Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
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Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
In einem React wurde ich eben mit der Meinung konfrontiert, dass alte Spiele mit hohen Wertungen
auch heute noch generell die gleiche Wertung verdienen.
In dem React schaute Speckobst sich die Wertungsdiskussion von Resident Evil 1 – HD Remake an,
damals mit Andre Peschke bei der Gamestar als kritische-Kommentare-Vorleser.
Kritikpunkte an dem Spiel waren insbesondere das kleine, begrenzte Inventar, was viele unnötige
Laufwege verursache, die begrenzten Speicherslots oder unlogische Rätsel. Allgemein sei das Spiel
nicht gut gealtert.
Darauf wurde reagiert, dass es ein schlechtes Altern von Spielen nicht gebe. Probleme des Spiels an
Steuerung, Rätseln, etc. wären heute wie damals gleichermaßen erkennbar. Ausgenommen hiervon
seien wenige Erkenntnisse, die es damals schlicht nicht gab.
Über die Aussage musste ich länger nachdenken. „Schlecht gealtert“ ist für mich eine oft zutreffende
Beschreibung für diverse Probleme älterer Spiele, bezogen auf das hakelige Gameplay (z.B. Übergang
digital/analoge Richtungseingabe) oder die Grafik, insbesondere zu Beginn des 3D Zeitalters.
Ich komme für mich erst einmal zu dem Schluss, dass ich der Aussage „schlecht gealtert gibt es nicht“
nicht zustimme. Ich kann aber nachvollziehen, was damit gemeint ist und es regt mich zum
Nachdenken an. Heute würde man Entwickler bezüglich fehlender Animationen beim Laufen gegen
eine Wand oder Ladezeiten zwischen Räumen wohl eher kritisieren. Heißt, man muss Spiele schon im
Kontext ihres Erscheinungsjahres sehen. Allein das zeigt, dass Spiele altern. Passen die Mechaniken
zu heutigen Gewohnheiten oder nicht, macht es das für mich zu einem gut oder schlecht gealtert.
Dass einige sperrig erscheinende Mechaniken so gewollt seien, mag damals bei für Ihre Zeit
innovative Spiele sicher so sein, da es evtl. um andere Aspekte und Stärken ging und der technische
Fortschritt oft eine beschränkende Sache ist.
Beispiel: Heute sehe ich es eher als Faulheit des Entwicklers an, wenn es z.B. bei Silent Hill 2 Remake
keine Animation zum Öffnen von Toren gibt, sondern der Körper des Charakters eher dagegen prallt.
Kann man machen, sieht aber sehr ungelenk aus. Früher gab es an der Stelle eine Ladezeit, die mit
heutiger Technik nicht mehr erklärbar wäre. Für eine heutige Wertung wäre Silent Hill 2 an der Stelle
schlecht gealtert. Das Remake ist an dieser Stelle lieblos umgesetzt.
Gegenbeispiel: Gothic 2. Schon damals wusste ich um alle Schwächen des Spiels. Die Steuerung war
sperrig, die Nachkampfsteuerung hatte ich erst ein Jahrzehnt später verstanden, und sie war immer
noch kurz vor unspielbar. Dafür ist die Atmosphäre früher wie heute herausragend. Der
Entdeckerdrang fesselt auch beim zwölften Durchlauf. Hier ist nichts schlecht oder gut gealtert. Es
kommt hier auf die eigenen Prioritäten an, und Gothic 2 fesselt mich so stark, dass ich über alle auch
damals bekannten Schwächen hinwegsehen kann. Fraglich ist nur, ob mich das Spiel heute nicht viel
früher abschrecken würde und ich mich einfacher zugänglichen Spielen hingeben würde, wie Skyrim.
Gute Optik (ohweh, das im Zusammenhang mit Skyrim) ist dann doch eine deutliche Einstiegshilfe.
Das als kleine Ausführung meiner Gedanken zu dem Thema. Habt ihr hier eigene Erfahrungen oder
Diskussionen in der Vergangenheit gehabt? (Andre kann als Protagonist des Auslösevideos
wahrscheinlich ein Lied davon singen) Ich fände zu dem Thema ein Feierabendbier sehr interessant
und hoffe, dass es das nicht schon gab.
auch heute noch generell die gleiche Wertung verdienen.
