Runde #471: Silent Hill: Short Message

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Ranor
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Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von Ranor »

Mir ist nach dem Hören des Podcasts nicht ganz klar was man eigentlich in dem Spiel macht. Ihr sagt am Anfang es sei so ähnlich wie ein Walking Sim und redet dann über die Erzählung und die vereinzelten Fluchtsequenzen.
Vom eigentlichen Spiel, wenn es denn ein solches gibt, habe ich nach dem Cast leider keine Vorstellung.
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sin0r
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von sin0r »

Ranor hat geschrieben: 8. Apr 2024, 17:13 Mir ist nach dem Hören des Podcasts nicht ganz klar was man eigentlich in dem Spiel macht. Ihr sagt am Anfang es sei so ähnlich wie ein Walking Sim und redet dann über die Erzählung und die vereinzelten Fluchtsequenzen.
Vom eigentlichen Spiel, wenn es denn ein solches gibt, habe ich nach dem Cast leider keine Vorstellung.
Hey Ranor,
erstmal vielen Dank für dein Feedback! Dann versuche ich hier im Nachgang noch ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und das Gameplay anzureißen.
Grundsätzlich ist es ein Walking Sim, wie du ja schon geschrieben hattest. Wir befinden uns die meiste Zeit des Spiels in einem Stockwerk eines verlassenen, mehrstöckigen Apartmentgebäudes, das wir Zimmer für Zimmer erkunden, den ein oder anderen Hinweis oder Notizen finden, zwischendurch mit unseren Freundinnen Nachrichten auf dem Smartphone austauschen und so sowohl etwas über unser als auch die Leben unserer Freundinnen erfahren. Nach und nach sind immer mehr Räume begehbar und Räume, die man bereits erkundet hat, verändern sich potentiell über die Zeit. Das Ganze ist aufgeteilt in drei Kapitel, die jeweils mit einer Fluchtsequenz enden und ins nächste Kapitel überleiten.

Ich hoffe, ich konnte dir so etwas weiterhelfen? Falls nicht, oder du noch andere Fragen hast, sag einfach Bescheid. :)
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Melchiah
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von Melchiah »

Vielen Dank Sina und Dom für die Folge!

Ich teile eure Einschätzungen, was die Remakes von Silent Hill angeht. Irgendwie gehören schon allein die grobkörnige PS2-Grafik und eben der Zahn der Zeit zu diesen Spielen dazu. Remakes können nur in die Hose gehen. Dom, du hast die Grafik eingangs als überzeugend realistisch hervorgehoben, aber ich hatte mir nach Spielbeginn eher gedacht: Das schaut irgendwie alles aus wie Plastik. Ich mag die zeitgenössische PS5-Grafik ohnehin nicht so sehr, und zu Silent Hill passt sie auch nicht. (Da fällt mir ein: Wann kommt denn eigentlich eine Folge zu Murder House?)

Die Kritik ganz oben bzgl. der Folge finde ich zu hart. Es wurde ja eingangs auch gesagt, dass sich mit Spoilern zurückgehalten wird. Bei so einem kurzen Spiel muss man da finde ich nicht so arg ins Detail gehen.
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Ranor
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von Ranor »

sin0r hat geschrieben: 8. Apr 2024, 19:19 Ich hoffe, ich konnte dir so etwas weiterhelfen? Falls nicht, oder du noch andere Fragen hast, sag einfach Bescheid. :)
Ja, vielen Dank! Dann hattet ihr das Gameplay ja doch irgendwie ausreichend beschrieben, denn viel scheint es ja nicht zu sein ;) Ich hätte wohl die Worte "Walking Sim" einfach ernster nehmen sollen...

War ein schöner Podcast, der mich auf jeden Fall in meiner Entscheidung bestärkt hat das Spiel links liegen zu lassen - ich hab die alten SHs gern gespielt (also alles bis Teil 4), aber das hier reizt mich überhaupt nicht.
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sin0r
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von sin0r »

Hey Melchiah,
dir auch erstmal vielen Dank fürs Feedback bzw. deine Gedanken! :)
Melchiah hat geschrieben: 8. Apr 2024, 21:03 Irgendwie gehören schon allein die grobkörnige PS2-Grafik und eben der Zahn der Zeit zu diesen Spielen dazu.
[...]
(Da fällt mir ein: Wann kommt denn eigentlich eine Folge zu Murder House?)
Da bin ich komplett bei dir! Ich mag die pixelige Grafik, dadurch bleibt auch noch etwas mehr der eigenen Fantasie überlassen und das ist gerade beim Horror-Genre perfekt. Ich bin überglücklich, dass das seit ein paar Jahren gerade im Indiebereich ein kleiner (oder sogar eher großer) Trend ist, Spiele in diesem Stil rauszubringen. Wie beispielsweise Murder House, wie du auch schon geschrieben hast, Lost in Vivo oder noch kommende vielversprechend aussehende Titel, wie Heartworm, Hollowbody und viele weitere.

Ranor hat geschrieben: 9. Apr 2024, 06:44 Ja, vielen Dank! Dann hattet ihr das Gameplay ja doch irgendwie ausreichend beschrieben, denn viel scheint es ja nicht zu sein ;) Ich hätte wohl die Worte "Walking Sim" einfach ernster nehmen sollen...

War ein schöner Podcast, der mich auf jeden Fall in meiner Entscheidung bestärkt hat das Spiel links liegen zu lassen - ich hab die alten SHs gern gespielt (also alles bis Teil 4), aber das hier reizt mich überhaupt nicht.
Sehr gut! Freut mich auf der einen Seite, dass ich noch etwas Klarheit reinbringen konnte, andererseits find ichs natürlich schade, dass du dir das Spiel entgehen lässt. :D Ne Quatsch, ich kanns verstehen, ist auch einfach nichts für jeden und das ist ja vollkommen okay. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Zukunft von Silent Hill noch so mit sich bringt. :)
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Ranor
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von Ranor »

Gerade gesehen das einer meiner Lieblings Youtuber ein Video zum Spiel gemacht hat... jetzt weiß ich glaube ich alles, was dazu zu wissen ist.

https://www.youtube.com/watch?v=JHnbq-TrS6c

Ein Spoiler-Teil von euch wäre cool gewesen, da mich eure Meinung zu der kompletten Story doch echt interessiert hätte. Denn die scheint ja tatsächlich überhaupt nichts mit SH zu tun zu haben.
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Flo
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von Flo »

War eine schöne Episode. Ein bisschen neugierig war ich schon auch welche Gedanken sich Sina zur Interpretation des Spiels gemacht hat. Einen Spoiler Teil hätte ich auf jeden Fall angehört.

Extrabonuskomplikent an Dom, dass er am Anfang der Folge einen Reverse Spoiler Hinweis gegeben hat!
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sin0r
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von sin0r »

Ranor hat geschrieben: 9. Apr 2024, 19:55 Gerade gesehen das einer meiner Lieblings Youtuber ein Video zum Spiel gemacht hat... jetzt weiß ich glaube ich alles, was dazu zu wissen ist.

https://www.youtube.com/watch?v=JHnbq-TrS6c
Vielen Dank für das Video! Schau ich mir auf jeden Fall mal an.

