Deutsche Politik

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bonkic
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von bonkic »

GYipl-3WAAAJP1-.jpg
GYipl-3WAAAJP1-.jpg (284.66 KiB) 1553 mal betrachtet
oh boy. :doh:

und wenn er sich jetzt damit rauszureden versucht (was afaik noch nicht geschehen ist), dass hier irgendwas aus dem kontext gerissen wurde - wer der bild ein interview gibt, weiß, was er zu erwarten hat. bliebe die frage, was er sich davon verspricht: kein afd- oder cdu/csu-wähler wird deshalb das kreuzchen bei den grünen machen. kein einziger. eher verliert seine eigene partei noch zusätzlich.
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Crenshaw
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Crenshaw »

bonkic hat geschrieben: 28. Sep 2024, 11:07 oh boy. :doh:

und wenn er sich jetzt damit rauszureden versucht (was afaik noch nicht geschehen ist), dass hier irgendwas aus dem kontext gerissen wurde - wer der bild ein interview gibt, weiß, was er zu erwarten hat. bliebe die frage, was er sich davon verspricht: kein afd- oder cdu/csu-wähler wird deshalb das kreuzchen bei den grünen machen. kein einziger. eher verliert seine eigene partei noch zusätzlich.
geile Überschrift, als wenn sich nur Väter Sorgen machen würden oder er das Thema sonst ignorieren würde, also wer die Überschrift gemacht hat, hat sich entweder sehr viele oder sehr wenige Gedanken gemacht
meieiro
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von meieiro »

bonkic hat geschrieben: 28. Sep 2024, 11:07 und wenn er sich jetzt damit rauszureden versucht (was afaik noch nicht geschehen ist), dass hier irgendwas aus dem kontext gerissen wurde - wer der bild ein interview gibt, weiß, was er zu erwarten hat. bliebe die frage, was er sich davon verspricht: kein afd- oder cdu/csu-wähler wird deshalb das kreuzchen bei den grünen machen. kein einziger. eher verliert seine eigene partei noch zusätzlich.
Der Artikel basiert nicht auf einem Bild-Interview, sondern auf einem Gastbeitrag von Özdemir bei der FAZ.
Die Bild hat hier halt wirklich die Aussagen aus dem Kontext gezogen. Es fehlt zum Beispiel der Teil, wo Özdemir von einem Urlaub seiner Tochter und ihren Freundinnen berichtet, den sie abbrechnen mussten, weil sie an der Ostsee rassistisch beleidigt wurden. Eine der Freundinnen hat einen Vater aus Tansania und das sieht man ihr wohl auch an.
Besonders schön ist, dass das Orginal hinter der Bezahlschranke ist und der Artikel der Bild nicht.

Soll jetzt keine Verteidigung der Aussagen von Özdemir, aber die Bild macht halt Bild Sachen.

Off-Topic. War mal wieder auf Bild und auf der Startseite sehe ich dann auch so eine Schlagzeile
Heute heiratet Schumis geliebte Tochter. Wer ist der Bräutigam? Wo wird gefeiert? Wer ist dabei?

Kann man die Familie nicht einfach mal in Ruhe lassen.
Carlos
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Carlos »

bonkic hat geschrieben: 28. Sep 2024, 11:07 GYipl-3WAAAJP1-.jpg

oh boy. :doh:

und wenn er sich jetzt damit rauszureden versucht (was afaik noch nicht geschehen ist), dass hier irgendwas aus dem kontext gerissen wurde - wer der bild ein interview gibt, weiß, was er zu erwarten hat. bliebe die frage, was er sich davon verspricht: kein afd- oder cdu/csu-wähler wird deshalb das kreuzchen bei den grünen machen. kein einziger. eher verliert seine eigene partei noch zusätzlich.
Wie schon geschrieben wurde, hier ist das Original:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 10386.html

Leider paywall. Vorsicht bitte bei Bild Zitaten mit Screenshot. Da ist schon eine Stufe vor Instagram Bildausschnitten aus Öffi Medien die dort neu in den Kontext gesetzt werden durch irgendwelche Content Creator

Generell stimme ich der Aussage auch nicht zu. Ich glaube sehr wohl dass es konservativere ältere Semester mit Hang zu ökologischen Gedanken abgeholt werden können. Das sind natürlich nicht die Grüüüüünen Angsthasen von der CSU oder Rechtskonservative. Aber auch ich selbst zum Beispiel sehe mich nicht in dem noch vor einigen Jahren von den Grünen propagierten Bild dass Migration und Flüchtlinge quasi das selbe sind. Eine differenziertere Auslegung insbesondere bei Parteimitgliedern die selbst migrantische Wurzeln habe halt ich für sehr hilfreich. Denn viele von diesen Leuten innerhalb der Partei haben sich ihre Sachen sehr hart erarbeitet und wissen auch dass es Stufen gibt zwischen No Borders no Nations und Grenzen schließen.

