Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 4044
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Felidae »

Eine sehr coole, interessante Folge - die wieder mal beweist: #MehrMetathemen!!!

Bei Minute 50 habt Ihr eigentlich den Punkt, was einen davor bewahren kann, den eigenen Zenit irgendwann erkennbar für alle überschritten zu haben: Nämlich nicht stehen zu bleiben. Jochen nennt ja die Namen Spielberg und Tarantino, bei denen zumindest diskutiert werden könne, wann sie ihn überschritten haben. Beides sind nunmal Regisseure, die nie vorhersehbar waren. Und bei beiden kann man - zumindest meiner Meinung nach - auch die Meinung vertreten, dass man als Publikum nicht wissen kann, OB sie den Zenit schon erreicht haben oder nicht. Spielbergs "West Side Story" wäre da mein Paradebeispiel: Der ist gefloppt, viele wissen vermutlich nicht mal, dass der überhaupt existiert. Aber der Film ist auch in Spielbergs Karriere ein absoluter Meilenstein, weil Spielberg all das, was er über Jahrzehnte gelernt und perfektioniert hat, da auf ein für ihn völlig neues Genre angewandt hat: Ein klassisches Musical. Und dadurch eine der besten Musicalverfilmungen überhaupt gedreht hat.

Und Tarantino - ich schrieb es neulich schonmal im Film-Thread - erfindet sich ja mit quasi jedem Film neu. Was viele "Fans" ja überhaupt nicht goutieren. Aber dadurch hat ers geschafft, neun (bzw. zehn, je nach Zählweise) Filme vorzulegen, von denen jeder auf seine Art künstlerisch bedeutsam ist.

Ein dritter Regisseur ist mir bei dem Gespräch noch sofort eingefallen: Hitchcock. Auch der hat seinen Zenit eigentlich nie wirklich überschritten. Weil er aber eben auch nie ausrechenbar war.

Dazu kommt natürlich, dass Du Leute brauchst, die an und für sich schon Genie besitzen. Spielberg, Tarantino und auch Hitchcock waren/sind einfach absolute Meister ihres Fachs.

Und so sind da drei Regisseure gewachsen, bei denen man ihre ganze Karriere über auf den neuen Film zumindest immer neugierig sein kann/konnte.

Tarantino ist dazu noch so schlau, sich rar zu machen - neun Filme in über 30 Jahren erzeugen eben kein Gefühl der Überstättigung.

Zum Spielethema zurück: From Software scheint zumindest einige der Ansätze bislang beherzigt zu haben. Insofern hab ich persönlich die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben, dass da auch in Zukunft kreative Wunderwerke entstehen können. Bei Spielberg dachte man nach der Dopplung "Jurassic Park" und "Schindlers Liste" ja auch, "was soll da noch kommen" - und heute wissen wir: Noch einiges. :)

Edit: Ein Studio, bei dem der Zenit allerdings definitiv erreicht sein dürfte: Larian. Denn ein Baldur's Gate 3 werden sie wirklich nicht toppen können, vermutlich nicht mal nochmal erreichen. Da kamen einfach einige extrem günstige Rahmenbedingungen zusammen.
zollern
Beiträge: 49
Registriert: 9. Nov 2023, 18:51

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von zollern »

Danke für die Folge, ich mag solche Metathemen ja gerne. Lustig war, aufgrund des Alters der Folge, von einem Jochen zu hören, der noch nicht von Civ VII verbittert wurde.

Persönlich finde ich, dass die Frage nach dem Zenit aber überhaupt keinen Sinn ergibt. Einen "Zenit" zu suchen ist eine Erwartungshaltung, die künstlerischem Schaffen nicht gerecht wird. Wonach richtet man den Sextanten denn aus, um den Zenit zu ermitteln? Auf der einen Seite wird sich beschwert, dass Fortsetzungen "more of the same" sind und künstlerischer Bankrott seien, auf der anderen Seite wird erzählt, dass die Mass-Effect-Trilogie gemeinsam als Zenit betrachtet werden soll oder dass Assassin's Creed 2 viel besser als 1 war.