Ranor hat geschrieben: 9. Apr 2024, 19:55 Ein Spoiler-Teil von euch wäre cool gewesen, da mich eure Meinung zu der kompletten Story doch echt interessiert hätte. Denn die scheint ja tatsächlich überhaupt nichts mit SH zu tun zu haben.
Flo hat geschrieben: 9. Apr 2024, 23:44 War eine schöne Episode. Ein bisschen neugierig war ich schon auch welche Gedanken sich Sina zur Interpretation des Spiels gemacht hat. Einen Spoiler Teil hätte ich auf jeden Fall angehört.
Erstmal danke dir, Flo! Cool, dass sie dir gefallen hat. :)

Ich hab gerade ein paar Mal angefangen, meine Interpretation(en) hier aufzuschreiben, aber das artete jedes Mal zu stark aus. :D Nachdem ich das Spiel mittlerweile so 5-6 Mal gespielt hab, hab ich eine MENGE Gedanken dazu und sie unterscheiden sich auch von meiner anfänglichen Auffassung nach den ersten Spieldurchläufen. Alleine dadurch, dass ich mal die ganzen Notizen in eine chronologische Reihenfolge gebracht hab, haben sich zwar ein paar Fragezeichen gelöst, es sind aber auch wieder mehrere aufgekommen, haha.
Und ja, die Geschichte an sich hat nicht wirklich was mit Silent Hill zu tun. Die Verbindung dazu ist jetzt nicht besonders tiefgründig, eher so das erstbeste, das einem einfällt. Hat mich aber nicht sonderlich gestört. Die Geschichte ist im Vergleich mit den originalen Teilen (natürlich alleine schon aufgrund der Länge aka Kürze des Spiels) deutlich weniger komplex, trotzdem hat mir das Interpretieren Spaß gemacht und ich war überrascht, dass doch deutlich mehr drin steckt, als ich anfangs dachte.
Und jetzt merk ich, dass ich ohne überhaupt was zur Interpretation zu sagen schon viel zu viel geschrieben hab, deshalb belass ich es dabei und sage nur: Dom, falls du irgendwann Lust auf einen Spoilercast hast: Count me in!
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der_d00de
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von der_d00de »

Hach, es ist immer eine Freude, Sina über Silent Hill sprechen zu hören.

Einen Spoilerteil würde ich mir auch jederzeit wieder anhören, insbesondere, weil mich eure Meinung zu der Darstellung von mentalen Krankheiten und ganz besonders Traumata interessieren würde, da ich aufgrund von Erfahrungen aus meinem sehr direkten Umfeld (leider!) bestätigen kann, dass gerade Letztere wirklich unfassbar treffend und realistisch geraten ist.

Ich werde das in dem Spoilerkasten ein wenig näher ausführen.
Abgesehen davon, dass das natürlich ein Spoiler für das Spiel ist, spreche ich hier auch eine Inhaltswarnung bzgl. Misshandlung und Gewalt aus.
SpoilerShow
Meine Frau hat in ihrer Kindheit ziemlich exakt das gleiche erlebt wie Anita im Spiel: Sie wurde über Stunden eingesperrt, alleine gelassen und beschreibt das praktisch genau so, wie es im Spiel dargestellt wird.
Die Beweggründe der Mutter waren andere, sie war nicht alleinerziehend und die Wohnung war auch nicht komplett verwahrlost, aber die Gedankengänge, die in den Tagebüchern zu finden sind, sind erschreckend nachvollziehbar für ein „krankes“ Gehirn.

Das Resultat sind natürlich Schäden, die bis heute anhalten:
Angst vor dem Alleinsein, extreme Verlustängste, die es schwierig machen, überhaupt Bindungen aufzubauen, ein extremes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Selbstverletzung, Depression, Dissoziation, Panikattacken und was das Spektrum psychischer Erkrankungen noch so alles hergibt.

Das hat das Spiel alles extrem gut getroffen. Das Geltungsbedürfnis von Anita, die krasse Eifersucht bis hin zur Manipulation und sogar der Neid auf die Followerzahlen und Likes. Das mögen oberflächlich „Teenager-Probleme“ sein, die aber gerade im Kontext mentaler Erkrankungen viel komplexer sind, als man möglicherweise annehmen kann. Da greifen Dinge ineinander, die sich gegenseitig immer weiter hochschaukeln und zu immer größeren Problemen werden.

So weit eine sehr verkürzte Darstellung. Man könnte das ewig länger ausführen, das würde aber jetzt gerade den Rahmen (und meine Zeit) sprengen.

(Ich darf übrigens so offen damit umgehen, weil meine Frau das selbst tut und am liebsten hätte, dass alle wissen was mit ihr los ist, damit sie sich im Alltag nicht permanent verstellen muss.)
Das alles finde ich vom Spiel unheimlich gut umgesetzt.
Woran es meiner Meinung nach hapert, ist, dass es immer noch ein Horrorspiel sein möchte und einem gefühlt gezwungen ein Monster an den Kopf wirft, dass leider noch nicht mal besonders unheimlich ist.
Die Verfolgerpassagen fand ich im Kontext der Themen, die das Spiel (sehr gut) behandelt, einfach unpassend und schlichtweg unsensibel.
Ich finde, wenn man sich schon solchen ernsten Themen widmet, kann man ruhig auch so konsequent sein, diese „Gamey“-Passagen einfach raus zu lassen.
Abgesehen von der letzten, bei der ich auch fast abgebrochen hätte, waren sie aber immerhin kurz.

Auch nicht so gelungen fand ich das Ende:
SpoilerShow
Mit einem Telefonanruf der Freundin ist (zumindest erstmal) alles wieder in Ordnung?!
Das ist viel zu aufgesetzt und funktioniert in der Realität einfach nicht so.
Das wirkt, als wollte man auf Biegen und Brechen einfach doch noch ein Happy End haben.

Natürlich ist die Botschaft, dass Suizid niemals die Lösung ist, gut und richtig, aber damit macht es sich das Spiel zu einfach und nimmt die angesprochenen Themen zum Schluss dann doch nicht ausreichend ernst.

