Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

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Dostoyesque
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Dostoyesque »

Heretic hat geschrieben: In Gameplayvideos sehe ich eigentlich nur Kloppereien - von einer stringent erzählten Story oder gar Gesprächen sieht man wenig bis nichts. Ohne richtige Rahmenhandlung würde mir aber der Anreiz fehlen, mich durch die Gegnermassen zu schnetzeln.
Ich denke, dass Dark Souls eher in die Kategorie "games are about gameplay" fällt. Ich hab sehr viele Freunde, denen die Story oder Gespräche in Spielen nicht egaler sein könnten. Manche haben sogar nach der SNES das Zocken aufgehört, als sich Spiele daran versucht haben, Geschichten zu erzählen und die ersten 3D Spiele potthässlich im Vergleich zu den späten 2D Spielen waren. Ich gehör irgendwie zu beiden Lagern. Wenn ein Spiel den Fokus auf Storytelling/Story legt, versuch ich das Spiel eben so wahrzunehmen und zu bewerten. Oft scheitern Spiele leider aufgrund der sehr, sehr miserablen Autoren aber daran. Wenn das Spiel "gameplay first" vertritt, dann ist mir das gameplay viel wichtiger. Von dieser Art Spiel gibts mMn deutlich mehr gelungene. Ich hab z.B. keine Ahnung, was in Banjo Kazzoie los war, mich haben die Dialoge unheimlich genervt, auch wenns nicht viele gab. Ist trotzdem eins der besten Spiele aller Zeiten für mich, weil das Spiel fantastisches gameplay bietet. VVVVV ist eins der besten Spiele der letzten 15 Jahre und ist was Story angeht nicht der Rede wert. Dark Souls bietet ähnlich gutes gameplay, wobei das balancing irgendwann aus den Fugen gerät (weswegen ich der Überzeugung bin, dass die Spiele kürzer sein sollten). Wenn eine gute Rahmenhandlung Voraussetzung dafür wäre, dass ich Spaß an Spielen hab hätt ich schon längst das Interesse verloren. Es gibt durchaus fantastische Beispiele für tolles environmental storytelling und ludonarrative, aber viel zu wenig, um für die paar Titel am Ball zu bleiben.

That being said: Man muss bei Geschichten in Spielen streng Storytelling von Story trennen. Das Storytelling ist bei Dark Souls zu 50% miserabel, weil es auf Itembeschreibungen basiert, aber zu 50% exzellent, weil es so stark auf environmental storytelling und Symbolik setzt. Die Story an sich in Dark Souls ist ganz in Ordnung. Nichts Weltbewegendes, aber in Verbindung mit der behutsamen Entschlüsselung der Hintergründe, die man sich selbst erarbeitet, doch recht befriedigend. Nicht umsonst verdienen mittlerweile Youtuber ihren Unterhalt mit Dark Souls lore.
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Rossy
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Rossy »

Dasselbe Problem hab ich bei Egoshootern mit Doom 2 und bei 4X-Spielen mit Master of Orion. Zwar spiel ich durchaus mal andere Spiele dieser Genres, aber irgendwie kommen sie nie an die genannten ran. Mal schauen ob Stellaris da was dran ändern kann.
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tobias
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von tobias »

Rossy hat geschrieben:... 4X-Spielen mit Master of Orion. Zwar spiel ich durchaus mal andere Spiele dieser Genres, aber irgendwie kommen sie nie an die genannten ran. Mal schauen ob Stellaris da was dran ändern kann.
So ging es mir nach Master of Orion 2 auch. Tatsächlich ist Stellaris das erste Spiel in dem Genre was mir wieder gefällt.
Rossy hat geschrieben:Dasselbe Problem hab ich bei Egoshootern mit Doom 2 ...
Ich habe Doom 1 und 2 erst sehr spät gespielt, nämlich letztes Jahr. Ich hatte aber selbst heute noch sehr viel Spaß damit.