Ist ein Zenit erreicht, wenn das Gameplay "perfekt" ist? Ist er erreicht, wenn die Story "am packendsten" ist? Oder wenn man sich am besten im Spiel "verlieren" kann? Ist er erreicht, wenn Leute eine "Erwartung" haben, die man erfüllt? Fiktives Beispiel einer Elden-Ring-Fortsetzung: Wenn die Fortsetzung jetzt ein einzelner dreistündiger Schlauchlevel wäre, der packender inszeniert ist als alles, was je zuvor in diesem Medium geliefert wurde, wäre das dann zwangsläufig From Software auf dem absteigenden Ast? Ich erwartete dann Unmengen an enttäuschten Fans, weil das Werk nicht das ist, was sie erwartet hätten, gleichwohl es künstlerisch aber wertvoller wäre als die letzten fünfzehn Jahre Spielegeschichte zusammen. Oder hätte From Software dann einen neuen Zenit eröffnet, weil <irgendeine Begründung hier einsetzen>?

Deshalb wirkt auf mich diese Diskussion nach dem Zenit eher wie eine Diskussion um geradezu dekadente Ermüdung; "kenn ich, langweilig. Unterhalte mich anders". Diesbezüglich finde ich die Diskussion, wann Civilization den Zenit erreicht haben soll, so entlarvend. Im Internet finde ich häufig, dass IV, V und VI gerne als Höhepunkte der Serie bezeichnet werden und in meiner Wahrnehmung korrelieren diese Aussagen damit, welches das erste Civ für die jeweilige Person war oder zumindest, das erste Civ, in das man dann viel Zeit gesteckt hatte. Wir Menschen sind einfach fürchterlich darin, irgendwas objektiv zu bewerten. Und dann gleichzeitig ist die Forderung nach Innovation ein "Wasch mich, aber mach mich nicht nass", weil dann plötzlich sich ein Spiel "nicht mehr so anfühlt, wie es soll"; ganz ketzerisch hier dann Civ VII als Beispiel gebracht.

Aber solche Gedankengänge sind natürlich nur menschlich. GTA Vice City ist für mich zum Beispiel der beste Eintrag der 3D-GTA-Spiele. San Andreas war mir in der Nachbetrachtung viel zu groß und langatmig; GTA IV zu eintönig und GTA V ist zu unfokussiert und wieder zu groß. Ich weiß aber, dass IV die deutlich interessanteren Charaktere hat und V technisch und spielerisch Größenordnungen weiter ist als die vorherigen Titel. Aber ich spiele halt am liebsten Tommy Vercetti.

Ich vermute, einer objektiven Untersuchung hält die Aussage nicht statt, dass moderne CoDs schlechter seien als die früheren. Ich vermute, die Spiele sind spielerisch und inszenatorisch besser. Nur setzen wir heute nicht jemanden vors Mikro, für den ein modernes CoD der erste Egoshooter ist und so wird dann die Entwicklung der Reihe im Vergleich zum restlichen Medium herangezogen.

Ich mag diese Metathemen wirklich und habe mir zuvor nie groß Gedanken dazu gemacht, der Podcast hinterlässt mich aber mit dem Gefühl, dass man hier Connaisseuren beim Gespräch zuhört, die willkürlichen Maßstäbe ansetzen. https://xkcd.com/915/ Das ändert nichts daran, dass ich ihn genossen habe; man muss ja nicht immer einer Meinung mit den Podcastern sein.
Benutzeravatar
Vinter
Foul Tarnished
Beiträge: 5490
Registriert: 25. Jan 2016, 02:50

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Vinter »

Ich klopfe mir einfach mal selbst auf die Schulter, weil ich nicht müde werde, das Essay hier bei jeder Gelegenheit zu erwähnen 😄 Freut mich, dass ihr das Thema aufgreift und bin daher schon sehr gespannt auf die Folge!
Spieleankündigungen und - updates 2024

Alle Spiele
Alle Streams
Benutzeravatar
Gogan
Beiträge: 12
Registriert: 25. Jul 2023, 23:39

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Gogan »

Bin erst bei Minute 33, aber mir scheint so, als ob die Folgeschon länger auf Halde liegt?