Hätte sich Anita am Ende tatsächlich vom Dach gestürzt und man hätte die Auswirkungen in ihrem Umfeld gezeigt, hätte es wahrscheinlich einen Aufschrei und Bedenken wegen möglicher Nachahmer gegeben, es wäre aber die weitaus realistischere und dem Thema gegenüber respektvollere Variante gewesen.
Was das Spiel letztendlich tut, ist leider nichts weiter als eine etwas ausgeschmückte Variante von „Das wird schon wieder.“
Trotz der Kritik bin ich unterm Strich aber froh, dass es das Spiel gibt und bereue nicht, es gespielt zu haben.
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sin0r
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von sin0r »

der_d00de hat geschrieben: 16. Apr 2024, 12:56 Hach, es ist immer eine Freude, Sina über Silent Hill sprechen zu hören.
Das freut mich riesig zu lesen!! Danke dir dafür. :)

der_d00de hat geschrieben: 16. Apr 2024, 12:56 Einen Spoilerteil würde ich mir auch jederzeit wieder anhören, insbesondere, weil mich eure Meinung zu der Darstellung von mentalen Krankheiten und ganz besonders Traumata interessieren würde, da ich aufgrund von Erfahrungen aus meinem sehr direkten Umfeld (leider!) bestätigen kann, dass gerade Letztere wirklich unfassbar treffend und realistisch geraten ist.

Ich werde das in dem Spoilerkasten ein wenig näher ausführen.
Abgesehen davon, dass das natürlich ein Spoiler für das Spiel ist, spreche ich hier auch eine Inhaltswarnung bzgl. Misshandlung und Gewalt aus.
SpoilerShow
Meine Frau hat in ihrer Kindheit ziemlich exakt das gleiche erlebt wie Anita im Spiel: Sie wurde über Stunden eingesperrt, alleine gelassen und beschreibt das praktisch genau so, wie es im Spiel dargestellt wird.
Die Beweggründe der Mutter waren andere, sie war nicht alleinerziehend und die Wohnung war auch nicht komplett verwahrlost, aber die Gedankengänge, die in den Tagebüchern zu finden sind, sind erschreckend nachvollziehbar für ein „krankes“ Gehirn.

Das Resultat sind natürlich Schäden, die bis heute anhalten:
Angst vor dem Alleinsein, extreme Verlustängste, die es schwierig machen, überhaupt Bindungen aufzubauen, ein extremes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Selbstverletzung, Depression, Dissoziation, Panikattacken und was das Spektrum psychischer Erkrankungen noch so alles hergibt.

Das hat das Spiel alles extrem gut getroffen. Das Geltungsbedürfnis von Anita, die krasse Eifersucht bis hin zur Manipulation und sogar der Neid auf die Followerzahlen und Likes. Das mögen oberflächlich „Teenager-Probleme“ sein, die aber gerade im Kontext mentaler Erkrankungen viel komplexer sind, als man möglicherweise annehmen kann. Da greifen Dinge ineinander, die sich gegenseitig immer weiter hochschaukeln und zu immer größeren Problemen werden.

So weit eine sehr verkürzte Darstellung. Man könnte das ewig länger ausführen, das würde aber jetzt gerade den Rahmen (und meine Zeit) sprengen.

(Ich darf übrigens so offen damit umgehen, weil meine Frau das selbst tut und am liebsten hätte, dass alle wissen was mit ihr los ist, damit sie sich im Alltag nicht permanent verstellen muss.)
Das alles finde ich vom Spiel unheimlich gut umgesetzt.
Hier möchte ich erstmal loswerden: Es tut mir furchtbar leid, was deine Frau durchmachen musste und immer noch durchmachen muss. Was du beschrieben hast, zeigt das ja nochmal sehr deutlich: Selbst wenn es eine Person schafft, aus dieser Situation auszubrechen, ist nicht einfach ein Haken dran und weiter gehts, sondern das hat in der Regel schwerwiegende (psychische) Folgen. Und das macht die ohnehin schon furchtbare Situation nochmal weitaus schlimmer. Ich kann von mir zum Glück sagen, dass ich nicht solche Erfahrungen machen musste, ich danke dir deswegen sehr, dass du uns an deinen bzw. den Erfahrungen deiner Frau hast teilhaben lassen. Und ich finde es sehr gut und stark, dass sie offen darüber spricht. Vielen Dank also auch an sie!
Was mich interessieren würde: Hat deine Frau das Spiel gespielt oder war dabei, als du es gespielt hast? Falls ja und du darüber sprechen magst, wie erging es ihr währenddessen und wie hatte sie die Umsetzung empfunden? (Oder waren ihre Gedanken schon in deinem vorherigen Beitrag mit inbegriffen?)

der_d00de hat geschrieben: 16. Apr 2024, 12:56 Woran es meiner Meinung nach hapert, ist, dass es immer noch ein Horrorspiel sein möchte und einem gefühlt gezwungen ein Monster an den Kopf wirft, dass leider noch nicht mal besonders unheimlich ist.
Die Verfolgerpassagen fand ich im Kontext der Themen, die das Spiel (sehr gut) behandelt, einfach unpassend und schlichtweg unsensibel.
Ich finde, wenn man sich schon solchen ernsten Themen widmet, kann man ruhig auch so konsequent sein, diese „Gamey“-Passagen einfach raus zu lassen.
Abgesehen von der letzten, bei der ich auch fast abgebrochen hätte, waren sie aber immerhin kurz.
Ich versteh, was du meinst, das Monster bzw. vor allem die Verfolgungssequenzen fühlen sich etwas fehl am Platz an. Ich mag das Monster aber sehr und finde es tatsächlich auch gruselig, auf eine hübsche Weise. :D Aber wie du schon schreibst: Die Passagen haben sich für mich auch sehr gamey angefühlt. Gerade, weil es hier und da ein paar geskriptete Szenen hab, in denen das Monster sich immer exakt gleich verhalten hat oder zur exakt selben Stelle teleportiert wurde (was besonders nervig und Stimmungs-tötend ist, wenn man wie ich die dritte Verfolgungsjagd diverse Male wiederholen muss).
Dementsprechend würde ich sagen: Das Monster find ich super, die Präsentation wird ihm und dem Spiel und dessen Inhalten leider nicht gerecht. Es fühlt sich für mich etwas danach an, als hätte man einen möglichst komfortablen Weg gesucht, mit einem geringeren Budget und kürzerer Spieldauer, ohne extra Kampf-Mechaniken entwickeln zu müssen, Monster einbauen zu können. Es hätte mir von der Stimmung her besser gefallen, wenn die Kreatur bspw. einfach manchmal creepy stalkend hinter irgendeiner Ecke oder sonstwo lauernd zu sehen wäre, ohne irgendeine Interaktion (wie z.B. die erste Konfrontation mit Pyramid Head in Silent Hill 2, der einen einfach nur aus ein paar Meter Entfernung hinter Gitterstäben anstarrt). So doof es klingt, aber das Wegrennen find ich auch aus dem Grund schade, weil ich mir die Monster in Silent Hill gerne etwas genauer anschaue. Und das geht nicht, wenn ich immer nur mit gestresst Wegrennen beschäftigt bin. :D

der_d00de hat geschrieben: 16. Apr 2024, 12:56 Auch nicht so gelungen fand ich das Ende:
SpoilerShow
Mit einem Telefonanruf der Freundin ist (zumindest erstmal) alles wieder in Ordnung?!
Das ist viel zu aufgesetzt und funktioniert in der Realität einfach nicht so.
Das wirkt, als wollte man auf Biegen und Brechen einfach doch noch ein Happy End haben.

