Filmpodcast: Barbie

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Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:04
Rigolax hat geschrieben: 29. Apr 2024, 23:13
Speziell zum fett markierten Teil: Nein, würde ich nicht sagen. Siehe etwa Nolans Nicht-Batman-Filme: u.a. Inception, Interstellar, Tenet. Nun gibt's vmtl. dazu auch irgendwelches Merch und sei es nur T-Shirts, aber das ist in dem Fall echt vernachlässigbar. Die Filme sind im Sinne, wie ich es meine, kein Product Placement an sich. Die sind, wenn man so will, aber Product Placement für die "Marke" Nolan.
Ne sorry, aber das wirkt jetzt einfach nur so als würdest du etwas konstruieren wollen um recht zu haben. Du driftest gerade in irgendwelche seltsamen Theorien und Eigendefinitionen ab. Das geht jetzt Kilometer weit vom Begriff "Productplacement" weg.
1) Manche Filme sind Teil eines Franchises (Barbie, LOTR, Star Wars, Marvel, DC, Dune etc.).
2) Manche Filme sind nicht Teil eines Franchises (der Rest).
3) Filme, die Teil eines Franchises sind, bewerben ihr zugehöriges Franchise durch ihre (Bezug: "die Filme") bloße Existenz: Entsprechende Filme sind Product Placement an sich. Das Product ist das Franchise.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:04Und ich weiß nicht genau warum du das jetzt so herum drehen willst, aber ich habe nie behauptet, dass alles Productplacements sind, sondern du!?
Habe ich doch auch nicht. Mir ging es um "Mega-Franchises": "Der Film [bei LOTR, Barbie etc.] an sich ist doch auch ein großes Product Placement. Darum geht's halt bei solchen Mega-Franchises."

Sonst belassen wir es einfach hierbei, ich bin m.E. klar genug gewesen bzgl. meiner Position.
chris_pii
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:18
1) Manche Filme sind Teil eines Franchises (Barbie, LOTR, Star Wars, Marvel, DC, Dune etc.).
2) Manche Filme sind nicht Teil eines Franchises (der Rest).
3) Filme, die Teil eines Franchises sind, bewerben ihr zugehöriges Franchise durch ihre (Bezug: "die Filme") bloße Existenz: Entsprechende Filme sind Product Placement an sich. Das Product ist das Franchise.
Aber vor LOTR oder Star Wars etc. gab es kein Franchise das man bewerben konnte. Was soll das für ein Productplacement sein? Was wurde da beworben? Nicht böse sein aber du machst hier eigene Definitionen davon auf was ein Productplacement ist, die halt einfach damit nichts zu tun haben. Selbst bei Marvel wird in den Filmen ja nicht Marvel beworben, wo ist hier schon wieder das Productplacement? Du denkst hier um 7 Ecken um irgendwie eine Herleitung zu konstruieren. Das passt halt so nicht, sorry.
Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:30 Aber vor LOTR oder Star Wars etc. gab es kein Franchise das man bewerben konnte.
Vor Jacksons LOTR-Filmen gab es LOTR als Franchise doch schon. Ich dachte, wir reden hier von den Jackson-Verfilmungen?
Ehrlich gesagt weiß ich spontan gar nicht, ob LOTR quasi "obskur" war für den "Mainstream", bevor Jackson es verfilmt es hat. Es gab aber Verfilmungen vorher schon (etwa von Bakshi (sehenswert)) und natürlich auch vorher bekannt die Buchvorlage von Tolkien. Das aber auch egal im Grunde, weil mit den LOTR-Verfilmungen von Jackson offenkundig der Versuch einherging, LOTR als Franchise so richtig zu etablieren.
Und bei Star Wars wurde halt auch versucht, bewusst ein Franchise zu etablieren, direkt mit dem ersten Film beginnend bzw. der Ur-Trilogie. Ab dem Moment gab es halt das Franchise.

Aber nicht jeder Film wird mit der Intention erstellt, ein Franchise zu sein bzw. nicht jeder Film ist Teil eines Franchise.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:30Selbst bei Marvel wird in den Filmen ja nicht Marvel beworben, wo ist hier schon wieder das Productplacement? Du denkst hier um 7 Ecken um irgendwie eine Herleitung zu konstruieren.
Doch, jeder Marvel-Film bewirbt durch seine pure Existenz Marvel als Franchise. ;)

Du störst dich an der Begrifflichkeit "Product Placement" in dem Kontext. Ich benutz den Begriff vielleicht etwas untypisch und "kreativ", aber es ergibt aus meiner Sicht voll Sinn.

Wenn jetzt nicht noch etwas extrem unklar ist, bitte nicht mehr darauf eingehen. Danke.
Carlos
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Carlos »

Schöner epischer Podcast. Ich hatte Barbie auf einem Flug geguckt und müsste daher noch mal nen DeepDive auf dem großen Monitor machen. Aber ein paar Gedanken zum Podcast und auch einigen Sachen im Thread:

Wenn Barbie als klassischer Produktfilm gedacht wäre hätten sie einfach einen Barbie Film gemacht mit der Animationsserie als Setting und halt etwas mehr Witz und Polish ala Lego Movie. So wie der Film sich jetzt darstellt ist er ein unfassbar schlechter Kinderfilm und erst recht ein schlechtes Produktmarketing. Das macht ihn aber nicht zu einem schlechten Film. Aber eben auch nicht zu einem super Filmklassiker sondern eben einfach eine sehr lustige Komödie für Erwachsene die gegen Ende halt etwas zu preachy wird.

