https://ubuntu-touch.io/de
Ich nutze es seit paar Jahren und bin zufrieden damit. Es hat mir ermöglicht, mich etwas aus der Gängelung von BigTech zu lösen, gleichzeitig kann ich aber trotzdem unterwegs E-Mails lesen und schreiben, mal im Internet was nachschlagen, mich ein wenig organisieren und hin und wieder mal ein Bild machen. Habe auch davor mit Android schon nicht groß andere Funktionalitäten benutzt, insofern war für mich kaum ein Verzicht dabei. Da bei mir als ernsthafte Alternative die Rückkehr zum klassischen Handy im Raum stand, war ich froh mir diese Funktionalität zu erhalten.
Wobei das klassische Handy weniger wegen Google eine alternative war, sondern weil mir meine Smartphones im Verhältnis zu meinem alten geliebten und unverwüstlichen Samsung B2100 immer schnell zu Bruch gegangen sind. Das hat sich zwar durch Ubuntu Touch nicht wesentlich geändert. Aber für Ubuntu Touch muss/kann ich sowieso auf den Gebrauchtmarkt zurückgreifen, weil nur ganz wenige Modelle unterstützt werden.
Man muss hinsichtlich der Funktions- und Appvielfalft sehr kompromissbereit sein. Für die meisten Aufgaben gibt es genau ein Programm. Wobei man über Containerlösungen theoretisch die meisten Programme von Ubuntu nutzen könnte, habe es aber noch nicht ausprobiert, weil ich es bisher nicht benötigt habe. Apps zu irgendwelchen Firmen und Accounts gibt es so gut wie gar nicht. Wenn man darauf nicht verzichten kann, ist es für einen nichts. Hier und da ist die Bedienung und die Perfomance noch etwas janky und wie sich der Begriff convenience schreibt, musste ich gerade nachschlagen.

Es gibt also viele Nachteile und Einschränkungen aus Sicht der durchschnittlichen Smartphonenutzung. Ich selber würde es eigentlich niemanden Empfehlen.



Es ist halt ein bisschen ein Dilemma, man muss schon ein wenig technisch versiert und firm für die Nutzung und die Problemlösungen sein, aber für diese Zielgruppe bietet es vermutlich zu wenig Funktionalität von Haus aus.
Es ist wohl nur für Leute, die das Smartphone als Telefon und tragbares Internet nutzen (also wie mich) oder die unbedingt ein von Konzernen unbeflecktes Linux (kein Android) haben wollen um damit rumzuspielen und sich alles nach eigenem Gusto zu bauen und einrichten, bzw. auf Teufel komm raus von den großen Techfirmen weg wollen, aber aufs Smartphone nicht verzichten können, bzw. wollen.
Will hier aber keinen seitenlangen Erfahrungsbericht ins blinde Schreiben. Es ist eh schon viel zu lang geworden. Wer sich aber darüber austauschen möchte, es auch nutzt/probiert hat oder konkrete Fragen hat, gerne versuche ich sie soweit es geht zu beantworten. Ich habe auch den Eindruck, das es bisher nur wenig bekannt ist. Wenn ich also hier mit der Nennung wen auf 'dumme' Gedanken bringen kann, auch gut.
