Runde #043: Kein Sex in Game of Thrones?! Was bleibt da noch?!?

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Yometheus
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Runde #043: Kein Sex in Game of Thrones?! Was bleibt da noch?!?

Beitrag von Yometheus »

Ich mache hier mal das Fass zur 43. Folge und dem übergreifenden Thema Game of Thrones auf - Von den Büchern über die Serie zu den Spielen.

Ich persönlich habe die Bücher nicht gelesen (jaja, ich weiß, Schande über mich!) und werde dies erst nachholen, wenn die letzte Staffel der Serie durch ist. Das hat den Hintergrund, dass ich mich nicht (noch mehr) spoilern lassen will und Bücher und Serie mittlerweile eh inhaltlich so verschieden sind, dass ich sie als getrennte Werke betrachte und nicht als schlichte Verfilmung. Und da ich gerade was von Spoilern meinte: The Thread is dark and full of spoilers! Alles bis zum Ende der 5. Staffel der Serie muss nicht extra gekennzeichnet werden, aber alles weitergehende aus den Büchern und vor allem der Inhalt des Telltale-Spiels bitte entsprechend markieren, thx!

Erstmal gebe ich Jochen recht, dass GoT in paar Jahrzehnten rückblickend ein ganz wichtiges Ding für die Entwicklung von Fantasy und Serien sein wird. Selbst wenn die nächsten Staffeln total schlecht werden sollten, was ich mal nicht hoffe, dann hat GoT jetzt schon seinen Fußabdruck hinterlassen. Die Gründe sind sehr vielfältig: Angefangen bei der großartigen Vorlage, über die aufwändige Produktion für eine Serie, die schauspielerischen Leistungen und den dunklen, fiesen Ton der Erzählung bis hin zum Internethype und den ganzen Fantheorien, welche durch Martins Detailversessenheit und Komplexität der Welt überhaupt erst möglich wurden. GoT ist also in jeder Hinsicht kein Leichtgewicht und erst mal für jeden zu empfehlen, der irgendwas mit Mittelalter, Fantasy oder tollen Charakteren und Dialogen anfangen kann.

Da GoT aber schon genug gehypt und gelobhudelt wird, möchte ich den Blick mal auf paar Sachen werfen, die ich bei der Serie kritisch sehe. Denn bei aller Geduld für langsames Erzählen und bei aller Begeisterung für die toll geschriebenen Dialoge frage ich mich nach 5 Staffeln nun doch an der einen oder anderen Stelle: Wo wollt mit eurer Geschichte eigentlich hin?

Was mich bei GoT "stört", ist der mangelnde rote Faden, den ich zumindest bis jetzt bei all den Nebenhandlungen nicht erkennen kann. Irgendwann ist die Serie ja durch und da bin ich mal gespannt inwiefern GoT als Geschichte überhaupt funktionieren wird. Dass wichtige Protagonisten jederzeit über den Jordan gehen können, ist nicht nur mutig, sondern auch erzählerisch eine spannende Sache. Für mich funktioniert dies aber nur in Kombination mit einem gelungenen Ende, welches die Entwicklungen des Plots und der Charaktere irgendwo widerspiegelt. Und da habe ich ganz ehrlich meine Zweifel, ob die Showrunner das hinkriegen. Nehmen wir beispielsweise an Daenerys würde in der nächsten Staffel sterben, dann frage ich mich schon irgendwie, wieso sich die Serie die Zeit nimmt sie überhaupt derart zu entwickeln. Und im Umkehrschluss gibt dies auch wieder "ein Stück Sicherheit" für das Weiterleben verschiedener Charaktere, wie z.B. Tyrion. Ob der das Finale mit allen Körperteilen erlebt, kann ich nicht sagen, aber dass die Showrunner es hinkriegen sein mögliches Ableben mit einem gut erzählten Ende zu verbinden, glaube ich erst wenn ichs sehe.
Denn gerade die letzte 5. Staffel hatte auch einige erzählerische Längen, die ich direkt schlecht fand. GoT muss sich ja nicht umsonst den Vorwurf gefallen lassen einen billigen Vorwand für Gewalt und Sex auf der Leinwand zu liefern. In den ersten Staffeln hätte ich da noch widersprochen und darauf verwiesen, dass die ganzen Schweinereien und Brutalitäten einen inszenatorischen Effekt für die Storyentwicklung haben. Das ist auch in der 5. Staffel bei einigen Handlungssträngen noch der Fall, aber bei anderen wiederum völliger Selbstzweck (letzte Spoilerwarnung zu Staffel 5!).

Dass die Red Wedding einen wichtigen Punkt im großen Plot markiert und deshalb in der Brutalität und Abschlachterei auch entsprechend noch ein Stück mehr aufdreht (z.B. Abstechen von Schwangeren), ist mir schon klar und daran stoße ich mich auch nicht. Aber die Verwandlung von Theon zu Reek in Staffel 3 fand ich echt öde, weil der Typ ganze 10 Folgen nur gefoltert wird ohne dass sich Handlung in irgendeiner Form nach vorne bewegt - Theon verlor schlicht Stück für Stück mehr von seinem Körper und ist am Ende vollkommen gebrochen. Hätte man damals noch argumentieren können, dass der Payoff in den nächsten Staffeln kommt und noch auf sich warten lässt, muss ich nun, 2 Staffeln weiter, leider sagen, dass sich hier nix auszahlt - vor allem nicht, weil Reek am Ende von Staffel 5 ja von einem Moment auf den anderen doch wieder zu Theon wird, nachdem er sich 2 Staffeln lang die Foltereien seines Peinigers mit anguckt und selbst Blut an den Händen hat indem er seine einstigen Verbündeten verrät. Der Twist zum Ende der 5. Staffel ist somit mindestens schlecht inszeniert und nicht nachvollziehbar.
Ähnlich geht es mir mit dem ganzen Sansa-Plot in Staffel 5: Immer wieder wird nach Winterfell geblickt, aber da passiert nix neues, außer neue Grausamkeiten ohne Plotentwicklung. Dass Sansa nach dem Verlust ihrer Familie und nicht enden wollendem Psychoterror in Kings Landing und Eyrie am Arsch ist, dürfte nach 4 Staffeln eigentlich jedem klar gewesen sein. Jetzt, dachte ich, kommt der Payoff dafür indem sie endlich mal in der Geschichte aktiv wird. Aber nee, sie wird schlicht und einfach paar mal vergewaltigt und steht am Ende von Staffel 5 mit weniger da als 10 Folgen zuvor. Ramsays Charakter und die Handlung um ihn tritt für 10 Folgen übrigens ebenso auf der Stelle. Ich weiß nicht warum sich die Serie immer noch bemüht zu zeigen, was für ein Schwein das ist. Zur Storyentwicklung hat es jedenfalls bis jetzt nicht großartig beigetragen. Am dämlichsten im ganzen Winterfell-Plot war nur Briennes Rolle, welche die ganze Zeit nach der Kerze auf dem Turm blickt - bis Sansa diese nach ihren Misshandlungen endlich entzündet. *facepalm*