Das neue Elden Ring - Nightreign wurde bisher nicht angesprochen. Und es klang so raus, als ob zum Aufnahmezeitpunkt AC-Shadows noch nicht draußen ist.
Oder habe ich was überhört?
Voigt
Beiträge: 7067
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Voigt »

Die Sendung wurde übrigens vor dem Release von Elden Ring: Nightreign aufgezeichnet, was die Diskussion leicht anstaubt, aber keinesfalls entwertet.
Benutzeravatar
Gogan
Beiträge: 12
Registriert: 25. Jul 2023, 23:39

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Gogan »

Voigt hat geschrieben: 8. Jun 2025, 13:59
Die Sendung wurde übrigens vor dem Release von Elden Ring: Nightreign aufgezeichnet, was die Diskussion leicht anstaubt, aber keinesfalls entwertet.
Besten Dank
MrP
Beiträge: 855
Registriert: 26. Jun 2017, 20:59
Wohnort: Luzern

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von MrP »

Also ich weis nicht. Irgendwie kam mir bei der Folge ständig der Eindruck die Podcaster wussten selber nicht wo sie hinwollten. Da wurden Thesen in den Raum gestellt und es wurde nur unzureichend begründet warum das jetzt der Zenit eines Spielestudios sei. Fand die Folge deshalb sehr schwer zu hören.
Elb356
Beiträge: 189
Registriert: 26. Jun 2017, 20:23

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Elb356 »

From Software haben ihren Zenit schon lange hinter sich. Elden Rings Erfolg lässt sich auf die schiere Größe des Spiels und die Popularität des Open World-Genres zurückzuführen. Inhaltlich und in kreativer Hinsicht ist es aber ein Rückschritt und macht viele Dinge, die ich als "Ubisoft-Light" bezeichnen würde. Die Karte erfüllt eine ähnliche Funktion wie die Ubisoft-Icons, nur eben etwas weniger aufdringlich. Für viele war Elden Ring das erste From Software Game, was auch ein Faktor sein kann, weil sehr viele Dinge recycelt werden.
Severin
Beiträge: 37
Registriert: 16. Okt 2015, 09:15

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Severin »

Auch wenn ich die Folge insgesamt gerne gehört habe, ist für mich der Schwerpunkt auf From und Soulslike etwas Fehl am Platz, wenn beide Podcaster die anderen Spiele des Studios kaum gespielt haben. Denn mE könnnte man den Punkt machen, dass der Elden Ring keineswegs der Zenit von From ist.
Klar war das Spiel bei den Kritiken und vor allem was die Verkäufe angeht der bisher erfolgreichste Titel. Aber insbesondere die zweite Spielhälfte und deren Bosse haben bei mir und soweit ich das mitbekomme auch bei anderen Soulsfans keinen besonders guten Ruf (zumindest auf dem Niveau von DS3, BB und Sekiro).
Was kompaktes und gleichzeitig komplexes Weltendesign angeht ist und bleibt der Peak des Studios bis heute die erste Spielhälfte von DS1.
Hier kommt man zur Frage was der "Zenit" denn genau sein soll. Ist es DS1 wegen dem Weltendesign? Bloodborne wegen seiner Atmo? DS3 wegen Polish und Bossen? Sekiro wegen der Innovation im Gameplay? Oder Elden Ring wegen seiner Dimension und der Verkäufe?
Elb356 hat geschrieben: 8. Jun 2025, 15:58 From Software haben ihren Zenit schon lange hinter sich. Elden Rings Erfolg lässt sich auf die schiere Größe des Spiels und die Popularität des Open World-Genres zurückzuführen. Inhaltlich und in kreativer Hinsicht ist es aber ein Rückschritt und macht viele Dinge, die ich als "Ubisoft-Light" bezeichnen würde. Die Karte erfüllt eine ähnliche Funktion wie die Ubisoft-Icons, nur eben etwas weniger aufdringlich. Für viele war Elden Ring das erste From Software Game, was auch ein Faktor sein kann, weil sehr viele Dinge recycelt werden.
Bei allen Kritikpunkten an Elden Ring konnte ich diesen Punkt bisher nie verstehen. Es ist für mich das genaue Gegenteil der Ubisoft Formel.
Klar ist in beiden Spielen die Karte am Ende vor allem mit generischem Kleinkram gefüllt.
Aber bei Ubi "erkunde" ich nie wirklich, ich klappere nur die Fragezeichen ab. Dort wo mich das Spiel nicht hinschickt, gibt es idR auch nichts interessantes zu finden. In Elden Ring entdecke ich die Welt tatsächlich anhand von Landmarks etc. selbst, ohne dass mir das Spiel einen Marker auf die Karte klatscht und aufmerksames Erkunden wird belohnt.
Für mich ist das der zentrale Unterschied in der Designphilosophie.
Zuletzt geändert von Severin am 8. Jun 2025, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
DieTomate
Beiträge: 830
Registriert: 14. Apr 2017, 11:39