Natürlich ist die Botschaft, dass Suizid niemals die Lösung ist, gut und richtig, aber damit macht es sich das Spiel zu einfach und nimmt die angesprochenen Themen zum Schluss dann doch nicht ausreichend ernst.

Hätte sich Anita am Ende tatsächlich vom Dach gestürzt und man hätte die Auswirkungen in ihrem Umfeld gezeigt, hätte es wahrscheinlich einen Aufschrei und Bedenken wegen möglicher Nachahmer gegeben, es wäre aber die weitaus realistischere und dem Thema gegenüber respektvollere Variante gewesen.
Was das Spiel letztendlich tut, ist leider nichts weiter als eine etwas ausgeschmückte Variante von „Das wird schon wieder.“
Trotz der Kritik bin ich unterm Strich aber froh, dass es das Spiel gibt und bereue nicht, es gespielt zu haben.
Deine Gedanken zum Ende kann ich komplett nachvollziehen und bin da auch bei dir. Ich pack den nächsten Teil mit meinen Gedanken zum Ende und noch ein paar Theorien zum Spiel einfach mal vorsichtshalber in Spoiler:
SpoilerShow
Ich hab die Sequenz mit dem Telefonanruf etwas.. überhastet empfunden? Irgendwie hat es sich angefühlt, als wolle man das Spiel an dem Punkt einfach schnell zu einem Ende führen. Da finde ich, hätte es dem Spiel gut getan, etwas das Tempo rauszunehmen und bedachter die Situation aufzulösen und dafür eine etwas längere Spielzeit zu haben.
Ich finds gleichzeitig auch gelungen, denn es schließt für mich wieder den Kreis des gesamten Spiels und dessen Titel "The Short Message", der sich für mich in vielerlei Hinsicht interpretieren lässt und sich auf unterschiedliche Weisen im Spiel widerspiegelt. Der Telefonanruf bzw. die kurze Nachricht, die Anita vorher erhalten hat, sind dafür ein gutes Beispiel, das nochmal betont, wie viel Bedeutung in einer vermeintlich kurzen Nachricht stecken kann. Ja, hier hat es sich etwas zu "einfach" angefühlt, trotzdem denke ich, ist das grundsätzlich eine gute "Short Message", die uns das Spiel hier am Ende noch mitgeben will.

Und jetzt noch ein paar Gedanken zu alternativen Interpretationen des Endes bzw. Spiels: Denn nachdem ich das Spiel jetzt ein paar Mal gespielt hab, hab ich noch weitere Theorien, die nochmal in eine andere Richtung gehen, und die ich hier einfach nur mal kurz anreiße:
Nachdem ich die Notizen, die man im Spiel findet, in eine chronologische Reihenfolge gebracht hab, ist mir aufgefallen, dass sich Amelie schon eine ganze Weile vor Maya das Leben genommen hat. Das wirft bei mir weitere Fragen auf: Maya kann also vor ihrem Tod gar nicht mit Amelie Briefe ausgetauscht haben und Amelie kann gar nichts von Mayas Tod gewusst haben, da sie zu der Zeit eigentlich selbst schon nicht mehr am Leben war. Hat Maya also mit Anita Briefe geschrieben? Darauf deuten auch manche Zwischensequenzen oder Notizen hin. Wieso hatte Anita dann an der Stelle das Gefühl, die zweite Geige zu sein und Schuldgefühle, den Brief, der eigentlich an Amelie adressiert war, entsorgt zu haben, eigentlich kann die Situation so ja nicht mehr passiert sein. Und wieso hatte Anita dann die Gedanken, jemand würde ihr "ihre Freundin wegnehmen"? Oder war das eventuell auf den festen Freund von Maya bezogen, von dem sie scheinbar auch schwanger war?
Das alles bringt mich zu einer anderen Frage bzw. Beobachtung: Mir ging es am Anfang direkt so, dass ich mir dachte, Anita und Amelie sehen sich auf eine fast schon gewollte Art sehr ähnlich (und heißen ähnlich). Und auch von ihren Wesenszügen und Empfindungen gegenüber Maya oder ihren Erlebnissen ähneln sie sich sehr. Zum Teil war mir in den gezeigen Erinnerungen (also den FMV-Szenen) nicht ganz klar, aus wessen Perspektive wir das Ganze jetzt wahrnehmen. Also bringt mich das zu der Frage: Sind Amelie und Anita eigentlich ein und sie selbe Person? Wenn ja, wer ist die "echte" Version und welche Erlebnisse aus deren Vergangenheit sind also wirklich passiert? Und wieso gibts dann ein Bild von Maya, auf dem sie alle drei Personen, also sich, Amelie und Anita, als ihr vermeintlich letztes Werk, gezeichnet hat? Und noch viele andere Ungereimtheiten?

FRAGEN ÜBER FRAGEN! Aber ich belasse es jetzt erstmal dabei. :D
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der_d00de
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von der_d00de »

