Filmpodcast: Barbie

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chris_pii
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Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird, wenn es um die Frage geht ob Barbie ein Werbefilm ist oder nicht und die Frage aufgemacht wird was jetzt ein Werbefilm eigentlich ist. Ich fand das schon sehr albern, vorallem dann "Herr der Ringe" (????) da rein zu werfen, weil es da "auch" Merch zu kaufen gibt?! Auch Filme die eine Comicvorlage haben da mit rein zu verwursten, hat mich zum Stirnrunzeln gebracht.
Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied ob es Merch ZU einem Film gibt oder ein Film um ein Produkt herum produziert wird. Transformers ist da der einzige valide Punkt. Vorallem deswegen, weil die Serie aus den 80ern nur dazu erfunden wurde um die Produkte besser zu verkaufen. Das hat man sogar zugegeben. Mattel Films, also die Mattel eigene Produktionsstätte, hat Barbie den Film Koproduziert. Die machen allerhand Werbefilme, z.B. für Hot Wheels.
Sowas kann man doch nicht mit Herr der Ringe oder irgendwelchen Filmen vergleichen die einfach nur einen Comic als Vorlage haben. Es geht hierbei um die Intention des Films. Keiner hat bei Herr der Ringe im Vorhinein gesagt "ja, lass mal Herr der Ringe machen, damit wir Gandalfs Pfeife verkaufen können". Bei Barbie ist das aber schon der Fall. Der Film ist von vorn bis hinten durchkalkuliert.

Die Frage die man stellen kann ist, ob es den Film besser oder schlechter macht. Ich sage, es macht ihn nicht schlechter, aber auch nicht besser. Es gibt Szenen wo man merkt, dass sie da sind um auf zukünftige Produkte hinzudeuten, aber da hab ich in anderen Filmen schon weit schlechteres Product Placement gesehen (Madamme Web *Hust*).

Alles in allem fand ich diese Argumentation gerade aber sehr sehr schwach.
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Andre Peschke
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Andre Peschke »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird,
Muss gestehen, ich habe da keine Relativierung angestrebt. Ich habe im Podcast ja sogar mehrfach bestimmte schlechte Szenen darauf geschoben, dass hier Produktpropaganda den Inhalt überschreibt. Weird. War jedenfalls ungewollt.

Ging IIRC eher darum, ob man den Film deswegen direkt abhaken sollte. Wir sind uns da mit deiner Haltung glaube ich einig.
Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Keiner hat bei Herr der Ringe im Vorhinein gesagt "ja, lass mal Herr der Ringe machen, damit wir Gandalfs Pfeife verkaufen können".
Warum nicht? Vielleicht haben Marketing-Experten gesehen, wie abartig viel Kohle mit Star-Wars-Merch gemacht wird/wurde und regten an, dass man den Erfolg mit Lord of the Rings reproduzieren könnte? Und die Überlegung spielte eine Rolle bei der Budgetierung der Jackson-Verfilmungen? "Keiner" ist jedenfalls so pauschal eine gewagte Aussage.

Wer ist überhaupt konkret gemeint? Ich vermute, Jackson hatte nicht selbst im Sinn, Kohle mit Merch zu machen, das war ihm wohl wayne. Jackson hatte anders als Lucas bei Star Wars vmtl. keinen genialen Merch-Deal. Ich glaube auch nicht, dass Gerwig Merch im Sinn hatte, als sie bei Barbie die Regierolle übernommen hat.
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Felidae
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Felidae »

Schön, dass Ihr die "2001"-Reminiszenz so feiert. Ich war ursprünglich "Team Janna" - was soll ich in nem Barbie-Film? Und dann hab ich den Trailer gesehen, der eben diese Szene war - und ich wusste, "okay, ich muss ins Kino".

