Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

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Andre Peschke
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:16 Es gibt in juristischen Fachartikeln Kritik an der Geheimhaltungspraxis der USK: https://madoc.bib.uni-mannheim.de/44813/
Und hier hatte ich Spaß mit dem IFG NRW: https://fragdenstaat.de/anfrage/usk-alt ... -fortnite/ (Ich hab den Jugendentscheid nicht bekommen.)
Oh, das kannte ich noch nicht, thx!

Andre
Rigolax
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:28 Oh, das kannte ich noch nicht, thx!
Habe ich aber schonmal verlinkt im Forum, hehe. Ne, alles gut, freut mich wenn es nützt. In dem Fachaufsatz dort wird sich übrigens positiv auf Wolfgangs damalige Kolumne zu Gal*Gun 2 bezogen. (Bevor zu viele enttäuscht drauf klicken: Der Aufsatz ist nicht direkt über den Link beziehbar).
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Andre Peschke
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:33
Andre Peschke hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:28 Oh, das kannte ich noch nicht, thx!
Habe ich aber schonmal verlinkt im Forum, hehe.
Vermutlich stand ich auch damals schon vor der Frage, wo ich den Volltext jetzt herkriege. :D

Andre
Ingoknito
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Ingoknito »

Herr Lorenzo von Petersdorff wird am Donnerstag in einem Stream des Game-Verbandes zum Thema Lootboxen zu Gast sein. https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... en-210324/

Zur Erinnerung: Die USK vertritt im Vergleich zum Game-Verband noch eine gemäßigte Position. Bin daher gespannt wieviele Punkte der Game-Geschäftsführer Felix Falk aus dem hauseigenen Positionspapier vorbringen wird oder ob er sich genauso wie die USK auf die rechtlichen Standpunkte zurückziehen wird.
Ingoknito
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Ingoknito »

Ingoknito hat geschrieben: 19. Mär 2024, 13:05 Herr Lorenzo von Petersdorff wird am Donnerstag in einem Stream des Game-Verbandes zum Thema Lootboxen zu Gast sein. https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... en-210324/

Zur Erinnerung: Die USK vertritt im Vergleich zum Game-Verband noch eine gemäßigte Position. Bin daher gespannt wieviele Punkte der Game-Geschäftsführer Felix Falk aus dem hauseigenen Positionspapier vorbringen wird oder ob er sich genauso wie die USK auf die rechtlichen Standpunkte zurückziehen wird.
Habs mir im VOD angesehen...war jetzt nicht so erkenntnisreich. .

Das Eröffnungsstatement von Felix Falk, dem Game-Geschäftsführer, war übrigens das hier:
"Warum gibts es Lootboxen? Es gibt Zufall in Videospielen weil nur Skill einfach zu langweilig ist, ist ja bei Brettspielen nicht anders :ugly:

Was mir noch nicht bewusst war, sind die im Stream erwähnten Ehrenamtlichen bei der USK ("ehrenamtliche Sichterinnen"). Scheinbar ist die Industrie (oder der Staat) also nicht einmal bereit diese Arbeit vernünftig zu vergüten.
Rigolax
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Rigolax »

Ingoknito hat geschrieben: 21. Mär 2024, 15:52 Was mir noch nicht bewusst war, sind die im Stream erwähnten Ehrenamtlichen bei der USK ("ehrenamtliche Sichterinnen"). Scheinbar ist die Industrie (oder der Staat) also nicht einmal bereit diese Arbeit vernünftig zu vergüten.
Jop, der USK-Sichter-Job ist Ausbeutung. Da sollte man m.E. keine milden Worte wählen. Es ist ein Armutszeugnis, dass game e.V. nicht mehr locker macht für so eine anspruchsvolle Tätigkeit; alleine die Anforderungen an Vertraulichkeit sind enorm, die sichten ja Titel teils deutlich vor Release und teils auch solche, die nie erscheinen; und es geht ja nicht nur ums Sichten, sondern auch das kompetente Präsentieren des Inhalts vor den Gremien.

Es gab zu dem Thema vor ca. 1.5 Jahren Diskurs auf Twitter, Dom hat auch eine Kolumne geschrieben: https://netzpolitik.org/2022/linksklick ... ine-miete/ Wobei es gute Gründe gibt, warum es kein "richtiger" Job ist, weil man nicht will, dass Leute es (hauptsächlich) aus Kohlegründen macht. Dass teils sehr kurze Titel gesichtet werden und so im Schnitt bei 100 Euro pro Spiel eine okayische Summe zusammenkommt für Studenten mit Nähe zum USK-Standort (man muss immer vor Ort sein aus Geheimhaltungsgründen), kann man auch noch berücksichtigen, aber insg. ist das dennoch echt ausbeuterisch.