sin0r hat geschrieben: 17. Apr 2024, 22:27
Hier möchte ich erstmal loswerden: Es tut mir furchtbar leid, was deine Frau durchmachen musste und immer noch durchmachen muss. Was du beschrieben hast, zeigt das ja nochmal sehr deutlich: Selbst wenn es eine Person schafft, aus dieser Situation auszubrechen, ist nicht einfach ein Haken dran und weiter gehts, sondern das hat in der Regel schwerwiegende (psychische) Folgen. Und das macht die ohnehin schon furchtbare Situation nochmal weitaus schlimmer. Ich kann von mir zum Glück sagen, dass ich nicht solche Erfahrungen machen musste, ich danke dir deswegen sehr, dass du uns an deinen bzw. den Erfahrungen deiner Frau hast teilhaben lassen. Und ich finde es sehr gut und stark, dass sie offen darüber spricht. Vielen Dank also auch an sie!
Was mich interessieren würde: Hat deine Frau das Spiel gespielt oder war dabei, als du es gespielt hast? Falls ja und du darüber sprechen magst, wie erging es ihr währenddessen und wie hatte sie die Umsetzung empfunden? (Oder waren ihre Gedanken schon in deinem vorherigen Beitrag mit inbegriffen?)
Erstmal: Danke für die lieben, empathischen Worte!
Nein, ich habe es nicht mit ihr gespielt und das wäre aktuell auch nicht möglich. Vielleicht geht es irgendwann und dann würde ich es auch gerne machen, aber gerade weil das Spiel in Teilen so nah an ihren eigenen Erfahrungen ist, muss man da einfach extrem vorsichtig sein.
Allerdings bekommt es das Spiel erstaunlich gut hin, darzustellen, wie sie ihre Gefühle und Erlebnisse beschreibt. Da sie mittlerweile (leider) schon ziemlich lange damit lebt und viele Therapien hinter sich hat, ist sie in diesen Beschreibungen ziemlich gut und kann insbesondere auch analysieren, warum sie sich wie fühlt und das auch ausdrücken. Von daher maße ich mir einfach an, zu behaupten, die Darstellung beurteilen zu können.
Ich habe zum Teil Verhaltens- und Denkmuster von ihr (fast) 1:1 im Spiel wiedergefunden.
Ganz so detailliert kann ich das jetzt leider nicht mehr wiedergeben, weil ich mir extra für das Spiel nur einen Monat PS Plus geholt hatte, das natürlich mittlerweile ausgelaufen ist und ich dementsprechend keinen Zugriff mehr auf das Spiel habe. Aber ich weiß noch, dass sich vieles auf Ängste runterbrechen lässt, die sehr irrational, für Betroffene aber sehr real sind.
Ich versteh, was du meinst, das Monster bzw. vor allem die Verfolgungssequenzen fühlen sich etwas fehl am Platz an. Ich mag das Monster aber sehr und finde es tatsächlich auch gruselig, auf eine hübsche Weise. :D Aber wie du schon schreibst: Die Passagen haben sich für mich auch sehr gamey angefühlt. Gerade, weil es hier und da ein paar geskriptete Szenen hab, in denen das Monster sich immer exakt gleich verhalten hat oder zur exakt selben Stelle teleportiert wurde (was besonders nervig und Stimmungs-tötend ist, wenn man wie ich die dritte Verfolgungsjagd diverse Male wiederholen muss).
Dementsprechend würde ich sagen: Das Monster find ich super, die Präsentation wird ihm und dem Spiel und dessen Inhalten leider nicht gerecht. Es fühlt sich für mich etwas danach an, als hätte man einen möglichst komfortablen Weg gesucht, mit einem geringeren Budget und kürzerer Spieldauer, ohne extra Kampf-Mechaniken entwickeln zu müssen, Monster einbauen zu können. Es hätte mir von der Stimmung her besser gefallen, wenn die Kreatur bspw. einfach manchmal creepy stalkend hinter irgendeiner Ecke oder sonstwo lauernd zu sehen wäre, ohne irgendeine Interaktion (wie z.B. die erste Konfrontation mit Pyramid Head in Silent Hill 2, der einen einfach nur aus ein paar Meter Entfernung hinter Gitterstäben anstarrt). So doof es klingt, aber das Wegrennen find ich auch aus dem Grund schade, weil ich mir die Monster in Silent Hill gerne etwas genauer anschaue. Und das geht nicht, wenn ich immer nur mit gestresst Wegrennen beschäftigt bin. :D
Ob man das Monster mag oder nicht, ist denke ich ganz einfach Geschmackssache.
Was mir daran aber durchaus gefällt, ist der Gegensatz aus Schönheit und eben dem „Monster-Sein“.
Und es ist kreativ.
Wären die Passagen mit dem Monster anders umgesetzt gewesen, zum Beispiel so, wie du es mit dem Pyramid Head beschreibst, hätte es für mich aber trotzdem effektiv sein können. Mit entsprechender Lichtsetzung und Soundkulisse hätte ich es vielleicht auch sogar unheimlich gefunden.
So kann ich es jetzt natürlich nur im Nachhinein anhand von Bildern beurteilen, weil ich es beim Spielen auch nicht richtig gesehen habe.
Deine Gedanken zum Ende kann ich komplett nachvollziehen und bin da auch bei dir. Ich pack den nächsten Teil mit meinen Gedanken zum Ende und noch ein paar Theorien zum Spiel einfach mal vorsichtshalber in Spoiler:
SpoilerShow
Ich hab die Sequenz mit dem Telefonanruf etwas.. überhastet empfunden? Irgendwie hat es sich angefühlt, als wolle man das Spiel an dem Punkt einfach schnell zu einem Ende führen. Da finde ich, hätte es dem Spiel gut getan, etwas das Tempo rauszunehmen und bedachter die Situation aufzulösen und dafür eine etwas längere Spielzeit zu haben.
Ich finds gleichzeitig auch gelungen, denn es schließt für mich wieder den Kreis des gesamten Spiels und dessen Titel "The Short Message", der sich für mich in vielerlei Hinsicht interpretieren lässt und sich auf unterschiedliche Weisen im Spiel widerspiegelt. Der Telefonanruf bzw. die kurze Nachricht, die Anita vorher erhalten hat, sind dafür ein gutes Beispiel, das nochmal betont, wie viel Bedeutung in einer vermeintlich kurzen Nachricht stecken kann. Ja, hier hat es sich etwas zu "einfach" angefühlt, trotzdem denke ich, ist das grundsätzlich eine gute "Short Message", die uns das Spiel hier am Ende noch mitgeben will.

Und jetzt noch ein paar Gedanken zu alternativen Interpretationen des Endes bzw. Spiels: Denn nachdem ich das Spiel jetzt ein paar Mal gespielt hab, hab ich noch weitere Theorien, die nochmal in eine andere Richtung gehen, und die ich hier einfach nur mal kurz anreiße:
Nachdem ich die Notizen, die man im Spiel findet, in eine chronologische Reihenfolge gebracht hab, ist mir aufgefallen, dass sich Amelie schon eine ganze Weile vor Maya das Leben genommen hat. Das wirft bei mir weitere Fragen auf: Maya kann also vor ihrem Tod gar nicht mit Amelie Briefe ausgetauscht haben und Amelie kann gar nichts von Mayas Tod gewusst haben, da sie zu der Zeit eigentlich selbst schon nicht mehr am Leben war. Hat Maya also mit Anita Briefe geschrieben? Darauf deuten auch manche Zwischensequenzen oder Notizen hin. Wieso hatte Anita dann an der Stelle das Gefühl, die zweite Geige zu sein und Schuldgefühle, den Brief, der eigentlich an Amelie adressiert war, entsorgt zu haben, eigentlich kann die Situation so ja nicht mehr passiert sein. Und wieso hatte Anita dann die Gedanken, jemand würde ihr "ihre Freundin wegnehmen"? Oder war das eventuell auf den festen Freund von Maya bezogen, von dem sie scheinbar auch schwanger war?
Das alles bringt mich zu einer anderen Frage bzw. Beobachtung: Mir ging es am Anfang direkt so, dass ich mir dachte, Anita und Amelie sehen sich auf eine fast schon gewollte Art sehr ähnlich (und heißen ähnlich). Und auch von ihren Wesenszügen und Empfindungen gegenüber Maya oder ihren Erlebnissen ähneln sie sich sehr. Zum Teil war mir in den gezeigen Erinnerungen (also den FMV-Szenen) nicht ganz klar, aus wessen Perspektive wir das Ganze jetzt wahrnehmen. Also bringt mich das zu der Frage: Sind Amelie und Anita eigentlich ein und sie selbe Person? Wenn ja, wer ist die "echte" Version und welche Erlebnisse aus deren Vergangenheit sind also wirklich passiert? Und wieso gibts dann ein Bild von Maya, auf dem sie alle drei Personen, also sich, Amelie und Anita, als ihr vermeintlich letztes Werk, gezeichnet hat? Und noch viele andere Ungereimtheiten?