In dem React schaute Speckobst sich die Wertungsdiskussion von Resident Evil 1 – HD Remake an,
damals mit Andre Peschke bei der Gamestar als kritische-Kommentare-Vorleser.
Kritikpunkte an dem Spiel waren insbesondere das kleine, begrenzte Inventar, was viele unnötige
Laufwege verursache, die begrenzten Speicherslots oder unlogische Rätsel. Allgemein sei das Spiel
nicht gut gealtert.
Darauf wurde reagiert, dass es ein schlechtes Altern von Spielen nicht gebe. Probleme des Spiels an
Steuerung, Rätseln, etc. wären heute wie damals gleichermaßen erkennbar. Ausgenommen hiervon
seien wenige Erkenntnisse, die es damals schlicht nicht gab.
Über die Aussage musste ich länger nachdenken. „Schlecht gealtert“ ist für mich eine oft zutreffende
Beschreibung für diverse Probleme älterer Spiele, bezogen auf das hakelige Gameplay (z.B. Übergang
digital/analoge Richtungseingabe) oder die Grafik, insbesondere zu Beginn des 3D Zeitalters.
Ich komme für mich erst einmal zu dem Schluss, dass ich der Aussage „schlecht gealtert gibt es nicht“
nicht zustimme. Ich kann aber nachvollziehen, was damit gemeint ist und es regt mich zum
Nachdenken an. Heute würde man Entwickler bezüglich fehlender Animationen beim Laufen gegen
eine Wand oder Ladezeiten zwischen Räumen wohl eher kritisieren. Heißt, man muss Spiele schon im
Kontext ihres Erscheinungsjahres sehen. Allein das zeigt, dass Spiele altern. Passen die Mechaniken
zu heutigen Gewohnheiten oder nicht, macht es das für mich zu einem gut oder schlecht gealtert.
Dass einige sperrig erscheinende Mechaniken so gewollt seien, mag damals bei für Ihre Zeit
innovative Spiele sicher so sein, da es evtl. um andere Aspekte und Stärken ging und der technische
Fortschritt oft eine beschränkende Sache ist.
Beispiel: Heute sehe ich es eher als Faulheit des Entwicklers an, wenn es z.B. bei Silent Hill 2 Remake
keine Animation zum Öffnen von Toren gibt, sondern der Körper des Charakters eher dagegen prallt.
Kann man machen, sieht aber sehr ungelenk aus. Früher gab es an der Stelle eine Ladezeit, die mit
heutiger Technik nicht mehr erklärbar wäre. Für eine heutige Wertung wäre Silent Hill 2 an der Stelle
schlecht gealtert. Das Remake ist an dieser Stelle lieblos umgesetzt.
Gegenbeispiel: Gothic 2. Schon damals wusste ich um alle Schwächen des Spiels. Die Steuerung war
sperrig, die Nachkampfsteuerung hatte ich erst ein Jahrzehnt später verstanden, und sie war immer
noch kurz vor unspielbar. Dafür ist die Atmosphäre früher wie heute herausragend. Der
Entdeckerdrang fesselt auch beim zwölften Durchlauf. Hier ist nichts schlecht oder gut gealtert. Es
kommt hier auf die eigenen Prioritäten an, und Gothic 2 fesselt mich so stark, dass ich über alle auch
damals bekannten Schwächen hinwegsehen kann. Fraglich ist nur, ob mich das Spiel heute nicht viel
früher abschrecken würde und ich mich einfacher zugänglichen Spielen hingeben würde, wie Skyrim.
Gute Optik (ohweh, das im Zusammenhang mit Skyrim) ist dann doch eine deutliche Einstiegshilfe.
Das als kleine Ausführung meiner Gedanken zu dem Thema. Habt ihr hier eigene Erfahrungen oder
Diskussionen in der Vergangenheit gehabt? (Andre kann als Protagonist des Auslösevideos
wahrscheinlich ein Lied davon singen) Ich fände zu dem Thema ein Feierabendbier sehr interessant
und hoffe, dass es das nicht schon gab.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Nein.