Ich Maße mir durchaus an da aus Erfahrung zu sprechen weil ich um ein Haar mit meiner damals 6 jährigen Tochter rein gegangen wäre nachdem sie sehr gerne einige der Netflix Animationsfilme/Serien sowie Hörbücher konsumiert hat und ich diese nicht soooo scheisse fand wie manche vielleicht Barbie als Produkt/IP sehen. Aber das wäre denkbar der ungeeignetste Film gewesen, 90 Prozent der Gags hätten überhaupt nicht gezündet, dafür hätte ich nach der Preachiness aber wohl einige Fragen beantworten müssen zum Zustand unserer Welt😂


Ich fand es super treffend als ihr über diese furchtbaren Monologe gerannted habt von der Tochter und der Mutter. Ich hatte da auch etwas Fremdscham und dachte mir sollten das jetzt so mic drop snippets für tiktok und Co sein? Aber dafür waren die messages ehrlich gesagt zu cringey vorgetragen.


Ein Punkt noch zu den Sepia Teil wo Barbie jetzt in die echte Welt wollte nachdem sie gesehen hatte wie toll altern und Mutterschaft sind: ich fand diesen Part auch schwierig und kitschig, kann aber zumindest nicht verstehen was daran problematisch ist dass man in der Szene Mütter und Töchter sieht. Auch für Kinderlose, jeder hat ja Eltern und somit das Geschenk des eigenen Lebens gespürt, ich denke um genau die Message ging es hier, also dass Barbie die Magie des echten Lebens mit all seinen Aspekten verspürt. Weniger dass sie jetzt direkt zur Mutter wird sondern halt einfach nur ein echtes reales Leben lebt mit allem was dazu gehört. Denke sie Message ist relativ universell und nicht nur auf Mutterschaft bezogen sondern eben auf das Leben an sich.


…dass sie dafür den geläuterten Ken und ihre Barbie Welt zurücklässt in der man alles sein kann ist trotzdem völlig Banane 😂
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Desotho
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Desotho »

Alles in Allem finde ich, dass die Macher aus dem Barbie Thema so ziemlich das Maximum rausgeholt haben, Respekt.
Zu den Momenten die bei mir hängen geblieben sind, gehören z.B. wie sie zu den Bossen kommt und man schon als Zuschauer denkt: Omg, das sind alles Kerle!
Oder auch der quasi Geschlechterrollentausch Frau/Mann durch Ken.

Und ich kenne eine webibliche Person die das Ding glaube ich 8 mal oder öfter im Kino angeschaut hat.
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Numfuddle
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Numfuddle »

Ironic Maiden hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:12
chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird, wenn es um die Frage geht ob Barbie ein Werbefilm ist oder nicht und die Frage aufgemacht wird was jetzt ein Werbefilm eigentlich ist. Ich fand das schon sehr albern, vorallem dann "Herr der Ringe" (????) da rein zu werfen, weil es da "auch" Merch zu kaufen gibt?! Auch Filme die eine Comicvorlage haben da mit rein zu verwursten, hat mich zum Stirnrunzeln gebracht.
Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied ob es Merch ZU einem Film gibt oder ein Film um ein Produkt herum produziert wird.
Vielleicht wäre es hier gut, etwas mehr auf den Kontext unserer Aussagen zu achten. Wir sprechen über "Barbie" als Film im Kontext einer kapitalistischen Verwertungslogik. Und natürlich sind da der Ausgangspunkt von "Lord of the Rings" und "Barbie" erstmal unterschiedlich, weil Barbie als Spielzeug geboren wurde und "Lord of the Rings" als Roman ein Kunstwerk ist. Wenn man dann aber den nächsten Schritt vollzieht und sich anschaut, was die Filme letztendlich machen, so wird es in beiden Fällen darum gehen, ein Produkt zu vermarkten. Einfach weil man keine Filme mit derartigen Budgets machen kann, wenn man sie, und alles was drumherum dazu gehört, nicht bis ins letzte ausschlachtet. (Ich meine, "New Line Cinema" hat sein Geld, das dann für die "Herr der Ringe"-Filme verfügbar war, zu Teilen mit dem "Nightmare on Elm Street"-Franchise erwirtschaftet, die wissen sehr genau, wie man ein Franchise nutzt.) Und in dieser Logik unterscheiden sich "Barbie" und die "Herr der Ringe"-Filme dann nicht mehr groß in der Verwertung.

Zudem ging es uns, wenn ich mich richtig erinnere, in dem Gespräch am Anfang des Podcasts auch weniger um die Bewertung der Filme an sich, sondern darum, wie z.B. auf das Verhalten des Publikums bzw. der Fans geschaut wird. Und da sehe ich eben tatsächlich keinen Grund, warum ein "LotR"-Fan, der sich ebenso mit Merch eingedeckt hat, auf "Barbie"-Fans herunterschauen sollte, so als hypothetisches Konfliktszenario.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du den Podcast noch zu Ende hörst, vielleicht sprechen wir ja noch Punkte an, die dir eher entgegenkommen.
Ansonsten würde ich mir als Rückmeldung vielleicht etwas weniger Aufregung wünschen.
Es gibt wirklich hunderte „Lord of the Rings: Die Filme“ Merchandising Artikel, inklusive Computerspiele, Frühstücksflocken, Plushies, die offiziellen Tabakpfeifen bis hin zu Lego.

