Ja, das geht uns sicher Allen so. Es ist anstrengend, keine Frage. Aber das müssen wir in einem demokratischen Diskurs leider leisten.Jeder Dulli (sorry für den Ausdruck aber mir fällt dazu nichts anderes ein) meint mittlerweile auf alles "reagieren" und kommentieren zu müssen. Es könnte mir ja eigentlich egal sein, aber wenn man etwas sucht und sich erstmal durch diese ganzen "Reactions" durchwühlen muss, ist das unfassbar anstrengend.
Es kann ja nicht sein, dass ein gut gemachtes Youtube Video in das viel Recherchearbeit geflossen ist uns die Welt erklärt. Oder ein Podcast.
Es braucht schon ein Eingehen auf die Argumente des Vorredners. Das ist immer anstrengend.
Selbst hier, wo sich so viele kluge Menschen Mühe geben ist es ganz schnell passiert, dass ein Diskurs derailt.
"Zitat?", "Habe ich nicht gesagt!", "Du unterstellst...".
Wir leben in einer Welt in der es sehr einfach ist, sich ein klein wenig dumm zu stellen und den Gesprächspartner auflaufen zu lassen.
"Argumentativ" kann man da nur gewinnen. Sobald der Gesprächspartner dann gereizt die Backen aufbläst, setzt er sich schon ins Unrecht.
Und die Diskussion driftet in Nebensächlichkeiten ab, die Dritten völlig unverständlich sein müssen.
Ich habe beispielsweise nicht verstanden, warum das Aussehen einer Figur Erkenntnisgewinn bringen soll. Jeder hier konsumiert doch Film, Fernsehen, bis hin zu sozialen Medien jede Menge visueller Medien. Und da sind die hübschen Menschen abgebildet - weil sie clicken - mit ein paar Freaks eingestreut - weil sie clicken.
Wenn also Spiele an das Publikum verkauft werden sollen, dann gibt es den gleichen selektiven Druck wie bei TV-Magazin Cover.
Vielleicht sollte man ein wenig Gelassenheit an den Tag legen. Das hilft dann auch bei der Diskussion.