Ein Stumm-Film ist ja auch nicht schlechter als heutige Filme, nur weil er keinen Ton hat. Dasselbe trifft auf Spiele zu. Beispielsweise sind feste Kamera-Perspektiven im Original Silent Hill 2 nicht schlechter im Vergleich zum Remake. Es ist anders, aber nicht objektiv schlechter oder besser. .
Ein Stumm-Film ist ja auch nicht schlechter als heutige Filme, nur weil er keinen Ton hat. Dasselbe trifft auf Spiele zu. Beispielsweise sind feste Kamera-Perspektiven im Original Silent Hill 2 nicht schlechter im Vergleich zum Remake. Es ist anders, aber nicht objektiv schlechter oder besser. .
- CybernetikFrozone
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Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Spiele altern auch nicht,das Spiel was du heute kaufst ist dasselbe wenn du es in den nächsten Jahren kaufst,eine physische Silent Hill 2 PC version von 2002 ist dieselbe fehlerhafte PC version, wie wenn du die heute kaufst.
Wenn du denn Enhanced Edition-Mod nutzt,dann ist es eine andere version,die Handlung,Assets und co sind immernoch dieselben,aber die Bugs und fehlerhaften Assets sind nicht mehr vorhanden.
Wenn du denn Enhanced Edition-Mod nutzt,dann ist es eine andere version,die Handlung,Assets und co sind immernoch dieselben,aber die Bugs und fehlerhaften Assets sind nicht mehr vorhanden.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Ich würde schon sagen, dass Spiele altern. Sogar weitaus "schlimmer" als Musik und Filme. Aber schlechter werden sie deswegen nicht. Nur schwieriger konsumierbar für jüngere Spieler, die bessere Grafik oder eine komfortablere Steuerung gewohnt sind. Und für die gibt's Remakes und Remasters.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Vielleicht macht es das Thema einfacher, wenn man die Perspektive verschiebt und aus dem Spiel eine Konstante über die Zeit macht und aus dem Rezipienten eine Variable über die Zeit. Denn ich halte es für unstrittig, dass die alten Spiele immer noch die selben sind und aber die Spielenden (und ihre Ansprüche) sich verändern haben.
Anstatt darüber zu reden, ob und wenn ja inwiefern sich die Spielequalitäten verändert habe, eher darüber, ob und wenn ja inwiefern sich die Ansprüche der Spielenden verändert haben.
Anstatt darüber zu reden, ob und wenn ja inwiefern sich die Spielequalitäten verändert habe, eher darüber, ob und wenn ja inwiefern sich die Ansprüche der Spielenden verändert haben.
- CybernetikFrozone
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Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
das Anspruchsverhalten der Gamer ist aber eine bewusste Variable,ich kann bewusst sagen das und das ja und hier nein.Flo hat geschrieben: ↑17. Okt 2024, 09:39 Vielleicht macht es das Thema einfacher, wenn man die Perspektive verschiebt und aus dem Spiel eine Konstante über die Zeit macht und aus dem Rezipienten eine Variable über die Zeit. Denn ich halte es für unstrittig, dass die alten Spiele immer noch die selben sind und aber die Spielenden (und ihre Ansprüche) sich verändern haben.
Anstatt darüber zu reden, ob und wenn ja inwiefern sich die Spielequalitäten verändert habe, eher darüber, ob und wenn ja inwiefern sich die Ansprüche der Spielenden verändert haben.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Findest du? Ich denke ein Anspruch entsteht auch aus dem Wissen über das, was möglich ist.CybernetikFrozone hat geschrieben: ↑17. Okt 2024, 10:07
das Anspruchsverhalten der Gamer ist aber eine bewusste Variable,ich kann bewusst sagen das und das ja und hier nein.
Ich bin gerade sehr monothematisch bei Anno 1800.
Und das sorgt z.b. dafür das sich das Gefühl für die Anno Welt ändert. Kurz gesagt: Anno 1404 ist plötzlich verdammt klein.
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Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Ja klar können Spiele mit der Zeit schlechter werden.
Eines meiner Lieblingsadventures "The Secret of Monkey Island" hat die 88 auf Metacritic mehr als verdient und ich hätte dem Spiel damals auch so viele Punkte (oder mehr) gegeben.
