drunk_n_monkey hat geschrieben: ↑9. Mai 2023, 12:29
Henselinho hat geschrieben: ↑9. Mai 2023, 11:01
Ich habe in Vorbereitung auf den DLC nen zweiten Durchgang gestartet, da ich meinen ersten Durchlauf anno tuk so ab Thornmarsh ungefähr nur noch durchgerusht bin. Elden Ring wartete schließlich.
Jetzt stehe ich kurz vorm Ende des Hauptspiels, habe diesmal wirklich alles gemacht was die Welt hergibt, wurde bis dato 90 Std wunderbar unterhalten, aber wie albern ist denn bitte das Ressurcenfarming um die Ausrüstung upzugraden? Irgendwo ist es ja logisch dass die beste Ausrüstung zum upgraden auch die besten Materialien benötigt, aber das Grinding repetitiv zu nennen grenzt ja schon an Untertreibung.
Nach zwei großen Monstern habe ich gestern den Schwierigkeitsgrad auf "Story" runtergedreht und dann 3-4 Stunden meditativ Tideripper, Fire-/Frostclaws, Thunderjaws und wie sie alle heißen dutzendfach niedergemetzelt, weil all mein Equipment fast ausschließlich mit deren Teilen aufgerüstet wird.
Ich hoffe im dritten Teil fällt Ihnen dazu irgendwas besseres ein. Beispielsweise Ausrüstung die man schon im Laufe des Spiels bekommt und laufend aufwertet, die dann zum Ende hin trotzdem zum stärksten Equipment zählt. Dieser Equipment-Overkill jetzt am Ende madet mir das Spiel doch noch ein bisschen.
Das mache ich auch immer. Ich stelle bei so spielen immer auf "Story" und grinde mir das Zeug zusammen. Sehe einfach nicht ein, dass das Gameplay so sehr gestreckt wird um das Equipment outzumaxen. Habe ich in der Arena für die Waffen btw auch so gemacht.
Bei God of War Raganrök habe ich das ebenfalls in der Arena so gemacht. Wem es Spaß macht stundenlang das Selbe zu machen, bitte gerne, aber für mich ist das auch nix.
Generell mache ich nichts mehr was mir in Spielen keinen Spaß macht, das Spiel das von mir aber haben will. Bin eigentlich trotzdem immer durch gekommen, jüngst bei Hogwarts Legacy zum Beispiel musste man die Tierwesen fangen die dann strubbeln um Federn/Fell und so Zeugs zu erhalten um dann die Kleidung aufzuwerten. Habe ich nicht einmal gemacht, kam problemlos trotzdem durch.
Ich habe Horizon: Forbidden West auch vor kurzem durchgespielt und gerade das Thema Schwierigkeitsgrad hat mich bei dem Spiel sehr beschäftigt.
Zum Thema Story und Grafik und generelles Gameplay wurde ja schon fast alles gesagt, und ich fand das Spiel insgesamt nicht schlecht (obwohl es mir am Ende einen oder zwei bemühte Twists zu viel hatte), es hat mir durchaus viel Spass gemacht es durchzuspielen. Aber ich will mich mal zu dem Spiel mit dem Fokus auf Accessibility, Balancing und Schwierigkeitsgrad äußern, da mir das in der Form gerade in vielen Spielen auffällt das da ein paar Sachen durcheinandergebracht werden.
Normal mag ich das ja in Rollenspielen (man nehme z.B. Gothic 2) das man sich an einen Boss wagt oder in eine Gegend kommt, in der man aber unter dem Level ist oder noch schlechtes Equip hat, und erstmal auf's Maul bekommt. Vollkommen okay. Dann zieht man Leine, trainiert und levelt irgendwo anders, macht Sidequests und Nebenaufgaben, wird besser, und kommt dann irgendwann zurück und haut diesem Boss dann genüsslich selber auf's Maul. Das sind für mich (als Core-Gamer) durchaus befriedigende Spielmomente. Dies gehört für mich auch zum Spielprinzip - gebe es keine schweren Bosse oder Encounter für die ich gutes Equipment brauche, würde es keinen Sinn machen überhaupt eine Equipment System im Spiel zu haben, dann kann ich mir das auch sparen. Muss nicht jedem so gehen, aber hier geht es ja gerade auch um meine Sicht der Dinge. (Und ja, ein Elden Ring ist deshalb auch so gut, weil es genau dieses Prinzip so gut umgesetzten konnte.)
