Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

[Rigolax]

Ach, und ich dachte, George hätte von Kurosawa geklaut (The Hidden Fortress).

Stimmt aber vmtl. alles, Star Wars ist vmtl. übermäßig eklektisch. Umso bitterer fast, dass dann ein relativ unoriginelles Werk so erfolgreich war. Wobei, wie war das: "Good artists copy, Great artists steal".

[Felidae]

Tolkien wurde mal auf die Adler-Geschichte angesprochen. Seine sinngemäße Antwort war, "Ja klar hätten die Adler die Ringe transportieren können. Aber dann gäbs keine Geschichte".

[Rigolax]

Hat wer dafür eine Quelle? Stünde m.E. vmtl. im Wikipedia-Artikel, https://en.wikipedia.org/wiki/Eagles_in_Middle-earth Dort wird Tolkien so zitiert: "The Eagles are a dangerous 'machine'. I have used them sparingly, and that is the absolute limit of their credibility or usefulness. The alighting of a Great Eagle of the Misty Mountains in the Shire is absurd; it also makes the later capture of G[andalf] by Saruman incredible, and spoils the account of his escape." -- Bin mir nicht sicher, wie das zu deuten ist, inwiefern sich "usefulness" auf die Adler als Story-Werkzeug bezieht oder ihre fiktiven Fähigkeiten.

EDIT: Scheint als hat er das im Kontext eines vorgeschlagenen Filmscripts mehr oder weniger gesagt: https://www.reddit.com/r/tolkienfans/co ... t/hkn8j8o/

[wiesl]

Die für mich viel interessantere Frage bei den Würmern war: wie steigt man ab? Teilweise saßen die mit ihrem Hausrat und der gebrechlichen Oma oben drauf. Film hat das kein einziges Mal gezeigt, vermutlich hatten die auch keine Ahnung.

[Felidae]

Hat wer dafür eine Quelle?

Ich habs bei den Kack- und Sach-Geschichten gehört.

[Andre Peschke]

Die für mich viel interessantere Frage bei den Würmern war: wie steigt man ab? Teilweise saßen die mit ihrem Hausrat und der gebrechlichen Oma oben drauf. Film hat das kein einziges Mal gezeigt, vermutlich hatten die auch keine Ahnung.

Ich sag ja, die waren auf einmal wie der Flixbus von Arrakis!!!!1

[bluttrinker13]

Das ist wirklich dumm dargestellt etwas.
Im Buch, so meine Erinnerung, funktionieren die eher wie ein Anhalter-System. Man fährt ne Weile und wenn der Wurm müde ist wird er langsamer und man steigt ab. Wurmi schnarch -> Daumen raus -> neuer Wurmi. Edit: Mir fällt grad ein, aber eventuell war das auch aus nem späteren Game, das Fremen deshalb Distanzen in Würmern schätzen. So ala "20 Würmer bis in die südliche Wüste" oder so.

Passt natürlich nicht zu einem konzertierten Angriff auf die Sardaukar-Stellungen.

[Incursio]

Komplettes Kontrastprogramm gestern, Spoiler: Ausgang anders als gedacht.
Zuerst den letzten Jurassic world Film gesehen. Wollte nur zum Zeitüberbrückung bis meine Frau vom Kinder ins Bett bringen zurückkommt, reinschauen. Ende vom Lied: Frau ist mit eingeschlafen, ich hab ihn ganz geschaut.
Als sie dann fit wieder kam, haben wir wilden Eheleute noch Nope geschaut.
Und was soll ich sagen?!
Für jemanden dessen echtes erstes Kinoerlebnis der erste JP mit seinem dad war, hat der vielgescholtene neuste JP ganz ordentlich funktioniert. Klar, kein Meisterwerk, aber einfach ein netter Dinofilm mit vielen Referenzen/Fanservice auf den alten Teil. Schade, dass sie aus der Prämisse „dinos im Alltag der Menschen“ nicht mehr gemacht haben. Die Nachrichtensendung am Anfang, hat mich voll gecatcht.
Und dann der vielgelobte Nope:
Für meine Frau und mich hat der so lange super funktioniert, bis das Mysterium hart zu sehen war. Bis dahin war Spannung und ab und an auch Erschrecken da. Ironischerweise hatten wir bei der Szene im Stall mit den 3 Nunja „Gestalten“ am meisten Schiss. Sobald deutlich wurde was da los ist, war er für mich eher langweilig und nicht mehr packend.
Die Medien- und Sensationsgierkritik war schon ok, gab mir aber Freitagnachts nicht viel.