Wenn das Spiel technisch heute so noch mal auf den Markt kommt, selbst mit moderner Grafik, würde ich ihm ohne die rosarote Vergangenheitsbrille nur noch im hohen 60er Punkte geben. Ich wüsste sogar nicht, ob ich es heute noch einmal durchspielen würde, wenn ich es nicht kennen würde. Die Steuerung ist nicht mehr up to date und Kompfortfeatures fehlen.
- Sprachausgabe (deutsch)
- Hotspot-Anzeige
- 9 Verben Steuerung ist zu viel - die "Münzsteuerung" aus Teil 3 mit den drei Verben langt vollkommen. Das komplette Spiel ließe damit umsetzen (bis auf das Tresorrätsel um an die Bürgschaft zu kommen).
Eines meiner Lieblingsadventures "The Secret of Monkey Island" hat die 88 auf Metacritic mehr als verdient und ich hätte dem Spiel damals auch so viele Punkte (oder mehr) gegeben.
Wenn das Spiel technisch heute so noch mal auf den Markt kommt, selbst mit moderner Grafik, würde ich ihm ohne die rosarote Vergangenheitsbrille nur noch im hohen 60er Punkte geben. Ich wüsste sogar nicht, ob ich es heute noch einmal durchspielen würde, wenn ich es nicht kennen würde. Die Steuerung ist nicht mehr up to date und Kompfortfeatures fehlen.
- Sprachausgabe (deutsch)
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- 9 Verben Steuerung ist zu viel - die "Münzsteuerung" aus Teil 3 mit den drei Verben langt vollkommen. Das komplette Spiel ließe damit umsetzen (bis auf das Tresorrätsel um an die Bürgschaft zu kommen).
- bluttrinker13
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Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Drücke und Ziehe hatten da wirklich mal ihre 5minutes of fame #tresorrätsel
Ansonsten hab ich's letztens erst wieder gespielt und würde es heute immer noch ganz oben einordnen, mit nur dem allerneuesten Monkey Teil noch davor. Ich finde es zeitlos, größtenteils.
Ansonsten hab ich's letztens erst wieder gespielt und würde es heute immer noch ganz oben einordnen, mit nur dem allerneuesten Monkey Teil noch davor. Ich finde es zeitlos, größtenteils.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Also ich würde schon sagen, dass sie Aufgrund der Grafik und des Interfaces mit der Zeit schlechter werden.
Anders als Beispielsweise Bücher, Filme oder gar Musik, die oft zeitlos sind.
Ich würde sagen, dass es daran liegt, dass Computerspiele ein neues Medium sind und viele Spiele (noch immer) sich an technische Restriktionen anpassen müssen.
Bei Filmen merkt man das teilweise auch, dass Kostüme teilweise deutlich als Kostüme erkennbar sind.
Musik wiederum kann meist nicht altern, weil die Instrumente sich ja nicht ändern, oder schlechter klingeln. Ein gute Soundanlage von 1980 würde auch heute noch sehr gut klingen.
Das Problem ist, dass viele Spiele eben keine große Story haben. Und gerade 3D Spiele der ersten Generation (PS1, N64) sind mit der Zeit schon gealtert.
Ich denke die guten 2D Spiele (wie Mario oder Sonic) sind auch nach Jahren sehr gut spielbar. Deswegen spielt wohl auch kaum jemand die ganz alten Sonic 3D Spiele (zuletzt gab es ja auch eine Altbier Folge zu Sonic Adventures). Die Musik von alten Spielen alter meist nicht.
Ich denke, dass viele die schreiben "ja, aber Super Mario 64 macht mir noch immer Spaß" sagen dies eher aus Nostalgie.
Vor ein paar Jahren erschien auch das Spiel Yooka-Laylee von alten Mitarbeitern von Rare. Das Spiel war ziemlich nah am Original Banjo-Kazooie. Aber das Spiel hat eine schlechte Wertung, obwohl Banjo-Kazooie als Meisterwerk gilt, einfach weil man heutzutage viel mehr von einem Jump&Run 3D Spiel erwartet.
Anders als Beispielsweise Bücher, Filme oder gar Musik, die oft zeitlos sind.
