Erster Post im Forum, also gleich mal Freunde machen
Für mich gewinnt
Skyrim beim überbewertetsten Spiel aller Zeiten mit weitem Abstand. Ich bin als es raus kam nicht dazu gekommen und weil ich halt "wusste" riesen Welt und eines der besten Spiele ever wollte ich das Spiel dann auch spielen wenn ich Zeit habe. Bin ich dann vor kurzem zu gekommen und ich bin selten von einem Spiel so abgeprallt wie von Skyrim.
Neverwinter Nights noch am ehesten das ich auch spät nachholen wollte. Da würde ich dann aber vor allem von "schlecht gealtert" reden. Sehr monoton im Kampfsystem und die Story war auch ziemlich langatmig. Jetzt habe ich in den letzten Jahren BG 1, BG 2, Planescape, Fallout 1 und Fallout 2 gespielt (zum Teil zum ersten Mal), in sofern macht mir das normal erstmal nix aus wenn das Spiel ein älter ist aber frühes 3D ist da halt so ne Sache. Das ein Jahr später erschienene KoTOR war aber z.B. kein Problem.
In sofern war ich bei Skyrim positiv gestimmt weil ich oft über die nicht funktionieren Dinge halbwegs hinweg sehen kann. Ich hatte auch vor ein paar Jahren Morrowind und Oblivian angezockt und das hat spielerisch soweit funktioniert und auch durchaus Spass gemacht. Ich bin bei beiden Spielen ausgestiegen als mir ein Bug den Spielstand komplett zerschossen hat und ich dachte mir wartest Du mal ob es nicht irgendwann doch noch ne Enhanced Version oder the funktionierende Total Conversion gibt. FO 3, FO NV und auch das ja oft so schlecht gemacht FO 4 mochte ich sehr, FO 76 habe ich auch einige Zeit gespielt. Bethesda Spiele (ja ich weiß FO NV ist nicht von denen aber halt die gleiche Engine) liegen mir also. RSP allgemein auch und gegen Open World habe ich allgemein auch nix. AC Origins, Witcher 3 oder verschieden Teile von Far Cry habe ich gerne bis sehr gerne gespielt.
In sofern eigentlich gute Vorrausetzungen für Skyrim aber ich bin in 35 Stunden völlig vom dem Spiel abgeprallt. Das Spiel war an vielen Stellen sogar so schlecht, das ich dem folgenden Post hier sogar (in Teilen) widersprechen möchte:
lolaldanee hat geschrieben: ↑9. Mai 2023, 22:01Skyrim im Vergleich dazu fühlt sich einfach nur wie komplett verschwendete Lebenszeit an. Niemals würd ich das nochmal anfassen, lieber noch 3 mal Risen 2 durchspielen!
Und trotzdem würde ich Skyrim wahrscheinlich sogar die bessere Wertung verpassen, nen 50er ungefähr. Weil mehr Durchschnitt als Skyrim geht gar nicht, das Spiel ist die Definition von absolutem Durschnitt. Nichts an dem Ding ist in irgendeiner Weise bemerkenswert, eine ewige Ödnis aus völlig egalem irgendwas. Vom Szenario bis über die Geschichte und das Kampfsystem. Nichs tut weh, aber nichts ist auch nur im geringsten geeignet Eindruck zu hinterlassen.
Beim Niemals wieder spielen und verschwendete Lebenszeit bin ich voll dabei. Aber nicht bei dem "Nichts tut weh" Teil. Das Kampfsystem ist eine einzige Frechheit. Das Skillsystem ist ebenfalls seltsam. Das Interface (ohne Mods) unbenutzbar. Nach 35 Stunden bin ich (vom Hund abgesehen) über nichts interessantes gestolpert.
Ich kann auch viele der immer wieder vorgebrachten Stärken wenig bis garnicht nachvollziehen:
- Die Welt sei immersiv. Unter anderem wird immer wieder darauf verwiesen, dass jeder NPC einen eigenen Namen und einen Tagesablauf hat. Leider hört es da dann auch schon auf. Wenn die Charaktere blass und unglaubwürdig sind hilft das halt nix. Ich kann mich buchstäblich an keinen der Namen erinnern weil die Quests die ich "erlebt" habe alle egal waren und der Tagesablauf besteht in der Regel darin das man NPCs suche muss um Quests abzugeben oder ein paar Stunden rasten geht um zu verkaufen.