FRAGEN ÜBER FRAGEN! Aber ich belasse es jetzt erstmal dabei. :D
OMG, JETZT hätte ich definitiv gerne einen Teil 2 mit detaillierter Analyse! :D
Und es ärgert mich umso mehr, dass man das Spiel nicht einfach für 15-20€ kaufen kann (ich würde es gerne nochmal spielen, habe aber keine Lust, extra nochmal ein Abo abzuschließen, das ich ansonsten nicht brauche. :roll:
SpoilerShow
Ja, die „Short Message“ ist auf jeden Fall eine Gute und die Botschaft, dass auch kleine Gesten einen Unterschied machen können, extrem wichtig.
Eine einfache Nachricht, die zeigt, dass einem jemand wichtig ist, kann Leben retten. Dass einem das Spiel das sagen will, kann ich sehen und anerkennen. Sogar wie sie formuliert ist finde ich super. Sie drückt den Wunsch aus, etwas Schönes zu unternehmen und den betroffenen Menschen dabei haben zu wollen. Und genau DAS soll man Betroffenen sagen, damit sie sich geliebt und erwünscht fühlen, weil sie oft den Eindruck haben, eine Last für andere zu sein (und zum Teil auch nicht glauben können, dass man sie mag).
Was mich daran stört, ist, dass sie im letzten Moment, quasi schon während des Sprungs vom Dach, alles umdreht. Das ist der Moment, in dem es eigentlich schon zu spät ist, nach dem dann immer alle sagen „Ach, hätte ich mal“.
In der Dramaturgie des Spiels wäre der „richtige“ Zeitpunkt für die „Short Message“ natürlich weniger spektakulär gewesen, weil sie halt deutlich früher hätte kommen müssen.
Eine Alternative wäre gewesen, dass sich Anita tatsächlich vom Dach stürzt und man die Nachricht anschließend auf ihrem Handy sieht. Dass man DAS nicht machen wollte, kann ich voll und ganz nachvollziehen, weil es einfach kein befriedigendes Ende ist und - weit wichtiger - handfest gefährlich sein kann, wenn eine betroffene Person es tatsächlich so weit schafft. Ich kenne die Entwicklungsgeschichte nicht, kann mir aber vorstellen, dass das zumindest mal im Gespräch gewesen ist.
Übrigens würde ich gerne nochmal anmerken, dass es schon ein bisschen lustig ist, wie sich die japanischen Devs eine deutsche Schule vorstellen. :D
Aber wenn man das überhaupt als Kritikpunkt anbringen will, ist der im Gesampkontext des Spiels glaube ich zu vernachlässigen.
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von sin0r »

der_d00de hat geschrieben: 19. Apr 2024, 16:55 Erstmal: Danke für die lieben, empathischen Worte!
Nein, ich habe es nicht mit ihr gespielt und das wäre aktuell auch nicht möglich. Vielleicht geht es irgendwann und dann würde ich es auch gerne machen, aber gerade weil das Spiel in Teilen so nah an ihren eigenen Erfahrungen ist, muss man da einfach extrem vorsichtig sein.
Allerdings bekommt es das Spiel erstaunlich gut hin, darzustellen, wie sie ihre Gefühle und Erlebnisse beschreibt. Da sie mittlerweile (leider) schon ziemlich lange damit lebt und viele Therapien hinter sich hat, ist sie in diesen Beschreibungen ziemlich gut und kann insbesondere auch analysieren, warum sie sich wie fühlt und das auch ausdrücken. Von daher maße ich mir einfach an, zu behaupten, die Darstellung beurteilen zu können.
Ich habe zum Teil Verhaltens- und Denkmuster von ihr (fast) 1:1 im Spiel wiedergefunden.
Ganz so detailliert kann ich das jetzt leider nicht mehr wiedergeben, weil ich mir extra für das Spiel nur einen Monat PS Plus geholt hatte, das natürlich mittlerweile ausgelaufen ist und ich dementsprechend keinen Zugriff mehr auf das Spiel habe. Aber ich weiß noch, dass sich vieles auf Ängste runterbrechen lässt, die sehr irrational, für Betroffene aber sehr real sind.
Völlig verständlich, vor allem, wenn die Präsentation wie du sagst so akkurat ist. Es ist natürlich vor allem traurig, dass es deiner Frau so geht, gleichzeitig hab ich auch Respekt dafür, dass es im Spiel so realitätsnah umgesetzt wurde.
(Und das ist so schade, dass das Spiel in Deutschland nur mit PS Plus spielbar ist. Da ist es schon eigentlich kostenlos und für alle verfügbar und dann irgendwie doch nicht so wirklich. Liegt soweit ich gehört habe daran, dass es eine Altersbeschränkung hat und die mit einem PS-Plus-Abo automatisch erfüllt ist)

der_d00de hat geschrieben: 19. Apr 2024, 16:55
Deine Gedanken zum Ende kann ich komplett nachvollziehen und bin da auch bei dir. Ich pack den nächsten Teil mit meinen Gedanken zum Ende und noch ein paar Theorien zum Spiel einfach mal vorsichtshalber in Spoiler:
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Ich hab die Sequenz mit dem Telefonanruf etwas.. überhastet empfunden? Irgendwie hat es sich angefühlt, als wolle man das Spiel an dem Punkt einfach schnell zu einem Ende führen. Da finde ich, hätte es dem Spiel gut getan, etwas das Tempo rauszunehmen und bedachter die Situation aufzulösen und dafür eine etwas längere Spielzeit zu haben.
Ich finds gleichzeitig auch gelungen, denn es schließt für mich wieder den Kreis des gesamten Spiels und dessen Titel "The Short Message", der sich für mich in vielerlei Hinsicht interpretieren lässt und sich auf unterschiedliche Weisen im Spiel widerspiegelt. Der Telefonanruf bzw. die kurze Nachricht, die Anita vorher erhalten hat, sind dafür ein gutes Beispiel, das nochmal betont, wie viel Bedeutung in einer vermeintlich kurzen Nachricht stecken kann. Ja, hier hat es sich etwas zu "einfach" angefühlt, trotzdem denke ich, ist das grundsätzlich eine gute "Short Message", die uns das Spiel hier am Ende noch mitgeben will.

