass ich nicht suggeriere, dass bösartige, klandestine Kräfte "Schuld" haben. Es liegt m.E. eher an einer kulturellen Hegemonie in der Gamingindustrie, die zur Hyperkorrektheit tendiert. Ganz anderes Beispiel, aber ich las auf X einen Post, der meinte, die Game Awards sollten sich ein Beispiel an den Oscars nehmen und etwas mehr Chaos/Unseriösität pflegen wie dieses Jahr der John-Cena-Auftritt z.B., und vielleicht liegt hier das Problem ähnlich: Die westliche Gamesindustrie will einfach auf Teufel komm raus zu "erwachsen" sein.
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Decius »

Ganz anderes Beispiel, aber ich las auf X einen Post, der meinte, die Game Awards sollten sich ein Beispiel an den Oscars nehmen und etwas mehr Chaos/Unseriösität pflegen wie dieses Jahr der John-Cena-Auftritt z.B., und vielleicht liegt hier das Problem ähnlich: Die westliche Gamesindustrie will einfach auf Teufel komm raus zu "erwachsen" sein.
Ich fand das genauso fremdschämig supergescripted "crazy" wie die diversen Gamesfest-Sketche, also das nimmt sich imo nicht viel.
meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:06 Ah ja, viel Aufregung um nichts, I see. Well, Leute haben unterschiedliche Präferenzen (und Sexualitäten). Und wir sind uns doch einig, dass Totalität grundsätzlich nicht wünschenswert ist, solange nicht etwas schlechtes totalitär unterdrückt wird? Und offenbar ist eine "Hypersexualität" ja nicht grundsätzlich schlecht, wenn sie gelegentlich, etwa im AA-Bereich mal vorkommt(/en dürfte).
Die 'Hypersexualität' wird halt zurück gedrängt, weil die Zielgruppe der Spiele immer diverser wird.
Früher war Gaming ein Hobby, dass vorwiegend von jungen Männer ausgeübt wurde und die Spiel haben sich dann eben mit dieser Hypersexualität an dieser Gruppe gerichtet. Heute ist die Zielgruppe deutlich diverser und die Spiel richten sich danach. Und die wollen vielleicht in der Masse nicht mehr diese Hypersexualität.
Die Leute die sich über diese Entwicklung beschweren sind eben nicht mehr so wichtig für die Entwickler.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

ZiggyStardust hat geschrieben: 14. Mär 2024, 13:57 Ich kann dafür die Popularität von Montana Black null nachvollziehen. :mrgreen:
Gut, im Vergleich zu "Monte" ist er vermutlich super? Dunno. Kenne Montana Black nur in Ausschnitten. Wirkte immer wie der Gangster-Rapper von Twitch. Hat so diesen "ich seh aus, als könnte ich mal im Knast gewesen sein"-Bad-Boy-Charme, vermute ich. :D

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Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

meieiro hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:47 Heute ist die Zielgruppe deutlich diverser und die Spiel richten sich danach. Und die wollen vielleicht in der Masse nicht mehr diese Hypersexualität.
Wahre Diversität wäre doch, wenn es auch einen AA-Titel gäbe, unter den vielen der letzten Jahre, der solche Inhalte wie bei Stellar Blade abdeckt?

Oder warum schleppt Kratos keine Aphrodite mehr ab oder wird abgeschleppt, könnte man ja machen, wäre das so schlimm? (Nicht 1:1 wie früher, aber ich meine das ist schon in der Tendenz heute undenkbar).

edit: Name der Göttin verwechselt. :ugly:
Zuletzt geändert von Rigolax am 16. Mär 2024, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Lurtz
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Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Lurtz »

Gamestar hat jetzt auch einen Report dazu veröffentlicht: https://www.gamestar.de/artikel/sweet-b ... 10163.html