Das fällt für mich deswegen so negativ ins Gewicht, weil diese Serie mit seinen zig Handlungssträngen viel zu erzählen hat in sehr wenig Zeit. Und es bei anderen Handlungssträngen wesentlich besser auf die Reihe kriegt: Wenn ich sehe wie Tyrions Reise weitergeht (was da alles in 10 Folgen passiert!) und im Vergleich dazu Theons und Sansas Märtyrium betrachte, geht mir langsam die Geduld aus. Ähnlich ist es mit dem Plot um Jamie und Bron in Dorne: 10 Folgen für 1 Schritt vor und 2 Schritte zurück, wenn Myrcella wirklich durch das Gift stirbt? *facepalm nr2*

Insofern bin gespannt wie es ab Ende April weitergeht und ob meine Zweifel überwiegen.
Wie seht ihr das?
Seht ihr einen roten Faden in GoT?
Wie gefährdet seht ihr die Hauptcharaktere wirklich?
Tritt die Serie auf der Stelle?
Wird das alles mit der 6. Staffel besser?


Ach ja, zur Übersetzung ins Deutsche: Ich finde bei der allgemeinen Qualität der deutschen Synchro übertreiben die SynchroNazis in den meisten Fällen, aber die Übersetzungen von Filmtiteln und Lokalisierungen in Buch, Film und Spiel sind tatsächlich in den meisten Fällen dermaßen haarsträubend und GoT schießt auch hier den Vogel ab. John Schnee, Goldy statt Gilly, Manke Rayder (wie spricht man das aus?) und Balon Graufreud? Und ich dachte erst "Fury" <> "Herz aus Stahl" wäre 2015 nicht zu toppen gewesen ... *facepalmbild von picard such*
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
Jochen

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Jochen »

Here there bere even more spoilers:

Zum roten Faden: Den hat die Serie - im Vergleich zu den Romanen - in der Tat nur am Rande. Das erscheint mir übrigens schon seit der ersten Staffel problematisch. In den Romanen nämlich spielt die Prophezeiung vom "Prince that was promised" eine zentrale Rolle - und die Frage, wer dieser versprochene Prinz ist. Das wiederum erklärt die zentrale Rolle von John Snow, bei dem es aufgrund zahlreicher entsprechender Andeutungen eigentlich offensichtlich ist, dass es sich um den den Sohn von Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark handelt. Außerdem lässt sich sein vermeintlicher Tod im letzten Band als essentieller Teil der Prophezeiung lesen. Das alles wird in der Serie aber - wenn überhaupt - nur am Rande thematisiert.

Hinzu kommt, dass Martin ursprünglich ja geplant hatte, nach dem dritten Band einen großen "Cut" zu machen und dann etliche Jahre in der Zukunft wieder einzusteigen. Das merkt man den letzten beiden Romanen bzw. der letzten TV-Staffel auch erheblich an, weil der ursprüngliche rote Faden (wer wird Kalif anstelle des Kalifen?) zu Ende erzählt ist und es keinen echten Ersatz gibt, weil diese Füllerinhalte nie geplant waren.
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Joss
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Joss »

5. Staffel-Talk musste ich wegen der Spoiler überspringen.
Was mich bei GoT "stört", ist der mangelnde rote Faden
Hier aber würde ich Einspruch im Namen des Epos erheben. Auch wenn die Grenzen kaum lokaliserbar verlaufen, sehe ich im Lied einen Hybrid aus Epos und Roman. Das Scheitern am Epos ist übrigens meiner Ansicht nach genau der Grund, warum die Übersetzung so fatal ausfällt. Aber das Epos gibt den Handlungsverläufen diesen Martinschen Raum zum Mäandern. Ich genieße genau das. Natürlich ist das Personeninventar (Roman), deren Charaktere und Plot-Linien famos, aber wenn es am Ende offene und unausgeführte Linien gäbe, würde ich das nicht im Geringsten beklagen. Im Gegenteil gehen einige Figuren über das für den Roman gültige hinaus. Cersei könnte an manchen Stellen auch eine Figur aus der griechischen Mythologie sein. Es gibt Szenen, in denen sie die Welt erklärt. Power is power! Und solche Beispiele gibt es auch für einige andere Figuren, die manchmal aus der Handlung heraustreten und kleine Gemälde werden. Das macht für mich einen besonderen Reiz an Martins Werk aus. Auch die Unentschiedenheit des Ganzen wie einiger Teile.
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Yometheus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Yometheus »

Zu den "offenen Handlungsfäden":
Auch ich finde die Dialoge am besten in der Serie, da fällt ziemlich viel im direkten Vergleich hinten runter. Eine meiner Lieblingsfolgen ist der Kampf Viper gegen Mountain, und zwar nicht nur wegen dem Kampf selbst, sondern weil Tyrion vorher diesen wunderbaren Monolog über seinen Cousin hat, der die Käfer sinnlos zerquetscht ("Smash the beetles!"). Hier spricht Tyrion weniger mit seinem Bruder als mehr mit dem Zuschauer und lädt nochmal kurz zum Nachdenken ein bevor das große Hauen-und-Intrigen-Spiel weitergeht. Auch viele Dialoge zwischen Tyrion und Varys punkten auf dieser Ebene, den beiden könnte ich stundenlang zuhören. Hier waren auch die Dialoge Tyrion-Daenerys in Staffel 5 großartig.
Insofern würde es mich auch gar nicht stören, wenn die vielen Handlungsfäden nur vor sich hinwabern, aber der Großteil ist eben nicht oder nicht immer auf dem gerade angesprochenen Niveau. Zu viel Screentime geht mir für die Entwicklung von Figuren drauf, die ich nicht in das Große Ganze einordnen kann, zu viel gleiches wird immer wieder gezeigt (Sansa, Theon, Ramsay, Littlefinger, ...) zu häufig stelle ich mir die Frage: "Wieso wird das jetzt gezeigt? Das versteh ich nicht ..." Wenn Martins Lied von Eis und Feuer mal irgend so etwas wie einen inhaltlichen Kern haben soll, dann wirds in Staffel 6 mal höchste Zeit diesen auszuarbeiten. Ich glaube, dass ist auch der Grund, warum viele Zuschauer oder Leser von wieder neuen Nebenfiguren genervt sind, weil die Erzählung auf der Stelle tritt und sich maximal um sich selbst dreht. Z.B. will ich jetzt langsam mal wissen inwiefern die Storyline von Daenerys und den anderen in Westeros in irgendeiner Form nochmal paar kräftige Berührungspunkte bekommt. Ich sehe hier so viele Geschichten in einer, dass ich fast versucht bin zu sagen, dass es vielleicht besser wäre diese Geschichten überhaupt nicht in einem Buch oder einer Serie gemeinsam zu erzählen. Die Story von GoT ist so fasrig, dass ich manchmal das Gefühl habe 1 Serie und 2 Spin-Offs gleichzeitig zu sehen. Und das finde ich einfach schade, weil GoT das einfach an vielen Stellen besser hinkriegt, wenn es sich auf die Storyentwicklung und die Dialoge konzentriert.