Ich würde sagen, dass es daran liegt, dass Computerspiele ein neues Medium sind und viele Spiele (noch immer) sich an technische Restriktionen anpassen müssen.
Bei Filmen merkt man das teilweise auch, dass Kostüme teilweise deutlich als Kostüme erkennbar sind.
Musik wiederum kann meist nicht altern, weil die Instrumente sich ja nicht ändern, oder schlechter klingeln. Ein gute Soundanlage von 1980 würde auch heute noch sehr gut klingen.
Das Problem ist, dass viele Spiele eben keine große Story haben. Und gerade 3D Spiele der ersten Generation (PS1, N64) sind mit der Zeit schon gealtert.
Ich denke die guten 2D Spiele (wie Mario oder Sonic) sind auch nach Jahren sehr gut spielbar. Deswegen spielt wohl auch kaum jemand die ganz alten Sonic 3D Spiele (zuletzt gab es ja auch eine Altbier Folge zu Sonic Adventures). Die Musik von alten Spielen alter meist nicht.
Ich denke, dass viele die schreiben "ja, aber Super Mario 64 macht mir noch immer Spaß" sagen dies eher aus Nostalgie.
Vor ein paar Jahren erschien auch das Spiel Yooka-Laylee von alten Mitarbeitern von Rare. Das Spiel war ziemlich nah am Original Banjo-Kazooie. Aber das Spiel hat eine schlechte Wertung, obwohl Banjo-Kazooie als Meisterwerk gilt, einfach weil man heutzutage viel mehr von einem Jump&Run 3D Spiel erwartet.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Was schlecht altert, sind Spiele, die nur realistisch aussehen wollen und keine wirkliche Art Direction haben. Ironischerweise werden die meisten moderneren Spiele genau deswegen schlechter altern im Vergleich zu vielen älteren Spielen.Teilweise sind sie das bereits.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Hab persönliche viele ältere Spiele nachgeholt, die nichts mit den Spielen zu tun hatten mit denen ich aufgewachsen bin und somit nichts mit dem Thema Nostalgie zu tun haben.
Vieles hängt da von der Herangehensweise ab und man muss sich ein Stück weit von allseits akzeptierten Weisheiten frei machen. Da gibt es zu einem den Fortschrittsgedanken, dass Spiele mit der Zeit immer automatisch besser werden - was da noch mit reinspielt, ist der Wunsch nach Messbarkeit (dieses Grafik-Asset hat diese bestimmte Anzahl an Polygonen) und einer damit einhergehenden Objektivität.
Zum anderen gibt es ein Interesse aus der Industrie dies aus kommerziellen Motiven immer weiter zu pushen. Die neuste Grafik war schon immer einer der Haupt-Treiber in dieser Branche. Nicht nur von den Spiele-Herstellern, sondern genauso von der Hardware-Seite und dem Spielejournalismus (ein Test über eine objektive Qualität hat mehr Gewicht als eine subjektive Kritik und ist insgesamt leichter zu verkaufen/zu berechnen).
Vieles hängt da von der Herangehensweise ab und man muss sich ein Stück weit von allseits akzeptierten Weisheiten frei machen. Da gibt es zu einem den Fortschrittsgedanken, dass Spiele mit der Zeit immer automatisch besser werden - was da noch mit reinspielt, ist der Wunsch nach Messbarkeit (dieses Grafik-Asset hat diese bestimmte Anzahl an Polygonen) und einer damit einhergehenden Objektivität.
Zum anderen gibt es ein Interesse aus der Industrie dies aus kommerziellen Motiven immer weiter zu pushen. Die neuste Grafik war schon immer einer der Haupt-Treiber in dieser Branche. Nicht nur von den Spiele-Herstellern, sondern genauso von der Hardware-Seite und dem Spielejournalismus (ein Test über eine objektive Qualität hat mehr Gewicht als eine subjektive Kritik und ist insgesamt leichter zu verkaufen/zu berechnen).
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Finde ich eine komische Sichtweise, besonders unter Spiele-Enthusiasten wie in diesem Forum. Man könnte eher sagen, dass nicht die Spiele schlecht altern sondern die Reviews, die sich von der neuesten Grafik- oder Technikspielerei (z.B. Physik) haben blenden lassen. Aber auch diese Reviews waren dann schon immer schlecht.