Das einzig dumme dran war, dass ich damit einen der geilsten Gags dann halt schon kannte. Aber gut, ohne den Trailer hätt ich den Film vermutlich gar nicht geguckt.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 20:08 Warum nicht? Vielleicht haben Marketing-Experten gesehen, wie abartig viel Kohle mit Star-Wars-Merch gemacht wird/wurde und regten an, dass man den Erfolg mit Lord of the Rings reproduzieren könnte? Und die Überlegung spielte eine Rolle bei der Budgetierung der Jackson-Verfilmungen? "Keiner" ist jedenfalls so pauschal eine gewagte Aussage.
???
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 20:08 Wer ist überhaupt konkret gemeint? Ich vermute, Jackson hatte nicht selbst im Sinn, Kohle mit Merch zu machen, das war ihm wohl wayne. Jackson hatte anders als Lucas bei Star Wars vmtl. keinen genialen Merch-Deal. Ich glaube auch nicht, dass Gerwig Merch im Sinn hatte, als sie bei Barbie die Regierolle übernommen hat.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?!
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:11
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 20:08 Warum nicht? Vielleicht haben Marketing-Experten gesehen, wie abartig viel Kohle mit Star-Wars-Merch gemacht wird/wurde und regten an, dass man den Erfolg mit Lord of the Rings reproduzieren könnte? Und die Überlegung spielte eine Rolle bei der Budgetierung der Jackson-Verfilmungen? "Keiner" ist jedenfalls so pauschal eine gewagte Aussage.
???
Hmmmmm, was ist denn unklar?

Falls es nicht bewusst ist, es gab auch Actionfiguren, sprich Merch, auf Basis der Jackson-Verfilmung: https://www.youtube.com/watch?v=BhEuTH-F3HI
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 20:08 Wer ist überhaupt konkret gemeint? Ich vermute, Jackson hatte nicht selbst im Sinn, Kohle mit Merch zu machen, das war ihm wohl wayne. Jackson hatte anders als Lucas bei Star Wars vmtl. keinen genialen Merch-Deal. Ich glaube auch nicht, dass Gerwig Merch im Sinn hatte, als sie bei Barbie die Regierolle übernommen hat.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?!
Ich finde es fraglich, so pauschal über die Intention bei Filmen zu spekulieren bzw. sie zu labeln. Verschiedene Leute haben verschiedene Intentionen bei solchen Filmen. Man müsste da erst einmal differenzieren m.E.

Also, wenn du nur meinst, Merch-Überlegungen wären nicht bestimmend bei Jacksons LOTR-Filmen gewesen: Maybe, aber ich würde nicht ausschließen, dass manch einer den Plan hatte, zumindest fett Kohle mit LOTR-Merch zu machen und daher auch neu und erstmals richtig teuer zu verfilmen (was dann vielleicht aber nicht funktioniert hat, müsste man mal die Zahlen suchen, wenn es welche gibt).

Ich hoffe, ich konnte etwas Klarheit bringen. Wenn weiterhin Unklarheiten bestehen, helfe ich gerne weiter. :)

EDIT: Falls das nicht bekannt ist, hier noch Kontext zu Lucas Merch-Deal bei Star Wars: https://www.rollingstone.de/star-wars-g ... g-2662801/ "Der Regisseur bot an, auf einen großen Teil seines Lohns zu verzichten und verlangte stattdessen eine satte Beteiligung an den Gewinnen eines möglichen Merchandising. 20th Century Fox schlug ein, weil es glaubte, dass eh kaum jemand Sternenkrieger-Actionfiguren haben mag. Ein historischer Irrtum!"
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:23 Hmmmmm, was ist denn unklar?

Falls es nicht bewusst ist, es gab auch Actionfiguren, sprich Merch, auf Basis der Jackson-Verfilmung: https://www.youtube.com/watch?v=BhEuTH-F3HI
Ich verstehe immer noch nicht. Willst du damit sagen, dass die Figuren schon vor dem Film existiert haben und die eigentliche Vorlage sein soll und nicht die Bücher, hä?!
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 20:08
Also, wenn du nur meinst
Ich habe doch geschrieben was ich meine, was ist daran denn unklar gewesen?
chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied ob es Merch ZU einem Film gibt oder ein Film um ein Produkt herum produziert wird.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:45
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:23 Hmmmmm, was ist denn unklar?