Zum roten Faden und R+L=J:
Von dem "Cut", den Martin plante, hatte ich bisher noch gar nichts gehört, bin da aber laut Wikipedia jetzt auf dem neusten Stand. Hm, optimistischer stimmt mich das aber auch nicht.
Ich habe mal noch von ner anderen Theorie gelesen, warum Martin nicht fertig wird: Er hat bis 2000 seine ersten 3 Bücher geschrieben und seinen großen Masterplan gehabt. Und nehmen wir mal an, dass R+L=J als der große Twist von Anfang an gedacht war. Doch ehe Martin weiterschreibt oder die nächsten Bücher rausbringt, wird seine Romanreihe gehypt, verbreitet sich über den Globus und versammelt die Fans in den verschiedenen Internetforen, die sich über Jahre die Köpfe zerbrechen wie es in GoT weiter geht. Schließlich kommt die Verfilmung ins Rollen, welche Martins Geschichte nun nacherzählt und die Roman logischerweise irgendwann einholen wird, wenn Martin bei seinem Tempo bleibt. Spätestens jetzt ist GoT so gehypt, dass die krudesten Theorien Gestalt annehmen und sich im Netz verbreiten, z.B. dass die Welt ja kugelförmig sei und wenn Daenerys immer weiter östlich geht irgendwann bei den Greyjoys rauskommt usw. usf. Aber Martins tatsächlicher Masterplan (R+L=J) fällt neben den ganzen exotischen Fantheorien dabei von der Originalität hinten runter. Als Leser hätte man das wahrscheinlich gar nicht bei den vielen Nebenhandlungen, Nebencharakteren und Tausenden Seiten Text von allein so einfach herausbekommen - insofern bin ich da bissl skeptisch inwiefern R+L=J "offensichtlich" ist. Aber das Internet hat Martins Werk, während er nicht fertig wird mit schreiben, derart zerlegt, dass der große, geplante Twist jetzt schon raus ist und die nachfolgenden Bände da nur enttäuschen können. Und vielleicht dauerts auch deshalb so lange, weil Martin sein Werk da noch in irgendeine Richtung retten will?
Keine Ahnung, aber es erklärt auf jeden Fall, warum der rote Faden so unglaublich dünn und ausgefranst ist.
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Yometheus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Yometheus »

So, ich hoffe es ist kein Problem, dass ich angesichts des Beginn der 6. Staffel von GoT diesen Thread wiederbelebe - und dann auch noch mit einem Doppelpost :?

Ich will hier keine Reviews machen, sondern meine These vom "fehlenden roten Faden" weiterverfolgen. Insofern werde ich auch nichts direkt hart spoilern, sondern nur andeuten, aber trotz allem nochmal für alle die noch nicht up-to-date sind eine letzte SPOILERWARNUNG zur Season 6 Ep 1 !!!

Ich bin ehrlich gesagt positiv geschockt von der Episode, weil sie meine mittlerweile vorhandenen Vorurteile geschickt zu unterlaufen weiß.
Bei der Sansa-Szene dachte ich für einen kurzen Moment, dass es schon wieder droht wie in der 5. Staffel zu werden, doch dank des gleichen Deus Ex Machina, der auch im Finale der 5. Staffel auf die gleiche Art und Weise für den Tod eines wichtigen Nebencharakters sorgte, hat sich die Gruppe der Fliehenden im Norden gleich einmal verdoppelt. Ich bin an dieser Stelle mal gespannt wie es weiter geht. Jedenfalls wäre es arg naiv anzunehmen, dass Sansa nach diesem kleinen Hoffnungsschimmer jetzt schon aus dem gröbsten raus ist.
Und bei der finalen Szene der Episode hab ich schon Augen rollend das obligatorische Kreuz bei "Titten-der-Woche-" machen wollen, als die Serienschreiberlinge ganz geschickt die Erwartungen der Zuschauer unterlaufen haben, hehehe :mrgreen: Auch wenn sich mir diese Szene noch nicht zu 100% erschließt, und ich noch rätsle inwiefern Melisandre überhaupt irgendetwas Sinnvolles zur Jon-Snow-Situation beitragen kann, interpretiere ich diese Szene als eindeutigen Seitenhieb auf den Vorwurf, dass bei GoT seine Hauptdarstellerinnen als Lustobjekte sexistisch inszeniert. Denn man hätte diese Szene auch locker durch andere Kameraeinstellungen zeigen können, ohne so viel der wahren Melisandre zu zeigen. Da wird dem ein oder anderen Voyeur aber die Lust vergangen sein :D :D

Wie ich bereits schrieb, vermisse ich bei GoT einen roten Faden. Zu viele Fragen stellen sich mir nach 5 Staffeln, warum wir gerade diese Szenen sehen, warum gerade diese Charaktere im Mittelpunkt dieser Serie stehen, und warum nicht andere Handlungsstränge viel ausführlicher beleuchtet werden. Und mittlerweile sehe ich zumindest am Beispiel der Handlungen um die Martells, was ich schon befürchtet habe: Die große, runde epische Erzählung wird GoT offensichtlich nicht werden, wenn sie sich die Mühe machen in der 5. Staffel eine (an der Qualität der anderen Plots gemessene) lahme Einführung von Dorne vorzunehmen, mit allerlei Nebencharakteren, die viel Screentime gekostet haben - nur um sie dann arg halbgar wieder aus der Serie zu schreiben. Insgesamt liegt der Bodycount alleine bei diesem Handlungsstrang nach einer Episode nun bei 4 (auch wenn eine der Toten schon Ende der 5. Staffel starb, wie wir jetzt mit Sicherheit wissen). Das ergibt in Bezug auf den "roten Faden" für mich keinen Sinn und ist auch rein logisch arg zusammen konstruiert (z.B. wie die Sand Snakes auf einmal auf dem Schiff waren). Allgemein kommt es mir so vor als wollten die Autoren bei einigen Handlungssträngen das Tempo etwas anziehen und dafür notfalls auch Logiklöcher in Kauf nehmen. Jedenfalls waren einige Charaktere verdammt günstig zur rechten Zeit am rechten Ort in dieser Episode.