So und nun zerreißt mich


P.S.: André du bist ein Banause , wobei ich das von dir geschriebene zu Dune schon verstehe, und auch etwas „Angst“ vor dem zweiten Durchgang habe. Mich hat sowohl Teil 1 wie auch 2 im Kino weggeblasen.

[Andre Peschke]

P.S.: André du bist ein Banause ,

Gut, das stimmt.

[Dicker]

Nope kam doch in der Kritik nicht gut weg. Hatte auch viel mit dem Trailer zu tun, der was leicht anderes suggerierte. Ich fand ihn nur ganz ok (5/10)
viewtopic.php?p=286043&hilit=Nope#p286043

[Incursio]

P.S.: André du bist ein Banause ,

Gut, das stimmt.

:*

[Incursio]

Nope kam doch in der Kritik nicht gut weg. Hatte auch viel mit dem Trailer zu tun, der was leicht anderes suggerierte. Ich fand ihn nur ganz ok (5/10)
viewtopic.php?p=286043&hilit=Nope#p286043

Bei den Kritikern kam es nach meiner kurzen Recherche schon gut an. Aber vielleicht habe ich die falsche Kritiker bubble.

[GF0P]

Ich fand ihn nicht scheiße, aber ich fand ihn diesmal visuell nicht so geil (auch wenn er objektiv immer noch killer designs hat etc, hatte einfach nichtmehr diese "Wow"-Wirkung, die der erste noch fast durchgehend hatte.

Wo bzw. wie hast du den Film gesehen? Da er just im VoD zu haben ist, vermute ich nicht im Kino?
Im IMAX Format gedrehte Filme, sollte man sich vorzugsweise auch in einem entsprechenden Kino anschauen.
Wenn kein IMAX in der Nähe ist, dann zumindest auf der größten verfügbaren Leinwand!

[bluttrinker13]

Nope kam doch in der Kritik nicht gut weg. Hatte auch viel mit dem Trailer zu tun, der was leicht anderes suggerierte. Ich fand ihn nur ganz ok (5/10)
viewtopic.php?p=286043&hilit=Nope#p286043

Ich sag´s hier immer gern wieder, war mal eine sehr erfrischende Variation vom Monsterfilm / Der Weiße Hai. Das mit dem Affen habe ich nicht völlig verstanden, aber das Rätselraten in der Wüste, und die Anwesenheit des Jägers, während alle noch so denken "Äh? Komisch. Aber auch egal" fand ich famos. Die "Show" in die das Monster eingebaut war, großartig surreal.

[Andre Peschke]

Wo bzw. wie hast du den Film gesehen? Da er just im VoD zu haben ist, vermute ich nicht im Kino?
Im IMAX Format gedrehte Filme, sollte man sich vorzugsweise auch in einem entsprechenden Kino anschauen.
Wenn kein IMAX in der Nähe ist, dann zumindest auf der größten verfügbaren Leinwand!

Jopps, VoD. Mein Fernseher ist schon ziemlich groß, aber fairer Einwand was die audiovisuelle Erfahrung angeht. Ton viel mehr als Bild. Ich habe aber den ersten auch schon nochmal auf dem Fernseher gesehen und fand den 2. im Vergleich immer noch schwächer. Bei mir gibt es kein gut erreichbares IMAX, daher ist das generell raus (zudem müsste es OV spielen, sonst wäre es doppelt raus! )

[Ironic Maiden]

Achtung, jetzt kommt nichts über "Dune", sondern über drei kleinere Filme, die ich in letzter Zeit geschaut habe:

Cobweb ist relativ neu und erzählt die Geschichte des achtjährigen Peter, der nachts Klopfgeräusche und eine Kinderstimme aus der Schlafzimmerwand hört. Der Film beginnt ziemlich spannend und wie ein idealer Halloweenfilm, auch wenn er massiv an einen Klassiker erinnert.

SpoilerShow

"The People Under the Stairs" von Wes Craven

In der zweiten Hälfte biegt er dann aber in eine ganz andere Richtung ab und wird mMn richtig schlecht. Keine Spannung, alles vorhersehbar, lieblos zusammengeklöppelt und hässlich. Außerdem finde ich ihn absolut daneben, was die Implikationen angeht.