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von DieTomate »

Severin hat geschrieben: 8. Jun 2025, 16:51 Auch wenn ich die Folge insgesamt gerne gehört habe, ist für mich der Schwerpunkt auf From und Soulslike etwas Fehl am Platz, wenn beide Podcaster die anderen Spielen des Studios kaum gespielt haben.
Stimmt schon, gerade wenn man Experten im Team hat, die ausführlich und quasi gemeinsam mit uns durch die Spiele gegangen sind.
Ich gehe auch bei der Prämisse nicht mit, dass Elden Ring das beste FromSoft Spiel ist. Und warum ist Open World automatisch besser oder die logische Entwicklung der Serie? Weil Open World aktuell im Trend ist und dadurch erfolgreicher wird? Das kann ja nicht der Maßstab sein.
Elb356
Beiträge: 189
Registriert: 26. Jun 2017, 20:23

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Elb356 »


Bei allen Kritikpunkten an Elden Ring konnte ich diesen Punkt bisher nie verstehen. Es ist für mich das genaue Gegenteil der Ubisoft Formel.
Klar ist in beiden Spielen die Karte am Ende vor allem mit generischem Kleinkram gefüllt.
Aber bei Ubi "erkunde" ich nie wirklich, ich klappere nur die Fragezeichen ab. Dort wo mich das Spiel nicht hinschickt, gibt es idR auch nichts interessantes zu finden. In Elden Ring entdecke ich die Welt tatsächlich anhand von Landmarks etc. selbst, ohne dass mir das Spiel einen Marker auf die Karte klatscht und aufmerksames Erkunden wird belohnt.
Für mich ist das der zentrale Unterschied in der Designphilosophie.
Man kann es so spielen. Aber die meisten spielen es mit Karte und klappern die markanten Punkte auf der Karte ab, was am Ende der effektivste Weg ist. Selbst der Fundort der Karten-Fragmente ist ja auf der Karte eingezeichnet.
In Dark Souls hingegen wurde man zum Erkunden gezwungen, weil es keine Karte gab, am Anfang keine Teleport-Funktion und der einzelne Checkpoint eine höhere Bedeutung hatte.
Man kann zwar immer noch einiges Verstecktes in Elden Ring so entdecken, aber auf Grund der Größe der Open World wirkt es etwas gestreckt. Aber eigentlich kommen alle Open World Games mehr über die Quantität und weniger über die Qualität. Selbst Zelda BOTW/TOTK.
Benutzeravatar
Largelot
Beiträge: 412
Registriert: 8. Nov 2024, 09:23

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Largelot »

Also meiner Meinung nach wurde diese Zenit Diskussion bei From Software schon 2014, bei dem Release von Dark Souls 2.
Und Plötzlich kommt sowas wie ein Bloodborne um die Ecke. Oder ein Sekiro das das Feature des rhythmischen Parierens eingeführt hat.

Ich habe da wirklich blindes Vertrauen in Miyazaki-San. Weil man merkt jedem Spiel an an dem er nicht mitgewirkt hat.
Und ich glaube Miyazaki ist ähnlich wie Miyamoto, die nur Spiele rausbringen die eine kreative Weiterentwicklung haben.
So ein Zombie wie Nightreign ist für mich ein klares Management Produkt! Mal sehen!
Signa-Tour 2025
Benutzeravatar
Blaight
Lord Moderator of the Isles, First of his name
Beiträge: 1724
Registriert: 2. Jun 2016, 10:41

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Blaight »

Für mich war nicht jederzeit klar, ob Studios ihren Zenit erreichen oder Spieleserien ebendieser. Mein Eindruck ist, dass Spieleserien davon profitieren, wenn man große Teile der Kernmechanik austauschen kann und das trotzdem einigermaßen stimmig in den Kanon einer Serie integriert werden kann. Siehe klassische Nintendo-Teile (Mario, Zelda). Wieviel Innovation und Remix lässt Soulslike noch zu? Iron Pineapple stellt jetzt seit 5 Jahren regelmäßig soulslikes vor, von denen zumindest ich mehrheitlich nichts gehört habe - das Genre gibt also schon noch was her. Warum sollte From Software nicht das, was Nintendo seit Jahrzehnten mit Zelda leistet, nicht auch mit ihrem eigenen Genre können? Ubisoft hat das eben weder bei FC noch AC geschafft, ich würde argumentieren, weil letztlich die Mechaniken zu schwach waren.
Benutzeravatar
Vinter
Foul Tarnished
Beiträge: 5490
Registriert: 25. Jan 2016, 02:50