Falls es nicht bewusst ist, es gab auch Actionfiguren, sprich Merch, auf Basis der Jackson-Verfilmung: https://www.youtube.com/watch?v=BhEuTH-F3HI
Ich verstehe immer noch nicht. Willst du damit sagen, dass die Figuren schon vor dem Film existiert haben und die eigentliche Vorlage sein sollen und nicht die Bücher, hä?!
Die Figuren in dem Werbeclip, den ich verlinkt habe, wurden als Tie-in für die Jackson-Verfilmungen erstellt und vermarktet. Und deine Aussage war: "Keiner hat bei Herr der Ringe im Vorhinein gesagt "ja, lass mal Herr der Ringe machen, damit wir Gandalfs Pfeife verkaufen können"." Und das halte ich für, gelinde gesagt, mindestes gewagt.

Wo ist denn der substantielle Unterschied zu Barbie? Man hat eine Marke und will mit Merch Geld verdienen und bringt daher teuer Filme raus. Das ist bei LOTR teilweise eine Motivation gewesen. Das ist bei jeder Star-Wars-Verfilmung eine Motivation. Das ist bei Marvel und DC (Batman) auch eine Motivation (aber nicht so wichtig wie bei LOTR/Star Wars).

Sonst lass einfach agree zu disagree.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:50 Wo ist denn der substantielle Unterschied zu Barbie? Man hat eine Marke und will mit Merch Geld verdienen und bringt daher teuer Filme raus. Das ist bei LOTR teilweise eine Motivation gewesen. Das ist bei jeder Star-Wars-Verfilmung eine Motivation. Das ist bei Marvel und DC (Batman) auch eine Motivation (aber nicht so wichtig wie bei LOTR/Star Wars).

Sonst lass einfach agree zu disagree.
Du kannst alles irgendwie so abstrakt machen, dass man irgendwie das gewünschte "substantielle" herausbekommt. Was das aber bringt, keine Ahnung. Das macht ja die Tatsache nicht weg, dass Barbie rein zur Promotion für Barbies rausgebracht wurde.
Was genau hat denn Herr der Ringe promotet? Also welches konkrete Produkt siehst du in Herr der Ringe wo drauf gezeigt wird mit "schau, das kannst du kaufen". Wo genau ist das Product Placement?
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:56Das macht ja die Tatsache nicht weg, dass Barbie rein zur Promotion für Barbies rausgebracht wurde.
Der Barbie-Film wurde doch offensichtlich auch mit der Teil-Motivation erstellt, Geld am Box Office zu verdienen. Der Box Office war nicht die primäre Motivation. Geld mit Merch zu verdienen war wohl die primäre Motivation. Box Office vielleicht die sekundäre oder tertiäre Motivation (relevant ist auch dieses schräge größere Matell-Universe).
chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:56Was genau hat denn Herr der Ringe promotet? Also welches konkrete Produkt siehst du in Herr der Ringe wo drauf gezeigt wird mit "schau, das kannst du kaufen". Also, wo genau ist das Product Placement?
Der Film an sich ist doch auch ein großes Product Placement. Darum geht's halt bei solchen Mega-Franchises. Die Prioritäten mögen bei LOTR andere gewesen sein als bei Barbie.
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Andre Peschke
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:04 Der Film an sich ist doch auch ein großes Product Placement. Darum geht's halt bei solchen Mega-Franchises. Die Prioritäten mögen bei LOTR andere gewesen sein als bei Barbie.
Ich meine mich zu erinnern, dass der neue Mattell-Chef gesagt hat, er will mehr auch Geld über Franchises verdienen. Sprich: Mehr Barbies zu verkaufen war nicht notwendigerweise die (einzige) Top-Motivation, sondern sich als Player in diesem Entertainment-Feld zu etablieren. Dabei hat er Marvel als Vorbild genannt. Also, die Bezüge sind schon da.
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Heretic
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Heretic »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 21:56 [...] dass Barbie rein zur Promotion für Barbies rausgebracht wurde.
Hätte man dann nicht auf Nummer Sicher gehen und einen weiteren reinen Kinderfilm rausbringen müssen? Dass eine Greta Gerwig einen solchen nicht macht, dürfte doch auch der Chefriege bei Mattel im Vorfeld klar gewesen sein.
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Ironic Maiden
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Ironic Maiden »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird, wenn es um die Frage geht ob Barbie ein Werbefilm ist oder nicht und die Frage aufgemacht wird was jetzt ein Werbefilm eigentlich ist. Ich fand das schon sehr albern, vorallem dann "Herr der Ringe" (????) da rein zu werfen, weil es da "auch" Merch zu kaufen gibt?! Auch Filme die eine Comicvorlage haben da mit rein zu verwursten, hat mich zum Stirnrunzeln gebracht.
Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied ob es Merch ZU einem Film gibt oder ein Film um ein Produkt herum produziert wird.
Vielleicht wäre es hier gut, etwas mehr auf den Kontext unserer Aussagen zu achten. Wir sprechen über "Barbie" als Film im Kontext einer kapitalistischen Verwertungslogik. Und natürlich sind da der Ausgangspunkt von "Lord of the Rings" und "Barbie" erstmal unterschiedlich, weil Barbie als Spielzeug geboren wurde und "Lord of the Rings" als Roman ein Kunstwerk ist. Wenn man dann aber den nächsten Schritt vollzieht und sich anschaut, was die Filme letztendlich machen, so wird es in beiden Fällen darum gehen, ein Produkt zu vermarkten. Einfach weil man keine Filme mit derartigen Budgets machen kann, wenn man sie, und alles was drumherum dazu gehört, nicht bis ins letzte ausschlachtet. (Ich meine, "New Line Cinema" hat sein Geld, das dann für die "Herr der Ringe"-Filme verfügbar war, zu Teilen mit dem "Nightmare on Elm Street"-Franchise erwirtschaftet, die wissen sehr genau, wie man ein Franchise nutzt.) Und in dieser Logik unterscheiden sich "Barbie" und die "Herr der Ringe"-Filme dann nicht mehr groß in der Verwertung.