SpoilerShow

Das "Mädchen"/Monster in der Wand ist nämlich Peters Schwester, die die Eltern dort eingesperrt haben, weil sie - nach eigener Aussage - von Geburt an böse war. Mm, ja, tja. Ich fände es ja überzeugender, dass sie dadurch, dass sie jahrelang von Psychopathen gefangengehalten wurde, böse geworden ist. Das würde auch nicht die Eltern, die ein Kind von Geburt an weggesperrt haben, weil sie angeblich schon bei dem Baby sehen konnten wie eindeutig böse es war, im Nachhinein entschuldigen.

Der Film soll Anfang Mai wohl auch in Deutschland unter dem Titel "Knock Knock Knock" erscheinen, aber ich denke, dass man sich den getrost sparen kann.

VHS 94 ist wie alle "VHS-Filme" eine Found Footage-Anthologie mit einer groben Rahmenhandlung. Wie üblich sind die enthaltenen Kurzfilme ziemlich unterschiedlich, aber alle sehr gory. Mir hat vor allem "The Empty Wake" von Simon Barrett ("You're Next" und "The Guest") gut gefallen, bei dem eine Mitarbeiterin eines Bestattungsunternehmens nachts allein (?)Totenwache hält und auch das Segment "Terror", bei dem eine Milliz aus - sehr dummen - weißen Rassisten einen Anschlag mit Hilfe einer übernatürlichen "Komponente" plant, hat mir auf einer Schadenfreude-Ebene viel Spaß gemacht. Der Rest ist ok.

Brides of Dracula / Dracula und seine Bräute ist ein Hammer-Horrorfilm von 1960, ohne Christopher Lee aber mit Peter Cushing. Es ist halt Hammer. Alles ist künstlich, aber mit viel Liebe und Professionalität dekoriert, es gibt Drama, Frauen in Gefahr und aus heutiger Sicht sehr absurd-gewöhnungsbedürftige Szenen. Ich mochte ihn sehr. Peter Cushing ist momentan ein Darsteller, dem ich auch beim Telefonbuch vorlesen zuschauen würde und ich liebe seine Van Helsing-Darstellung. Der Vampir, anders als im Titel versprochen, ist diesmal nicht Graf Dracula sondern Baron Meinster, und sieht aus als wäre er der Vorsitzende der Jungen Liberalen, Sektion Transilvanien, und es gibt großartige Dialogzeilen wie "My name is baroness Meinster and my castle is above the village", aber ich halte ihn für den besten und unterhaltsamsten von allen Hammer-Filmen, die ich bis jetzt gesehen habe.

[Felidae]

True Lies (1994) von James Cameron (Bluray)

Nach 15 Jahren oder so mal wieder gesehen. Er sieht nach wie vor fantastisch aus. Die Action ist nach wie vor großartig. Jamie Lee Curtis macht einen fantastischen Job - die Frau ist einfach eine wunderbare Komödiantin.

Aber meine Güte, sind die Dialoge zum Teil schlecht gealtert. Vor allem in der ersten Hälfte echt viel frauenfeindliche Scheiße. Von der sich der Film auch nicht distanziert. Dazu immer wieder plumpe Doppeldeutigkeiten. Das war schon bisschen "Fremdscham - Der Film". Ab ziemlich genau der Hälfte wird es dann besser - ab da wird nämlich Curtis' Rolle sehr viel größer und der männliche Sidekick der ersten 60 Minuten verschwindet in der Bedeutungslosigkeit. Wo der Kerl auch hingehört.

Ach ja, Schwarzenegger spielt die Hauptfigur. Immerhin einer jener Filme, in denen er etwas Selbstironie zeigt.

[Gonas]

Was ich dennoch nicht ganz verstehe wäre die Feinkörnigkeit in der du hier Sinn einforderst. Weil ich würde meinen, der Plot als solches ist recht banal und straightforward. Disgraced und verratener Adliger entkommt seinen Häschern, baut neue Ressourcen auf indem er die einheimische Bevölkerung radikalisiert, kommt machtvoll zurück, rächt sich, nimmt Thron und Prinzessin. Dafür sind ja Details wie das Würmer mit offenen Schuppen nicht in den Sand eintauchen gar nicht essentiell. Für dich hier aber schon. Warum, wenn diese Details doch im Werk vorhanden sind und jederzeit nachschlagbar?