Sollte das der neue Realismus bei den Grünen werden, sehe ich erst mal kein Problem
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Leonard Zelig
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Leonard Zelig »

bonkic hat geschrieben: 28. Sep 2024, 11:07 und wenn er sich jetzt damit rauszureden versucht (was afaik noch nicht geschehen ist), dass hier irgendwas aus dem kontext gerissen wurde - wer der bild ein interview gibt, weiß, was er zu erwarten hat. bliebe die frage, was er sich davon verspricht: kein afd- oder cdu/csu-wähler wird deshalb das kreuzchen bei den grünen machen. kein einziger. eher verliert seine eigene partei noch zusätzlich.
Es ist ein Gastbeitrag in der FAZ.

Dort schreibt er:
Vor einigen Jahren verbrachte meine Tochter mit einer Freundin ein paar Tage auf einem Campingplatz in Mecklenburg an der Ostsee. Ihre gleichaltrige Freundin hat einen aus Tansania stammenden Vater; man sieht ihrer Hautfarbe an, dass sie nicht von rotblonden Wikingern abstammt.

Es wurde nur ein kurzer Urlaub. Nach 24 Stunden ergriff das Berliner Ensemble die Flucht, weil auf böse Blicke Schmähungen, Beleidigungen folgten; rassistische Flüche, die ich hier nicht wiederholen will. Es waren vor allem Jugendliche, auch Kinder, die ihr im Pulk so zusetzten. An die Ostsee will meine Tochter so schnell nicht wieder fahren.

In Berlin ist sie als junge Frau wiederum völlig anderen Zumutungen ausgesetzt. Wenn sie in der Stadt unterwegs ist, kommt es häufiger vor, dass sie oder ihre Freundinnen von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert werden. Und ja, der Einwand, das Risiko für sexuelle Belästigung sei in Partnerschaften und in der Familie ungleich höher, ist ebenso richtig wie der, man könne nicht nur an der Ostsee, sondern überall rassistisch beleidigt werden. Doch taugt Statistik nicht als Antwort auf Erlebtes. Belehrungen kommen gegen Erfahrungen nicht an. Es gibt keinen Grund, sich diese Behelligungen gefallen zu lassen, weder an der Ostsee noch in Berlin.
Gegen solche Übergriffe hat sie sich, wie viele Frauen, das sprichwörtliche dicke Fell zugelegt. Doch ich spüre, wie sie das umtreibt. Und wie enttäuscht sie ist, dass nicht offensiver thematisiert wird, was dahintersteckt: die patriarchalen Strukturen und die Rolle der Frau in vielen islamisch geprägten Ländern.
...
Wer in den Siebziger- oder Achtzigerjahren als Linker die autoritären Verhältnisse in Ostdeutschland anprangerte, wer Meinungs- und Reisefreiheit sowie freie Wahlen anmahnte, dem wurde dieser Satz zuweilen ebenfalls um die Ohren gehauen: „Das darfst du nicht sagen, das nützt den Rechten!“
Natürlich können die Grünen keine AfD-Wähler "zurückgewinnen", aber ich glaube, dass viele Merkel-Wähler bei den Bundestagswahlen auch den Grünen ihre Stimme geben könnten, weil ihnen Merz zu weit rechts steht.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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bonkic
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von bonkic »

ok, dann nehm ich alles zurück. danke für die aufklärung.
Carlos
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Carlos »

Leonard Zelig hat geschrieben: 28. Sep 2024, 16:46 Natürlich können die Grünen keine AfD-Wähler "zurückgewinnen", aber ich glaube, dass viele Merkel-Wähler bei den Bundestagswahlen auch den Grünen ihre Stimme geben könnten, weil ihnen Merz zu weit rechts steht.
Die aktuelle Lage der Nation erklärt das auch ganz gut:
https://lagedernation.org/

Im Abschnitt zu den Grünen, der Neuausrichtung und der Vermutung wohin Habeck steuern könnte wird auch vermutet dass die Zielgruppe neben den Kernwählern eben auch die Mitte ist die früher Merkel wählte aber der die CDU unter März jetzt viel zu weit rechts abbiegt.

