Runde #123: Kauft mehr schlechte Spiele!

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Stuttgarter
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Stuttgarter »

Terranigma hat geschrieben:
Ja, z.B. Ein anderes Spielemagazin so um die 2000er herum - mir ist der Name entfallen - hatte auch das Konzept bei größeren Tests mehrere Redakteure dranzusetzen, die nicht nur Meinungskästen schrieben, sondern auch individuelle Wertungen vergaben. Am Ende mag das ggf. natürlich nur Augenwischerei gewesen sein, dass z.B. die Nebentester effektiv mal reinschauten und aus dem Bauch heraus eine Zahl dazu schrieben, aber zumindest die Idee war ja: "Schau her, wir machen ganz deutlich, dass hier individuelle Persönlichkeiten die Spiele testen und wir dem ganzen nicht uni sono eine offizielle Wertung vom Magazin verpassen."

Dann löst sich nämlich auch das Problem, dass es zu viele "gute" Spiele gibt. Die gibt's eben nicht, sofern man von der Prämisse ausgeht, dass 'gut' und 'schlecht' im eigenen Ermessen liegen. Ich würde sagen, dass weiterhin sehr viel Mist produziert wird. Nur das ist eben hochwertiger Mist, wie z.B. DA:I oder ME:A. Genauso produziert ja auch Hollywood mit Regelmäßigkeit hochwertige Langeweile.

Wenn mir aber gesagt wird, dass der Tester, der Hellblade als Sehr Gut empfand, auch mit Gone Home oder Edith Finch seinen Spass hatte, dann kann ich das einordnen. Aber wenn man selber mit dieser Art von Spiel nichts anfangen kann, dann mag Hellblade auch trotz der 90% bei 4P kein gutes Spiel für einen sein.

Meinst Du die PC Powerplay von Deppe, Stangl, Steidle, Gebauer und Co? Deren Ansatz fand ich sehr cool - weg von dem damals grassierenden Objektivwahn (Gamestar Checkliste, PC Games Motivationskurve) direkt hin zu "objektiv my ass". Übrigens war auch deren Anspruch, das Hunderterspektrum voll auszunutzen - was immerhin zu 70er-Wertungen fürs erste Stalker und Gothic 3 führte. Wobei man speziell im Fall von Gothic 3 das für immer noch zu hoch halten kann - aber wenigstens meilenweit weg von irgendwelchen Awards...

Das war echt ein richtig gutes Heft, in den Ausgaben lese ich heute noch regelmäßig gerne. Die haben damals zB auch schon den Weg verfolgt, den heute die GS (in meinen Augen durchaus sehr gut) fährt: Viele Hintergrundartikel und -reportagen.
Stuttgarter
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Stuttgarter »

Terranigma hat geschrieben:
toxic_garden hat geschrieben:
Stuttgarter hat geschrieben:Für Musikkonsumenten scheint es völlig okay zu sein, nicht zu wissen, wie gut genau eine Platte jetzt sein mag und dazu noch, wer diese Wertung eigentlich vergibt. :-)
Muss ich aber persönlich sagen, dass ich niemals Musikrezensionen als Kaufentscheidung benutzen würde. Ich kann wirklich nicht behaupten, mich vor dem Kauf von einem Album, o.Ä. über Musikrezensionen zu informieren. Dafür ist's mir tatsächlich "zu subjektiv" und da folge ich lieber meiner Intuition.
Stuttgarter hat geschrieben:Bei der Gamestar hatte ich übrigens im Lauf der Zeit meine Redakteure, bei denen ich wusste, welchen ich "vertrauen" kann - das ist auch der Hauptgrund, warum mir ein starkes Redaktionsroulette nie gefällt, weil dann meine "Vertrauenspersonen" wegfallen und ich wieder bei null anfange.
"Früher" konnte ich das auch, weil ich die Redakteure zuordnen konnte. Allerdings würde ich meine Hand ins Feuer legen und sagen: es ist ein Unterschied, ob man als Mitarbeiter eines Unternehmens im Namen dieses Unternehmens eine Wertung vergibt - z.B. Michael Graf als Redakteur - oder ob man als Privatperson ohne weitere Verpflichtungen ein Urteil fällt - z.B. Michael Graf als Privatperson. Ich denke schon, dass die redaktionelle Arbeit direkt oder indirekt einen Einfluss nimmt, z.B. die Vorgabe, dass Wertungen vergleichbar sein sollen, selbst wenn man die eigene Wertung anhand der Wertung eines anderen Kollegens orientieren muss. Weiterhin mag es so sein, dass überhaupt erst die Personen zum Tester werden, die eine Affinität zur Marke, zum Genre, o.Ä. haben und dann ist's Ergebnis ja quasi vorgegeben: ein Openworld-Fan wird das neue Openworld-Spiel wohl besser finden als jemand, der keine Affinität dazu hat.