Und jetzt noch ein paar Gedanken zu alternativen Interpretationen des Endes bzw. Spiels: Denn nachdem ich das Spiel jetzt ein paar Mal gespielt hab, hab ich noch weitere Theorien, die nochmal in eine andere Richtung gehen, und die ich hier einfach nur mal kurz anreiße:
Nachdem ich die Notizen, die man im Spiel findet, in eine chronologische Reihenfolge gebracht hab, ist mir aufgefallen, dass sich Amelie schon eine ganze Weile vor Maya das Leben genommen hat. Das wirft bei mir weitere Fragen auf: Maya kann also vor ihrem Tod gar nicht mit Amelie Briefe ausgetauscht haben und Amelie kann gar nichts von Mayas Tod gewusst haben, da sie zu der Zeit eigentlich selbst schon nicht mehr am Leben war. Hat Maya also mit Anita Briefe geschrieben? Darauf deuten auch manche Zwischensequenzen oder Notizen hin. Wieso hatte Anita dann an der Stelle das Gefühl, die zweite Geige zu sein und Schuldgefühle, den Brief, der eigentlich an Amelie adressiert war, entsorgt zu haben, eigentlich kann die Situation so ja nicht mehr passiert sein. Und wieso hatte Anita dann die Gedanken, jemand würde ihr "ihre Freundin wegnehmen"? Oder war das eventuell auf den festen Freund von Maya bezogen, von dem sie scheinbar auch schwanger war?
Das alles bringt mich zu einer anderen Frage bzw. Beobachtung: Mir ging es am Anfang direkt so, dass ich mir dachte, Anita und Amelie sehen sich auf eine fast schon gewollte Art sehr ähnlich (und heißen ähnlich). Und auch von ihren Wesenszügen und Empfindungen gegenüber Maya oder ihren Erlebnissen ähneln sie sich sehr. Zum Teil war mir in den gezeigen Erinnerungen (also den FMV-Szenen) nicht ganz klar, aus wessen Perspektive wir das Ganze jetzt wahrnehmen. Also bringt mich das zu der Frage: Sind Amelie und Anita eigentlich ein und sie selbe Person? Wenn ja, wer ist die "echte" Version und welche Erlebnisse aus deren Vergangenheit sind also wirklich passiert? Und wieso gibts dann ein Bild von Maya, auf dem sie alle drei Personen, also sich, Amelie und Anita, als ihr vermeintlich letztes Werk, gezeichnet hat? Und noch viele andere Ungereimtheiten?

FRAGEN ÜBER FRAGEN! Aber ich belasse es jetzt erstmal dabei. :D
OMG, JETZT hätte ich definitiv gerne einen Teil 2 mit detaillierter Analyse! :D
Und es ärgert mich umso mehr, dass man das Spiel nicht einfach für 15-20€ kaufen kann (ich würde es gerne nochmal spielen, habe aber keine Lust, extra nochmal ein Abo abzuschließen, das ich ansonsten nicht brauche. :roll:
SpoilerShow
Ja, die „Short Message“ ist auf jeden Fall eine Gute und die Botschaft, dass auch kleine Gesten einen Unterschied machen können, extrem wichtig.
Eine einfache Nachricht, die zeigt, dass einem jemand wichtig ist, kann Leben retten. Dass einem das Spiel das sagen will, kann ich sehen und anerkennen. Sogar wie sie formuliert ist finde ich super. Sie drückt den Wunsch aus, etwas Schönes zu unternehmen und den betroffenen Menschen dabei haben zu wollen. Und genau DAS soll man Betroffenen sagen, damit sie sich geliebt und erwünscht fühlen, weil sie oft den Eindruck haben, eine Last für andere zu sein (und zum Teil auch nicht glauben können, dass man sie mag).
Was mich daran stört, ist, dass sie im letzten Moment, quasi schon während des Sprungs vom Dach, alles umdreht. Das ist der Moment, in dem es eigentlich schon zu spät ist, nach dem dann immer alle sagen „Ach, hätte ich mal“.
In der Dramaturgie des Spiels wäre der „richtige“ Zeitpunkt für die „Short Message“ natürlich weniger spektakulär gewesen, weil sie halt deutlich früher hätte kommen müssen.
Eine Alternative wäre gewesen, dass sich Anita tatsächlich vom Dach stürzt und man die Nachricht anschließend auf ihrem Handy sieht. Dass man DAS nicht machen wollte, kann ich voll und ganz nachvollziehen, weil es einfach kein befriedigendes Ende ist und - weit wichtiger - handfest gefährlich sein kann, wenn eine betroffene Person es tatsächlich so weit schafft. Ich kenne die Entwicklungsgeschichte nicht, kann mir aber vorstellen, dass das zumindest mal im Gespräch gewesen ist.
Übrigens würde ich gerne nochmal anmerken, dass es schon ein bisschen lustig ist, wie sich die japanischen Devs eine deutsche Schule vorstellen. :D
Aber wenn man das überhaupt als Kritikpunkt anbringen will, ist der im Gesampkontext des Spiels glaube ich zu vernachlässigen.
Haha, sehr gut :D Mir macht gerade das Analysieren von diesem (und auch jedem anderen) Spiel sehr viel Spaß. Und hier ist es endlich mal wieder was NEUES. Die ganzen anderen Silent-Hill-Teile und deren Interpretationen kenn ich mittlerweile schon in und auswendig, da ist es so aufregend, endlich mal wieder was zum ersten Mal zu analysieren.
SpoilerShow
Jaa genau, das hast du gut auf den Punkt getroffen. Gerade der Teil, dass es wichtig zu erwähnen ist, dass man die entsprechende Person dabei haben möchte. So ins Detail hab ich das noch gar nicht betrachtet und du hast komplett Recht. Das Gefühl, für andere immer nur eine Last zu sein, ist schrecklich und da helfen solche Formulierungen ungemein.

Und zum richtigen Zeitpunkt der Message: Da bin ich auch bei dir. Wobei wenn ich mich recht erinnere, hat Anita die Nachricht von Amelie schon an einer früheren Stelle im Spiel bekommen und nur mit einer Aussage in die Richtung von "ich bin zu hässlich für süße Klamotten" geantwortet. Also eventuell ist die Situation in Wirklichkeit auch genau so abgelaufen und das Spiel zeigt uns in unserem Spieldurchlauf den eigentlich gewünschten Verlauf? (Wenn ich jetzt wieder meine ganzen vorher aufgezählten Theorien im Hinterkopf habe)
Und ja, so ein wie von dir beschriebenes Ende kann definitiv sehr gefährlich sein. Deswegen bin ich froh, dass sie sich nicht dafür entschieden haben. Wenn ich das Spiel mit den älteren Titeln der Reihe vergleiche, wäre es aber gar nicht so abwegig gewesen, dass das Spiel so endet. Bzw. zumindest so hätte enden können, hätte das Spiel wie die anderen Teile mehrere alternative Enden gehabt. (Ähnlich wie die Enden "Leave" und "In Water" aus Silent Hill 2)
Und bzgl. der Schule: Ich war ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Das Apartmentgebäude an sich fand ich sehr gelungen, das könnte genau so irgendwo in Deutschland stehen. (Ich weiß nicht mehr, ob ichs im Podcast erwähnt hatte, aber ich hab mir auch das Graffiti in den Gängen genauer angesehen und Tags wie "hoffnungslos", "Erwin", "Werner" und "Ernst" gefunden, haha) Was ich in der Schule aber lustig fand, waren die einzelnen Texte auf diversen Plakaten und Büchern inklusive deren Schreibfehler, wie bspw. "Neuzugäng" oder "Wörterbuchritan" :D
In my restless dreams, I see that town. Silent Hill.
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Re: Runde #471: Silent Hill: Short Message