In den Kommentaren läuft jedenfalls schon wieder das übliche Bothsidesing.
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
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Leonard Zelig
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Leonard Zelig »

meieiro hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:47
Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:06 Ah ja, viel Aufregung um nichts, I see. Well, Leute haben unterschiedliche Präferenzen (und Sexualitäten). Und wir sind uns doch einig, dass Totalität grundsätzlich nicht wünschenswert ist, solange nicht etwas schlechtes totalitär unterdrückt wird? Und offenbar ist eine "Hypersexualität" ja nicht grundsätzlich schlecht, wenn sie gelegentlich, etwa im AA-Bereich mal vorkommt(/en dürfte).
Die 'Hypersexualität' wird halt zurück gedrängt, weil die Zielgruppe der Spiele immer diverser wird.
Früher war Gaming ein Hobby, dass vorwiegend von jungen Männer ausgeübt wurde und die Spiel haben sich dann eben mit dieser Hypersexualität an dieser Gruppe gerichtet. Heute ist die Zielgruppe deutlich diverser und die Spiel richten sich danach. Und die wollen vielleicht in der Masse nicht mehr diese Hypersexualität.
Die Leute die sich über diese Entwicklung beschweren sind eben nicht mehr so wichtig für die Entwickler.
Wobei Gaming ja in den 70ern und 80ern ein Hobby für die ganze Familie war. Das Marketing hat damals fast immer Familien gezeigt. Junge Männer waren erst ab der Playstation die Hauptzielgruppe und die erschien erst Mitte der 90er-Jahre. Ich denke das hängt auch damit zusammen, dass Spiele immer komplexer wurden. Ein Tetris hat jeder nach fünf Sekunden verstanden, aber sich mit zwei Analogsticks durch eine 3D-Welt zu begeben ist nicht so trivial.

Beim Thema Diversität finde ich es immer schade, wenn westliche Geschichten mit schwarzen Schauspielern erzählt werden. Es gab letztes Jahrtausend Königreiche in Afrika, die für Jahrhunderte existiert haben. Warum schreibt man darüber keine Serien statt einen Schwarzen zum König im europäischen Mittelalter zu machen? Teilweise wird sogar Geschichtsklitterung betrieben, wenn beispielsweise der offene Rassismus im Hollywood der 40er-Jahre überhaupt nicht gezeigt wird und nur die Homophobie der damaligen Zeit thematisiert wird.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:06 Wobei ich vorsichtshalber sagen möchte, dass ich nicht suggeriere, dass bösartige, klandestine Kräfte "Schuld" haben. Es liegt m.E. eher an einer kulturellen Hegemonie in der Gamingindustrie, die zur Hyperkorrektheit tendiert.
IMO ist es viel wahrscheinlicher, dass einfach das Wachstum der Spielebranche dazu geführt hat, dass Produkte nun einen Mainstream adressieren, der viel größer ist und zugleich versucht wird, noch letzte verbleibende, weniger "aktivierte" Zielgruppen ins Boot zu holen. Entsprechend verschiebt sich auch der kleinste gemeinsame Nenner. Die meisten der japanischen Spiele die angeführt wurden, sind ja keine richtigen Mainstream-Games.

Was stellst du dir denn vor, wann die Gaming-Industrie hyperkorrekt geworden ist? Denn früher war sie das ja nun eindeutig nicht. Durch die frühere Sozialisierung von Gamern mit Bikini-Karate-Babes ist ja vermutlich eher erst dieser Eindruck entstanden, dass hier irgendeine düstere Macht am Werke ist. Gewalt, in den 90ern auf Exzess getrimmt, ist ja zB genauso zurückgefahren worden. "Wo ist denn heute ein Manhunt?" kann man mit größerer Berechtigung fragen - da gibt es nichtmal aus Japan irgendwas. Und die Antwort dürfte halt sein, dass die Branche den Image-Schaden dieser Jahre zum Anlass genommen hat, sich hier deutlich zurückzuhalten, wenn es um Produktionen mit richtig viel Geldeinsatz geht. Kleine Studios wie Madmind (immerhin aus Polen, nicht aus Japan) bringen ja Sex&Gewalt-Kram wie "Agony" raus. Das ist halt nur leider scheiße.