Direkt witzig fand ich übrigens den Dialog, was für einen Kal das schönste im Leben sei. Das hatte eine absurde Komik, die in GoT schon oft aufblitzte, aber in der 5. Staffel bis auf Ausnahmen (z.B. den Piratenwitz) sehr sparsam eingesetzt wurde - oder ich habe in dieser Hinsicht ein schlechtes Gedächtnis ;)
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Dostoyesque
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Dostoyesque »

...und ich armer Tropf warte nach wie vor auf das nächste Buch. =/ Mal sehen, wie gut ich die ganzen GoT spoiler vermeiden kann. Bisher funktioniert die browser extension sehr gut.

Euch viel Spaß! ;)
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lipt00n
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von lipt00n »

Die erste Folge von Staffel 6 habe ich auch noch nicht gesehen, das hole ich heute Abend nach. Dementsprechend habe ich auch den Post zu dieser Folge nicht gelesen.

Ich muss Yometheus im Eingangsbeitrag absolut recht geben. Mir geht das auch viel zu oft viel zu schleppend voran und ich habe als Zuschauer das Gefühl, dass einige Handlungsstränge auf der Stelle treten. Ich habe mich schon des öfteren dabei erwischt, wie ich bei einer Überblendung in der Serie laut das seufzen begann, wenn es zu einem Handlungsstrang schwenkte, von dem ich im Moment einfach nichts erwarte. Es wird jetzt in Season 6 wirklich mal Zeit, dass die Serie ein bisschen an Fahrt aufnimmt.

Möglicherweise schlachtet man die Lizenz aber auch einfach total aus und zieht die Serie mit voller Absicht und ohne erzählerischen Hintergrund in die Länge, einfach nur, um mehr Geld damit zu verdienen. Den gleichen Verdacht muss sich "The Walking Dead" meiner Meinung nach auch gefallen lassen. An den großen Masterplan, das große Ende mit viel Tamtam an dem alle Handlungsstränge zusammenlaufen und den Zuschauer mit einem "BÄM" in sein Leben entlassen, glaube ich seit LOST leider nicht mehr. Das Ende von LOST hat mich so dermaßen traumatisiert, dass ich sämtlichen Serienmachern einfach nur skeptisch gegenüberstehe und ihnen, ab einer gewissen Komplexität ihrer Serie, nicht mehr zutraue ebendiese auch ordentlich zu Ende zu führen.
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christianneffe
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von christianneffe »

Weiß nicht, ob ich das noch dazuschreiben muss, aber da ich mich gern an der Diskussion zur neuesten Folge beteiligen will: Spoilers ahead.
(BTW: Ist der Thread hier zur Diskussion über die Serie gedacht oder gibt es dafür einen anderen?)
Yometheus hat geschrieben:Ich bin ehrlich gesagt positiv geschockt von der Episode, weil sie meine mittlerweile vorhandenen Vorurteile geschickt zu unterlaufen weiß.
Ich war im Vorhinein seltsamerweise nicht annähernd so gespannt, wie bei den letzten Staffeln. Vielleicht war ich nach der fünften Season vorsichtiger, vielleicht ist mein innerer Hype auch einfach so abgeklungen. Sei's wie es sei, ich bin froh, dass mich so zurückgehalten habe, denn ich bin mit der ersten Folge nur mäßig zufrieden.
Im Kern war das schon alles ganz in Ordnung und natürlich muss man Verständnis dafür haben, dass der Staffelstart erstmal eine sanfte Einführung sein muss - trotzdem sollte er mich aber packen. Hat er leider nicht geschafft. Deswegen hoffe ich auch Folge 2, da platzieren sie ja für gewöhnlich einen netten Twist.

Dabei muss ich sagen, dass sich diese Folge gar nicht nach einem Staffel-Beginn angefühlt hat. Alle Handlungslinie sind ja ohne nennenswerten Sprung direkt aus der letzten Staffel weitergeführt worden. War das bei den anderen Staffeln auch so? Nach meiner Erinnerung gab es da zumindest immer einen kleinen aber deutlichen zeitlichen Abstand.
Von der Situation in Dorne war ich auch ziemlich enttäuscht (was ja eigentlich zu GoT passt...), ich kann dir da aber nur zustimmen, Yometheus, dass es etwas seltsam war, die relativ frisch eingeführten Figuren (von denen ich erwartet hatte, dass sie erst jetzt relevant werden) gleich wieder rauszuschreiben. Ist jetzt eigentlich das gesamte Haus Martell ausgelöscht?

Auf den Logikfehler mit den Sand Snakes hat mich erst nachträglich jemand aufmerksam gemacht, was schlicht daran lag, dass ich gar nicht mehr wusste, dass Tristan (wird er so geschrieben?) auf dem Schiff war. Ich habe mich stattdessen in der Sansa/Brienne-Szene darüber gewundert, wo denn auf einmal die Hunde hin sind. Geschenkt. Störender fand ich es, dass Tyrion und Varys unbewaffnet durch eine Stadt ziehen, die seit einigen Monate darunter leidet, dass regelmäßig Daenerys-Treue-tötende Attentäter aus allen Ecken kriechen...

Bei der letzten Szene kann ich dir nur zustimmen. Auch ich dachte zunächst "Na, macht sie sich mal wieder nackig?", woraufhin ich eines besseren belehrt wurde. Das war dann aber auch die einzige Szene, die wirklich überraschen konnte.
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SEBO
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von SEBO »

Mir ist der fehlende rote Faden bei GoT bis jetzt nicht negativ aufgefallen. Mich interessieren hauptsächlich die Schicksale der einzelnen Charaktere und deren Geschichten. Das große Übergreifende ist mir recht egal. Von daher funktioniert die Serie für mich richtig gut. Langatmig würde ich das Ganze auch nicht nennen, vor allem nicht, wenn man andere Serien wie z.B. Mad Men kennt. Wobei Mad Man fantastisch ist. Es passiert halt nicht viel.

Gehyped bin ich bei GoT nicht, aber ich mag die Serie sehr und wirklich negativ ist mir da bis jetzt noch nichts aufgefallen. Viel wichtiger ist für mich aber momentan, dass es mit Silicon Valley weitergeht. Und mit Banshee <3
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Dostoyesque
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Dostoyesque »

Ach eine kleine Bitte: Falls jemand Interesse daran hat, die Bücher (mögliche Theorien und lore) zu diskutieren: Gebt mir Bescheid, indem ihr einfach einen eigenen thread zu den Büchern aufmacht, wenn möglich. Würd sehr gern mit euch die Bücher diskutieren, aber diesen thread muss ich leider meiden, weil er voll mit Serienspoilern ist, die mir die Bücher möglicherweise spoilern.
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Yometheus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Yometheus »

Kurzer Zwischenstand zur Season 6, habe jetzt bis Episode 3 geschaut. SPOILER-Warnung!