- Die Quests seien toll. Also 2 die man nach 400 Stunden Spielzeit zufällig findet. Die anderen 300 sind generische Fetch oder Killquests (was dadurch, dass man 4 Millionen Banditen und ab und zu Beschwörer tötet nicht spannender wird).
- Es gibt so viel zu entdecken. Also langweilige Quests oder repetitive Dungeons mit sich wiederholenden Gegnern. Schön das die alle Hand gebaut sind. Noch schöner wäre es, wenn es Abwechslung gäbe.
Jetzt kann ich verstehen, dass es Leuten trotzdem Spass macht. Menschen finden ja andere Dinge spannend, priorisieren anders, etc.. Ich gehöre jetzt (behaupte ich zumindest immer) auch zu den Menschen, die sich freuen können wenn andere Menschen an etwas Spass haben was einem selber nicht so liegt. Ich kann nachvollziehen das einem das Erkunden etwas gibt (auch wenn es mir persönlich bei Skyrim (im Unterschied z.B. zu Fallout 4) nichts gibt), das jemand sagt die Open World ist beeindruckend (bzw war es in 2011 wobei ich sie immernoch hübsch fand und allgemein alles was nach 2005 oder an 3D Spielen so raus kam für mich meistens "gut genug" aussieht), das es Leute mögen das es so immens viel zu tun gibt oder wenn jemand nostalgische Erinnerungen an Skyrim (oder an ES allgemein) hat und das Spiel deswegen toll findet. Und schön für alle, die daran Spass hatten
Was ich jedoch schlicht nicht nachvollziehen kann ist der MetaScore von 96. Im Podcast wird ja regelmäßig über Kritiker bzw Spielekritik geredet und dies ist ein klares Beispiel für mich wo sie vorne und hinten nicht funktioniert. Einfach weil zu viele Punkte (wie ich finde objektiv) schlecht sind. Ich habe mir seit dem ich das Spiel beendet habe einige Kommentare zu dem Spiel angesehen/angehört, unter anderem den Podcast wo Sebastian über seine ersten Erfahrungen mit Skyrim spricht. In sofern werde ich den gelegentlich referenzieren.
- Das Kampfsystem ist gruselig langweilig. Das wird auch glaube ich von sehr wenig Menschen bestritten. Jetzt ist ein schlechtes Kampfsystem kein Grund das Spiel per se abzustrafen oder wegzulegen aber man verbringt in dem Spiel halt schon ziemlich viel Zeit mit kämpfen. Auch sind First- bzw Third-Person Actionkampfsysteme für Nahkampf sicher schwieriger als für Schusswaffen aber das von Skyrim ist trotzdem an vielen Stellen wirklich extrem clunky. In einem Fantasy RSP sollte Gegner mit ner Axt verdreschen schon irgendwie Spass machen. Das hat es in Skyrim bei mir nie gemacht. Im Unterschied z.B. zu den neuen Fallouts die sicher auch keinen Preis für ihre Shooter Mechanik gewinnen aber wo das Kämpfen dem Spiel zumindest nicht im Weg steht.
- Das Leveling System und das Balancing ist unausgewogen. Ich kann vom Konzept her gut damit leben, dass Skills Leveln durch anwenden von Skills geschieht. Trotzdem ist das System für mich unausgegoren. Gerade wenn Gegner (zum Teil) mitleveln. Ich hatte damit jetzt kein Problem aber das man nochmal neu anfangen darf weil man (vielleicht zufällig) ein paar Level vor allem durch Schlösser knacken, handeln und Schmieden gemacht hat und einen dann alle Gegner einen weghauen ist halt schon ein komisches System. Da hilft auch nicht, dass es in Oblivion noch schlechter war. (Leveln durch benutzen ist an vielen Stellen auch nervig weil man dann halt mal 20 Dolche schmiedet die man nicht braucht. Von daher passt das bei Handwerken für mich eher in den MMO Bereich.)