Das Beispiel von Overwatch passt hier doch sogar super ins Bild. Inzwischen müssen viele Titel auch alle möglichen Befindlichkeiten Rücksicht nehmen, von China über USA bis Europa etc. Und nicht jeder will landestypische Versionen machen, wie das für manche Titel umgesetzt wurde. Also wird halt etwas gemacht, dass international nirgendwo aneckt.

IMO ist es ganz simpel: Wenn es einen signifikanten Markt gibt für Gamer, die ohne Kampfbikinis nicht leben können, dann wird der adressiert werden. Vielleicht sind die Japaner ja diejenigen, die das für sich u.a. als Sellingpoint identifiziert haben, who knows. Die Prüderie in Amerika hat ja auch nicht verhindert, dass sich dort eine der größten Pornoindustrien der Welt angesiedelt hat. Es hat auch in Games schon immer Vince Desis gegeben, die ein "Postal" machen, weil fuck you, for the lulz und es bringt Geld. Mehr noch: Die Industrie besteht ja zu großen Teilen aus Gamern der 90er Jahre derzeit. Was man am häufigsten hört ist doch, dass die Leute wegen Spiel XY Entwickler geworden sind und jetzt genau sowas auch machen wollen. Wir hatten reihenweise Sexismus-Skandale unter Führungskräften der Branche. Die sind alle trotzdem gleichzeitig kulturhegemonisch woke-durchideologisiert?

IMO ist die logische Antwort, dass hier einfach die gleichen Marktkräfte am Werk sind, die auch dafür sorgen, dass wir fast nur noch GAAS bekommen haben etc. Der Push hin zu mehr Inklusion ist der Versuch einen Markt zu erweitern, der in der klassischen Zielgruppe fast ausgereizt ist - siehe die schwächelnden Wachstumszahlen. Genauso kam auch der erste Push zu mehr weiblichen Spielern zustande: Weil, Geld.

Ich glaube keine Sekunde, dass wir nicht sofort wieder das komplette Game-Design der 90er hätten, wenn sich damit mehr Umsatz machen ließe. Dem Anschein nach hat ja Disney auch sofort die Kurve gekratzt als sie den Eindruck bekamen, dass ihr Kurs vielleicht ein bisschen too much war (mal abgesehen davon, dass das größere Problem einfach die enorme Fließbandproduktion war, die die Qualität komplett hat absaufen lassen).

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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rince81 »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 14:55 Oder warum schleppt Kratos keine Athene mehr ab oder wird abgeschleppt, könnte man ja machen, wäre das so schlimm? (Nicht 1:1 wie früher, aber ich meine das ist schon in der Tendenz heute undenkbar).
Weil er mittlerweile Papa ist. Was vermutlich auch für diverse an den Titeln beteiligte Entwickler gelten dürfte, die mittlerweile Familienväter sind, vielleicht auch Töchter haben und ein paar Dinge heute anders sehen als vor 15 Jahren.
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rince81 »

meieiro hat geschrieben: 14. Mär 2024, 13:59 Ich bin ganz ehrlich. Ich habe mir den Reddit-Post angesehen und habe sehr lange gebraucht um zu sehen, was sich da eigentlich geändert hat.
Ich saß da so da:
SpoilerShow
Bild
Habe jetzt nochmal geschaut und "den Fehler" gefunden. Puhh.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:24 Weil er mittlerweile Papa ist. Was vermutlich auch für diverse an den Titeln beteiligte Entwickler gelten dürfte, die mittlerweile Familienväter sind, vielleicht auch Töchter haben und ein paar Dinge heute anders sehen als vor 15 Jahren.
Mal davon abgesehen, dass Kratos grundsätzlich andere Entwickler hat und sein ehemaliger Daddy David Jaffe ja scheinbar inzwischen so ein Youtube-Bro geworden ist? Schaut man sich die "Helden" hinter den populären Testosteron-Franchises an, wird's ja häufig ein wenig peinlich. Cliffy B zB ist gefühlt die Hälfte der Zeit damit beschäftigt mit seiner heißen Ehefrau anzugeben und über orale Varianten von Analsex zu dozieren (wenn er nicht seine Comics oder seine Restaurants oder seine neue Karriere als Stand-up-Komiker postet).
Rince81 hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:27 Ich saß da so da:
Bitte keine riesigen Bilder in die Threads posten, ohne Spoiler-Tags zu verwenden.