Insgesamt bestätigt das, was ich bisher gesehen habe, meine Meinung zu GoT: Alle Storyplots in denen die Dialoge im Vordergrund stehen und in denen der Plot tatsächlich voranschreitet, finde ich wieder mal großartig und gelungen, allen voran Tyrion und Varys, die beiden haben bisher verdammt gute Szenen in dieser Staffel, hier stimmt wirklich alles. Außerdem finde ich Flashbacks von Bran bisher sehr sehr gut. Wie Wilson (?) zu Hodor wurde, interessiert mich mehr als der Ausgang so manch anderer Storyline. Und der Schwertkampf des jungen Ned Stark gegen den Targaryschen Ritter, der gegen 4 Leute besteht, war bisher das beste in dieser Hinsicht seit dem Kampf Viper gegen Mountain.

Bei allen Plots, wo die Dialoge nicht so überzeugen oder die Handlung auf der Stelle tritt, runzle ich aber nach wie vor die Stirn. Allgemein gefällt mir das erhöhte Erzähltempo im Vergleich zu den bisherigen Staffeln, auch wenn dies natürlich ein schlechteres Licht auf die bisherigen Staffeln (allen voran Staffel 5) wirft. Das bedeutet auch für die Inszenierung einige Abstriche, so dass mir einige Szenen und Schlüsselmomente verdammt unrund vorkommen.

Z.B. fand ich die Inszenierung von Jon Snows Wiedererweckung unspektakulär und vorhersehbar. Davos Rolle in dem Plot gefällt mir, wirkt mir aber zu sehr von seiner bisherigen Rolle entrückt. Dass der Tod von Stannis Tochter, zu der er so eine enge Bindung hatte, nun gar keine Rolle mehr spielt, finde ich schon komisch, wenn nicht sogar einen Bruch in der Erzählung. Auch das er mit Melisandre auf einmal d'accord geht, wo die vorhergehenden Staffeln doch so einen schönen Konflikt zwischen den beiden aufgebaut haben, ist für mich ein Rätsel. Allgemein finde ich die Nebencharaktere in Castle Black aber spitze, von Alliser Thorne bis zu Tormund Giantsbane. Und Jons Entscheidung, "that his watch has ended", finde ich sehr spannend für den Fortgang der Geschichte. Wie es jetzt weitergeht ist so unklar wie nie zuvor.

Der Tod von Lord Bolton war einfach nur blöde: Der hinterfotzige Drecksack, der die Red Wedding mitplante und seinen Psychopathen-Bastard zu seinem Erben machte, stirbt so? Wieso hat er das nicht kommen sehen, wo er doch noch Sekunden vor seinem Tod von Achtsamkeit schwafelte? Da Ramsay ja auch in dieser Staffel nichts weiter machen darf als seine sadistische Seite auszuleben, bin ich nach wie vor von dieser Storyline insgesamt gelangweilt. Insofern weiß ich nicht was ich von der überraschenden Wiederkehr von Rickon Stark halten soll. Ich hoffe inständig, dass den Autoren was besseres einfällt als Rickon zu Ramsays neuem Folteropfer zu machen. Überraschen würde es mich nicht, damit würde die Serie aber in ihrer Qualität weiter für mich massiv fallen. Andererseits hatte Ramsay ja schon einen neuen Abartigkeitshöhepunkt in dieser Staffel (Baby -> Hunde) und der ansonsten amüsante Auftritt von Haus Umber lässt vielleicht darauf hoffen, dass hier noch einige Twists kommen könnten. Mal schauen.

Sansa und Theon - Sam und Gilly - Bran und der 3-äugige Rabe - Daenerys bei den Dothraki: Diese Plots stecken noch in ihrem Anfang, da bin ich mal gespannt was gelingt und was nicht. Ebenso die Handlung in Kings Landing: Der High Sparrow ist für mich zur Zeit eindeutig die beste schauspielerische Leistung der Serie, meine Fresse hat der alte Sack in seinen Lumpen eine Präsenz, uiuiui. Aber das wird noch etwas dauern bis es hier zum heiß erwarteten Clash mit den Lannisters kommt.
Aryas Story schreitet indes ebenfalls sehr schnell voran, ich hätte nicht gedacht, dass sie nun schon wieder sehen kann. Hier ist für mich nun auch nicht mehr so richtig klar in welche Richtung es weitergeht. Ich glaube jedenfalls nicht, dass sie ihren Charakter voll und ganz ablegen wird.

Fazit: Bitte mehr Tyrion und mehr Varys! Mehr geniale Flashbacks von Bran!
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Pedrik
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Registriert: 12. Apr 2016, 15:47

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Pedrik »

Es war selten so schön Theorien zu spinnen wie jetzt. Fast jede Handlung läd dazu ein.

Gerade die Entwicklung in Winterfell finde ich spannend. Habe mich schon häufig gefragt wo Osha und Rickon sind. Die letzte Info die man ja von denen hatte ist, dass sie nach Weißwasserhafen unterwegs waren.
Könnte mir auch gut vorstellen, dass das ein Fake ist. Die Umbers waren treue Gefolgsleute der Starks und der Großjon war bei der Roten Hochzeit dabei und ist wohl Gefangener von Walder Frey. Der Kleinjon wurde von den Boltons dort getötet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Rickon einfach so hergeben.
Ach ja der Wolfskopf: Könnte natürlich Struppel sein, farblich kommt es hin, der war auch sehr dunkel. Aber hat Ramsay schonmal einen Schattenwolf gesehen? Könnte ja auch ein anderer Wolf sein. Die Größe konnte man schwer abschätzen durch die Nahaufnahme.

Schwarze Festung
Davos weiß ja noch nicht das Melisandre Shirin verbrennen lassen hat, ebenso nicht wie die Schlacht um Winterfell ausgegangen ist. Er weiß eben, dass sie zu übernatürlichem in der Lage ist.
Ich störe mich zwar etwas daran, dass jetzt Leute wiederbelebt werden können, aber der Kniff war wohl nötig um Jon von seinem Eid zu befreien.
Sehr schön fand ich als Melisandre Jon gefragt hat was er gesehen hatte als er tot war und Jon darauf: 'Nichts!'. Ein schönes Statement gegen Religion.