- Die Steuerung allgemein ist extrem clunky. Man bekommt Items nicht richtig anvisiert und muss (auch mit dem Fans machen die Arbeit die eigentlich Bethesda machen sollte Patch) oft länger versuchen bis man etwas anvisiert bekommt. Hatte ich aus FO3 oder FO4 bei weitem nicht so schlimm in Erinnerung (mag daran liegen das die länger her sind). Jochen sprach in der Folge von über Sebastian's Skyrim Erfahrung ja davon das bei ihm regelmäßig Dinge im Inventar landen die er da einfach nicht haben will. Das sollte bei einem so zentralen System irgendwie nicht passieren.
- Das Spiel ist ohne Interface und Inventar Mods eigentlich nicht spielbar. Nicht nur, weil man auf PC besseres gewöhnt ist. Krankheiten im dritten Untermenü unter Zaubereffekte zu verstecken ist fast schon trolling, nicht schlechtes Design. Beim Verkaufen hatte ich immer wieder das Problem, dass das beim Return (oder E) zufällig nicht auf das nächste Item in der Liste gesprungen wurde sondern auf das davor. Auch das ist fast schon gezielt schlecht programmiert.
- Viele der Quests sind komplett monoton. Gehe dahin und töte Banditen oder hole was von da und töte vorher die Banditen die im Weg stehen. Die Quest zu Beginn wo der eine Elf seinen Widersacher bei seiner Freundin schlecht machen will wirkt komplett deplatziert aber war zu Beginn (außer der Hauptquest) die einzige die ein bisschen was anderes gemacht hat. Ich will garnicht anzweifeln, dass es später noch gute Quests gibt aber wenn Jochen sagt man sollte das erste Dorf einfach weg lassen und direkt woanders hingehen ist das mMn einfach ein Zeichen für schlechtes Spiel Design. Schließlich schickt mich die Hauptquest ja dahin.
- Die Hauptquest ist anscheinend so schlecht, dass von Jochen der Vorschlag, die Hauptquest einfach nicht zu starten. Finde ich mit grenzwertig noch freundlich umschrieben. Also nicht, dass Jochen das vorschlägt sondern das Leute bei einem Spiel auf die Idee kommen es so zu spielen weil die Hauptquest jetzt überspitzt gesagt das Spiel kaputt macht.
- Die KI ist unfassbar schlecht. Also so schlecht, dass Begleiter mitnehmen keinen Spass macht. Diese bleiben (gefühlt) IMMER im Türrahmen stehen und bewegen sich da auch erstmal nicht weg. Im Kampf sind sie mit Dingen wie abknickenden Gängen überfordert. In einem Spiel, dass was Kämpfe angeht zu 90% aus Dungeons besteht.
In sofern frage ich mich schon, wie ein Spiel mit solch klaren Mängeln auf einen MetaScore von 96 kommt. Wie gesagt, dass es Spielern Spass macht und (wenn man genau nach dem sucht) auch ein tolles Spiel ist glaube ich. Aber das bei vielen eklatanten Mängeln in Kernbereichen am Ende bei allen Tests irgendwas zwischen 90 und 100 stehen (Gamestar und 4Players stehen mit Ihren 90 ja noch eher im unteren Bereich) finde ich schon seltsam.
Geschmäcker sind sicherlich verschieden aber wenn ein jemand der viel und gerne RSP, auch im Fantasy Bereich, spielt an so vielen Stellen Probleme findet die einzeln schon grenzwertig sind und in Summe das Spiel (für mich) komplett kaputt machen stelle ich mir schon die Frage (jetzt überspitzt formuliert):
Wurde Skyrim nur von ES Fanboys getestet (von denen es in Spiele Redaktionen sicherlich genug gibt was ja auch okay ist)? Nur von Spielern die Oblivion 300+ Stunden gespielt und seit dem 5 Jahre auf das nächste ES gewartet haben?
Es erscheint mir zumindest seltsam das kaum ein Review die Schwächen als stark genug eingeschätzt hat um eine Wertung unter 90 zu erreichen. Von Bugs (die Bethesda ja auch nicht selbst fixt) haben wir da noch garnicht gesprochen.
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