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Vinter »

Die Frage ist halt: Wie willst du das noch steigern? Demon's Souls hat das Genre erfunden. Dark Souls hat es gesteigert, indem es eine weitestgehend in sich geschlossene Welt eingeführt hat. Dark Souls 2 hatte gleich deutlich weniger zu sagen und ist bis heute das schwarze Schaf. Bloodborne hat dann wieder was cooles gemacht: Szenariowechsel und alles schneller. Dark Souls 3 hat die höhere Geschwindigkeit übernommen und ist sicherlich das ausgereifteste Spiel. Mir gefällt DS3 ausgesprochen gut, trotzdem hatte ich danach Zweifel, was ein hypothetisches DS4 noch zu sagen hätte und ob es nicht besser wäre, es dabei zu belassen. Man muss dazu auch sagen, dass das eine irre Phase war: DS2 kam 2014, Bloodborne 2015 und DS3 2016, da waren die Abnutzungserscheinungen durchaus spürbar.

Dann kommt Elden Ring. Big Dark Souls. Durchaus nochmal eine Neuausrichtung, eine Steigerung, ein sensationelles Spiel. Aber.... Was nun? Was kann man im Genre noch tun, was noch nicht getan wäre?

Und das ist eben genau der Punkt: Es wird ein Elden Ring 2 geben. Es ist viel zu erfolgreich gewesen, um das zu vermeiden. Aber wie soll Elden Ring weiterentwickelt werden? Was gäbe es noch zu tun, außer größer, schneller, weiter? Der YTer sagt, Elden Ring ist voll von tollen Ideen - hat aber einem bemerkenswerten Mangel an neuen Ideen. Und ja, dem würde ich zustimmen. Das macht das Spiel nicht einen Deut schlechter, aber es ist eben die Kulmination des Weges, der mit Demon's Souls begonnen wurde. Die Perfektion zahlreicher Ideen, die 15 Jahre früher erstmals entwickelt wurden. Eigentlich müsste man nun etwas neues anfangen, denn Weg von vorne gehen, aber die wirtschaftlichen Zwänge diktieren etwas anderes.
Spieleankündigungen und - updates 2024

Alle Spiele
Alle Streams
Elb356
Beiträge: 189
Registriert: 26. Jun 2017, 20:23

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Elb356 »

Ihr nächster Open World-Titel wird so oder so erfolgreich sein, ob da Elden Ring drauf steht oder nicht. Die Marke From Software hat einen höheren Wert als die einzelnen IPs.
SpiderBob
Beiträge: 1
Registriert: 26. Nov 2024, 21:45

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von SpiderBob »