Ich halte das ehrlich gesagt gar nicht für so dumm. Damit wird man jetzt nicht unbedingt der Favorit in der kommenden Bundestagswahl, könnte aber durchaus ein paar Prozentpunkte geben.

Die TikTok AFD erreicht man damit natürlich weiterhin nicht
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Jon Zen
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Jon Zen »

Heute wurde ein ehemaliger Stasi-Offizier erstmals wegen Mordes verurteilt. Der Beweis kam in diesem Fall aus wohl wiederhergestellten Stasi-Akten.
https://www.tagesschau.de/inland/region ... r-100.html

Auch wenn dies ein Sonderfall ist, ist meine Hoffnung, dass weitere Prozesse gegen Stasi-Mörder folgen werden.
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simu1988
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von simu1988 »

Für Familienangehörige sind solche Urteile sicher sehr wichtig sein, allein deshalb gerne weitere Täter zur Rechenschaft ziehen. Bei 50 Jahren Abstand zwischen Mord und Richterspruch fällt es mir persönlich aber schwer, den Mörder und den Verurteilten in Einklang zu bringen. Ist das in seinem Überzeugungen überhaupt noch der ansatzweise gleiche Mensch?
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Rince81 »

Das Festzustellen ist Aufgabe des Gerichts. Das berücksichtigt dann beim Strafmaß die Zeit, die seitdem vergangen ist und auch Reue, ein Geständnis oder eine Entschuldigung.
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Jon Zen
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Jon Zen »

Und in diesem Fall gab es weder Reue, Geständnis, noch eine Entschuldigung, weil die Strategie der Verteidigung seit Jahren war, auf "er war's nicht" zu plädieren. Dieser Umstand konnte nur nicht bewiesen werden, weil seine - ich nenne es mal so - "kriminelle Vereinigung", die Beweise während der Wende geschreddert hat. Zur Zeit der DDR wurden alle Beteiligten des Mordkomplotts auf ausführender Ebene mit einem Orden bessergestellt.

Mehr Urteile könnten folgen, wenn die Stasi als kriminelle Vereinigung eingestuft werden würde. Dieser Spiegel-Artikel von Henryk M. Broder aus dem Jahr 2006, der eine Maischberger Diskussion u.a. mit dem ehemaligen DDR Innenminister Peter-Michael Diestel analysiert, kommt zu folgenden Fazit:
Henryk M. Broder am 10.05.2006 im Spiegel hat geschrieben:Immerhin wurde in solchen Momenten wenigstens klar, warum die führenden Vertreter des SED-Regimes schlimmstenfalls mit einem blauen Auge und einer Verwarnung davon gekommen sind: Weil die Justiz eines demokratischen Landes nicht in der Lage ist, politische Verbrechen, die in einer Diktatur begangen wurden, zu verfolgen.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 15441.html
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Bateman
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Bateman »

The Economist mit einer desaströsen Einschätzung zu 16 Jahren Merkel:
https://www.economist.com/europe/2024/1 ... y-terrible

Ohne Paywall Zusammenfassung:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/angel ... 99fde13f8c

Jeder einzelne Punkt objektiv richtig.
bonkic
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von bonkic »

Bateman hat geschrieben: 27. Okt 2024, 10:47Jeder einzelne Punkt objektiv richtig.
und das bewertest du ganz....subjektiv? :D

nur mal die 3 hauptpunkte:
Das Land sei erstens ohne die USA nicht in der Lage, sich zu verteidigen.
ok, stimmt sicherlich. aber war das vorher anders?
nach dem kalten krieg wurde europaweit massiv abgerüstet, nicht erst unter merkel.
Zweitens habe Deutschland Schwierigkeiten, ohne Exporte nach China zu wachsen.
wie jedes andere industrieland auch.
Und drittens sei es von russischem Gas abhängig, um seine Industrie am Laufen zu halten
wandel durch handel - ja, das war (nicht nur) die deutsche hoffnung.
stimmt insofern also auch, und dabei wurde über zahlreiche bedenken in den usa und auch osteuropa hinweggegangen, aber der plan hätte ja auch aufgehen können. spätestens 2014 naiv? mag sein.

