Veldrin hat geschrieben: ↑15. Apr 2024, 12:25
Manche verstehen unter Wokeness neben Predigerei und plumper Tugendhaftigkeitssignalisierung eher eine oberflächliche Vielfalt, die zu häufig wenig Respekt vor den Fans, den etablierten Figuren, der Lore und den Autoren des Ursprungswerkes hat.
Ist immer die Frage, ob wir hier eine generelle Debatte führen oder eben konkret den Fall SBI diskutieren. Bei uns ging es ja um letzteres und warum das scheinheilig ist. Und wenn man sich die Liste der Spiele in dem Kurator anschaut, dann sind das keine Stoffe die von anderen Autoren jetzt plötzlich pseudoprogressiv umgesetzt wurden.
Die Liste aktuell:
The Crew Motorfest
Flintlock
Unknown 9
Tales of Kenzera
Neo Cab
Assassin's Creed: Valhalla
Gotham Knights
After Love
South of Midnight
Kingdom Eighties
Shadow Gambit
Hyperlight Breaker
Kingdom Eighties
Usual June
Goodbye Volcano High
Sable
Suicide Squad: Kill the Justice League
Gotham Knights und Suicide Squad sind die einzigen Titel, die überhaupt eine Umsetzung eines fremden Stoffes sind. Auf der Liste sind mehr Spiele, deren Originalautoren sogar ganz explizit ein Spiel zu Themen von Inklusivität und Diversität machen wollten. Wo ist der Respekt vor diesen Autoren?
Nimmt man dann noch die Diskussionen auf dem Discord-Server hinzu etc, dann ist klar, dass es den Befürwortern des Kurators ganz explizit darum geht, dass sie allgemein gegen jeden Ausdruck von Inklusion sind.
Veldrin hat geschrieben: ↑15. Apr 2024, 12:25Wenn Figuren wie beispielsweise Disney's Arielle eine Realverfilmung bekommt und sich alle freuen wie sie wohl in echt aussehen könnte und dann aber sozusagen Gabriella (aber in narzisstisch) bekommen und nur der Name getauscht wird, braucht man nicht ein überraschtes Pikachugesicht machen, wenn das nicht jeder feiert. Die Kritik daran ist nicht automatisch invalide.
Warum? Also, dass man davon überrascht ist, ok. Aber wird die Geschichte schlechter, weil Arielle jetzt schwarz ist? Passt schwarze Hautfarbe nicht zu diesem fiktiven Figur? Ist die Veränderung, die die Figuren mit dem Sprung zu fotorealistischem CGI durchmachen nicht eine viel grundlegendere und für ihre Ausdrucksfähigkeit viel schlimmere Veränderung, wenn wir mal auf die Fische etc schauen?
Es ist ein Remake. Disney hat nicht den George-Lucas gemacht und die Originalfassung von Arielle genommen, die weiße Meerjungfrau durch eine schwarze ersetzt und alle Originalversionen verschwinden lassen. Ich verstehe nicht, warum einem das nicht mehr als ein "oh... ok, dann ist es halt jetzt ein schwarzes Fischmädchen" entlockt. Was ist die valide Kritik? "Sie sah aber anders aus?". Mit jeder Batman-Neuverfilmung hat der Dude ein anderes Gesicht. Interessiert keine Sau. Im CGI-Remake von "König der Löwen" hatte Scar plötzlich eine andere Stimme und es fehlten einige sehr coole Szenen aus dem Original - kein Shitstorm. Drei verschiedene Spider-Mans hüpfen zusammen durch einen Film und das ist cool. Aber wenn ein Spider-Man schwarz ist, dann lese ich "Miles Morales ist kein Spider-Man, er ist nur Miles Morales" - unter anderem im Sweet-Baby-Inc-Kurator-Discord.
Veldrin hat geschrieben: ↑15. Apr 2024, 12:25Durch diese Art der Pseudoprogressivität schwingt ein wenig mit, dass Schwarze nur die Krümel der Weißen bekommen sollen anstatt ein neues Werk.
Warum nicht beides? Zumal Remakes ja eine enorme Bandbreite abdecken und durchaus völlig neue Werke sein können (zB "The Thing"). Auch wenn dieses Remake die Storybeats etc 1:1 kopiert, allein der Schritt zu Live-Action/CGI ist ja auch eine enorme Veränderung.
Veldrin hat geschrieben: ↑15. Apr 2024, 12:25Oder Neflix’ Kleopatra. Da ist es besonders schade, weil es viele schwarzafrikanische historische Persönlichkeiten gäbe, die man hätte ins Rampenlicht holen können, aber stattdessen entscheidet man sich dafür die weißeste Königin Afrikas die man finden konnte zu nehmen, nämlich die inzestuöse (sachlich gemeint) Ptolomäerin bzw. Hellenin/Griechin Kleopatra.
Also, on Überlieferungen etc aus der Zeit von Cleopatra wirklich so zuverlässig sind, dass wir ihren Hautton komplett sicher feststellen können... maybe. Nehmen wir mal an, es gäbe wirklich keine wissenschaftlichen Zweifel daran, dann gebe ich dir in dem Beispiel recht. Das dann als Doku zu verkaufen ist ne dumme Idee und reichlich sinnlos.
Und ich finde auch, man sollte auch mehr Wert darauf legen, neue Werke zu schaffen, als bestehende Werke neu aufzulegen. Ich verstehe aber ehrlich nicht, warum man sich darüber aufregt, wenn der Hautton einer Fantasiekreatur in einem Remake verändert wird.
Man kann bestimmt eine Definition von "woke" und eine daran anschließende Kritik erdenken, die nicht völlig idiotisch sind. Aber das ist nicht das, was in freier Wildbahn zu beobachten ist und nicht jede legitime Befindlichkeit wiegt im Zweifel eben den geschaffenen Mehrwert auf. Selbst wenn man aus irgendeinem Grund ein Arielle-Purist ist, für den nur eine weiße Arielle ok ist: Man kann auch einfach mal sagen "Hm. Ok, aber schön für die schwarze Community. Good for you. Ich muss das nicht schauen." und feddich. Stattdessen werden Warnlisten vor verwokten Medien erstellt. Ich finde das weiterhin peinlich.
Andre