Kann mich nur einigen von euch anschließen. War ein tolle Folge mit einem interessanten Thema, obwohl ich in einigen Themen anderer Meinung bin.
Einerseits unterschreibe ich die "Elden Ring ist keineswegs peak From Software (in allen Aspekten)" Petition und andererseits find ich die Prämisse, dass einige Studios unmöglich auf alte Erfolge rankommen können, etwas schwierig. Weil Nostalgie kann man nicht einfach simulieren klar, aber haben wir durch die letzten paar Folgen "Die Sendung mit dem Ralf" nicht gelernt, dass ganz oft Management viel Einfluss auf die Entwicklung nehmen kann? Muss schneller raus, also weniger Features usw. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir von einigen Spielen wirklich nur Skelette bekommen haben.
Als Beispiel haben wir durch den Insomniac Leak gelernt, wie unfassbar viele Features für Spider-Man 2 geplant waren, die es nicht ins Spiel geschafft haben. Das ist eh normal, aber ich finde dort merkt man eben so stark, wie mutlos es ist. Es blieb halt einfach keine Zeit mehr für irgendwas, dass das Spiel wirklich einzigartig machen würde. Der Wingsuit geht mir vielleicht ab, aber mMn haben die beiden Vorgänger coolere Kämpfe und die Story von 2 war auch nicht so meins. Und anderes Thema, ich liebe die Ratchet & Clank Spiele und Spider-Man von Insomniac. Ich finde auch, dass sie mit Rift Apart das beste Ratchet & Clank von allen 14, die ich gespielt habe, veröffentlicht haben. Das 3 Jahre nachdem sie mit Spider-Man mein lieblings Spider-Man Game von den Dutzend, die ich gespielt habe, veröffentlicht haben. Wie könnte ich die beiden vergleichen? Was, wenn in Zukunft alle Ratchet & Clank Spiele immer besser und besser, aber die Spider-Man Spiele alle grottenschlecht würden, wann hätte Insomniac dann ihren Zenit erreicht?
Aus dem Stegreif könnte ich auch nicht sagen, was der Zenit der God of War Reihe wäre. Weil jetzt einfach spielen würde ich am liebsten 3, aber die Story von GoW 2018 ist halt so gut inszeniert.
Ich würde mir denken, dass es irgendwan so aussieht wie bei Comics. Fans streiten sich irgendwann, "was ist wirklich der beste Batman Comic oder Comic Reihe", aber im Endeffekt gibt es halt hunderte gute Comics und jeder hat seine Favoriten, weil jeder davon was anderes am besten macht.
Oder kann man mittlerweile sicher sagen, dass der beste Batman Comic schon erschaffen wurde? Oder ist der Zenit nur von den Autoren abhängig?
Benutzeravatar
Largelot
Beiträge: 412
Registriert: 8. Nov 2024, 09:23

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Largelot »

Vinter hat geschrieben: 8. Jun 2025, 23:07 Aber wie soll Elden Ring weiterentwickelt werden? Was gäbe es noch zu tun, außer größer, schneller, weiter?
Wie auf viele Fragen im Leben, lautetet die Antwort auch hier "FLUGMOUNT" :dance: :D
Signa-Tour 2025
Benutzeravatar
Catrate
Beiträge: 25
Registriert: 12. Apr 2025, 06:00

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Catrate »

Super Folge, wirklich interessante Frage. Es gibt meiner Meinung nach aber zwei verschiedene Zenite, einmal den kreativen Zenit und den technologischen Zenit.

Da beurteile ich in der Elder Scrolls Serie so, da hast mit Oblivion die interessanteste Geschichte bis jetzt in dem Universum hast, technologisch es wohl der neue Teil sein wird, weil wir da hoffentlich ausgibiges Häuslebauen bekommen und vielleich soetwas die den Schiffsbau. Um in der Serie einen neue kreativen Höhepunkt zu schaffen müsste man die canonische technische Zeitepoche ändern, Daedra, Rohstoffe bleiben gleich aber warum nicht zu Mantel und Degen greifen und Schießpulver dazubringen. Quasi Elder Scrolls auf Musketierniveau. Und wie würde eine solche Welt mit drachenreitenden Dragonerkajhiit die mit Silverkugeln auf Vampire schießen wohl aussehen? Elder Scrolls macht sich eher rar was gut ist, aber es ist in den fünf Teilen bisher eher stagnant und formelhaft.

Doom und Call fo Duty, haben immer einen neuen aber sehr flachen technologischen Zenit und storymäßig viel zu wenig auf den Knochen. Das ist storytechnisch komplett flach hat aber immer auf dem Multiplayer den Focus.

Fromsoftware kann ich nicht beurteilen, deren Spiele sind ein wenig zu farblos für meinen Geschmack.

Wolfenstein war wohl mit "The Old Blood" am erfolgreichsten kreativ. Auch wenn es eben auf das original verweist und es eben damit auch den technologischen Zenit da hat. Waffendesign könnte noch etwas ausgefallener sein, aber sonst.

Wo schon lange technologisch und kreativ die Luft raus ist wohl Borderlands, drei war schon mau. Ja Calbtrap ist lustig, aber Borderlands 2 war bis jetzt immer noch der beste Teil der Reihe. Der Nachfolger war aber der komplette Reinfall, und der erste Teil dem kräht kein Hahn mehr nach. Wiederspielbarkeit von Poker Night 2 liegt allerdings höher im Vergleich zu alle den Borderlands Teilen zusammen, eben wegen dem Claptrap. Vom Film will ich erst garnichts wissen.

Generell macht ein Universum kreativ und technologisch fast alles richtig, Warhammer. Es gibt ein Warhammerspiel für jeden Geschmack, solange man Warhammer mag. Warhammer RTS, Warhammer Rundenstrategie, Warhammer RetroFPS, Warhammer RPG ..........