Zudem ging es uns, wenn ich mich richtig erinnere, in dem Gespräch am Anfang des Podcasts auch weniger um die Bewertung der Filme an sich, sondern darum, wie z.B. auf das Verhalten des Publikums bzw. der Fans geschaut wird. Und da sehe ich eben tatsächlich keinen Grund, warum ein "LotR"-Fan, der sich ebenso mit Merch eingedeckt hat, auf "Barbie"-Fans herunterschauen sollte, so als hypothetisches Konfliktszenario.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du den Podcast noch zu Ende hörst, vielleicht sprechen wir ja noch Punkte an, die dir eher entgegenkommen.
Ansonsten würde ich mir als Rückmeldung vielleicht etwas weniger Aufregung wünschen.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
chris_pii
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Heretic hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:11 Hätte man dann nicht auf Nummer Sicher gehen und einen weiteren reinen Kinderfilm rausbringen müssen? Dass eine Greta Gerwig einen solchen nicht macht, dürfte doch auch der Chefriege bei Mattel im Vorfeld klar gewesen sein.
Naja, nein, weil der Film ja an die Muttis und Papis gerichtet ist um zu zeigen, "seht her, Barbie ist jetzt wieder Fein, wir haben jetzt Feministin drauf geschrieben. Jetzt könnt ihr euren Töchtern wieder Barbies kaufen". Aber ja, die sichere Nummer ist ein Kinderfilm.
Ironic Maiden hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:12 Vielleicht wäre es hier gut, etwas mehr auf den Kontext unserer Aussagen zu achten. Wir sprechen über "Barbie" als Film im Kontext einer kapitalistischen Verwertungslogik.
Der Kontext macht keinen Sinn, weil unter dem Gesichtspunkt jeder Film gleich ist. Alle wollen danach weiterverwerten. Das ist in etwa so als würdest du sagen, "der will ja nur Geld verdienen" - Ja, wollen sie und zwar mit jedem Film der rauskommt. Merchandise gibt es zu jedem Film. Das macht aber nicht jeden Film gleich zum Werbefilm.
Es geht genau um die Aussage "Werbefilm" und da habe ich vorhin schon gefragt: Was bewirbt denn Herr der Ringe? Das Buch? Die Pfeife von Gandalf? Wo ist die Produktplatzierung woran du es als Werbefilm fest machen kannst?
Es gibt übrigens soviele Filme denen man den gleichen Stempel aufdrücken könnte. Die James Bon filme zum Beispiel. Das sind 90 Minuten Dauerwerbesendungen. Es gibt so viele Beispiele und dann wählt man genau Herr der Ringe aus? Einen Fantasy Film, wo man es schon sehr geschickt anstellen muss um da irgendwelche Produkte bewerben zu können?
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:04 Der Film an sich ist doch auch ein großes Product Placement. Darum geht's halt bei solchen Mega-Franchises. Die Prioritäten mögen bei LOTR andere gewesen sein als bei Barbie.
Ich verstehe jetzt worauf du hinaus willst, aber nochmal: Mit dem Level an Abstraktion ist jeder Film, jedes Buch und jedes Spiel ein "Productplacement" für sich selbst. Die Argumentation macht so keinen Sinn. Ist Mass Effect dann ein Productplacement für Mass Effect? Ist Matrix dann ein Productplacement für Matrix? Das entwertet ja den Sinn des Wortes.
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Felidae
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Felidae »