Wenn die Frage ist, ob ein Spiel gut oder schlecht altert, dann geht es meistens um Grafik, UI oder Konventionen bei der Steuerung. Dabei sollten doch gerade in den letzten 10 Jahren Indie Spiele bewiesen haben, dass unkonventionelles Design oder eine Grafik, die eine 4090 mal nicht zum Schmelzen bringt, großartig sein können.
Es ist auch immer die Frage, was gerade im Trend ist. Zur Zeit werden alle Resident Evil und Silent Hill Remakes in ein Schema gepresst, wo man in 3rd-Person dem Charakter über die Schulter schaut, weil man das jetzt halt so gewohnt ist.
Trends kommen und gehen. Ich kann mich noch erinnern, als um 2010 herum Rundentaktik als veraltet, zu langsam und langweilig galt. Außer einer kleinen Nische von nostalgisch verklärten Boomern wolle sowas keiner mehr. Dann kam 2012 XCOM:EU, und seitdem ist alles Rundentaktik.
Im Gegenteil sind alte Spiele in der Regel besser als früher, weil man heute oft Zugang zu Patches, Mods, Ports, usw. hat.
Wenn die Frage ist, ob ein Spiel gut oder schlecht altert, dann geht es meistens um Grafik, UI oder Konventionen bei der Steuerung. Dabei sollten doch gerade in den letzten 10 Jahren Indie Spiele bewiesen haben, dass unkonventionelles Design oder eine Grafik, die eine 4090 mal nicht zum Schmelzen bringt, großartig sein können.
Es ist auch immer die Frage, was gerade im Trend ist. Zur Zeit werden alle Resident Evil und Silent Hill Remakes in ein Schema gepresst, wo man in 3rd-Person dem Charakter über die Schulter schaut, weil man das jetzt halt so gewohnt ist.
Trends kommen und gehen. Ich kann mich noch erinnern, als um 2010 herum Rundentaktik als veraltet, zu langsam und langweilig galt. Außer einer kleinen Nische von nostalgisch verklärten Boomern wolle sowas keiner mehr. Dann kam 2012 XCOM:EU, und seitdem ist alles Rundentaktik.
Im Gegenteil sind alte Spiele in der Regel besser als früher, weil man heute oft Zugang zu Patches, Mods, Ports, usw. hat.
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Vielleicht habe ich bei 'nem Spiel mit gefühlt fünftausend Türen auch schlicht keinen Bock, mir jedesmal eine Animation ansehen zu müssen, mal davon abgesehen, dass die Bewegung ja durchaus animiert ist, nur halt nicht als Held-greift-nach-Klinke-Minigame. Hat ja auch nicht wirklich was damit zu tun, wie man das alte Original heutzutage findet. Die durch Ladezeiten separierten Einzelräume von damals erzeugten ein anderes Spielgefühl, aber hätten von der Sache an sich her auch nicht verhindern müssen, dass man die Interaktionen mit Türen animiert.Thorsten hat geschrieben: ↑14. Okt 2024, 18:52Beispiel: Heute sehe ich es eher als Faulheit des Entwicklers an, wenn es z.B. bei Silent Hill 2 Remake keine Animation zum Öffnen von Toren gibt, sondern der Körper des Charakters eher dagegen prallt. Kann man machen, sieht aber sehr ungelenk aus. Früher gab es an der Stelle eine Ladezeit, die mit heutiger Technik nicht mehr erklärbar wäre. Für eine heutige Wertung wäre Silent Hill 2 an der Stelle schlecht gealtert. Das Remake ist an dieser Stelle lieblos umgesetzt.
-
- Beiträge: 62
- Registriert: 3. Jan 2024, 14:58
Re: Themenvorschlag Feierabendbier: Werden alte Spiele mit der Zeit schlechter?
Das hängt doch davon ab, ob mein Erlebnis bewertet oder das Spiel als "Objekt".
