Asifluencer hat geschrieben: ↑18. Apr 2024, 12:17
Dazu noch: es gibt bei den Rechtslibertären durchaus Gedankenspiele, die sagen: "Der Klimawandel ist super, weil er die Bevölkerung verringert. Länder, die sich nicht auf ihn vorbereiten können, würden in diesem ultimativen Wettbewerb eh versagen."
Rechtslibertäre haben tendenziell allerdings gleichzeitig panische Angst vor dem Rückgang "ihrer" Bevölkerung/Ethnie. Bei anderen wird es wohl noch eher begrüßt, wenn sie reduziert wird, im Globalen Süden und vor allem bei China, jo.
Asifluencer hat geschrieben: ↑18. Apr 2024, 12:17Im Endeffekt kann man sagen: Ja, das sind Trottel. Aber es sind mächtige und damit gefährliche Trottel. Bestimmte Ideologien machen dumm, ja. Aber wenn da echte Macht hintersteht, wird diese Dummheit für alle gefährlich.
Imho wäre es allg. sinnvoll, bei der "die sind so dumm"-Rhetorik zurückzufahren. Abgesehen davon, dass Ideologien in der Tendenz alle "dumm" machen, weil sie rigide, dogmatische Weltbilder darstellen, krasse Komplexitätsreduktionen und pseudoprophetische Erklärungen liefern (etwa auch Marx' Historizismus), wird man keinen Blumentopf gewinnen imho, wenn man schlicht den Gegnern vermeintlich nur die Intelligenz abspricht.
Klar, bei Musk etwa frag ich mich auch, was den so reitet, wie es sein kann, dass er, der offenkundig durchaus in gewisser Hinsicht ein Genie ist oder mal war, dann so einen Shit produziert auf X, aber ich find es rhetorisch nicht so sinnvoll, seine (vermeintliche) Dummheit immer zu behaupten ("Intelligenz" kann sich in verschiedenen Bereichen äußern, vmtl. hat Musk gar keine Affinität für soziologische, politische, historische Dinge; vmtl. er hat aber tatsächlich eine Affinität für etwa Raketenwissenschaft, oder hatte sie zumindest mal; vlt. hat er auch durchaus zu viel Ketamin genommen, vmtl. auch zu viel Stress allg., der aufs Hirn schlägt, vmtl. geht's auch schlicht um Trolling/nerven; ich will nicht apologetisch sein).
Andre Peschke hat geschrieben: ↑18. Apr 2024, 15:58Ein schönes Beispiel ist Ben Shapiro, der von der amerikanischen Rechten lange Zeit trotz jüdischem Background akzeptiert wurde. Jetzt, wo sie aber immer weiter Richtung Faschismus driftet, wird er ihnen erstens langsam zu moderat und zweitens mit steigenden antisemitischen Tendenzen auch weniger genehm und es beginnt ein Abgrenzungsprozess, hin zu den extremeren Stimmen wie Tucker Carlson etc. Genauso gibt es ja sogar eine Gruppierung von Juden in der AFD.
Es gibt ja gar nicht "die Rechten". Die gibt es bei den Linken auch nicht, merkt man bei der Haltung zu Palästina/Israel: Sog. Antideutsche und sog. Antiimperalisten. Es gibt Rechtsextreme, die gar keine Antisemiten sind; es gibt Rechtsextreme, die Antisemiten sind. Nicht jeder Rechtsextreme ist ein Nazi, aber jeder Nazi ist ein Rechtsextremer.
Es gibt sogar zwei Nationalsozialismen (Plural, "-men"): Hitlerismus und Strasserismus; gegenwärtige deutsche Neo-Nazis vertreten i.d.R. letzteres, d.h. die haben tatsächlich ein genuines Sozialprogramm für ihre "Rasse" angedacht; beide Nationalsozialismen sind aber krass antisemitisch. Der Strasserflügel wurde im Zuge des Röhm-"Putsches" von Hitler halt ausgeschaltet, da gab es noch eine Art "sozialistisches" Element (aber bezogen auf ihre "Rasse" halt, waren ebenso Rassisten). Goebbels war dem Flügel anfangs auch durchaus zugeneigt, war auch russophil.