Dann mal zu Horizon: Forbidden West:
Erstmal hat das Spiel ja schon eine Menge Stellschrauben für den Schwierigkeitsgrad im Spiel selber:
1.) Spieler Level (1-50) - Klar, um so höher im Level ich bin desto mehr Lebensensenergie habe ich und um so mehr Skillpunkte habe ich zur Verfügung.
2.) Waffen und Rüstungen + Upgrades - Auch klar, ich kann mir bessere Waffen und Rüstungen erfarmen und dadurch werden die Encounter dann wieder sehr viel einfacher um so besseres Equip ich habe.
Dann kommt aber der frei einstellbare Schwierigkeitsgrad hinzu, den ich frei, ohne Manko jederzeit frei umstellen kann - das kann man natürlich toll als Accessibility Feature (Barrierefreiheit) verkaufen - ist aber, meines Erachtens, und jetzt muss ich etwas vorgreifen, in diesem Fall nur eine Entschuldigung für das chaotische Balancing des Spiels.
Denn, normalerweise würde man das Spiel um die Level- und Equipment-Progression des Spielers herum balancen. Da aber das Upgraden von Equipment total optional ist und wie oben in den Zitaten von euch auch beschrieben, teils auch strunz langweilig, muss der Designer wohl davon ausgehen das Spieler da mit einem Minimum an Level und Equip die Main Story durchspielen. Was zur Folge hat, das wenn man z.B. auf normal spielt und sein Equip nur halbwegs gut upgraded, man da nachher durchläuft wie im Godmode (ging zumindest mir so). Also ich habe ich mich irgendwann wiedergefunden das ich den Schwierigkeitsgrad im Menü immer wieder hoch und runterdrehen musste, um einen für mich ansprechenden Flow zu finden - fand ich extrem nervig, und hab ich dann auch irgendwann aufgegeben. Aber das hat mir die Lust an Side-Quests und Nebenaufgaben auch komplett madig gemacht - was vielleicht auch kein Verlust war, da diese auch spielerisch und inhaltlich nicht sehr spannend waren.
Der frei einstellbare Schwierigkeitsgrad ist halt ist extrem verlockend, warum soll ich mein Equipment upgraden wenn ich einfach den allgemeinen Regler runterstellen kann? Die Antwort kam ja schon weiter oben. In dem Sinne hätte es diesen Speil vielleicht gut getan diesen ganzen Upgrade Mist gar nicht erst einzubauen und darauf zu verzichten - aber man muss ja unbedingt all diese tollen RPG Mechaniken einbauen, weil: muss-ja, auch wenn man das gar nicht gebalanced bekommt. Ich denke das reduzierte Waffensystem des ersten Teils (wo man nur ein wenig modden konnte) war wesentlich besser geeignet. Das zweite Problem ist ja das das ganze Upgraden dann noch zusätzlich das ohnehin schon überladene Loot System noch aufgeblasen hat, und ich muss sagen das ganze geloote hat mich am Ende auch nur noch genervt ohne Ende. Und hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz, da wir ein Open World Spiel mit farmbaren Robo-Dinos hab, wo das Looten der Maschinen zum Kern-Gameplay Loop gehören sollte. Ich muss sagen, ich habe großen Sorgen für einen potentiellen dritten teil, wenn der das größer-weiter-mehr-mehr-mehr so weiterverfolgt. Gerade in den oben angesprochenen Systemen müsste eigentlich eine starke Reduzierung aufs wesentliche stattfinden, anstatt das noch weiter auszubauen.
Hier sehe ich ein entweder / oder:
- Entweder habe ich ein Equipment und Level-System im Spiel mit dem ich mir das Leben dadurch einfacher machen kann in dem ich mein Equip verbessere (sprich: der Schwierigkeitsgrad sinkt mit besserem Equip udn Level) und das Spiel sieht auch vor das der Spieler dies macht und ab und zu ein paar Side-Quests und Nebenaufgaben mitnimmt die mich mit den nötigen XP und Resourcen dafür versorgen. Und dann balance ich das auch dementsprechend.
- Oder ich habe einen frei einstellbaren Schwierigkeitsgrad, reduziere dann aber die RPG Mechaniken aufs nötigste und fokussiere mich auf meine Stärken in Story- Grafik und Open World Erkundung.
Beides gleichzeitig sehe ich als großes Design-Missverständnis an, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.