Allerdings waren Unreal, die System Shock-Reihe oder Elite Force (ST: VOY) doch auch alles sehr gute Shooter?
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tobias
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von tobias »

Dostoyesque hat geschrieben:die ersten 3D Spiele potthässlich im Vergleich zu den späten 2D Spielen waren.
Oh ja. Das hatte mich damals auch extrem angekotzt. Ich habe deshalb einige Jahre praktisch versucht alle 3D-Spiele zu meiden.
Dostoyesque hat geschrieben:als sich Spiele daran versucht haben, Geschichten zu erzählen
Das versuchten doch einige Spiele auf dem SNES auch bereits? Man denke etwa an Secret of Mana oder Final Fantasy 6. Oder meinst du jetzt Spiele die fast nur auf Narration setzen?
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Vinter
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Vinter »

lipt00n hat geschrieben: Gibts da im späteren Spielverlauf keine Trashmobs wie zB Skelette? Ich nehme doch mal stark an, dass es sowas gibt, oder?
Es gibt Situationen im Leben, vor allem wenn man nicht alleine im Haushalt lebt, in denen man leider nicht mal eben warten kann, bis die nächste Gruppe weggeräumt ist und man "safe" steht, sondern wo ich gerne pausieren würde, um sofort auf meine Umwelt zu reagieren.
Naja, wie machst du es denn z.B. bei Videosequenzen in anderen Spielen? Die kann man in der Regel auch nicht pausieren. Manchmal sind sogar Dialoge zeitkritisch. Also das kann eigentlich kein Grund gegen Dark Souls sein. Zur Not spielt man einen Abschnitt dann eben nochmal - auf einmal mehr oder weniger kommts da auch nicht an :lol: Oder man spielt es eben in Momenten, in denen man vorhersehen kann, dass man nicht ständig gestört wird.
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Dostoyesque
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Dostoyesque »

War jetzt nicht gerade clever von mir, eine direkte chronologische Parallele zwischen 3D und storytelling in Spielen herzustellen, denn sogar text adventures haben ja bereits gewissermaßen Geschichten erzählt und auch viele Spiele vor der N64. Ich glaub der Grund für den Fehler war, dass die meisten (die ich kenne), die von der gameplay-first Philosophie überzeugt sind, in der Regel auch 2D Spiele bevorzugen, weil sie deren Meinung nach einfach kompakter und besser designed sind. Für viele/manche Genres stimmt das auch, imho. Kein platformer wird wohl Super Mario Bros 3 in Sachen responsiveness und gameplayfluss und Vielfalt toppen, nicht mal mein geliebtes Banjo Kazooie. Super Metroid oder Castlevania haben den Übergang in 3D auch relativ schlecht verkraftet. Aber ja, die chronologische Parallele zwischen 3D und storytelling besteht so nicht. Allerhöchstens eine Parallele zwischen 3D und der Ambition, Filmproduktionen nachzueifern in der Inszenierung.
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derFuchsi
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von derFuchsi »

lipt00n hat geschrieben: Es gibt Situationen im Leben, vor allem wenn man nicht alleine im Haushalt lebt, in denen man leider nicht mal eben warten kann, bis die nächste Gruppe weggeräumt ist und man "safe" steht, sondern wo ich gerne pausieren würde, um sofort auf meine Umwelt zu reagieren. Vielleicht stehe ich mit der Ansicht ja auch alleine da, möglich, oder ich verkenne das Spieldesign total. Mich hat das in den Anfangsminuten schon total gestört..
Sehe ich ähnlich. Ohne Pausenfunktion geht garnicht, zumindest bei Singleplayer. Und Dinge wie MMOs sollte man in manchen Lebensabschnitten einfach stark reduzieren. Ist halt sehr schwierig wenn man z.B. noch kleinere Kinder im Haus hat. Mitten im Raid aussteigen weil der Nachwuchs Aufmerksamkeit benötigt ist ziemlich uncool. Bei WoT "bedanken" sich die Kameraden dann auch, etc.
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Max
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Max »

Textsortenlinguistik hat geschrieben:Das Spiel wird nicht nur gemocht, es wird von seinen Fans absolut vergöttert (siehe diesen Thread) und ich kann es nicht wirklich nachvollziehen.
Offen gestanden ist das der Hauptgrund, warum ich mich von der Reihe bisher ferngehalten habe. Immer, wenn etwas so bedingungslos vergöttert wird wie Dark Souls oder auch Witcher 3, und einen solchen Kult um sich herum bildet, bin ich eher abgeneigt. Erstens, weil die Erwartungen in Höhen getrieben werden, die das Spiel vermutlich gar nicht mehr erfüllen kann, und zweitens, weil ich auch irgendwann schlicht von den ganzen Lobhudeleien genervt bin. Witcher 3 habe ich glücklicherweise gespielt, bevor es diese Armee von Fans um sich versammelt hat.