Ich finde den Schluss, dass alle Mega-Franchises ihre Marken komplett Durch-Monetarisieren, überhaupt nicht abwegig.
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schreckofant
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von schreckofant »

Numfuddle hat geschrieben: 30. Apr 2024, 09:30
Ironic Maiden hat geschrieben: 29. Apr 2024, 22:12
chris_pii hat geschrieben: 29. Apr 2024, 18:58 Ich hab gerade mal rein gehört und find es ein wenig spannend wie hier um die Wette relativiert wird, wenn es um die Frage geht ob Barbie ein Werbefilm ist oder nicht und die Frage aufgemacht wird was jetzt ein Werbefilm eigentlich ist. Ich fand das schon sehr albern, vorallem dann "Herr der Ringe" (????) da rein zu werfen, weil es da "auch" Merch zu kaufen gibt?! Auch Filme die eine Comicvorlage haben da mit rein zu verwursten, hat mich zum Stirnrunzeln gebracht.
Es gibt ja wohl einen riesigen Unterschied ob es Merch ZU einem Film gibt oder ein Film um ein Produkt herum produziert wird.
Vielleicht wäre es hier gut, etwas mehr auf den Kontext unserer Aussagen zu achten. Wir sprechen über "Barbie" als Film im Kontext einer kapitalistischen Verwertungslogik. Und natürlich sind da der Ausgangspunkt von "Lord of the Rings" und "Barbie" erstmal unterschiedlich, weil Barbie als Spielzeug geboren wurde und "Lord of the Rings" als Roman ein Kunstwerk ist. Wenn man dann aber den nächsten Schritt vollzieht und sich anschaut, was die Filme letztendlich machen, so wird es in beiden Fällen darum gehen, ein Produkt zu vermarkten. Einfach weil man keine Filme mit derartigen Budgets machen kann, wenn man sie, und alles was drumherum dazu gehört, nicht bis ins letzte ausschlachtet. (Ich meine, "New Line Cinema" hat sein Geld, das dann für die "Herr der Ringe"-Filme verfügbar war, zu Teilen mit dem "Nightmare on Elm Street"-Franchise erwirtschaftet, die wissen sehr genau, wie man ein Franchise nutzt.) Und in dieser Logik unterscheiden sich "Barbie" und die "Herr der Ringe"-Filme dann nicht mehr groß in der Verwertung.

Zudem ging es uns, wenn ich mich richtig erinnere, in dem Gespräch am Anfang des Podcasts auch weniger um die Bewertung der Filme an sich, sondern darum, wie z.B. auf das Verhalten des Publikums bzw. der Fans geschaut wird. Und da sehe ich eben tatsächlich keinen Grund, warum ein "LotR"-Fan, der sich ebenso mit Merch eingedeckt hat, auf "Barbie"-Fans herunterschauen sollte, so als hypothetisches Konfliktszenario.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du den Podcast noch zu Ende hörst, vielleicht sprechen wir ja noch Punkte an, die dir eher entgegenkommen.
Ansonsten würde ich mir als Rückmeldung vielleicht etwas weniger Aufregung wünschen.


Es gibt wirklich hunderte „Lord of the Rings: Die Filme“ Merchandising Artikel, inklusive Computerspiele, Frühstücksflocken, Plushies, die offiziellen Tabakpfeifen bis hin zu Lego.

Ich finde den Schluss, dass alle Mega-Franchises ihre Marken komplett Durch-Monetarisieren, überhaupt nicht abwegig.
Ist im warsten Sinne auch ein völlig irrelevantes Henne ei Problem. Was war zuerst da? Die Puppe oder der Film. Macht am Ende für den Konsumenten null unterschied
Carlos
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Carlos »

Ich finde die Diskussion auch irgendwie ein bisschen weird abgedriftet. An dem Film gab es mit 2,5h wirklich so viel zu diskutieren. Was ist denn so relevant an der Intention von Mattel einen Barbie Film zu machen vs jedes xbeliebige andere Franchise? Kann man nicht das Werk an sich betrachten? Ich meine Heck selbst bei Episode 1 wurde weniger übers Merch gesprochen und damit ist Lucas literally zum Milliardär geworden 😂

Die Marke Barbie hat davon profitiert, ja wow.

https://www.forbes.com/sites/joanverdon ... -applause/

Und ja natürlich war der Film auch ein großes Marketing invest. Aber ohne die handwerkliche Leistung die ausführlich in Podcast gewürdigt wurde wäre es einfach nur yet another IP movie. Aber der virale Erfolg von sowas lässt sich vorher überhaupt nicht planen, da muss man nur jede Agentur der 2010er fragen die von Kunden beauftragt wurden the next big virale campaign zu planen und auszuführen.

Auch das Barbenheimer Ding war reiner Zufall, der Rest wie gesagt einfach super gutes Handwerk, eine Regisseurin die sehr viele Freiheiten bekommen hat und ein Markeninhaber der sich halt auch selbst nicht so ernst genommen hat (kein Muss für einen viralen Hit aber ein guter Faktor).
flix
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von flix »

Carlos hat geschrieben: 30. Apr 2024, 02:27Ich fand es super treffend als ihr über diese furchtbaren Monologe gerannted habt von der Tochter und der Mutter. Ich hatte da auch etwas Fremdscham und dachte mir sollten das jetzt so mic drop snippets für tiktok und Co sein? Aber dafür waren die messages ehrlich gesagt zu cringey vorgetragen.
Das war für mich auch der Gipfel des Cringes und zielte offenbar tatsächlich darauf ab, dass das Publikum bei der Szene aufsteht und applaudiert. Der Film wird ja vielerorts gefeiert und die Szene hat sicher ihren Teil dazu beigetragen. Plakativ funktioniert halt doch ganz gut im TikTok Zeitalter.