Wiederum frage ich mich da, warum sitzt du bei diesem SciFi-Bombast, der der 2te Teil ja großenteils ist (to be sure, finde ich nicht nur gut, siehe oben), mit so "spitzem Stift" da, amüsierst dich bei Avengers Filmen oder Transformers aber (so meine Erinnerung) köstlich?

Ich finde es nicht feinkörnig, wenn in dem Film Dinge passieren, die bei mir sehr offensichtlich als willkürlich ankommen. IMO ist die Kunst ja, dass die Suspension of Disbelief aufrechterhalten wird. Ich akzeptiere ja zB ohne Probleme, dass es Riesenwürmer gibt. Aber im ersten Teil sind die Würmer eine mega Gefahr und der zweite Teil sagt mir dann: "Haha, so, jetzt sind Würmer eigentlich riesige Busse! Es ist nichtmal was besonderes, dass man die Reiten kann, das kann bei den Fremen jede Sau!". Das finde ich als Zuschauer irritierend. Und das allein wäre ja kein Thema, aber mir geht's ja nicht um das eine Beispiel, sondern die Summe. Wenn zB der Fötus anfängt zu sprechen... völlig lächerlich. Vielleicht wirkt das anders, wenn das in mehr Lore eingebettet ist und man darauf auch irgendwie vorbereitet wird. Aber ich musst da lachen, das war eine der idiotischsten Szenen, die ich je in einem so ernsten Film gesehen habe. Oder wenn IIRC Beast Rabban sagt: "OMG, du hast einfach den ganzen Berg mit Artillerie zu klump geschossen, wie brillant!" und ich als Zuschauer nur denke: "Erstens ist Artillerie doch indirektes Feuer und das waren fliegende Dingsis die direkt aus gefühlten 20m auf den Berg geschossen haben. Zweitens: Was ist daran brillant? Drittens: Meine eigentliche Frage ist, wenn ihr diese Dinger habt, warum habt ihr die nicht gleich benutzt? Und viertens: Wo passiert das? Paul sieht das erst in großer Ferne, dann sieht man Laute rumlaufen, dann ist Paul plötzlich da... völlig orientierungslos und auch konsequenzlos. Laut Harkonnen stürzt da geschmolzener Fels auf die Fremen, aber 20 Sekunden später hat Benicio del Torro gefühl ne verspannte Schulter deswegen und das war's. Man bekommt als Zuschauer generell null Eindruck, für die Distanzen: Mutter ist bei den Stämmen im Süden, Zack ist der Paul auch da unten. Das ist dann IMO einfach auch schlechtes Handwerk, da fehlt eine kleine Reise-Szenen-Collage, damit ich ein Gefühkl für das Überwinden von Distanzen bekomme etc. Die Auflistung wäre auch noch viel länger, wenn ich den Film nicht nur einmal gesehen hätte und das alles aus dem Kopf abrufen müsste. Das die Erklärung irgendwo nachschlagbar ist, finde ich ein totales Nullargument. Akzeptierst du das ernsthaft so: Ein Film ist in sich bescheuert, aber wenn dir danach jemand 300 Seiten in die Hand drückt, die dem ganzen Sinn verleihen, dann ist das ok? Vielleicht sind unsere Realitäten da wirklich so weit auseinander, aber das wäre mir noch nie begegnet - außer bei Fans, die diese 300 Seiten halt schon gelesen haben. In der Hinsicht dann wirklich nur ein "agree to disagree". Das ist mir so fremd, dass ich immer noch glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei, weil mir das völlig irrational erscheint nicht zumindest anzuerkennen, dass das als Meinung ein totaler outlier ist. Weil, wie gesagt: The Snowman wurde rauf und runter verdroschen für einen (sicherlich erheblich schwerwiegenderen) Fall das gleichen Problems. Und man kann da auch alles nachlesen. Es ist IMO mindestens eindeutig, dass fast niemand außer evtl dir das so anerkennt (wie gesagt, ich denke, du meinst es vllt einfach nicht so weitreichend wie es klingt und ich glaube unsere eigentliche Differenz besteht darin, dass ich die Inkohärenz erstens viel stärker bemerke mangels Vorwissen und zweitens vielleicht auch ganz anders gewichte).

