GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

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Infosoph
Beiträge: 16
Registriert: 21. Apr 2017, 07:05

GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

Beitrag von Infosoph »

edit: Mit "GEZ" ist natürlich der "Rundfunkbeitrag" gemeint. Aber im Volksmund ist ersterer Begriff nach wie vor existent. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner Kürze. Zurück zum Original Post:

Der folgende Beitrag darf gerne als Anregung zu einer Diskussion im Podcast verstanden werden. Eventuell mit Leuten aus der Politik oder Branche als Gästen.

Die GEZ, wie die meisten von euch wissen, ist ein Zwangsbeitrag in Höhe von etwas über 8 Milliarden Euro jährlich, der zur Finanzierung der Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten genutzt wird. Aktuell werden pro Haushalt 17,5€ monatlich, bzw. 210€ jährlich erhoben. Pro Person und Jahr sind es etwa 100€.

Dieser Betrag ist einerseits nicht sonderlich hoch, wenn man bedenkt, dass Deutschland ein BIP von über 3300 Milliarden hat. Andererseits ist er im Vergleich zu anderen Beträgen, die für Medien ausgegeben werden, nicht zu unterschätzen.

Im Vergleich:

- Der deutsche Markt für Videospiele lag 2015 bei knapp 2 Milliarden Euro.
(Quelle BIU: https://www.biu-online.de/wp-content/up ... t_2016.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; p.7)
Diese Zahl sollte nicht mit dem Umsatz der deutschen Spiele-Branche verwechselt werden.
Auch darf man diese Zahl nicht mit dem Umsatz der gesamten Computerspiele-Branche verwechseln, welcher 2015 bei etwa 2,8 Milliarden lag, aber auch etwa Hardware beinhaltet.


- Der Kinoumsatz lag bei etwas über einer Milliarde.
(Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-2002/" onclick="window.open(this.href);return false; )
(Hier auch noch eine interessante Studie zur Kino-Wirtschaft: http://www.agkino.de/wp-content/uploads ... ERSAND.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;)

- TV liegt immerhin in der Gegend von 15 Milliarden. Wobei rund 1/3 davon GEZ ist. Das heißt im TV kommen zur GEZ nochmals etwa 10 Milliarden hinzu.
(Quelle: http://www.vprt.de/thema/marktentwicklu ... nsehen?c=2" onclick="window.open(this.href);return false; )

- Videostreaming kratzt an der Milliarde.
(Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinf ... renze.html" onclick="window.open(this.href);return false; )

- Der "Videomarkt" (DVD, Bluray, Online Kauf) liegt bei etwa 1,6 Milliarden.
(Quelle: https://www.boersenblatt.net/artikel-de ... 94963.html" onclick="window.open(this.href);return false; )
(Kann sein, dass sich davon ein kleiner Teil mit dem Streamingmarkt überschneidet.)

- Zeitungen befinden sich über beachtlichen 7 Milliarden Euro Umsatz, werden jedoch nicht von der GEZ finanziert.
(Quelle: https://www.bdzv.de/fileadmin/bdzv_haup ... F_2016.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; )

- Musik liegt bei etwa 1,6 Milliarden (dürfte aber auch nichts bzw wenig mit der GEZ zu tun haben, vermute ich):
(Quelle: http://www.musikindustrie.de/umsatz/" onclick="window.open(this.href);return false; )

- Der Buch-/ und Fachzeitschriftenmarkt liegt bei etwa 9 Milliarden Euro.
(Quelle: https://www.boersenverein.de/de/portal/ ... tz/1227806" onclick="window.open(this.href);return false; )


Wie auch 70% der Deutschen, sehe ich die GEZ kritisch.
(Quelle zu den 70%: http://www.focus.de/kultur/medien/umfra ... 00491.html" onclick="window.open(this.href);return false; )

In Anbetracht dessen, dass ich von der GEZ produzierte Inhalte kaum nutze, sind die durch sie verursachten Kosten für mich immens.

In der Vergangenheit gab es unterschiedliche Diskussionen dazu, wie mit der GEZ weiter vorzugehen ist. Zufrieden sind mit ihr bekanntlich die wenigsten. Die Gründe und Ziele ihrer Kritiker unterscheiden sich aber.