Eine Testwertung ist natürlich nur ein Kriterium hierfür, aber um es mal als Beispiel zu verwenden:
Und die Tatsache, dass ein 85% Metacritic Spiel aus 1995 - je nach Genre, Grafikstil und Umsetzung - meistens wenn es heute so wieder getestet werden würde wohl kaum wieder diese Bewertung erreichen würde. Ausnahmen sind bestenfalls extrem reduzierte, aber geniale Spiele wie Tetris.
Natürlich wird das Spiel als "Objekt" unabhängig vom Beobachter (quasi als Kant'sches "Ding an sich") nicht schlechter. Welche Qualitäten, die ein Spiel hat sind denn nicht vom Beobachter abhängig? Das Material der Cartridge? Die Temperatur, wenn ich ein Thermometer an das physische Medium halte? Wie gut mir die Zahlenfolge des Erscheinungsdatums gefällt?
Das wären so "objektive" Kriterien - die glaube ich die Unsinnigkeit des Versuchs zeigen, eine Spielebewertung vom Erleben zu lösen. Man kann zwar die Bewertung eines Einzelnen durch Durchschnitte, Wertungskonferenzen transzendieren/ überwinden indem man es intersubjektiv macht, aber es ist halt immer noch das Erleben von Personen (statt einer Person).
Also: Eine Spielebewertung - ob professionell oder halt wir als Spieler zuhause - KANN also nicht sinnvoll von der Bewertung des Erlebnisses des Spiels gelöst werden.
Und frei nach dem Motto "Man steigt niemals zweimal in denselben Fluss" können wir ein Spiel schlichtweg nicht als die gleiche Person erleben, die wir früher waren - sprich unser Erleben ist auch ein Anderes. Mal mehr, mal weniger.
Auch mal mehr, mal weniger wird die Veränderung der Wahrnehmung sein. Wie beim o.g. Spiel Tetris sind die Spielbestandteile manchmal einfach so schlicht, dass diese schlichte Eleganz auch heute noch sehr gut funktioniert.
Unsere Rezeptionserwartungen hinsichtlich Darstellung von Personen, Bedienkomfort, Klang, Auflösung der Grafik usw. sind aber so stark Veränderungen unterworfen, dass das Erleben (nicht die Spiele selbst - wichtiger Unterschied - aber der wesentliche Punkt ist halt genau das Erleben!) sich für fast alle verändert.
Wenn nun jemand Kasper-Hauser-mäßig in einem dunklen Raum sitzt und nur den Spiele-, Medien- und Gesellschaftsstandard von 1995 kennt... Dann wird er o.g. 85%er Titel vielleicht auch im Jahr 2024 noch als sehr ähnlich empfinden. Aber ich glaube die Absurdität des Beispiels zeigt: 99,99% der Menschen sind halt heute sehr anders/ Anderes gewohnt als im Jahr 1995.
Aber Achtung:
Das heißt erstmal NUR, dass die Erfahrung ANDERS wahrgenommen werden wird. Man kann einen alten Grafikstil natürlich sehr gerne mögen und deshalb vielleicht sogar finden, dass das alte Spiel heute eine BESSERE Erfahrung liefert, weil man diese Art Spiele so vermisst. Das Erleben ist dann theoretisch sogar anders im Sinne von BESSER.
Für die meisten wird es aber wohl anders im Sinne von SCHLECHTER sein, weil "Uärgs, die Grafik ich erkenn ja nix", "Bei dem Speichersystem krieg ich ne Meise." usw.
Zur Ausgangsfrage würde ich also sagen:
Nein, Spiele AN SICH werden nicht mit der Zeit schlechter.
Es ist aber das ERLEBEN auf das es eigentlich ankommt.
Das ändert sich schon, nicht durch ZEIT AN SICH (siehe Kaspar-Hauser-Beispiel), aber für 99% durch all die Erfahrungen die wir so machen.
Somit wird das ERLEBEN alter Spieler für FAST ALLE in Abhängigkeit von GESTALTUNG, GAMEPLAY, THEMATIK erst einmal ANDERS
Dieses ANDERS ist durch das Abweichen von unseren GEWOHNHEITEN bzw ANSPRÜCHEN meistens wohl SCHLECHTER, wenn auch nicht notwendigerweise
Eine Testwertung ist natürlich nur ein Kriterium hierfür, aber um es mal als Beispiel zu verwenden:
Und die Tatsache, dass ein 85% Metacritic Spiel aus 1995 - je nach Genre, Grafikstil und Umsetzung - meistens wenn es heute so wieder getestet werden würde wohl kaum wieder diese Bewertung erreichen würde. Ausnahmen sind bestenfalls extrem reduzierte, aber geniale Spiele wie Tetris.