Schöne Grüße
Patrick
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christianneffe
Beiträge: 82
Registriert: 18. Mär 2016, 16:05

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von christianneffe »

Ebenfalls SPOILER zu Staffel 6, Folge 3:

Nachdem mich die zweite Folge ziemlich begeistern konnte, konnte mich nun auch die dritte überzeugen. Kurz gesagt: Ich bin wieder ganz gut gepackt ;)

Zur Storyline um Tyrion und Varys muss ich sagen, dass ich sie zwar inhaltlich toll finde, die Umsetzungen z.T. aber mangelhaft oder wenigstens fragwürdig. Nach dem riskanten Spaziergang in der von Mördern durchsetzten Stadt in der ersten Folge, habe ich mich vor allem in der zweiten gefragt, was denn jetzt auf einmal in Tyrion gefahren ist, als er plötzlich zum Drachenzähmer werden wollte. War schon klar, dass er nicht als kleiner Appetizer enden würde, aber für den sonst auf Sicher spielenden Tyrion erschien mir die Aktion dann doch ganz schön unpassend (auch wenn die Szene insgesamt echt gut war). Seine Schwanz-Witzchen wirken ebenso unpassend, vor allem wenn er sie gegenüber Varys bringt, mit dem er ja eigentlich so gerne hocheloquente Gespräche führt. Solcher Humor ist im Norden (Umbers und Thormund) deutlich besser aufgehoben.

Nach Winterfell: Da wird's tatsächlich immer frustrierender. Erstaunlich, dass es überhaupt möglich ist, die Situation dort immer und immer schlimmer zu machen. Das geht nun schon seit der Red Wedding so. Ich hoffe ja insgeheim darauf, dass Oscha mit ihren Wildlings-Fähigkeiten noch irgendein Ass zur Selbstverteidigung aus dem Ärmel ziehen kann. Aber "Hoffnung" und "GoT" haben sich ja noch nie wirklich vertragen.

Ich bin aber momentan bei jedem Handlungsstrang gerne dabei. Dorne war aus meinem Gedächtnis schon fast verdrängt, bis man sich in der aktuellen Folge dazu hat hinreißen lassen, die wenigstens wieder zu erwähnen. Mal sehen, ob die Macher dort noch was reißen können. Ein bisschen traurig hingegen bin ich darüber, dass die Eiseninseln diesmal gefehlt haben. Ich will unbedingt sehen, wie sich Pilou Asbaek macht!
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Yometheus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Yometheus »

christianneffe hat geschrieben: Zur Storyline um Tyrion und Varys muss ich sagen, dass ich sie zwar inhaltlich toll finde, die Umsetzungen z.T. aber mangelhaft oder wenigstens fragwürdig. Nach dem riskanten Spaziergang in der von Mördern durchsetzten Stadt in der ersten Folge, habe ich mich vor allem in der zweiten gefragt, was denn jetzt auf einmal in Tyrion gefahren ist, als er plötzlich zum Drachenzähmer werden wollte. War schon klar, dass er nicht als kleiner Appetizer enden würde, aber für den sonst auf Sicher spielenden Tyrion erschien mir die Aktion dann doch ganz schön unpassend (auch wenn die Szene insgesamt echt gut war). Seine Schwanz-Witzchen wirken ebenso unpassend, vor allem wenn er sie gegenüber Varys bringt, mit dem er ja eigentlich so gerne hocheloquente Gespräche führt. Solcher Humor ist im Norden (Umbers und Thormund) deutlich besser aufgehoben.
Spoiler!
Bei dem "Spaziergang" durch die Stadt sehe ich keine wirklich fragwürdige Umsetzung: Tyrion erklärt ja, dass es wesentlich sicherer ist ohne Wachen rumzulaufen, weil die Unsullied ja überhaupt erst Verdacht erregen würden. So können sie anonym durch die Stadt gehen. Da sowohl Varys als auch Tyrion noch nicht lange in Mereen sind, ist das zumindest nachvollziehbar. Aber ja, das hätten die Autoren vielleicht deutlicher herausarbeiten können.
Bei Tyrions "Drachenbesuch" dachte ich auch erst mal "dafuq?" :shock: . Aber erstens meinte er ja zu Varys selbst, dass er ihm ins Gesicht schlagen solle, wenn er nochmal auf so eine Idee käme. Und zweitens trinkt Tyrion seit seiner Ankunft in Mereen nicht wenig, sprich, er ist die ganze Zeit meistens angetrunken, wenn auch nicht unbedingt sternhagelvoll. "I drink and know things" - ich denke mal, sein spontaner Mut kam von seiner Sauferei.
Allgemein ist das hohe Tempo der Episoden evtl Schuld daran, dass sich viele Dinge nicht unbedingt so organisch ergeben wie bisher. Das ist gut für die Geschichte, weil sie endlich weiter erzählt wird, aber sorgt an der einen oder anderen Stelle für Logiklöcher oder sprunghaft oder konstruiert wirkende Handlungen. Von allen Storylines habe ich in dieser Hinsicht bei Tyrion und Varys viel weniger zu meckern als bei allen anderen. Und gerade die Witze des angetrunkenen Tyrion (zumal gegenüber zwei Eunuchen!) finde ich geradezu köstlich, ebenso sein Versuch des Smalltalks mit Greyworm und Missandei :D Ich finde das auch nicht großartig neu: Tyrion mag unter allen GoT-Protagonisten einer der moralischsten sein, aber er ist auch ein vulgärer Saufsack. Seit seiner Flucht aus Kings Landing ist Varys davon ja auch immer wieder entsprechend pikiert. Ich finde diese Dynamik genial, gerade weil sie auch bei den vulgären Witzchen funktioniert. Z.B. zu Beginn der 5. Staffel als Tyrion meinte, er hätte auf dem Weg nach Pentos 3 Monate (oder Wochen?) durch das kleine Loch seiner Kiste kacken müssen. Und Varys meinte mit angewidertem Gesicht, dass er dies wüsste, denn er hätte ja 3 Monate (oder Wochen?) seine Exkremente wegräumen müssen. Hier bewegen sich 2 eloquente Geister auf demselben Niveau - selbst wenn sie über Kacke reden.
Großartig war übrigens auch Tyrions Versuch der Bettlerin eine Spende für ihr Kind zu geben. In solchen Momenten verbinden die Autoren Situationskomik, Charakterzeichnung und Atmosphäre durch ein paar Sätze und laufen zur Höchstform auf. Ähnlich fand ich Giantsbanes Begrüßung des wiederauferstandenen Jon Snow. Durch solche Witzchen sagen uns die Autoren über die Beziehung zwischen den Protagonisten viel mehr als in manch anderer Storyline über eine ganze Staffel hinweg. Und so blöde inszeniert ich Dorne in der 5. Staffel fand: Die Gefängnisszene zwischen Bron und den Sand Snakes funktioniert für mich auf demselben Niveau. Klar, war das natürlich auch wieder so ne Szene wo man sein Kreuzel bei den "Titten-der-Woche" machen konnte, aber abseits davon wurden in den paar Minuten die Charaktere wunderbar porträtiert und inszeniert: Die Sand-Snakes sind definitiv nicht ganz sauber (dornish women!) und haben eine interessante Dynamik untereinander (die aber sonst viel zu wenig weiter ausgestaltet wurde) und Brons große Klappe hätte ihn beinah sein Leben gekostet. Davon ist so manch andere Storyline Welten entfernt *sansa hust* *ramsay hust* *theon hust* ...
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
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lipt00n
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von lipt00n »