Zu trennen davon noch die sog. Jugendschutzsachverständigen, die in den Gremien sitzen neben immer einem Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden. Diese Sachverständigen sind auch ehrenamtlich, aber das sind halt i.d.R. vmtl. bereits in die Berufswelt voll integrierte, gestandene Erwachsene (vs. relativ junge Studenten), die so ein Ehrenamt ausfüllen.
Zuletzt geändert von Rigolax am 21. Mär 2024, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Rince81
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Rince81 »

Rigolax hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:33
Andre Peschke hat geschrieben: 18. Mär 2024, 19:28 Oh, das kannte ich noch nicht, thx!
Habe ich aber schonmal verlinkt im Forum, hehe. Ne, alles gut, freut mich wenn es nützt. In dem Fachaufsatz dort wird sich übrigens positiv auf Wolfgangs damalige Kolumne zu Gal*Gun 2 bezogen. (Bevor zu viele enttäuscht drauf klicken: Der Aufsatz ist nicht direkt über den Link beziehbar).
Inwiefern? Wolfgang ist da ja in die komplett falsche Richtung gerannt.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Rigolax
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Rigolax »

Rince81 hat geschrieben: 21. Mär 2024, 16:28 Inwiefern? Wolfgang ist da ja in die komplett falsche Richtung gerannt.
Der Autorin ging es um die damalige Berichterstattung:
Die Pressemitteilung des japanischen Entwicklers PQube Games, das Spiel „Gal*Gun 2“ werde auf Grund einer fehlenden Freigabe durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (kurz: USK) nicht auf dem deutschen Markt erscheinen, sorgte für Aufsehen in Presse und Spielergemeinschaft. An Aufmerksamkeit heischenden Schlagzeilen fehlt es natürlich nicht: Die Schlussfolgerungen lauteten, das Spiel sei wohl „zu sexy für Deutschland“, der USK zu „schlüpfrig“ [...]. Es soll auch nicht darum gehen, dem deutschen Spielejournalismus (mit wenigen Ausnahmen ) die ungeprüfte und inhaltlich wiederholt schlicht falsche Übernahme fremder Berichterstattung vorzuwerfen. Diese Aufgabe übernehmen wenigstens Teile der Branche glücklicherweise noch selbst.
Fußnote am letzten Satz:
Sehr gelungen Walk, Let’s talk about Sex – oder eher doch nicht, abrufbar unter:
www.gamespodcast.de/2018/03/14/wortreich_sex/
Aber ja, Wolfgang hatte sich, was die Rechtslage angeht, deutlich verrannt.

Der Aufsatz argumentiert insg. m.E. auch eher rechtspolitisch als streng juristisch in Bezug auf die USK-Geheimhaltungspraxis, wobei er in einem klar juristischen Fachmagazin erschienen ist. Es sind aber juristische Argumente da drin und der Aufsatz funktioniert insofern, dass man ihn Vertretern der USK um die Ohren hauen kann, wenn man mag (habe ich mal in einer Korrespondenz mit der USK referenziert, als sie mir Infos zur Kennzeichnungsverweigerung von Dying Light nicht geben wollten.)

EDIT: Grundsätzlich ist die Idee, dass weniger Geheimhaltung bei der USK gut wäre für den Journalismus bzw. die Öffentlichkeit, da dann faktennäher berichtet werden würde bzw. werden könnte.
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tanair
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von tanair »

Der WDR hat eine Doku zur Lootbox Thematik veröffentlicht: https://youtu.be/CFjDWj8l294?si=YbG6_XAtQEQG1tiy
Es geht vor allem um FIFA.

Edit: die Doku scheint wohl etwas älter zu sein, auch wenn es neu auf dem YouTube Kanal des WDR hochgeladen wurde. Die sprechen von Fifa 22 / 23 und sagen das wäre USK 0.
Interessant: auch Lorenzo von Petersdorff wird interviewt, nachdem die USK zunächst ein Interview abgelehnt hatte. Aber neue Infos gibt es nicht.
Mr Aufziehvogel
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Re: Nachgeforscht: Ein Gespräch mit der USK über Lootboxen

Beitrag von Mr Aufziehvogel »

Ich habe gerade ein ZDF Live zu Temu auf youtube (https://www.youtube.com/watch?v=GxgMPmcGpDY&t=1298s) gesehen. Inhaltlich fand ich ganz interessant, dass die Pläne der Bundesregierung gegen Temu vorzugehen eigentlich auch auf viele Mechanismen in Free-to-Play-Spielen passen würden (Dark Patterns, glücksspielähnliche Mechaniken, etc.). Der Ansatzpunkt ist hier aber nicht das Glückspielrecht, sondern das Verbraucher und - wenn ich es richtig Verstehe - das Wettbewerbsrecht.

Ist zwar nicht genau das Thema Lootboxen in Spielen und USK, aber diese Folge war die letzte, die zu dem größeren Themenkomplex erschienen ist, deshalb dachgte ich, es passt vielleicht ganz gut zu dem Thema und bringt noch mal eine etwas andere Sichtweise ein. Falls man bei den Anstrengungen gegen Temu tatsächlich eine Änderung herbeiführt, wäre es ja durchaus interessant die Frage zu stellen, ob so eine Entscheidung dann auch in irgendeiner Weise Einfluss auf Videospiele hätte.
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