Zum Ende - dass Barbie sich für die echte Welt entscheidet, habe ich für mich so interpretiert, dass sie eben grundsätzlich die Wahl haben will, nicht mehr auch zukünftig dem gehorchen, was eine Spielzeugfirma für sie vorsieht.

In dem Kontext auch: Ihr sagt ja, Barbie kann in Barbiewelt alles machen. Aber das trifft ja nur auf die Gesamtheit "Barbie" zu - nicht auf die einzelne. Deren Aufgaben sind ja klar vorherbestimmt von Mattel. Und grade Stereotyp-Barbie kann eigentlich gar nichts, außer jeden Tag Party machen. Aber Präsidentin sein, Recht sprechen, Flugzeuge fliegen - das tun ja die anderen entsprechenden Barbies.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:40 Ich verstehe jetzt worauf du hinaus willst, aber nochmal: Mit dem Level an Abstraktion ist jeder Film, jedes Buch und jedes Spiel ein "Productplacement" für sich selbst. Die Argumentation macht so keinen Sinn. Ist Mass Effect dann ein Productplacement für Mass Effect? Ist Matrix dann ein Productplacement für Matrix? Das entwertet ja den Sinn des Wortes.
Speziell zum fett markierten Teil: Nein, würde ich nicht sagen. Siehe etwa Nolans Nicht-Batman-Filme: u.a. Inception, Interstellar, Tenet. Nun gibt's vmtl. dazu auch irgendwelches Merch und sei es nur T-Shirts, aber das ist in dem Fall echt vernachlässigbar. Die Filme sind im Sinne, wie ich es meine, kein Product Placement an sich. Die sind, wenn man so will, aber Product Placement für die "Marke" Nolan.

Product Placement an sich ist etwa jeder Marvel-, DC-Film, jede LOTR-Auflage. Auch bei Dune (semi-wichtig tie-in-games wie dieses Dune: Spice Wars), Pokemon (Games, Merch), Harry Potter (dito), allg. Disney, der Warcraft-Film, Jurassic Park, Yu-Gi-Oh etc. pp (hier noch mehr findbar: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_h ... franchises). Und ja, gilt begrenzt auch für Matrix und Mass Effect, weil das eben große Franchises sind. (Novelizations sind auch semi-wichtig, am Rande)

Nicht jeder Film wird ja mit der Intention produziert, ein Franchise zu sein oder auch nur den Regisseur famous zu machen. Wobei man den Eindruck bzgl. ersterem gewinnen kann angesichts der Hollywood-Produktionen der letzten Jahre, des letzten Jahrzehnts (etwas polemisch gesprochen).

EDIT:
Felidae hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:06 In dem Kontext auch: Ihr sagt ja, Barbie kann in Barbiewelt alles machen. Aber das trifft ja nur auf die Gesamtheit "Barbie" zu - nicht auf die einzelne. Deren Aufgaben sind ja klar vorherbestimmt von Mattel. Und grade Stereotyp-Barbie kann eigentlich gar nichts, außer jeden Tag Party machen. Aber Präsidentin sein, Recht sprechen, Flugzeuge fliegen - das tun ja die anderen entsprechenden Barbies.
Das IIRC übrigens im Wesentlichen auch die (Sozial-)Kritik von Wolfgang M. Schmitt ("Die Filmanalyse") am Barbie-Film. Dass er doch wieder recht rigide Rollenbilder darstelle. Weil halt die einen Barbies das sind, und die anderen das. Wobei Schmitt da mal wieder ziemlich polemisiert aus seiner Klassenkampf-Brille: https://www.youtube.com/watch?v=qzk7w0XhF4I
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Felidae
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Felidae »