Für mich selbst war der gesamte Film gar nichts. Bis auf Margot Robbie, die das super spielt und die herausragenden Set Pieces war das ein Film ohne Substanz. Der Mattel-Vorstand war offenbar nur da um plumb als dumm dargestellt zu werden? Einen Beitrag zum Film haben sie nicht geleistet und am Ende habe ich mich gefragt, wo die Herren eigentlich abgeblieben sind.
Ein paar Schmunzler konnte ich mir abringen, aber ansonsten hat es mir nichts gegeben (habe aber auch keinen Bezug zur Barie-Puppe) und ich war einige Male kurz davor auszuschalten.

Wie man feministische Botschaften richtig verpackt und rüberbringt zeigt Promising Young Woman imo viel, viel besser.
chris_pii
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49
Vor Jacksons LOTR-Filmen gab es LOTR als Franchise doch schon. Ich dachte, wir reden hier von den Jackson-Verfilmungen?
Ehrlich gesagt weiß ich spontan gar nicht, ob LOTR quasi "obskur" war für den "Mainstream", bevor Jackson es verfilmt es hat. Es gab aber Verfilmungen vorher schon (etwa von Bakshi (sehenswert)) und natürlich auch vorher bekannt die Buchvorlage von Tolkien. Das aber auch egal im Grunde, weil mit den LOTR-Verfilmungen von Jackson offenkundig der Versuch einherging, LOTR als Franchise so richtig zu etablieren.
Und bei Star Wars wurde halt auch versucht, bewusst ein Franchise zu etablieren, direkt mit dem ersten Film beginnend bzw. der Ur-Trilogie. Ab dem Moment gab es halt das Franchise.

Aber nicht jeder Film wird mit der Intention erstellt, ein Franchise zu sein bzw. nicht jeder Film ist Teil eines Franchise.
Herr der Ringe wurde durch die Filme Mainstream. Mit dem Erfolg von Teil 1 hat so keiner gerechnet. Das sagt Peter Jackson sogar selbst. Dass man das Franchise so ausbauen konnte, das wusste davor niemand. Jetzt im Nachhinein hergehen und so zu tun als wäre das alles ja achso offensichtlich gewesen, dass das so durch die Decke geht, ist meiner Meinung nach sehr albern. Vorallem in dem Hinblick, das als Werbefilm zu deklarieren oder als Productplacement zu bezeichnen. Bei einem Werbefilm geht es darum im VORFELD mit der Intention heranzugehen ein Produkt zu verkaufen. Siehe Transformers, siehe Angry Birds, siehe Hot Wheels oder generell Zeichentrick der 90er Jahre. Da wird eine Lore um ein Produkt herum gebaut, damit sich Leute emotional daran mehr gebunden fühlen.

Das gleiche gilt für Marvel. Marvel hat sehr viele Filme außerhalb des Universums gemacht. Die Filme wurden nie mit der Intention gedreht um Marvel zu bewerben. Vorallem die älteren nicht. Bei vielen DC/Darkhorse Comicverfilmungen steht nichtmal DC drauf und man weiß garnicht, dass die Vorlage ein Comic von DC/Darkhorse ist.

Aber einen Punkt muss ich dir geben. Vieles was nach Avengers Endgame rauskam, könnte tatsächlich als Werbematerial für das Marvel Universe gelten, da teilweise Querreferenzen zu anderen Serien und Filmen stattfinden, um eben genau das zu erreichen. Früher hat Kevin Feige noch Wert darauf gelegt, dass jeder Film eben doch auch für sich alleine stehen kann.
Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49 Doch, jeder Marvel-Film bewirbt durch seine pure Existenz Marvel als Franchise. ;)
Was ist hier das Argument? Die pure Existenz eines Films bewirbt nun das Filmstudio und ist somit ein Werbefilm oder Productplacement?
Nicht wirklich. Um als Werbefilm zu gelten muss schon ein wenig mehr erfüllt werden als das. Am Anfang das Logo von Marvel zu sehen, ist Werbung, ja aber was hat das mit einem Werbefilm zu tun? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49 Du störst dich an der Begrifflichkeit "Product Placement" in dem Kontext. Ich benutz den Begriff vielleicht etwas untypisch und "kreativ", aber es ergibt aus meiner Sicht voll Sinn.
Ja, aber so funktioniert das nicht. Man kann keinen Begriff nehmen, einfach seine eigene Definition drauf dichten und dann so tun als hätte man recht. Das was du meinst ist kein Productplacement und auch kein Werbefilm. Das ist in dem Fall halt wichtig zu erwähnen, weil du mir "gewagte Aussagen" vorwirfst, weil sie nicht in deine erfundene Definition rein passt.
Aber gut, ich glaube auch, das führt hier zu nichts. Bleiben wir einfach beim agree to disagree.
schreckofant hat geschrieben: 30. Apr 2024, 09:42 Ist im warsten Sinne auch ein völlig irrelevantes Henne ei Problem. Was war zuerst da? Die Puppe oder der Film. Macht am Ende für den Konsumenten null unterschied
Aber es ist ja eben kein Henne-Ei-Problem.
1) Den Film würde es ohne die Puppe nicht geben
2) Wenn der Film mit der Intention rausgebracht wird um die Verkäufe anzukurbeln oder ob der Film gemacht wird, weil man gerne einen Comic oder ein Buch verfilmen will, dann sehe ich da schon einen Unterschied.
3) Ich sehe da schon ein Problem für den Konsumenten. Jetzt vielleicht nicht bei Barbie direkt (oder vielleicht doch?), aber es gibt sehr gute Beispiele für Produktionshölle weil der Produzent oder Werbepartner zu stark ins kreative eingreifen. Ich nehme James Bond da immer sehr gern als Beispiel. Ich hab gerade nicht im Kopf welcher es genau war (Casino Royale?), aber wenn man da z.B. die Productplacements alle rausschneiden würde, wäre das eventuell sogar ein besserer Film oder zumindest würde sich nichts am Film ändern. Die Herangehensweise macht also für den Konsumenten durchaus einen Unterschied. Vorallem wenn die Firma des Produkts unmittelbar in den Kreativprozess eingreifen kann.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Heretic »

chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09 3) Ich sehe da schon ein Problem für den Konsumenten. Jetzt vielleicht nicht bei Barbie direkt (oder vielleicht doch?), aber es gibt sehr gute Beispiele für Produktionshölle weil der Produzent oder Werbepartner zu stark ins kreative eingreifen.
Dann wäre der Barbie-Film doch eher eine positive Ausnahme, weil sich Mattel zurückgehalten und Greta Gerwig relativ freie Hand gelassen hat. Behaupten sie zumindest, die Wahrheit kennt wohl nur Gerwig selbst. Mattel hat ja schon angekündigt, weitere Filme in Barbie-Machart zu ihren Produkten folgen zu lassen. Bei Erfolg gibt's zusätzlich Kohle, plus Werbeeffekt.

Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Ich tippe ja darauf, dass der Barbie-Film eher eine Ausnahmeerscheinung bleiben wird. Sowohl qualitativ als auch vom Erfolg her.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rince81 »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:30 Aber vor LOTR oder Star Wars etc. gab es kein Franchise das man bewerben konnte.
Vor Jacksons LOTR-Filmen gab es LOTR als Franchise doch schon. Ich dachte, wir reden hier von den Jackson-Verfilmungen?
Ehrlich gesagt weiß ich spontan gar nicht, ob LOTR quasi "obskur" war für den "Mainstream", bevor Jackson es verfilmt es hat. Es gab aber Verfilmungen vorher schon (etwa von Bakshi (sehenswert)) und natürlich auch vorher bekannt die Buchvorlage von Tolkien. Das aber auch egal im Grunde, weil mit den LOTR-Verfilmungen von Jackson offenkundig der Versuch einherging, LOTR als Franchise so richtig zu etablieren.
Aber was ist denn dann deine Definition von "Franchise"? Nach der Logik ist Jane Austins "Stolz und Vorurteil" auch ein Franchise - schließlich gab es da diverse Verfilmungen.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Carlos »

Heretic hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:49
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09 3) Ich sehe da schon ein Problem für den Konsumenten. Jetzt vielleicht nicht bei Barbie direkt (oder vielleicht doch?), aber es gibt sehr gute Beispiele für Produktionshölle weil der Produzent oder Werbepartner zu stark ins kreative eingreifen.
Dann wäre der Barbie-Film doch eher eine positive Ausnahme, weil sich Mattel zurückgehalten und Greta Gerwig relativ freie Hand gelassen hat. Behaupten sie zumindest, die Wahrheit kennt wohl nur Gerwig selbst. Mattel hat ja schon angekündigt, weitere Filme in Barbie-Machart zu ihren Produkten folgen zu lassen. Bei Erfolg gibt's zusätzlich Kohle, plus Werbeeffekt.

Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Ich tippe ja darauf, dass der Barbie-Film eher eine Ausnahmeerscheinung bleiben wird. Sowohl qualitativ als auch vom Erfolg her.
💯 this

Barbie ist ein Erfolg geworden weil er eben nicht die Realverfilmung der Animationsserien ist oder die IP als Produktkatalog auf die Leinwand bringt. Ich glaube niemand will in den Wellen von barbielabd surfen oder das shitty Barbie Auto fahren wollen außer halt selbstreferentielle Millenials wie wir die halt auch gerne die Ken Sachen kaufen würden. 😂 Aber im Vergleich zum Standart Produktkatalog von Mattel ist das ein Nischenmarkt.

Speaking about, als ich das erste mal in einem riesigen Spielewarenhaus war mit zwei Regalen voller Barbie Kram war ich erstaunt WIE billig der Kram ist. Wenn man vorher Schleich, BRIO und Co für die Kids geholt hat merkt man erst woher Mattel hier im Vergleich kommt. Also wenn sie richtig Schotter machen wollen würden müssten sie hier den Weg von Lego gehen. Und das auch konsequent mit den Animationen verknüpfen ala Lego City Movie Friends und was weiß ich nicht alles. Im Laden stehen zu 90 Prozent nur Random generische Sachen die auch von jeder anderen Puppenmarke in China Qualität sein könnten, mit null Bezug zu dem Content den man so im Netz und Streaming Portalen hat. Da sind Lego, Marvel, Harry Potter und selbst Lord of the Rings Welten weiter.