Beitrag von der_d00de »

sin0r hat geschrieben: 20. Apr 2024, 21:49 Völlig verständlich, vor allem, wenn die Präsentation wie du sagst so akkurat ist. Es ist natürlich vor allem traurig, dass es deiner Frau so geht, gleichzeitig hab ich auch Respekt dafür, dass es im Spiel so realitätsnah umgesetzt wurde.
(Und das ist so schade, dass das Spiel in Deutschland nur mit PS Plus spielbar ist. Da ist es schon eigentlich kostenlos und für alle verfügbar und dann irgendwie doch nicht so wirklich. Liegt soweit ich gehört habe daran, dass es eine Altersbeschränkung hat und die mit einem PS-Plus-Abo automatisch erfüllt ist)
Ich finde es vor allem gut, dass es so realitätsnah umgesetzt wurde.
Für so ein sensibles Thema finde ich das enorm wichtig.
Und auch, dass es nicht wie so viele Horrorspiele in einem „Asylum“ oder sowas spielt.
Das mit der Altersbeschränkung ergibt Sinn. Aus dem gleichen Grund muss man Demos mit höherer Freigabe in DE ja auch für 25 Cent kaufen.
Warum man das hier nicht so gehandhabt hat... Naja, haben sie halt noch ein paar Abos verkauft.
Aber ich habe es gestern einfach mal ausprobiert und siehe da: Ich kann das Spiel auch ohne aktives Abo noch starten! :dance:
Haha, sehr gut :D Mir macht gerade das Analysieren von diesem (und auch jedem anderen) Spiel sehr viel Spaß. Und hier ist es endlich mal wieder was NEUES. Die ganzen anderen Silent-Hill-Teile und deren Interpretationen kenn ich mittlerweile schon in und auswendig, da ist es so aufregend, endlich mal wieder was zum ersten Mal zu analysieren.
Hee hee, das kann ich voll und ganz nachvollziehen! :D
Zufällig habe ich erst letztes Jahr kurz vor eurem Podcast zu Teil 1 drüben bei OK COOL die ersten beiden Teile nachgeholt.
Das heißt, dass ich die anderen noch vor mir habe.
Und damit eine riesige Fülle an Lore-Content und Interpretationen.

Vielleicht warte ich mit Teil 3 auch auf Dom. Es wird ja sowieso passieren. :D
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Jaa genau, das hast du gut auf den Punkt getroffen. Gerade der Teil, dass es wichtig zu erwähnen ist, dass man die entsprechende Person dabei haben möchte. So ins Detail hab ich das noch gar nicht betrachtet und du hast komplett Recht. Das Gefühl, für andere immer nur eine Last zu sein, ist schrecklich und da helfen solche Formulierungen ungemein.

Und zum richtigen Zeitpunkt der Message: Da bin ich auch bei dir. Wobei wenn ich mich recht erinnere, hat Anita die Nachricht von Amelie schon an einer früheren Stelle im Spiel bekommen und nur mit einer Aussage in die Richtung von "ich bin zu hässlich für süße Klamotten" geantwortet. Also eventuell ist die Situation in Wirklichkeit auch genau so abgelaufen und das Spiel zeigt uns in unserem Spieldurchlauf den eigentlich gewünschten Verlauf? (Wenn ich jetzt wieder meine ganzen vorher aufgezählten Theorien im Hinterkopf habe)
Und ja, so ein wie von dir beschriebenes Ende kann definitiv sehr gefährlich sein. Deswegen bin ich froh, dass sie sich nicht dafür entschieden haben. Wenn ich das Spiel mit den älteren Titeln der Reihe vergleiche, wäre es aber gar nicht so abwegig gewesen, dass das Spiel so endet. Bzw. zumindest so hätte enden können, hätte das Spiel wie die anderen Teile mehrere alternative Enden gehabt. (Ähnlich wie die Enden "Leave" und "In Water" aus Silent Hill 2)
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Den Teil mit „Ich bin zu hässlich ...“ hatte ich schon vergessen. Passt aber auch wieder super zur Gedankenwelt eines psychisch kranken Menschen.
Da kommen mehrere Sachen zusammen, die es extrem schwierig machen, der Person zu helfen:
Einerseits lebt sie in ihrer Realität und denkt tatsächlich genau das, was sie schreibt. Sie wird dir dann absolut nicht glauben, wenn du ihr sagst, dass das nicht stimmt.
Andererseits erlaubt sie sich nicht, schöne Dinge an sich heranzulassen. Denn dann würde ja die Gefahr bestehen, dass es ihr besser geht, sie würde eventuell die Aufmerksamkeit von anderen nicht mehr bekommen, die sie wegen ihrer Krankheit bekommt, und es würde keine Rechtfertigung mehr geben, sich helfen zu lassen.
Rational betrachtet natürlich alles Quatsch, aber für die betroffene Person ist das genauso die Realität wie für uns, dass der Himmel blau ist.
Dann kann man der Person auch sagen, was man will, es bringt gar nichts, ist frustrierend und führt im schlimmsten Fall zu Streit.

Was jetzt die tatsächliche Aussage im Spiel ist... Müsste man wohl genauer analysieren.
Aber ich kann’s ja doch noch spielen! Muss ich dann wohl mal tun wenn ich mal zwei Stunden am Stück Zeit habe.

Du erinnerst mich daran, dass ich mir die ganzen alternativen Enden zu SH2 mal noch anschauen wollte.
Ich hatte eins, das glaube ich nicht ganz schlecht war, aber auch nicht das Bestmögliche?! Weiß ich nicht mehr, ist schon eine Weile her...
Und bzgl. der Schule: Ich war ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Das Apartmentgebäude an sich fand ich sehr gelungen, das könnte genau so irgendwo in Deutschland stehen. (Ich weiß nicht mehr, ob ichs im Podcast erwähnt hatte, aber ich hab mir auch das Graffiti in den Gängen genauer angesehen und Tags wie "hoffnungslos", "Erwin", "Werner" und "Ernst" gefunden, haha) Was ich in der Schule aber lustig fand, waren die einzelnen Texte auf diversen Plakaten und Büchern inklusive deren Schreibfehler, wie bspw. "Neuzugäng" oder "Wörterbuchritan" :D
Ich glaube, die Graffittis hattest du erwähnt, die Schreibfehler aber nicht.
Dass du von der Schule enttäuscht warst, kann ich verstehen. Ich habe wegen der Darstellung sogar erst gar nicht kapiert, dass das Deutschland sein soll. Unterm Strich fand ich sie aber letztendlich nicht sooo schlimm (wäre trotzdem cooler gewesen, wenn sie etwas akkurater dargestellt worden wäre).
Zuerst war ich ganz begeistert davon, dass sie (wenn auch nicht ganz fehlerfrei) sogar die Texturen übersetzt haben. Bis es dann klick gemacht hat. :D
Das Apartment war aber wirklich cool gemacht. Ich musste an nen verfallenen ostdeutschen Plattenbau denken.
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