Max Payne Serie könnte auch wieder einmal neues Futter vertragen, kreativ war wohl der erste Teil der Beste, technisch der Dritte. Warum keine weiter Spiele mehr aus em Univerum. Oder einem ähnlichen. Es muss sich nicht immer um die gleiche Hauptfigur drehen, Mona Sax Hintergrund wäre da machbar oder man erstellt sich selbt einen Charakter und dreht mit Payne zusammen als neue Rekruten seine Runden, in Uniform. Der Fehler wird auch zu oft gemacht.

Bei der Tomb Raider Serie, hat man den gleichen Fehler gemacht, warum bekommt die Lara Croft nicht ein paar Rivalinen in die Geschichte geschrieben die einen anderen Hintergrund haben und ähnlich aber nicht gleich funktionieren, quasi eine russische Söldnerrin, eine lateinamerikanische Doppelgängerin, ein Häckse eine weibliche Hackerin, eine Shinobi oder eine westliche Agenitn Jane Bond Style als Konkurenz, mit unterschiedlicher Figur und Körbchengröße.

Selbst bei einem Oldie wie Sonic, fragt man sich warum nie einen Tails oder einem Knuckles ein eigenes Spiel anvertraut hat.

Zu Fallout wurde schon alles im Pod gesagt. Wir werden wohl nie ein New Vegas 2 zu einer anderen Zeit bekommen.
Benutzeravatar
Desotho
Beiträge: 6717
Registriert: 13. Dez 2016, 19:05
Kontaktdaten:

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von Desotho »

Höher, schneller, weiter kann eben nicht einfach so immer weiter funktionieren. Und muss es auch nicht.
Und würden wir ununterbrochen mit revolutionären Spieletiteln bombardiert werden, würde sich auch da ein Gewöhnungseffekt einstellen.

Ich persönlich bin durchaus ok damit dezente Evolution und ansonsten das zu Erwartende zu bekommen. Und ab und an gibt es mal Kracher wie z.B. NieR Automata.

Mein Respekt gilt Studios die immer was anderes machen wie z.B. Supergiant Games (die nach Hades dann aber auch dachten: Naja ,, Teil 2 ...?)m Thunderlotis oder auch Double Fine. Das Ergebnis ist dann für mich aber auch, dass ich von denen gerne mal ein Spiel geil finde und beim Rest sage: Sorry, da bin ich raus.
El Psy Kongroo
Benutzeravatar
tsch
Beiträge: 1054
Registriert: 23. Jul 2016, 15:10

Re: Runde #533: Was kommt nach dem Zenit?

Beitrag von tsch »

Ich finds auch völlig ok, wenn man Elden Ring 2 macht und das sowas wie Zelda TotK oder Hades 2 wird - also den kommerziellen Erfolg nochmal auskosten und alles nochmal etwas höher drehen. Es ist ehrenvoll, wenn man nie Sequels macht, aber in manchen Fällen macht das schon Sinn. Zum Problem wird es erst, wenn dann auch Elden Ring 3, 4 und 5 kommen sollten, wovon ich nicht ausgehe.

Ansonsten hat From Software jede Chance, dass die ihr vorheriges Schaffen nochmal steigern. Vielleicht nicht bei jedem Spieler, aber man hat am Beispiel Blizzard auch gut gemerkt, dass der "Zenit" für viele Gruppen ganz anders ist - Fraktion Warcraft 3/Starcraft, WoW (wurde nicht erwähnt, aber so würde es wohl meine Generation beantworten) oder Overwatch. Bei Blizzard wird man nicht die eine Meinung finden, wo jeder zustimmen würde, dass das der kreative Zenit war. WoW war auch wie Elden Ring, wo die vorherigen Titel alle notwendig waren, um es dann alles in einer großen Revolution zusammenzubringen. Overwatch ging dann wieder in ganz andere Richtungen, die aber auch eher neue Zielgruppen wieder ansprechen.

Wie eine Band, die sich immer mal neu erfinden muss, und nicht das gleiche Album seit 20 Jahren macht. Da verliert man sicher einige alte Fans, aber erreicht dafür auch wieder andere Leute, die das aktuelle Material ggf. sogar besser finden (im Idealfall natürlich - wird selten erreicht).
Antworten