Resultat ist, dass es dann vielleicht ganz viele 80er-Titel gibt, die mich aber alle wenig interessieren.
Zum ersten - dafür gibts einfach zu viel, was rauskommt. :-D Und ich bin nunmal - als Musiker wenig überraschend - nach wie vor CD-Käufer. Dank Musikkritik bekomm ich schonmal nen Überblick, in welche Platten ich mal reinhören will, weil sie interessant klingen.

Zum zweiten - klar. Bzw, ich geh stark davon aus, dass beim alten GS-Wertungssystem die Redakteure zwar einerseits (wie von Jochen mehrfach schon geschildert) natürlich zumindest die alten Wertungen berücksichtigen müssen, wenn ein Nachfolger erscheint - kam bisher glaub nur ein einziges Mal vor, dass die GS nachträglich eine zu hohe Wertung eingeräumt hat (bei Dragon Age 2), um DA:I, das zwar das bessere Spiel sei, trotzdem eine niedrigere Wertung geben zu können. Andererseits hatte ich immer den Verdacht, dass die Redakteure genau wussten, welche Wertung sie geben wollten - und dann die Checkliste stellenweise stark strapazieren mussten, um die Zahl irgendwie höchst objektiv rechtfertigen zu können. ;-)

Und dass es zu viele uninteressante 80er gibt, das hängt eben daran, dass heute ein mittelmäßiges Spiel eben eine 70 und keine 50 ist...
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TechniKadger
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von TechniKadger »

W8JcyyU hat geschrieben:Ist das jetzt Eigenleistung des Films oder ist das ein Charakteristikum der Batman Figur. In Batman vs. Superman wird der Konflikt zwischen Batman und Superman ähnlich motiviert.
Naja, der Konflikt entstand eher wegen Supermans Rücksichtslosigkeit, also materiellem Schaden. TDKR stellt die Heroisierung selbst in Frage und baut dabei auf Stützen auf, die die beiden Filme davor setzten.
Batman v. Superman macht das 1. nicht so konsequent und vielschichtig (z.B. keine Figur wie John Blake; keine Figur wie die Stadt und Gesellschaft Gothams; keine Szene wie der Endkampf, in dem Batman inmitten und gleichbedeutend mit den Bürgern kämpft) und hat 2. keine Antwort, die in irgendeiner Weise kritisch mit der Thematik umgeht (zu sehen an:
SpoilerShow
angedeutetes Sequel; Batmans Kommentar er wolle eine Vereinigung von Superhelden gründen; Superman anscheinend doch nicht tot
).
Außerdem halte ich die Prämisse eines Kampfes zwischen zwei Helden schon für zumindest schwierig in diesem Kontext umzusetzen.