So gibt es Forderungen nach einer vollkommenen Abschaffung. Diese entstammen entweder von Parteien des politischen Spektrums, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als entgegen ihren Interessen und Vorstellungen politisch beeinflusst betrachten. Oder Gruppierungen, die aus ökonomischen oder ideologischen Gründen die Rolle des Staates hinterfragen. (Freidenker, free market)

Dem Wunsch nach einer völligen Abschaffung wurde durch die Gerichte in den letzten Jahren ein Riegel vorgeschoben, weshalb diese Debatte fürs erste realistischerweise erledigt sein dürfte.
(Findet sich auf Wikipedia beim Unterpunkt "Reaktionen und Kritik": https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkb ... it_2013.29" onclick="window.open(this.href);return false; )

Eine weitere Perspektive ist die der "minimalen GEZ". Also einer GEZ, die sich ausschließlich auf ihren ursprünglichen, idealistischen Auftrag beschränkt: die demokratische Öffentlichkeit im Sinne der Demokratie sinnvoll zu informieren. Die Argumentation beruft sich darauf, dass ein bedeutender Teil der GEZ Ausgaben nicht in Angebote fließt, die unmittelbar der Information der Öffentlichkeit dienen. Eine Selbst-Regulation durch die Öffentlich-rechtlichen ist in dieser Hinsicht aber kaum zu erwarten, würde sie doch gegen bestehende Eigeninteressen gehen. Daher ist eine straffe Beschränkung des Angebots der Öffentlich-Rechtlichen, ohne politische Veränderungen, nicht zu erwarten. Ich überlasse es euch, bei Interesse weitere Recherche zu den Argumenten dieser Betrachtung zu machen.

Relativ aktuell sind Argumente zur veränderten Mediennutzung. Diese Argumente sind am gewichtigsten, da nur schwer von der Hand zu weisen. Entsprechend bedient sich meine Argumentation auch solcher Argumente.

Bereits in der Vergangenheit wurden die Ö.R. Anstalten dahingehend kritisiert, ihr Angebot nicht an die in den letzten 2 Jahrzehnten stark gestiegene Internetnutzung anzupassen. Diese Kritik hat letztlich die Ö.R. dazu verleitet, Online-Präsenzen aufzubauen, auf denen sie mittlerweile einen Teil ihres Angebots zur Verfügung stellen. Weitere Kritikpunkte zu den aktuellen Mediatheken und sonstigen Online-Angeboten sind:
- die nach wie vor inhaltliche und teilweise auch zeitliche Beschränkung des Angebots.
- der Ausschluß von Nutzergenerierten Inhalten von einer Förderung durch die GEZ. So wurde etwa von Youtubern wie Tilo Jung (Blogger und Journalist) gefordert, einen Teil der GEZ Gebühren für die Förderung von Talenten aus der Bevölkerung bereit zu stellen. Dass sich hierbei bereits mit vergleichsweise geringen Summen viel erreichen ließe, ist schwer von der Hand zu weisen.
- technische und rechtliche Limitierungen der Ö.R. Plattformen.
- oftmals beschränkte Möglichkeit des Meinungsaustausches mit anderen Nutzern auf Ö.R. Plattformen.
- die öffentlich geförderte Konkurrenz zu bereits bestehenden Angeboten.

Auch erwähnt werden sollte, dass es Forderungen zur Förderung von Online-Bildungsangeboten gibt. Hierbei wird oft auch auf den ursprünglichen Grundgedanken der GEZ zurückgegriffen - also der Information der Bevölkerung.

Last but not least hat der Ausbau des Onlinebereichs, so imperfekt er auch sein mag, einem Teil der Kritik den Wind aus den Segeln genommen.

Diverse Studien der letzten 15 Jahre zeigen jedoch, dass neben der Internetnutzung auch die Spielenutzung stark zugenommen hat:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 77354.html" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Stu ... e_2016.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Diverse interessante Details die ich aus letzterer Studie gelesen habe, findet ihr im Spoiler:
SpoilerShow
so lässt sich darauß lesen, dass...
- nur etwa 4% der Jugendlichen regelmäßig Mediatheken für Nachrichtensendungen nutzen, wohingegen 2/3 täglich/mehrmals pro Woche zocken (page 39/68 und 44/68 des pdfs - entspricht den Seiten 37 und 46 des Texts).
- der Besitz von Computern und Laptops rückläufig ist (3 von 4 Jugendlichen besitzen einen), der von Smartphones konstant hoch (~9.5 von 10) (page 24 und 25 von 68 in der pdf).
- Mädchen weitaus häufiger Smartphone und Tablet als PCs/Laptops zum Zocken nutzen, Jungs eher PCs/Laptops (p. 46/68).
- WhatsApp die mit großem Abstand wichtigste App ist, was daran zu liegen scheint, dass sie am ehesten eine aktive Nutzung fördert. (p. 32 und 35 / 68)
- Jungs deutlich regelmäßiger zocken als Mädchen (p. 44 / 68).

Nun stellt sich die fundamentale Frage, ob Spiele überhaupt als Medium die Voraussetzungen erfüllen, in die GEZ einbezogen zu werden.