Ich finde es etwas kurzsichtig, bei Barbie zu unterstellen, er sei NUR gemacht worden, um mehr Barbiepuppen zu verkaufen. Mattel ist nur eine Produktionsfirma von vieren. Produziert wurde der Film unter anderem von Margot Robbie selbst und von David Heyman (der unter anderem "Harry Potter" und "Paddington" produziert hat, aber auch zum Beispiel "Marriage Story", der wiederum von Baumbach geschrieben und gedreht wurde - einem der beiden Autoren von Barbie). Geschrieben wurde "Barbie" schlussendlich von dem schon genannten Baumbach und Greta Gerwig (auch Regie) - beide stehen schon länger für feministisches (Independent-)Kino.

Also ja, dass Mattel das "okay" gegeben hat, dürfte unter die Rubrik "Werbemaßnahme" fallen. Das trifft aber auf die Kreativen, die den Film tatsächlich erarbeitet haben, höchstwahrscheinlich nicht zu.
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:13
Das IIRC übrigens im Wesentlichen auch die (Sozial-)Kritik von Wolfgang M. Schmitt ("Die Filmanalyse") am Barbie-Film. Dass er doch wieder recht rigide Rollenbilder darstelle. Weil halt die einen Barbies das sind, und die anderen das. Wobei Schmitt da mal wieder ziemlich polemisiert aus seiner Klassenkampf-Brille: https://www.youtube.com/watch?v=qzk7w0XhF4I
Ich höre Schmitt praktisch jede Woche mit großem Interesse - aber durchaus auch öfter mal mit energischem Kopfschütteln. :)
Edit: Speziell in dem Fall: Es ist halt die Vorlage. Die Barbies SIND nunmal eindimensionale Rollenklischees. Das dem Film vorzuwerfen ist so, als würde man dem eh schon hier erwähnten LotR vorwerfen, dass Hobbits drin vorkommen. Kann man natürlich machen - aber ist nur so semisinnvoll. Ich finde das Resümmee im Podcast eigentlich sehr zutreffend: Im Rahmen dessen, was ein Sommerblockbuster nunmal sein kann (und vielleicht ja auch sein will?), reizt "Barbie" vermutlich so alles an Feminismus und feministischer Kritik aus, was eben geht. Wer allen Ernstes einen feministischen Spike Lee erwartet hat, wird dann natürlich enttäuscht. Aber ist halt irgendwo auch selbst schuld. Aber für die Leute gabs n halbes Jahr später ja dann den (ebenfalls fantastischen) "Poor things". Wie Janna gesagt hat: Aber manchmal will man halt auch "Some like it hot".
Zuletzt geändert von Felidae am 29. Apr 2024, 23:54, insgesamt 4-mal geändert.
ZiggyStardust
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von ZiggyStardust »

chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird, wenn es um die Frage geht ob Barbie ein Werbefilm ist oder nicht und die Frage aufgemacht wird was jetzt ein Werbefilm eigentlich ist. Ich fand das schon sehr albern, vorallem dann "Herr der Ringe" (????) da rein zu werfen, weil es da "auch" Merch zu kaufen gibt?!
Erinnert mich an die Vergleiche zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen. Ersterer Verein wurde nur gegründet um die Marke zu pushen, während Bayer Leverkusen ursprünglich eine Werksmannschaft war. Der Barbie-Film soll in erster Linie den Verkauf von Barbies ankurbeln und die Marke "Barbie" stärken, während bei Herr der Ringe der kommerzielle Erfolg des Films im Vordergrund stand. Ich glaube es gibt viele Kinderfilme, die sich besser als Vergleich geeignet hätten. Zum Beispiel PAW Control. Bei Kinderfilmen gibt es noch zusätzlich ein paar Witze für Erwachsene, während Barbie oberflächlich mit dem traditionellen Feminismus abrechnet und ein Plädoyer für die Wokeness abliefert.
Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:39 Ich höre Schmitt praktisch jede Woche mit großem Interesse - aber durchaus auch öfter mal mit energischem Kopfschütteln. :)
Ich finde seine Kritik schon ziemlich schräg, also wenn ich speziell seine sozialistische Sicht annehme (Schmitt ist Sozialist, hands down, hat im Rücken die Sammelausgabe Marx/Engels[1]). Wer's hören will, im von mir verlinkten Video im Fazit, ab 21:50. -- Also der Barbie-Film propagiert keinen Klassenkampf. Das ist ja durchaus eine interessante Beobachtung. Aber die Barbiewelt ist doch quasi "Kommunismus", oder nicht? Auch die Müllfrau-Barbies leben doch in Villen, so wie die Astronauten-Barbies. Im Grunde ist das ja eine kommunistische, hierarchielose, Utopie. Irgendwer wird auch im Kommunismus vermeintlich "niedere" Tätigkeiten, auch Dienstleistungen, machen müssen, I guess. Die Idee ist doch, dass entsprechende Berufe nicht mehr (massiv) schlechter gestellt werden (müssen). Wobei bei Marx ging's AFAIK auch irgendwie darum, dass dann irgendwann jeder quasi machen kann, was man will, weil das System so durchlässig ist; in der modernen ultrakomplexen Arbeitswelt aber natürlich ziemlich absurd, weil viele Jobs ja viel Training erfordern, damit man sie vernünftig ausführen kann.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Marx-Enge ... -Werke.JPG :ugly:
chris_pii
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:13
Speziell zum fett markierten Teil: Nein, würde ich nicht sagen. Siehe etwa Nolans Nicht-Batman-Filme: u.a. Inception, Interstellar, Tenet. Nun gibt's vmtl. dazu auch irgendwelches Merch und sei es nur T-Shirts, aber das ist in dem Fall echt vernachlässigbar. Die Filme sind im Sinne, wie ich es meine, kein Product Placement an sich. Die sind, wenn man so will, aber Product Placement für die "Marke" Nolan.
Ne sorry, aber das wirkt jetzt einfach nur so als würdest du etwas konstruieren wollen um recht zu haben. Du driftest gerade in irgendwelche seltsamen Theorien und Eigendefinitionen ab. Das geht jetzt Kilometer weit vom Begriff "Productplacement" weg.

Und ich weiß nicht genau warum du das jetzt so herum drehen willst, aber ich habe nie behauptet, dass alles Productplacements sind, sondern du!? Ich weiß nicht wo du gerade mit dem ganzen hinwillst, weil das wird jetzt maximal wirr. Ich habe ja genau damit argumentiert, dass Filme kein Productplacement für sich sind. Was genau widersprichst du da jetzt? Widersprichst du überhaupt?
ZiggyStardust hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:41
Erinnert mich an die Vergleiche zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen. Ersterer Verein wurde nur gegründet um die Marke zu pushen, während Bayer Leverkusen ursprünglich eine Werksmannschaft war. Der Barbie-Film soll in erster Linie den Verkauf von Barbies ankurbeln und die Marke "Barbie" stärken, während bei Herr der Ringe der kommerzielle Erfolg des Films im Vordergrund stand. Ich glaube es gibt viele Kinderfilme, die sich besser als Vergleich geeignet hätten. Zum Beispiel PAW Control. Bei Kinderfilmen gibt es noch zusätzlich ein paar Witze für Erwachsene, während Barbie oberflächlich mit dem traditionellen Feminismus abrechnet und ein Plädoyer für die Wokeness abliefert.
So ähnlich sehe ich das auch. Nur sehe ich eher, dass der Feminismus hier als Werkzeug benutzt wird um eine Zielgruppe anzusprechen, die Barbie davor eher kritisch gesehen hat. Von der Message her, ist das halt typischer Twitter-Aktivismus.
Um fair zu bleiben, ich habe da jetzt auch nicht den super Gesellschaftskritischen Film erwartet. Es bringt mich immer nur ein wenig zum schmunzeln, wenn Menschen mir diesen Film als feministisches Meisterwerk verkaufen wollen.
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