Edit: falls hier jemand vom Mattel Management Board mitliest, 🤙😅
Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Herr der Ringe wurde durch die Filme Mainstream. Mit dem Erfolg von Teil 1 hat so keiner gerechnet. Das sagt Peter Jackson sogar selbst. Dass man das Franchise so ausbauen konnte, das wusste davor niemand.
Wikipedia sagt: "[Jackson's The Lord of the Rings] was one of the biggest and most ambitious film projects ever undertaken, with a budget of $281 million (equivalent to $514 million in 2023)".

Bei dir klingt das so, als wäre es ein Sleeper Hit mit einem Return of Investment wie bei Blair Witch-Project. So Filme, wie Blumhouse sie macht: Schmeiß 10 Filme gegen die Wand und einer bleibt kleben (= wird erfolgreich).

Also, natürlich hab man mit dem Erfolg der Reihe gerechnet (darauf gewettet). Und das auch ab Teil 1, denn: "The three films were shot simultaneously"....
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Jetzt im Nachhinein hergehen und so zu tun als wäre das alles ja achso offensichtlich gewesen, dass das so durch die Decke geht, ist meiner Meinung nach sehr albern.
Das ist nicht "sehr albern". Das wurde damals genau durchkalkuliert und da spielte das Merchandizing von Anfang sicherlich auch eine Rolle. Es gab halt schon zu Teil 1 im Jahr 2001 Merch, siehe das Video etwa, was ich verlinkt habe gestern.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Vorallem in dem Hinblick, das als Werbefilm zu deklarieren oder als Productplacement zu bezeichnen. Bei einem Werbefilm geht es darum im VORFELD mit der Intention heranzugehen ein Produkt zu verkaufen. Siehe Transformers, siehe Angry Birds, siehe Hot Wheels oder generell Zeichentrick der 90er Jahre. Da wird eine Lore um ein Produkt herum gebaut, damit sich Leute emotional daran mehr gebunden fühlen.
Also, den Begriff "Werbefilm" habe ich nicht benutzt. Ich finde den auch zweifelhaft bzgl. Barbie/LOTR etc. pp. Der wirkt mir zu despektierlich. Hat etwas von der Unterscheidung in "Hoch"- und "Massenkultur". Im Spielzeug-Bereich, bei Kinderfilmen, gibt es aber schon solche, wo der Begriff m.E. durchaus passt. Bei Barbie halt nicht, dafür hat der künstlerisch/kreativ doch insg. zu viel Substanz.

Wir können uns von mir aus aber darauf einigen, dass wenn wir und jetzt 2 Achsen vorstellen, auf der Achse A der super no budget, super artsy, total werbefreie Indie-Film und auf Achse B das durchkommerzialisierte "Buy our Product!!!1"-Machwerk. Dann ist Barbie näher an Achse B als ein LOTR (aber imho nicht viel näher).
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09 Das gleiche gilt für Marvel. Marvel hat sehr viele Filme außerhalb des Universums gemacht. Die Filme wurden nie mit der Intention gedreht um Marvel zu bewerben. Vorallem die älteren nicht. Bei vielen DC/Darkhorse Comicverfilmungen steht nichtmal DC drauf und man weiß garnicht, dass die Vorlage ein Comic von DC/Darkhorse ist.
Ich will das im Einzelfall nicht ausschließen. Etwa bewirbt Deadpool nicht wirklich Disney, weil es wohl nicht in die Marke Disney passt (primär Kinderfilme halt), aber die allermeisten Marvel-Filme bewerben doch indirekt das Marvel-Universe/Franchise? Deswegen pumpt man doch Film nach Film raus. Die Idee ist, dass Leute sehen "Oh ein Marvel-Film, na ja, wird schon okay sein", so wie sie zu McDondals rennen, weil die Cheeseburger überall gleich gut/schlecht schmecken.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Aber einen Punkt muss ich dir geben. Vieles was nach Avengers Endgame rauskam, könnte tatsächlich als Werbematerial für das Marvel Universe gelten, da teilweise Querreferenzen zu anderen Serien und Filmen stattfinden, um eben genau das zu erreichen. Früher hat Kevin Feige noch Wert darauf gelegt, dass jeder Film eben doch auch für sich alleine stehen kann.
Das ist dann m.E. schlicht vlt. noch werblicher durch die höhere Intertextualität. Also keine andere Kategorie, sondern nur ein anderer Grad.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09
Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49 Du störst dich an der Begrifflichkeit "Product Placement" in dem Kontext. Ich benutz den Begriff vielleicht etwas untypisch und "kreativ", aber es ergibt aus meiner Sicht voll Sinn.
Ja, aber so funktioniert das nicht. Man kann keinen Begriff nehmen, einfach seine eigene Definition drauf dichten und dann so tun als hätte man recht. Das was du meinst ist kein Productplacement und auch kein Werbefilm. Das ist in dem Fall halt wichtig zu erwähnen, weil du mir "gewagte Aussagen" vorwirfst, weil sie nicht in deine erfundene Definition rein passt.
Also bzgl. "eigene Definition drauf dichten und dann so tun als hätte man recht". Habe ich nicht, ich habe "Product Placement" als Metapher benutzt. Ich verstehe nicht, warum du mir das so negativ auslegst.