aber auch hier gilt: wie bei den beiden anderen punkten: all diese entscheidungen trafen in meiner erinnerung zumindest auf breite mehrheit, nicht nur in der politik, sondern auch in der bevölkerung. aus der ex-post-sicht mag sich vieles davon heute als falsch erwiesen haben - zum damaligen zeitpunkt war es das imo nicht unbedingt. mangelnde weitsicht? möglich. aber ich hätte mal gerne gesehen, wie man in deutschland mehrheiten gefunden hätte, wenn man - um bei den 3 punkten zu bleiben - die bundeswehr nicht abgespeckt- sondern massiv aufgestockt hätte (selbst heute zuckt doch halb-deutschland noch beim wort "kriegsbereit" zusammen), mit china keine industrie-kooperationen etc geschlossen hätte (dann wäre bspw die vw-krise schon damals da gewesen) oder mit russland auf harte konfrontation gegangen wäre. bißchen wohlfeil, das jetzt alles in erster linie ihr anzuhängen. bei dingen wie investitionstau stimme ich natürlich zu. überhaupt geht es mir nicht darum, frau merkel in schutz zu nehmen. aber die vorwerfbarkeit bei den genannten punkten, schätze ich ein wenig anders sein.
ZiggyStardust
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von ZiggyStardust »

Streeck: Ja, auch die Kommunikation, dass die Impfung „nebenwirkungsfrei“ sei, war wirklich nicht gut. Zweitens und auch darüber müssen reden: Wir, als Gesellschaft, sind mit Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, nicht gut umgegangen. Man hat sie zum Teil ausgegrenzt, diffamiert, diskreditiert. Man hat ihnen die Schuld an dieser Pandemie gegeben. Das war einfach falsch. Da ist man mit einem Anteil der Bevölkerung, rund 20 Prozent, nicht gut umgegangen. Es wurden Schuldige gesucht, wie es bei der Pest mit den Juden gemacht wurde und bei HIV mit den Homosexuellen. Wir haben aus unserer Geschichte nicht gelernt. Der wahre Feind ist doch das Virus, nicht der Mensch.
https://www.focus.de/gesundheit/coronav ... 18400.html

Etwas schräger Vergleich unseres nächsten Gesundheitsministers (wenn es die CDU nicht wie 2021 verkackt und die Ampel weiter regieren kann).
simu1988
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von simu1988 »

Beim BSW steht die Thüringer Landesvorsitzende Katja Wolf unter Beschuss, die offenbar um jeden Preis mitregieren will.

Der in Thüringen bei den Sondierungen zwischen CDU, SPD und BSW ausgehandelte Kompromiss zur Friedenspolitik belastet das Bündnis Sahra Wagenknecht zunehmend innerparteilich. Die BSW-Ko-Vorsitzende Amira Mohamed Ali, der BSW-Europaabgeordnete Fabio de Masi und weitere Spitzenpolitiker der Partei sehen die Glaubwürdigkeit des BSW in Gefahr und verstärkten deswegen den Druck auf die Thüringer Landeschefin Katja Wolf.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html

Witzigerweise erwähnt das ZDF ausgerechnet Sahra Wagenknecht selbst nicht, die den Kompromiss natürlich auch ablehnt.
Voigt
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Voigt »

Da ist jetzt beides eingetroffen, meine Hoffnung und meine Befürchtung.

Hoffnung war, dass ich nach der Wahl mich über Katja Wolf die Thüringen BSW Vorsitzende eingelesen habe, und die für stramm anti-rechts (niemals Koalition mit AfD), aber auch pragmatisch eingeschätzt habe (zwar auch für mehr Regeln bei Migration, aber auch teils mit Kontra zu Wagenknecht). Dadurch war die Hoffnung dass die Thüringen-BSW schon in Ordnung geht, und mehr wie ein Flügel der Thüringen-Linken zu sehen ist, primär ein Machtgespiele da.

Befürchtung ist, dass sich am Ende aber doch Bundes-BSW und insbesondere Wagenknecht sich einmischt und pragmatische Regierungsbildung blockiert.