Natürlich wird das Spiel als "Objekt" unabhängig vom Beobachter (quasi als Kant'sches "Ding an sich") nicht schlechter. Welche Qualitäten, die ein Spiel hat sind denn nicht vom Beobachter abhängig? Das Material der Cartridge? Die Temperatur, wenn ich ein Thermometer an das physische Medium halte? Wie gut mir die Zahlenfolge des Erscheinungsdatums gefällt?
Das wären so "objektive" Kriterien - die glaube ich die Unsinnigkeit des Versuchs zeigen, eine Spielebewertung vom Erleben zu lösen. Man kann zwar die Bewertung eines Einzelnen durch Durchschnitte, Wertungskonferenzen transzendieren/ überwinden indem man es intersubjektiv macht, aber es ist halt immer noch das Erleben von Personen (statt einer Person).
Also: Eine Spielebewertung - ob professionell oder halt wir als Spieler zuhause - KANN also nicht sinnvoll von der Bewertung des Erlebnisses des Spiels gelöst werden.
Und frei nach dem Motto "Man steigt niemals zweimal in denselben Fluss" können wir ein Spiel schlichtweg nicht als die gleiche Person erleben, die wir früher waren - sprich unser Erleben ist auch ein Anderes. Mal mehr, mal weniger.
Auch mal mehr, mal weniger wird die Veränderung der Wahrnehmung sein. Wie beim o.g. Spiel Tetris sind die Spielbestandteile manchmal einfach so schlicht, dass diese schlichte Eleganz auch heute noch sehr gut funktioniert.
Unsere Rezeptionserwartungen hinsichtlich Darstellung von Personen, Bedienkomfort, Klang, Auflösung der Grafik usw. sind aber so stark Veränderungen unterworfen, dass das Erleben (nicht die Spiele selbst - wichtiger Unterschied - aber der wesentliche Punkt ist halt genau das Erleben!) sich für fast alle verändert.
Wenn nun jemand Kasper-Hauser-mäßig in einem dunklen Raum sitzt und nur den Spiele-, Medien- und Gesellschaftsstandard von 1995 kennt... Dann wird er o.g. 85%er Titel vielleicht auch im Jahr 2024 noch als sehr ähnlich empfinden. Aber ich glaube die Absurdität des Beispiels zeigt: 99,99% der Menschen sind halt heute sehr anders/ Anderes gewohnt als im Jahr 1995.
Aber Achtung:
Das heißt erstmal NUR, dass die Erfahrung ANDERS wahrgenommen werden wird. Man kann einen alten Grafikstil natürlich sehr gerne mögen und deshalb vielleicht sogar finden, dass das alte Spiel heute eine BESSERE Erfahrung liefert, weil man diese Art Spiele so vermisst. Das Erleben ist dann theoretisch sogar anders im Sinne von BESSER.
Für die meisten wird es aber wohl anders im Sinne von SCHLECHTER sein, weil "Uärgs, die Grafik ich erkenn ja nix", "Bei dem Speichersystem krieg ich ne Meise." usw.
Zur Ausgangsfrage würde ich also sagen:
Nein, Spiele AN SICH werden nicht mit der Zeit schlechter.
Es ist aber das ERLEBEN auf das es eigentlich ankommt.
Das ändert sich schon, nicht durch ZEIT AN SICH (siehe Kaspar-Hauser-Beispiel), aber für 99% durch all die Erfahrungen die wir so machen.
Somit wird das ERLEBEN alter Spieler für FAST ALLE in Abhängigkeit von GESTALTUNG, GAMEPLAY, THEMATIK erst einmal ANDERS
Dieses ANDERS ist durch das Abweichen von unseren GEWOHNHEITEN bzw ANSPRÜCHEN meistens wohl SCHLECHTER, wenn auch nicht notwendigerweise