Die Prä-Nolan Batman-Filme haben eine solche Thematik auch nicht eingebaut. Die Batman-Spiele meines Wissen auch nicht (habe ich nicht gespielt, lasse mich da eines besseren belehren). Sehe also nicht, wie das ein Chrakteristikum Batmans selbst sei, es sei denn Comic-Afficionados wissen da mehr.
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Terranigma
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Terranigma »

Stuttgarter hat geschrieben:Meinst Du die PC Powerplay von Deppe, Stangl, Steidle, Gebauer und Co?
Ja, genau die war's! Habe ich sehr gerne gelesen. Wusste gar nicht, dass Jochen damals dabei war.
Sitting quietly and doing nothing,
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grows by itself.
Stuttgarter
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Stuttgarter »

Als Freier soweit ich weiß - für die hat er Portal getestet. :-)
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echtschlecht165
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von echtschlecht165 »

Stuttgarter hat geschrieben:Als Freier soweit ich weiß - für die hat er Portal getestet. :-)
Jochen, der alte Freier :-)
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Stuttgarter
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Stuttgarter »

Ja, fiel mir danach auch auf, dass das dezent doppeldeutig war. :-)
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echtschlecht165
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von echtschlecht165 »

dacht ichs mir doch, dass das anders gemeint war :-D
weils ja sonst immer heisst, dass Spielejournalisten die Nutten der Industrie seien. :P

*Ba dumm Tssss (und ich bin auch schon ruhig bzw BTT)*
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Walter ODim
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Walter ODim »

Ich habe die Folge mit einiger Verwunderung gehört. Allerdings muss ich dazu gleich schreiben, dass dies natürlich rein subjektive Beobachtungen sind.
Ich kaufe nämlich, in letzter Zeit, so gut wie gar keine Spiele mehr. Denn seit dem Witcher ist nichts mehr herausgekommen, was mich auch nur annähernd vom Hocker gerissen hätte.
Den großartigen zweiten DLC habe ich noch mitgenommen, aber seitdem hat mich so gut wie nichts mehr gereizt. Eigentlich hatte ich mich auf Fallout 4 gefreut, aber das war dann die größte Enttäuschung überhaupt. Nach 15-20 Stunden habe ich gemerkt, dass ausnahmslos alle Quests daraus bestehen, irgendwo hinzugehen, alle zu töten und das war es. Man macht sich ja nicht mal die Mühe, dass irgendwie halbwegs zu verpacken.
Von den unfassbar schlechten Menüs ganz zu schweigen.
Abgebrochen. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass vorwiegend Indies auf den Markt kommen. Inside habe ich mir gekauft und fand es toll. Aber ein richtiges Spiel ist das für mich auch nicht gewesen. Das sind mehr so schnelle Snacks, für zwischendurch.

For Honor hatte ich mir gekauft und fand es ebenfalls nicht besonders. Als jemand der Einzelspielerfahrung sucht, war auch das nichts erwähnenswertes. Tolles Kampfsystem, Single Player absoluter Schrott.
Vor ein paar Tagen habe ich dann mal, auf XBL geschaut, was demnächst so kommt. Nun ja, vorwiegend irgendwelche Indies, oft in grauenhaftem Pixel Look.
Nun werden viele einwenden, dass es nicht auf die Optik ankommt. Ich sehe das anders. Mit 39 hat man von dieser Art Spiele früher genug gesehen.
Das mag für jemanden ganz toll und besonders sein, der 18 oder 19 Jahre alt ist, aber für mich ist das nichts, da früher schon erlebt.
Was habe ich denn nun vergangenes Jahr gespielt?

Madden 17 und zwar bis zum umfallen. Leider, oder zum Glück, habe ich den Ultimate Team Modus entdeckt und das ganze Jahr an meinem Team gebaut, was mir großen Spaß gemacht hat.
Und ich habe auch Packs gekauft. Gar nicht so wenige, was ich aber in Ordnung fand, da ich ja sonst keine Spiele gekauft habe. Irgendwann wurden mir die Solo Challenges zu langweilig und ich habe sogar angefangen, online zu spielen. Mit einigem Erfolg sogar, nachdem ich etwas tiefer eingestiegen bin.
Ich habe mittlerweile über 50 Tage in Madden 17 versenkt. Version 18 ist vorbestellt, was ich sonst auch niemals mache.