Ich muss leider sagen, dass die bisherigen drei Folgen zwar deutlich über dem liegen, was die fünfte Staffel bei mir ausgelöst hat, bin aber vom Erzähltempo nachwievor genervt. Ich schaue jetzt immer GoT und Fear the Walking Dead am gleichen Abend und werde mittlerweile von Letzterem (obwohl ich den Cast nicht ausstehen kann, die Charaktere grenzdebil finde und ich nicht weiss, was mich geritten hat, die Serie anzufangen) besser unterhalten, als von GoT.
R+L=J scheint ja mittlerweile offensichtlich zu sein, alle anderen Spekulationen kicken mich nicht sonderlich. Die Serie lädt mich jedenfalls nicht sonderlich zum spekulieren und nachdenken ein, das Gefühl war bei mir bei LOST damals stärker ausgeprägt ;)

Aber genug der Ketzerei. Ich wünsche mir noch ein bisschen mehr Fahrt und vielleicht mal wieder eine Reunion (Auch wenn Jon und Sansa sich ja garantiert wieder verpassen werden) oder einen echten Charaktertod. Es wird Zeit :twisted:
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christianneffe
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von christianneffe »

lipt00n hat geschrieben:Ich muss leider sagen, dass die bisherigen drei Folgen zwar deutlich über dem liegen, was die fünfte Staffel bei mir ausgelöst hat, bin aber vom Erzähltempo nachwievor genervt. Ich schaue jetzt immer GoT und Fear the Walking Dead am gleichen Abend und werde mittlerweile von Letzterem (obwohl ich den Cast nicht ausstehen kann, die Charaktere grenzdebil finde und ich nicht weiss, was mich geritten hat, die Serie anzufangen) besser unterhalten, als von GoT.
Boah, da sind wir leider gar nicht auf der selben Wellenlänge. Bin bei FTWD jetzt durch Folge 2.3 durch und im Angesicht der ganz okayen ersten Staffel hat mich die zweite bisher kein bisschen unterhalten können. Liegt - neben den Figuren, wo ich dir in allen Punkten zustimme - wohl auch am Setting, dass ich unfassbar öde finde. Jede neue Folge (meine Freundin zwingt mich immer mitzugucken) ist eine Qual. Da ist GoT meiner Meinung um Längen besser. Aber gut, ist Geschmackssache ;)

@Yometheus:
Ich kann der Serie bzw. neuen Staffel angesichts des hohen Unterhaltungswertes auch die vielen kleinen Ungereimtheiten verzeihen. Aber trotzdem bin ich bzgl. Varys und Tyrion etwas zwiegespalten. Ich muss bei jedem platten Penis-Witz zwar auch immer schmunzeln oder gar lachen, aber so richtig will das meines Empfindens nach nicht zum Zwerg passen. In der fünften Staffel ging's ihm auch nicht besser als jetzt und da wurden wir noch von dieser Art Humor verschont. Es wirkt ein wenig so, als hätten die Autoren verstanden, wie beliebt Tyrion bei den Fans ist und wollen das jetzt mit derartigen Dialogen voll ausreizen. (Aber die Szene mit dem Baby war tatsächlich wunderbar ^^)
Wie gesagt: im Norden ist derartiger Humor besser aufgehoben. Bei Thormund hat dieser Spruch einfach perfekt gepasst.
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christianneffe
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von christianneffe »

SpoilerShow


Sooooo, wer stimmt denn noch mit mir überein, dass die letzte Folge und vor allem ihr Ende wohl der Shit waren? Ich bin mittlerweile komplett davon überzeugt, dass die Macher auch abseits der direkten Buchvorlage im Stande sind, uns eine fantastische Serie zu liefern, bzw. sogar noch besser geworden sind, seit sie etwas freier arbeiten können.
Die sechste Staffel stürmt in einem unheimlich packenden und guten Tempo voran, es gibt keine Längen und nahezu keine langweiligen Handlungsstränge. In diesen fünf Folgen ist bisher mehr passiert, als in der gesamten sechsten Staffel. Das wird sich zwar dadurch erkauft, dass das Figurenarsenal deutlich ausgedünnt wird, aber das kann ich nur begrüßen. Endlich kommen Figuren und deren Handlungsstränge zu einem (wenn auch traurigen) Abschluss.

In der aktuellen Folge gab es nun keine einzige Szene, die mir nicht gefallen hätte.
Bei Arya geht es nun endlich voran, sie scheint sich ihrem Ausbildungsende langsam zu nähern und darf dann die Hinrichtung ihres Vaters noch eine zweites Mal aus der exakt selben Perspektive erleben. Nette Zusammenfassung der Geschehnisse in Kings Landing in den ersten zwei bis drei Staffeln. Und trotzdem deutet sich an, dass ihre Prüfung nicht so reibungslos ablaufen wird, wie man es sich erhofft.
Übrigens nochmal eine "schöne" Wiederholung der Kicker-Szene aus Folge 6.1: direkt nach den obligatorischen "Titten der Woche" wird mal wieder South Park bestätigt: https://www.youtube.com/watch?v=L_1ApvEsGFE

Die Ereignisse auf den Iron Islands waren zwar vorherzusehen, aber trotzdem sehr schön inszeniert und erzählt. Auch wenn meine Sympathien bei Theon und seiner Schwester liegen, hätte ich vermutlich auch für Euron gestimmt: sein Plan ist simpel, aber im Kern ein ziemlich guter und immerhin irgendein Plan.

Sowohl Varys als auch Littlefinger ist diesmal etwas geschehen, was ihnen nur sehr selten passiert: sie waren beide sprachlos. Besonders in der Sansa-Szene konnte mich die Dame vollends begeistern. All die vermeintlich unnötige Scheiße, durch die die Autoren sie gepeitscht haben, zeigt jetzt endlich seine Folgen. Und eine interessante Interpretation ihres Monologs lässt auf noch mehr Potential für die Handlung hoffen.