Tatsächlich ist mir das beim Film überhaupt nicht so gegangen. Ich hätte das Gefühl etwas beim ersten Teil, da hat meine Frau mit dann viele Hintergründe aus dem Buch erläutert und beim zweiten Mal schauen fand ich ihm dann noch deutlich besser.
Bei zweiten Teil hatte ich das aber nicht. Viel muss man einfach sehen und interpretieren. Viel wird einfach durch Bilder erklärt wenn man aufpasst, manches erschließt sich hinterher und durch Interpretation und manches ist halt einfach so im Universum.
Und ja, dann gibt es noch wirklich schlechte Szenen, z.B. das mit der 'Artillerie'. Die Szene ist wohl einer Veränderung der Zeitstränge im Vergleich zum Buch zum Opfer gefallen durch die sie keinen Sinn macht, aber dann sollte sie so halt nicht im Film vorkommen. Ich fand das waren aber weniger Momente die den Film für mich nicht heruntergezogen haben. Ich war in diesem Teil aber auch besser auf dieses 'ich zeige dir etwas und du ziehst dann daraus deine Schlüsse' besser vorbereitet als beim ersten Teil.

Übrigens meinten zu mir einige die das Buch gelesen haben darin wäre zwar mehr (was passiert), warum es passiert und die Lore würde aber auch nicht bedeutend mehr erklärt als im Film.

[Heretic]

Horror Express

Wenn Christopher Lee und Peter Cushing zusammen mit einer omniösen Holzkiste in der Transsibirischen (Modell)Eisenbahn durch die Pampa rumpeln, dann ist etwas im Busch. Oder eher in besagter Kiste, die natürlich nicht lange verschlossen bleibt und alsbald ihren übel gelaunten Inhalt auf die Mitreisenden loslässt. Wer jetzt einen Vampir vermutet, liegt falsch, denn wir haben es diesmal tatsächlich mit einem halb aufgetauten, mumifizierten Affenmenschen mit rot leuchtendem Auge zu tun, der seinen Opfern durch intensives Anstarren die Glubscher weiß werden lässt und die Windungen aus dem Hirn zieht. Im wahrsten Sinne des Wortes und mit Todesfolge. Noch Fragen?

Die spanisch-britische Koproduktion von Regisseur Eugenio Martin aus dem Jahr 1972 ist Horrortrash allererste Kajüte. Wenn der Ötzi-Affe (von dem man über weite Strecken nur einen angegammelten Arm zu Gesicht bekommt) durch die Zugabteile schleicht und die aus überwiegend skurrilen Charakteren bestehenden Zugreisenden dezimiert, bleibt kein Auge trocken. Und Augen spielen hier eine ganz besondere Rolle. Schön auch, wenn Lee und Cushing mit todernsten Mienen den ein oder anderen trockenen Oneliner raushauen. Ein weiteres Highlight ist der hemmungslos overactende Alberto de Mendoza als durchgeknallter Mönch im Rasputin-Gedenk-Outfit. Später schaut auch noch Telly Savalas vorbei, der einen Kosakenhauptmann mit Aggressionsproblem zum Besten gibt. Die abwechslungsreiche Story ist herrlich bescheuert und könnte 1:1 aus einem "Gespenster-Geschichten"-Comic stammen. Die Tricks wirken eher kostengünstig, aber wenn Christopher Lee mit einer Nadel in Großaufnahme in einem Auge herumpiekst, ist das schon auch ein bisschen eklig. Echter Grusel kommt heutzutage natürlich nicht mehr auf, aber der Spaßfaktor dieses Monstertrashs in gediegenem "Mord im Orientexpress"-Ambiente ist gewaltig.

[Mibster81]

True Lies (1994) von James Cameron (Bluray)
Nach 15 Jahren oder so mal wieder gesehen. Er sieht nach wie vor fantastisch aus. Die Action ist nach wie vor großartig. Jamie Lee Curtis macht einen fantastischen Job - die Frau ist einfach eine wunderbare Komödiantin.
Aber meine Güte, sind die Dialoge zum Teil schlecht gealtert. Vor allem in der ersten Hälfte echt viel frauenfeindliche Scheiße. Von der sich der Film auch nicht distanziert.

Als jemand, der den Film eigentlich in guter Erinnerung, aber ihn wohl etwa zum letzten Mal vor 20 Jahren gesehen hat: was war da genau frauenfeindlich?