Long story short:
Ich sehne mich mal wieder nach einem guten RPG, indem ich hunderte Stunden versenken kann.
Oder nach einem guten Adventure, Action Spielen oder dergleichen. Es kommt aber leider nichts raus, was mich interessiert.

PS: Noch eine Bemerkung, weil mir das eben noch einfiel. Als großer Fan der Metal Gear Solid Reihe (habe damals wegen Teil 4 eine PS4 gekauft), freute ich mich auf den letzten Teil.
Je mehr ich darüber erfuhr, desto weniger interessierte es mich. Weihnachten habe ich dann, in einem Sale, zugeschlagen... Schließlich wollte ich wissen,wie es ausgeht.
Nach dem grandiosen Einstieg wartete die altbekannte 0815 Open World Tretmühle und ich habe es auch abgebrochen.
Was ist bloß los mit der Spieleindustrie die scheinbar nur noch halbgare "beheizte Levelfahrstühle" produziert (geliehen bei 4P Jörg Luibl), oder irgendwelche 4 Stunden Indies, oft in Pixel Look?
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echtschlecht165
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von echtschlecht165 »

bei mir hat sich das erst in den letzten Jahren herausgebildet, dass ich mir immer mehr selbst bewusst wurde, was ich gerne spiele und was nicht.

Nicht zuletzt hat auch dieser Podcast und der Art, wie man sich hier mit dem Medium Spiel beschäftigt, dazu beigetragen, dass mir selbst viel bewusster wurde, welche Aspekte mir an Videospielen wichtig sind, welche an mir vorbei gehen, und welche mir den Spass richtig vermiesen.

Durch Formate wie Walkthrough, die mir erst so Dinge wie "ludonarrative Dissonanz" oder "embedded" Stories bewusst machten, konnte ich auch erst sagen, dass mich ersteres richtig stört und zweiteres nicht wichtig ist, sondern bei mir die Geschichten am besten zünden die mit Gameplay erzählt werden. Auch die Diskussionen im Forum trugen zu dieser Tatsache bei
Und so kam es auch, dass ich mir die letzten Jahren nicht mehr jeden neuen AAA Titel holte, der mich irgendwie anspricht (und die mich auch damals meistens langweilten nach wenigen Stunden) sondern mir die Spiele bewusst nach den neuen Kriterien, die ich erst hier kennengelernt habe, aussuche.

Und so kommt es, dass ich mir zwar fast nix neues mehr kaufe (und noch weniger aus der AAA Ecke) aber mit meinen wenigen Spielen zig- und hunderte Stunden Spass haben kann.
Ich denke ich habe davor kein Spiel länger als 100h insgesamt gespielt.
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Walter ODim
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Walter ODim »

Ich finde ja irgendwie, genau durch solche Podcasts, die sich mit den tiefer gehenden Dingen beschäftigen, merkt man, wie wenig hinter den derzeitigen Spielen steckt.
Dabei hätte gerade dieses Medium so viel mehr zu bieten. Man erinnere sich an Jochens berühmtes "In Auschwitz an der Rampe" Beispiel.
Das liegt aber natürlich nicht nur an den Spielemachern, sondern auch an der gesellschaftlichen Akzeptanz. Mit der ist es schon viel besser geworden, aber wir sind immer noch weit entfernt, vom Status von Filmen und Büchern.
Was habe ich über die Spielepresse gelacht, als Hatred herauskam und sich fast alle in Betroffenheitsbekundungen und großen Worten gesuhlt haben.
Das Spiel an sich ist natürlich schlecht, aber wäre es als Buch, oder Film erschienen, kein Hahn hätte danach gekräht.