Und ja, am Ende natürlich das große, große Highlight, in dem dieser bisher unfassbar interessante Handlungsstrang endlich den nötigen Drive bekommt. Die ganze Zeitreise-Sache macht in meinen Augen zwar wenig Sinn (wie sooft in fiktiven Geschichten), doch diese Szene war einfach nur zum Fingernägelkauen und hat das Kunststück vollbracht, den Ursprung des beliebtesten Mems der letzten Jahre zu lüften. Alter! Was für eine Szene!
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Malvitus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Malvitus »

christianneffe hat geschrieben:
SpoilerShow


Sooooo, wer stimmt denn noch mit mir überein, dass die letzte Folge und vor allem ihr Ende wohl der Shit waren? Ich bin mittlerweile komplett davon überzeugt, dass die Macher auch abseits der direkten Buchvorlage im Stande sind, uns eine fantastische Serie zu liefern, bzw. sogar noch besser geworden sind, seit sie etwas freier arbeiten können.
Die sechste Staffel stürmt in einem unheimlich packenden und guten Tempo voran, es gibt keine Längen und nahezu keine langweiligen Handlungsstränge. In diesen fünf Folgen ist bisher mehr passiert, als in der gesamten sechsten Staffel. Das wird sich zwar dadurch erkauft, dass das Figurenarsenal deutlich ausgedünnt wird, aber das kann ich nur begrüßen. Endlich kommen Figuren und deren Handlungsstränge zu einem (wenn auch traurigen) Abschluss.
Ich fand die Folge wie die Staffel außergewöhnlich meh. Das mag daran liegen, dass ich als Buch Verfechter bei jeder zweiten Szene sage: "Ja okay, und was passiert wirklich? Das macht so ja gar keinen Sinn". Gerade Littlefinger und Sansa sind mittlerweile nichtmehr ernst zu nehmen, wenn man die Bücher kennt. Die ganze Staffel 5 ist ja Sansa so nie zugestoßen, weswegen ich immer so einen komischen Beigeschmack bei der Serie habe.

Ich finde leider dass die Serie sehr vorhersehbar geworden ist. Pro Woche geht einer drauf, einer zeigt seine Geschlechtsteile und der Zwerg macht einen Witz. Ich gucke eigentlich nur weiter, weil ich eh alles gespoilert kriege, sei es über social media oder durch andere Leute. Interessant, dass die, die die Bücher gelesen haben die ganze Zeit die Klappe gehalten haben und umgekehrt jetzt durch diesen Riesenhype alles "gespoilert" bekommen. Warum Anführungszeichen? Die Handlung in den Büchern wirds sowieso komplett anders werden, von daher kann man sich die Serie ruhig angucken, bis der werte Herr Martin endlich mal sein Buch fertig geschrieben bekommt.
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Yometheus
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Yometheus »

SPOILER S6E5 !!!!
christianneffe hat geschrieben:Sooooo, wer stimmt denn noch mit mir überein, dass die letzte Folge und vor allem ihr Ende wohl der Shit waren?
Bin dabei! Hatte bissl Pipi in den Augen, saß mit offenem Mund da und dachte nur "Nein, bitte nicht wieder nen guter Charakter ...". Dazu kam noch, dass ich sowieso wie ein Flitzebogen gespannt war, weil ich wissen wollte, wie Hodor zu Hodor wurde. Die Frage wurde nun im GoT-typischen Stil entsprechend traurig beantwortet ... Das Ende von "The Door" ist definitiv eines der berührendsten und krassesten Szenen der kompletten GoT-Serie.
Einziges Manko am Bran-Plot: Was zum Teufel will die Drei-Äugige-Krähe ihm mit den Visionen eigentlich sagen? Warum hat er ihm überhaupt Winterfell vor 40 Jahren gezeigt? Was für einen Sinn hatte die staffelübergreifende Reise zu dem Baum, wenn Bran nun kopfüber seine Ausbildung abbrechen muss und nun mit noch weniger als je zuvor auf der Flucht ist? Und warum, zum Teufel, musste Summer (der Direwolf) bitte so sterben? Menno! Sehe ich das richtig, dass nur Nymeria und Ghost jetzt noch am Leben sind?

Zum angesprochenen Tempo: Auch ich finde die erhöhte Erzählgeschwindigkeit sehr unterhaltsam und mitreißend, denn wenn endlich mal was passiert ist es besser als wenn die Plots ständig nur auf der Stelle treten. Eigentlich ein Fall für Captain Obvious, aber wenn ich an Danerys in Staffel 2, Theon in Staffel 3, Bran in Staffel 4 und Sansa in Staffel 5 denke, dann scheint mir der Kommentar doch wichtig. GoT funktioniert nun mal nur als staffelübergreifendes Erlebnis und so sehr ich den Erzählton in Staffel 6 schätze, ist es halt doch ein Bruch zu dem vorher gezeigten und es besteht die Gefahr sich zu vergaloppieren. So toll ich es finde, dass sich Sansa in nur 5 Episoden (!) vom Daueropfer zur führenden Figur im Norden gewandelt hat, so sehr kann einem aber auch schwindelig werden, wie krass die Autoren das Ruder nun rumdrehen. Der Suspence-Gedanke leidet bei mir gerade darunter, weil alle Plots so offen wie nie zuvor sind. Ähnlich ist es bei Daenerys: Kann sein, dass sie nun mit einer noch größeren Armee endlich gegen Westeros zieht. Kann aber auch sein, dass sie in 2 Folgen wieder völlig mittellos dasteht. Theon gefällt mir übrigens auch wesentlich besser als Reek, aber so cool ich die Iron Islands auch finde (DAS war mal ne Krönungszeremonie! Die haben ja echt einen an der Klatsche! ^^), so wenig kann ich Theons Wandlung/Motivation nachvollziehen.

Im übrigen habe ich letztens den "Warcraft"-Film im Kino gesehen: Das dort dargestellte Menschenkönigreich von Stormwind könnte alleine durch den aufopferungsvollen, um sein Volk besorgten König nicht ferner von der dreckig-zynischen GoT-Welt entfernt sein. Wie finster GoT wirlich ist, sieht man halt nur im Vergleich dazu wie hell und knuddelbunt es in anderen Fantasywelten zu geht. :D
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
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Philsen
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Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Beitrag von Philsen »

Mal jemand die "quasi" Vorgeschichte von GOT gelesen? Der Heckenritter von Westeros, 3 Kurzgeschichten die allerdings aufeinander aufbauen und eine Geschichte erzählen. Ganz fantastische Bücher insbesondere weil die Charaktere darin auch später in der Serie auftauchen bzw. namentlich erwähnt werden. Wer mehr über das GOT Universum erfahren will sollte sich das Buch wirklich kaufen, hat mich damals ziemlich begeistert.
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