Nach welcher Grundlage ließe sich das entscheiden?
- Die Relevanz des Mediums im Leben der Bürger steigt mit jedem Jahr.
- Die Ausdrucksfähigkeit und Möglichkeit der Nutzung des Mediums scheint ebenfalls nur zu steigen, wie die immer größere Vielfalt an Spielen zeigt.
- Selbst die Möglichkeit des Mediums, es für bildende und informative Zwecke einzusetzen ist nicht von der Hand zu weisen.

Zusammengefasst lässt sich fragen: Was unterscheidet das Medium Videospiel/Software vom Medium Fernsehen (Hauptempfänger der GEZ Gebühren) so sehr, dass es keine gleichberechtigte Behandlung verdient hätte?

Vielleicht wird sich herausstellen, dass die Unterschiede nicht so groß sind und sich diese arbiträre Unterscheidung - zumindest auf Dauer - nicht rechtfertigen und aufrechterhalten lässt.

Wir können dazu Gaming* auch mit Branchen vergleichen, in denen entschieden wurde, dass diese nicht von der GEZ berührt werden sollten:
- Die Musikbranche erfüllt nicht den Anspruch, bildend oder sonderlich informativ sein zu können und entspricht daher nicht dem idealistischen (theoretischen) Grundgedanken der GEZ.
- Die Zeitungsbranche hat man nach meinem Verständnis von der GEZ mit dem Argument ausgeschlossen, dass sie als Markt für sich schon ganz gut funktioniere, und daher keiner öffentlichen Förderung bedarf. Dieses Argument kann man auch für den Unterhaltungssektor der Spielebranche aufführen. (aber ebenso für den Unterhaltungsteil der TV Branche, wo es gegenwärtig aber nicht zu zählen scheint) Nicht (oder schwerer) aber für den informierenden und bildenden Teil der Branche.

*wobei ich Gaming hier stets als den weitergefassten Begriff auffasse, der also generell "virtuelle Welten" umfasst, nicht nur Spiele zur Unterhaltung (und vielleicht braucht man überhaupt einen neuen, weniger "belasteten" Begriff - daher an manchen Stellung die Verwendungen des Begriffs "Software-GEZ")


Auch spannend zu hören wären die Argumente, die gegen eine Einbeziehung des Mediums in die GEZ angeführt werden. Allein dafür schon wäre eine vehemente Vertretung einer Gaming-GEZ interessant.

Ich würde an dieser Stelle behaupten, dass sich die meisten Argumente gegen eine Videospiele-GEZ entweder (mit der Zeit) entkräften lassen werden, oder ebenso auf das Medium TV selbst zutreffen und damit entweder eine Förderung der heutigen Ö.R. aus einer neuen Perspektive in Frage stellen würden, oder aber eine mit zweierlei Maß geführte Debatte offenlegen würden.


Und nun kommen die Fragen an euch:
Nehmen wir mal als Gedankenspiel an, eine GEZ für Videospiele könne mehr als nur ein Gedankenspiel sein.

Wie würde eine solche aussehen?
Würde/sollte sie den bestehenden Strukturen unterstehen, oder unabhängig sein?
Gar eine erste Allgemeine Gaminganstalt Deutschland (AGD)?
Allgemeine Softwareanstalt Deutschland? (ASD)
Welche Mission hätte sie?
Wie könnten die von ihr produzierten Inhalte aussehen?

Wer würde für sie produzieren?
Welche Einfluß hätte sie auf die Deutsche Spieleentwickler-Szene? Würden Entwickler von anderen Unternehmen abgezogen werden?
Würden bzw. könnten deutsche Spieleentwickler durch Fördergelder dazu getrieben werden, Produkte zu produzieren, die sie andernfalls nicht machen würden, und wie würde sich das auf deren Stand auf dem Weltmarkt auswirken?

Würden die produzierten Inhalte in anderen Ländern auch gratis angeboten werden?

Wie groß sollte der Anteil des Videospiele bzw. Software Sektors an der GEZ überhaupt sein? 5%, 10%, 20%? (10% = ~830 Millionen Euro)

Sprache ist wichtig. Sollte man sich vielleicht eher (fürs erste wenigstens) auf einen Begriff wie "Bildungssoftware-GEZ" fokussieren? Und sollte das nicht auch inhaltlich dem bildenden Auftrag der GEZ weitaus näher kommen?

Wären die Youtuber und Blogger, die ebenso nach einer Reform schreien, womöglich gute Verbündete?

Würde eine solche Software-GEZ die GEZ legitimieren, und damit unter Umständen länger am Leben halten, als dies andernfalls der Fall wäre? Und ist das überhaupt ein Argument für oder gegen eine solche?

Wäre eine Software-GEZ wünschenswert?
Wenn ja, wie ließen sich die Gedanken in diesem Beitrag sinnvoll komprimieren?