"Gewagte" Aussagen sehe ich halt bei deinem Eingang bzgl. LOTR. Klar, Tolkien hat die Bücher nicht geschrieben, um mit Merch-Geld zu machen. Aber das war bei der Jackson-Verfilmung offensichtlich Teil der Kalkulation. Vielleicht haben wir etwas aneinander vorbei geredet.
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09 Aber gut, ich glaube auch, das führt hier zu nichts. Bleiben wir einfach beim agree to disagree.
Yes.
Zuletzt geändert von Rigolax am 30. Apr 2024, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Rigolax
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

Rince81 hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:04
Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:49
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 00:30 Aber vor LOTR oder Star Wars etc. gab es kein Franchise das man bewerben konnte.
Vor Jacksons LOTR-Filmen gab es LOTR als Franchise doch schon. Ich dachte, wir reden hier von den Jackson-Verfilmungen?
Ehrlich gesagt weiß ich spontan gar nicht, ob LOTR quasi "obskur" war für den "Mainstream", bevor Jackson es verfilmt es hat. Es gab aber Verfilmungen vorher schon (etwa von Bakshi (sehenswert)) und natürlich auch vorher bekannt die Buchvorlage von Tolkien. Das aber auch egal im Grunde, weil mit den LOTR-Verfilmungen von Jackson offenkundig der Versuch einherging, LOTR als Franchise so richtig zu etablieren.
Aber was ist denn dann deine Definition von "Franchise"? Nach der Logik ist Jane Austins "Stolz und Vorurteil" auch ein Franchise - schließlich gab es da diverse Verfilmungen.
Nein, außer man bringt Merch, Tie-in-Games, eine TV-Serie etc. raus zu Pride and Prejudice. Ich schrieb doch schon bzgl. Matrix und Mass Effect, dass sie nur begrenzt relevant sind für meine Argumentation, weil die auch nur begrenzt Franchise-Charakter haben. Der Übergang ist fließend.

LOTR war vor Jackson schon ein Franchise. Gab viele Spiele vorher schon: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_M ... ideo_games Durch Jacksons Verfilmungen wurde es dann halt zum Mega-Franchise.
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Felidae
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:14
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Herr der Ringe wurde durch die Filme Mainstream. Mit dem Erfolg von Teil 1 hat so keiner gerechnet. Das sagt Peter Jackson sogar selbst. Dass man das Franchise so ausbauen konnte, das wusste davor niemand.
Wikipedia sagt: "[Jackson's The Lord of the Rings] was one of the biggest and most ambitious film projects ever undertaken, with a budget of $281 million (equivalent to $514 million in 2023)".

Bei dir klingt das so, als wäre es ein Sleeper Hit mit einem Return of Investment wie bei Blair Witch-Project. So Filme, wie Blumhouse sie macht: Schmeiß 10 Filme gegen die Wand und eines bleibt kleben (= wird erfolgreich).

Also, natürlich hab man mit dem Erfolg der Reihe gerechnet (darauf gewettet). Und das auch ab Teil 1, denn: "The three films were shot simultaneously"....
Nur ist die Produktionsgeschichte der "Herr der Ringe"-Verfilmung halt anders. Jackson hatte nen Deal mit den Weinsteins über drei Filme, die ihn dann aber nach Vertragsabschluss auf zwei Filme runterpressen wollten. Daraufhin hat er um "Freilassung" gebeten - und die Weinsteins haben einen ihrer berüchtigten Turnaround-Deals gemacht, bei dem sie angenommen haben, dass zu den Konditionen eh niemand "hier" schreit. New Line war allerdings so wahnsinnig - und hat rückblickend aufs richtige Pferd gesetzt und die Weinsteins waren die dummen. Das hätte für New Line aber auch die absolute Katastrophe werden können.

(Nachzulesen in dem sehr empfehlenswerten Buch "Sex, lies and Pulp Fiction" von Peter Biskind.)
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von chris_pii »

Heretic hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:49 Dann wäre der Barbie-Film doch eher eine positive Ausnahme, weil sich Mattel zurückgehalten und Greta Gerwig relativ freie Hand gelassen hat. Behaupten sie zumindest, die Wahrheit kennt wohl nur Gerwig selbst. Mattel hat ja schon angekündigt, weitere Filme in Barbie-Machart zu ihren Produkten folgen zu lassen. Bei Erfolg gibt's zusätzlich Kohle, plus Werbeeffekt.
Ja, ich traue solchen Aussagen immer nur mit großer Skepsis, wenn dein Job für weitere Projekte damit "On the line" stehen könnte. Wenn ich hingegen Dakota Johnson höre wie sie mittlerweile über Madamme Web spricht, klingt das zumindest "realer", weil sie da nichts mehr zu verlieren hat. Aber grundsätzlich kann man ja mal schauen was sie sonst noch so in der Pipeline haben. So ein Rennfharer Barbie Spin-Off in einem Hot Wheels Film würd ich mir definitiv reinziehen. ^^
Carlos hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:05 Barbie ist ein Erfolg geworden weil er eben nicht die Realverfilmung der Animationsserien ist oder die IP als Produktkatalog auf die Leinwand bringt. Ich glaube niemand will in den Wellen von barbielabd surfen oder das shitty Barbie Auto fahren wollen außer halt selbstreferentielle Millenials wie wir die halt auch gerne die Ken Sachen kaufen würden. 😂 Aber im Vergleich zum Standart Produktkatalog von Mattel ist das ein Nischenmarkt.
Ich glaube aber auch, dass die Zielgruppe hier absichtlich eher Millenial Eltern ist und ihnen einen Imagewandel von Barbie zeigen soll, um damit zu vermitteln, dass es wieder okay ist, dem Kind eine Barbie zu kaufen, weil sie jetzt emanzipiert ist. Wenn du mich fragst, ist die feministische Message in dem Film pures Kalkül, weswegen ich mir schwer tue den Film tatsächlich als Feministisch oder emanzipatorisch zu sehen.
Der Fakt, dass es halt ein Film zu einem Produkt ist, hat für mich halt immer so einen faden Beigeschmack. Auch bei anderen Filmen zu einem Produkt, wie Angry Birds z.B.