Nichtsdestotrotz habe ich mich überwunden und mir das erste Dark Souls vor kurzem günstig im Sale gekauft und werde in den nächsten Tagen mal reinspielen. Mal sehen, ob ich Teil des Kultes werde.
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Rossy
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Rossy »

Dostoyesque hat geschrieben:Aber ja, die chronologische Parallele zwischen 3D und storytelling besteht so nicht. Allerhöchstens eine Parallele zwischen 3D und der Ambition, Filmproduktionen nachzueifern in der Inszenierung.
Mir erscheint es ja manchmal so, dass so die Unsitte begann, Storytelling in Spiele reinzubringen, die es garnicht benötigen. Es gibt gewisse Spiele, wo jede "Cutscene" eher stört. Das neue Doom scheint mir da ein Beispiel zu sein. Wenn das Erzählen einer Geschichte nicht direkt mit dem Gameplay verbunden ist, wie es beispielsweise bei Adventurespielen oder so manchen Rollenspielen geschieht, sollte man es meiner Meinung nach direkt lassen und sich auf die Spielmechanik konzentrieren. Ich finde auch, dass Uncharted wesentlich besser als Film funktionieren würde, als als Spiel.
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Dostoyesque
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Dostoyesque »

Rossy hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Aber ja, die chronologische Parallele zwischen 3D und storytelling besteht so nicht. Allerhöchstens eine Parallele zwischen 3D und der Ambition, Filmproduktionen nachzueifern in der Inszenierung.
Mir erscheint es ja manchmal so, dass so die Unsitte begann, Storytelling in Spiele reinzubringen, die es garnicht benötigen. Es gibt gewisse Spiele, wo jede "Cutscene" eher stört. Das neue Doom scheint mir da ein Beispiel zu sein. Wenn das Erzählen einer Geschichte nicht direkt mit dem Gameplay verbunden ist, wie es beispielsweise bei Adventurespielen oder so manchen Rollenspielen geschieht, sollte man es meiner Meinung nach direkt lassen und sich auf die Spielmechanik konzentrieren. Ich finde auch, dass Uncharted wesentlich besser als Film funktionieren würde, als als Spiel.
Das neue Doom scheint hier mit sehr viel Selbstironie vorzugehen, ist sicher kein Vergleich zu RAGE damals. Hier hat id eindeutig dazugelernt, imho. The Order 1886 ist wahrscheinlich ein sehr gutes aktuelles Beispiel, das dem Spieler fast schon beleidigend oft die Kontrolle nimmt.
Für mich persönlich war das DuckTales remake kürzlich ein gutes Beispiel für absolut unnötigen, schwafligen Dialogquatsch, den keiner braucht und nur den Spielfluß unterbricht. Das Argument, dass es hierbei um eine interaktive Folge handelt kauf ich auch nicht ab, weil die Dialoge so waaaaahnsinnig statisch und langweilig sind. Zwei Charaktere stehen rum, machen ihre idle animation und du sollst ihre Dialogzeilen lesen. Mit der Faszination des Zeichentricks hat das nichts zu tun.
Uncharted hat mMn noch genug gameplay. Bin kein allzu großer Fan, aber das interaktive Abenteuer vermittelt das Spiel noch relativ gut, imho. Es muss kein Spiel sein, um die story zu erzählen, aber es ist als Spiel relativ unterhaltsam und die Story gibt einem eben etwas Kontext.

War immer ein großer Fan von Valve diesbezüglich. Hier hat man wirklich in jedem Spiel Wert darauf gelegt, dass der Spieler die Kontrolle über die Spielfigur behält, auch wenn gerade ein "cutscene" abläuft. In HL2 kannst du zu jedem Zeitpunkt mindestens den Kopf bewegen, die Perspektive bleibt immer dieselbe. Gibt einen fantastischen Moment in HLE2, bei dem man in einer Hütte ist während sie buchstäblich in ihre Einzelteile zerlegt wird. Man ist zu dem Zeitpunkt zwar nicht in der Lage, sich im Raum zu bewegen,aber man kontrolliert selbst die Kamera und erlebt die Geschehnisse wie im Rest des Spiels auch.
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Nachtfischer
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Nachtfischer »