Bin gespannt was rauskommt am Ende.
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Leonard Zelig
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Leonard Zelig »

Wer mit den Putin-Freunden des BSW koaliert, der ist für mich für alle Zeiten unwählbar. Aber die SPD will meine Stimme eh nicht:
https://www.spiegel.de/politik/gerhard- ... 753f012b76
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oilrumsick
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von oilrumsick »

Voigt hat geschrieben: 31. Okt 2024, 01:30 Da ist jetzt beides eingetroffen, meine Hoffnung und meine Befürchtung.

Hoffnung war, dass ich nach der Wahl mich über Katja Wolf die Thüringen BSW Vorsitzende eingelesen habe, und die für stramm anti-rechts (niemals Koalition mit AfD), aber auch pragmatisch eingeschätzt habe (zwar auch für mehr Regeln bei Migration, aber auch teils mit Kontra zu Wagenknecht). Dadurch war die Hoffnung dass die Thüringen-BSW schon in Ordnung geht, und mehr wie ein Flügel der Thüringen-Linken zu sehen ist, primär ein Machtgespiele da.

Befürchtung ist, dass sich am Ende aber doch Bundes-BSW und insbesondere Wagenknecht sich einmischt und pragmatische Regierungsbildung blockiert.

Bin gespannt was rauskommt am Ende.
Die Partei heisst Bündnis-SARAH-WAGENKNECHT - ich versteh nicht, wie man da etwas anderes erwarten konnte als das. Grad in Thüringen wechselt man doch nicht von der Regierungspartei zu einer Partei die nach SW benannt ist nur um dieser Person dann Kontra zu geben - gerade wenn schon vorher bekannt ist, dass SW bei bestimmten Themen nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Da frag ich mich schon ob bei der Entscheidungsfinder diverser linker Spitzenpolitker in Thüringen nicht Drogen und/oder Wahnvorstellungen im Spiel waren... von den Wählern ganz zu schweigen...
Maestro84
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Maestro84 »

Bateman hat geschrieben: 27. Okt 2024, 10:47 The Economist mit einer desaströsen Einschätzung zu 16 Jahren Merkel:
https://www.economist.com/europe/2024/1 ... y-terrible

Ohne Paywall Zusammenfassung:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/angel ... 99fde13f8c

Jeder einzelne Punkt objektiv richtig.
Ehrlicherweise wurden die Regierungen Merkel sechzehn Jahre lang, auch von der ausländischen Presse, in den Himmel gelobt. Teilweise wurde Merkel nicht nur zu "Madame Europa", sondern als"mächtigste Frau der Welt" betitelt. Hat sich die Presse im In- wie Ausland nur blenden lassen oder waren die Schmierfinken wirklich so dumm und sahen nicht die Folgen der Schlafwandlerpolitik? Nachtreten im Nachhinein ist bekannt einfach.
Leonard Zelig hat geschrieben: 31. Okt 2024, 09:38 Wer mit den Putin-Freunden des BSW koaliert, der ist für mich für alle Zeiten unwählbar. Aber die SPD will meine Stimme eh nicht:
https://www.spiegel.de/politik/gerhard- ... 753f012b76
Dito. Ich zähle ja, bis auf die Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017, zur Stammwählerschaft der CDU, aber wer mit Stalinisten, Anhängern der SED-Diktatur und Freunden russischer Kriegsverbrechen zusammengeht, darf auf meine Stimme nicht mehr erzählen. Dann gebe ich meine Stimme, wie zuletzt 2017 (?), lieber den Freien Wählern. Die bestehen, bis auf Bayern, nicht aus Russlandfreunden und Rechts- oder Linksradikalen.
Voigt
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Re: Deutsche Politik

Beitrag von Voigt »

Und die Partei möchte sich umbennen.
Wie ich früher auch schonmal meinte, die Katja Wolf hat halt Karriere gemacht durch Wechsel. Von Bürgermeisterin zu Landesparteivorsitzende. Sie hat auch der Wagenknecht anscheinend mehrmals öffentlich widersprochen, und sich explizit als eigenständig hingestellt und die Wagenknecht hat die trotzdem als gute Verbündete beschrieben.

Hätte gut sein können, dass es primär gegenseitige Nutznießung ist, für Wolf ein Karreriesprung bei Nutzung von Wagenknechts Namen für die neue Partei und für Wagenknecht ein Wahlsieg mit Regierungsbeteiligung in einer Landesregierung, was Weg zur Bundeswahl ebnet.

Ich habe BSW selber nich gewählt, gerade wegen den Putin Sachen, aber viele sprechen ja darauf an, die haben das bewusst schon so gewählt.
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