Welche sonstigen Fragen fallen euch ein?

Ist das ein "Generationen-Konflikt" Thema?
Zuletzt geändert von Infosoph am 27. Mai 2017, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

Beitrag von KeiserinSkadi »

Gut das es keine GEZ mehr gibt. Das heißt jetzt Rundfunkbeitrag.

Aber mal zum Thema. Ich finde die Idee von Gebühren finanzierten Spielen gar nicht so schlecht.
Die Frage ist nur wie man das umsetzt ohne Müll zu produzieren.
Nennt mich einfach Skadi, nicht Skandi.
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Re: GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

Beitrag von VikingBK1981 »

Den Vorschlag zur Diskussion finde ich gut. Den Rundfunkbeitrag auf Spiele "auszuweiten" aber nicht. Ich gehöre auch ehr zu den Gruppe, die den Beitrag viel zu hoch findet. Auch das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender ist mir zu groß. Gedacht waren sie als Grundversorgung. Zumal wenn man den Gedanken eines Spielebeitrags weiterdenkt, müsste man dann auch einen zur Literatur machen?
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Re: GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

Beitrag von Infosoph »

VikingBK1981 hat geschrieben:Den Vorschlag zur Diskussion finde ich gut. Den Rundfunkbeitrag auf Spiele "auszuweiten" aber nicht. Ich gehöre auch ehr zu den Gruppe, die den Beitrag viel zu hoch findet. Auch das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender ist mir zu groß. Gedacht waren sie als Grundversorgung. Zumal wenn man den Gedanken eines Spielebeitrags weiterdenkt, müsste man dann auch einen zur Literatur machen?
Mein Grundfrage besteht letztlich darin, ob, wenn sich der Rundfunkbeitrag schon nicht senken lässt (wonach es nach den jüngsten Urteilen aktuell aussieht), zumindest eine Verlagerung auf andere Branchen möglich wäre.

Ob und wie man Literatur darin miteinbezieht, halte ich für eine valide Frage, die ich an dieser Stelle aber weder beantworten kann noch möchte.

Wenn man betrachtet, was de facto von dem Beitrag finanziert wird (u.A. eine Menge Unterhaltungsinhalte), dann darf man sich schon fragen, in wie fern diese von dem, was Videospiele (oder allgemeiner Software) darstellen können, sich unterscheiden.

Streng genommen ist es ja schon heute so, dass der Rundfunkbeitrag auch digitale Medien mit finanziert. Etwa das Web-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen, oder auch diverse Software vor und hinter der Kamera.



Als Liebhaber des Mediums "interaktive Computerprogramme" (insb. auch Videospiele) sehe ich in einer möglichen Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag (der in seinem Namen bereits einen Mediums-Bias beinhaltet) ein zweischneidiges Schwert.

Einerseits könnte er das digitale Angebot verbreitern. Er könnte auch als internationales Aushängeschild dienen. (wobei man in Deutschland natürlich bedacht darum ist, das eigene Land nicht zu sehr zu bewerben oder auch nur vorzuzeigen) Er könnte manchen in die digitale Branche ziehen, der andernfalls nicht dahin gegangen wäre. Er wäre, im besten Fall, eine Starthilfe für die international recht schwache Branche in diesem Bereich.

Andererseits könnte er eine Konkurrenz zu den bereits bestehenden Firmen darstellen. Sowohl was Angebot angeht, als auch, was Arbeitskräfte anbelangt. Es könnte, wenn die Produkte gut und die Gagen entsprechend sind, ein Abziehen von Aufmerksamkeit und Personal aus dem privaten Teil des Sektors geben. Auch könnten Produkte entstehen, die zwar in Deutschland einigermaßen Erfolg haben, international aber versagen. Was wiederrum schädlich für die Ausrichtung der Branche in Deutschland sein und ihr langfristig Schaden zufügen könnte. Schlimmstenfalls würde der Beitrag schlechte Produkte produzieren, aber Fachkräfte aus dem Bereich abziehen.

Ich habe das Gefühl, dass sich in dieser Thematik noch eine ganze Menge versteckter, interessanter Frage beinhalten könnten.
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VikingBK1981
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Re: GEZ für Videospiele (aka Software-GEZ)

Beitrag von VikingBK1981 »

Fraglich wäre auch, was man hier in Deutschland fördern will? Entwickler gibt es kaum, Spiele aus Deutschland werden weit weniger gekauft als die aus anderen Ländern.

Es ist zwar eine schöne Überlegung, ich denke aber, dass das wenig praktikabel wäre. Alleine schon den Bürgern zu erklären, warum Videospiel (ein Hobby) nun staatlich gefördert werden sollen.
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