Dostoyesque hat geschrieben:Das neue Doom scheint hier mit sehr viel Selbstironie vorzugehen, ist sicher kein Vergleich zu RAGE damals.
Das stimmt zwar, aber an mindestens zwei Stellen im Spiel nimmt es einem dann doch minutenlang die Kontrolle weg (beziehungsweise lässt einen verzweifelt in einem winzigen Areal umherhüpfen ohne irgendeine Interaktionsmöglichkeit - außer die Kamera wegzudrehen und die Wand anzustarren). Das frustriert in diesen Momenten ziemlich und lässt die zahlreichen erfrischenden Mini-Cutscenes der Marke "Ich scheiß auf euer Gelaber und zertrümmer einfach das Funkgerät!" letztlich doch etwas halbherzig wirken. Ist aber verschmerzbar. ;)
Der Kern
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Der Kern »

Interessante Probleme habt ihr.
Ich kann es nämlich gar nicht nachvollziehen, dass man nach gewissen Spielen sich alle anderen (scheinbar) schlechteren Spiele versaut.
Ich kenne das zwar schon, aber nur wenn es sich um zwei fast identische Spiele handelt und eines klar besser ist. Ist das jedoch nicht der Fall spiele ich nach einem Gothic ein Baldurs Gate und
danach ein Wasteland, obwohl ich eines klar besser als die anderen Beiden finde. Aber der Punkt ist, dass jedes Spiel seine besonderen Eigenschaften hat, die es spielenswert machen, weil mir
die Anderen dieses Erlebnis nicht bieten können. Das kann auch völlig qualitätsunabhängig sein wie etwa beim Szenario.
Daher können mir solche Spiele nicht die anderen versauen, sondern höchstens dafür sorgen, dass ich momentan nichts anderes außer diesem Spiel konsumieren möchte.
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Enlagom
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Enlagom »

Heretic hat geschrieben:
Textsortenlinguistik hat geschrieben: In Gameplayvideos sehe ich eigentlich nur Kloppereien - von einer stringent erzählten Story oder gar Gesprächen sieht man wenig bis nichts. Ohne richtige Rahmenhandlung würde mir aber der Anreiz fehlen, mich durch die Gegnermassen zu schnetzeln. Mir wirkt die Reihe einfach zu kampflastig. In einem RPG möchte ich aber zusätzlich Gespräche führen, geheimnisvolle Orte und Gegenstände entdecken und Geschichten erleben. Oder entwickelt Dark Souls-Reihe ein "Diablo in 3D und langsam"-Suchtgefühl? Das würde den immensen Erfolg zum Teil erklären.
Kann ich absolut nachvollziehen, in anderen Rollenspielen sind die Kämpfe das für mich unliebsame Zwischenspiel zu den (hoffentlich) interessanten Dialogen, der Welt oder der Geschichte. Warum ich trotzdem Dark Souls 1 liebe? (die anderen Teile finde ich nicht so gut, Teil 3 habe ich noch nicht gespielt)? Erst war es nur der Ehrgeiz, es zu schaffen. Dann, spätestens mit dem zweiten Durchgang, entdeckte ich aber die kleinen Geschichten abseits, die einem bei unaufmerksamen Spielen entgehen, die geheimnisvollen (versteckten) Orte und wie alles zusammen hängt. Unaufmerksam ist auch ein bisschen falsch gesagt: Allein, wie man in die Gemalte Welt kommt, oder zurück in das Startgebiet (Asylum), oder auch einfach nur in das DLC Gebiet erschliesst sich einem tatsächlich nur sehr schwer, auch wenn man aufmerksam spielt. Aber das fand ich ganz super, ich werde wohl einfach auch nur sehr ungern beim Spielen "an die Hand genommen". Das war das Klick Moment, und darum (nicht wirklich wegen des Kampfsystems) halte ich Darks Souls 1 für ein Meisterwerk..