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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:23Entsprechend verschiebt sich auch der kleinste gemeinsame Nenner. Die meisten der japanischen Spiele die angeführt wurden, sind ja keine richtigen Mainstream-Games.
Ich meine, es gibt so etwas ja aber auch nicht einmal im AA-Bereich, der nicht unbedingt Mainstream-Appeal bräuchte. So Titel wie Stellar Blade verkaufen sich ja anscheinend auch hier gut. Oder man baut optionale Skins in manchen Titeln ein, die solche Zielgruppen auch abholen. Mortal Kombat 11 ist vielleicht ein gutes Beispiel, gibt es dort (optional) Content, der an den 9er ranreicht in der Sexualisierung? (keine rhetorische Frage, ich kenne den Inhalt nur second hand grob).
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:23Was stellst du dir denn vor, wann die Gaming-Industrie hyperkorrekt geworden ist?
Dass die Industrie "hyperkorrekt" ist, würde ich so pauschal nicht sagen, es ist in der Tendenz schon aber so. Ich denke, es fing so ab 2014 an, Kontext GamerGate und Sarkeesian sind vermutlich durchaus ein Faktor (sollte aber nicht überbewertet werden) und ab so 2017/2018 wird es in den Darstellungen deutlich sichtbar. Es gibt sicher gesamtgesellschaftliche Faktoren, die eine Rolle spielen, auch wirtschaftliche Aspekte. Jedenfalls sollte man imho in Artikeln zu dem Thema diese Änderung in den Darstellungen zumindest anerkennen (wobei es wohl auch viele wissen, in dem Sinne eher unnötig, andererseits haut der Reichweiten-Spielejournalismus schon oft Belanglosigkeiten raus, wenn wir ehrlich sind).
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:23Ich glaube keine Sekunde, dass wir nicht sofort wieder das komplette Game-Design der 90er hätten, wenn sich damit mehr Umsatz machen ließe.
Imho überbewertest du die wirtschaftlichen Aspekte, ggf. überbewerte ich aber die kulturellen.
Rince81 hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:24 Weil er mittlerweile Papa ist. Was vermutlich auch für diverse an den Titeln beteiligte Entwickler gelten dürfte, die mittlerweile Familienväter sind, vielleicht auch Töchter haben und ein paar Dinge heute anders sehen als vor 15 Jahren.
Ah überzeugt mich nicht, also 1) ist die Entscheidung, dass er Dad ist auch gewollt, 2) haben auch Familienväter Sex und so eine Darstellung wäre vielleicht gerade interessant, 3) könnte man auch mit Rückblenden arbeiten. 4) Sehe ich deinen Hinweis mit den Töchern nicht wirklich, aber gut, vermutlich hälst du Darstellungen für sexistisch, die ich nur für sexualisiert halte.
Rince81 hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:27Habe jetzt nochmal geschaut und "den Fehler" gefunden. Puhh.
Vielleicht bin ich ja doch zu "empathielos", aber ich versteh nicht, wie man das nicht sehen kann und dieses Getue nervt mich, weil ich es -- vielleicht lieg ich ja falsch -- geheuchelt finde, vor allem wenn es schon das Priming gibt durch meinen Post, dass da etwas "fehlt". Es ist m.E. in jedem Fall ziemliche Polemik.
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