EDIT:
Felidae hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:24 Nur ist die Produktionsgeschichte der "Herr der Ringe"-Verfilmung halt anders. Jackson hatte nen Deal mit den Weinsteins über drei Filme, die ihn dann aber nach Vertragsabschluss auf zwei Filme runterpressen wollten. Daraufhin hat er um "Freilassung" gebeten - und die Weinsteins haben einen ihrer berüchtigten Turnaround-Deals gemacht, bei dem sie angenommen haben, dass zu den Konditionen eh niemand "hier" schreit. New Line war allerdings so wahnsinnig - und hat rückblickend aufs richtige Pferd gesetzt und die Weinsteins waren die dummen. Das hätte für New Line aber auch die absolute Katastrophe werden können.

(Nachzulesen in dem sehr empfehlenswerten Buch "Sex, lies and Pulp Fiction" von Peter Biskind.)
Genau auf das beziehe ich mich auch.
Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:14 Also, natürlich hab man mit dem Erfolg der Reihe gerechnet (darauf gewettet). Und das auch ab Teil 1, denn: "The three films were shot simultaneously"....
Das stimmt halt so nicht. In keiner Weise. Zwischen "man hat mit dem Erfolg gerechnet" und "Peter Jackson hat an den Erfolg geglaubt", liegen Welten.
Und ja, es wurden teilweise schon Shoots für die anderen Teile gemacht. Aber nicht, weil sie einen Erfolg einkalkuliert haben, sondern um Kosten zu sparen, weil zu Locations reisen für eine ganze Filmcrew einen Haufen Geld kostet. Außerdem sind 280 Mio. für 3 Filme in der Größe halt ein Witz. Vorallem für die damalige Zeit. Das sind knapp 90 Mio. pro Film und Fantasy Filme mit allen Effekten und wo CGI sauteuer war mit so einem Budget umsetzen war schon eine Leistung. Wäre der Erfolg kalkuliert gewesen, hätte man wesentlich mehr Geld dafür locker gemacht. Wäre der erste Film ein Flop gewesen, wäre Peter Jackson ruiniert gewesen. Franchise hin oder her.
Zuletzt geändert von chris_pii am 30. Apr 2024, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rince81 »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:14
chris_pii hat geschrieben: 30. Apr 2024, 11:09Herr der Ringe wurde durch die Filme Mainstream. Mit dem Erfolg von Teil 1 hat so keiner gerechnet. Das sagt Peter Jackson sogar selbst. Dass man das Franchise so ausbauen konnte, das wusste davor niemand.
Wikipedia sagt: "[Jackson's The Lord of the Rings] was one of the biggest and most ambitious film projects ever undertaken, with a budget of $281 million (equivalent to $514 million in 2023)".

Bei dir klingt das so, als wäre es ein Sleeper Hit mit einem Return of Investment wie bei Blair Witch-Project. So Filme, wie Blumhouse sie macht: Schmeiß 10 Filme gegen die Wand und eines bleibt kleben (= wird erfolgreich).

Also, natürlich hab man mit dem Erfolg der Reihe gerechnet (darauf gewettet). Und das auch ab Teil 1, denn: "The three films were shot simultaneously"....
Ne, sorry tut mir leid. Natürlich war Tolkien und Herr der Ringe unter Fantasy Buchlesern berühmt und das Ding Kanon. Da mein Vater da Fan von war, hatte ich das Glück die Bücher bereits Mitte der 90er mit 13 oder 14 gelesen zu haben und damit vor dem Hype gewesen zu sein und schon früh die Verfilmung verfolgt zu haben. Natürlich war Herr der Ringe ein ambitioniertes Projekt, da der lange als unverfilmbar galt und die Lösung war eben diese Filme hintereinander weg zu drehen und da kommt der Witz bei deinem genannten Budget, das ist das Budget aller drei Filme!

Umgerechnet hat jeder der Filme weniger als 100 Millionen Euro gekostet. Als Vergleich - der erste Harry Potter Film hat alleine 125 Millionen Dollar gekostet. Natürlich war der Herr der Ringe natürlich eines der "most ambitious film projects ever undertaken" aber vom Budget her war das, selbst inflationsbereinigt, für drei Filme nicht sonderlich teuer.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Rigolax »

Rince81 hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:36aber vom Budget her war das, selbst inflationsbereinigt, für drei Filme nicht sonderlich teuer.
Ja, das ist auch kein Wunder, weil die drei parallel (edit: besser gesagt: simultan) gedreht wurden. Das ist natürlich billiger.

War trotzdem teuer.
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Re: Filmpodcast: Barbie

Beitrag von Peter »

Rigolax hat geschrieben: 30. Apr 2024, 12:19 Ich schrieb doch schon bzgl. Matrix und Mass Effect, dass sie nur begrenzt relevant sind für meine Argumentation, weil die auch nur begrenzt Franchise-Charakter haben.
Mass Effect ist definitiv eine Franchise. Da gibt es eine Reihe Romane, viele Comics, diversen mobilen Kram, einen Film, eine Serie war/ist in Planung, Merch gibt es selbstverständlich auch. Der erste Roman ist sogar schon vor dem ersten Spiel erschienen.
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