Dosto: "Das Storytelling ist bei Dark Souls zu 50% miserabel, weil es auf Itembeschreibungen basiert, aber zu 50% exzellent, weil es so stark auf environmental storytelling und Symbolik setzt."
Ja! :)
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Vinter
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Vinter »

Auch als Fan finde ich Gameplay-Videos von Souls uninteressant. Das Spielgefühl lässt sich nicht mit Videos transportiert.
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Ragnaer
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Ragnaer »

Mir ging das genauso nach Dark Souls 3 und Witcher 2,3. Ganz extrem war das bei mir allerdings bei Life is Strange. Die nächsten Tage nach dem Durchspielen haben sich alle anderen Spiele belanglos und auch irgendwie seelenlos angefühlt.
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bluttrinker13
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von bluttrinker13 »

Ich kenne dieses Erlebnis... vor allem als Befürchtung. Jedes Mal wenn ich was wirklich total gutes spiele (wie, mein Geschmack natürlich nur, Witcher 1, HL2, Shadow of the Colossus oder Dark Souls) denke ich "Das ist es, das versaut es dir jetzt, dein Breaking Bad der Spiele!".
Und es bleibt dann zum Glück bisher doch nur ne Befürchtung, bisher kam immer noch mal wieder was (meist aber was neues) das mich überraschend neu gefesselt und erfreut hat.

Btw, das mit Breaking Bad kommt nicht von ungefähr, denn gerade bei Serien und Filmen habe ich das mittlerweile leider doch. Hier bin ich seeehr anspruchsvoll geworden, sodass ich mir vieles, selbst Lieblinge von früher, nicht mehr so recht anschauen kann. First world problems, was will man machen... ;D
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Dogarr
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Dogarr »

Mir geht es ähnlich. Bei mir sind es „Hack and Slay's“.

Nach meiner bitterbösen Enttäuschung bezüglich Diablo 3 und der langen bekannten Durststrecke, kaufte ich mich in die „Closed Beta“ bei „Grinding Gear Games“ ein.

„Path of Exile“ hat mich derart begeistert, derart viele Dinge umgesetzt die ich mir jemals erträumt habe (oder mir niemals erträumt hätte) und wirkt auch nach 1500 Stunden immer-noch derart professionell, dass ich keine Alternativen sehe..

Grim Dawn, Torchlight, alles Spiele die sicherlich ihre Daseinsberechtigung haben,...
ich weiß nur keinen Grund sie „anzufassen“.

Das Jochen und Andre nun irgendwann mal Diablo 3 spielen wollen, kränkt mich ein bisschen.

Ich stelle mich aus voller Überzeugung hinter POE, nein, vor POE!,. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass POE eines Podcastes würdiger wäre.


Da Andre aber schon in anderen Folgen anmerkte, was er von „Free to Play“ hält, muss ich wohl damit leben.

Werde ich auch, wissentlich das meine individuelle Meinung nur eine von vielen ist :)


MfG
Dogarr
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Nachtfischer
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von Nachtfischer »

bluttrinker13 hat geschrieben:Ich kenne dieses Erlebnis... vor allem als Befürchtung.
Wieso Furcht? Ich verstehe immer noch nicht, was schlecht daran sein soll, dass mir eine Erleuchtung kommen könnte, die mich davon abhält, meine Zeit mit wertlosen Dingen zu verschwenden. :|
Dogarr hat geschrieben:Da Andre aber schon in anderen Folgen anmerkte, was er von „Free to Play“ hält, muss ich wohl damit leben.
Ich glaube André hätte kein sonderlich großes Problem mit dem Geschäftsmodell von Path of Exile. Das ist ja nun wirklich nicht das, was man üblicherweise mit "Free-to-play" verbindet. Und das Kernspiel bleibt - im Gegensatz zu Farmville und Konsorten - ohnehin unberührt.
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bluttrinker13
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Re: Ein zu gutes Spiel hat mir das Spielen versaut

Beitrag von bluttrinker13 »

Nachtfischer hat geschrieben:
bluttrinker13 hat geschrieben:Ich kenne dieses Erlebnis... vor allem als Befürchtung.
Wieso Furcht? Ich verstehe immer noch nicht, was schlecht daran sein soll, dass mir eine Erleuchtung kommen könnte, die mich davon abhält, meine Zeit mit wertlosen Dingen zu verschwenden. :|
Guter Punkt.

Befürchtung einfach deshalb, weil ich die Menge der richtig guten Kulturprodukte (seien es Serien oder Spiele) für sehr endlich halte. Ich befürchte also, dass ich eventuell mal den Punkt erreiche an dem es dann nichts mehr gibt an wertvollen Dingen, mit denen ich "meine Zeit verschwenden" kann. ;)

Es ist also mehr eine Art Verlustangst, aber bisher im Spielebereich zumindest noch Gegenstandslos.

Grundsätzlich hast du aber recht, es hat auch sein Positives und man vermeidet den Mist besser. :D
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