Was die sinnlose Kauferei angeht, habe ich dies natürlich auch schon beobachtet. Zwar sind die Nachlässe auf Konsolen längst nicht so groß, aber auch ich komme ab und an ins Überlegen. Lasse es dann aber meistens.
In meiner Freundesliste gibt es aber auch sehr viele Leute, die immer den neuesten Shit spielen. Schaue ich dann 1 Woche später mal die Erfolge/Spielzeit nach, was ja bei der XBox geht, stelle ich immer wieder fest, dass genau diese Leute kaum je eines davon durchspielen.
Längst hat man sich, nach einer Woche, dem neuen "besten und innovativsten Spiel des Jahres" zugewendet.
Mir ist auch schleierhaft, wie man ein Assassins Creed noch spielen kann. Black Flag, was ja angeblich so toll ist, habe ich nach 30 Minuten ausgemacht. Gekommen bin ich, bis zum ersten Feindkontakt, wo einem das Spiel erklärt, dass man erst B drücken soll, für einen Konter und dann X, für den Gegenangriff.
Als ich das gemacht habe, hat der Protagonist eine ellenlange Kombo hingelegt und 4-5 Gegner waren erledigt, ohne das ich das Gefühl hatte, irgendeinen Anteil daran gehabt zu haben.
Da fühle ich mich leider verarscht und es nimmt mir die Lust. So geht es mir immer häufiger.
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echtschlecht165
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von echtschlecht165 »

Walter ODim hat geschrieben:Ich finde ja irgendwie, genau durch solche Podcasts, die sich mit den tiefer gehenden Dingen beschäftigen, merkt man, wie wenig hinter den derzeitigen AAA Spielen steckt.
...........
fixed your post. :-)
Ich finde nicht, dass in EU4, KSP oder Elite Dangerous wenig steckt, ganz im Gegenteil.
Auch in vermeintlichen Casualgames wie Stardew Valley oder Game Dev Tycoon steckt mehr Spiel als in sämtlichen Naughty Dog Spielen (ausnahme Crash) zusammen :-)
Von der Liebe, die drinsteckt möcht ich erst garnicht schreiben :-)

Und selbst bei AAA Spielen gibts die Perlen, die vieles richtig machen und neben Cutscenes und Sammelzeug auch noch sowas wie ein Spiel bieten.
DIe Riesenvielfalt, die es heute gibt, macht es nur schwer gute Spiele zu finden. Geben tut es aber für jeden Typen etwas
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Walter ODim
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Walter ODim »

echtschlecht165 hat geschrieben:
fixed your post. :-)
Ich finde nicht, dass in EU4, KSP oder Elite Dangerous wenig steckt, ganz im Gegenteil.
Auch in vermeintlichen Casualgames wie Stardew Valley oder Game Dev Tycoon steckt mehr Spiel als in sämtlichen Naughty Dog Spielen...
Natürlich, da hast Du recht. Leider gelingt es mir selten, mich an einem solchen Spiel zu erfreuen, weil mich die Optik abschreckt.
Ich bin 39 Jahre alt und habe vom C64 aufwärts solche Spiele mitgemacht. Ich kann es einfach nicht mehr sehen. Es gibt ein paar Ausnahmen, wie Inside, die wirklich schön gestaltet sind und aus den beschränkten Mitteln großartiges machen, rein optisch.
Problem ist halt, für mich, dass mich das tollste Spielkonzept nicht reizt, wenn die Optik nicht auch entsprechend ist. Was wahrscheinlich auch der Grund ist, warum ich so zwischen allen Stühlen sitze.
Triple A produziert zu 90% Schrott und die Indies sind eben überwiegend... nun ja, Indies. Außerdem kann ich nicht aus meiner Haut, diese Spiele als "Happen zwischendurch" zu sehen und nicht als "richtige Spiele".
Die Möglichkeiten werden immer größer, aber alles was in den kommenden Monaten erscheint, ist vorwiegend in einer Optik gehalten, die ich schon vor 10 Jahren bekommen konnte.
Stuttgarter
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Stuttgarter »

Mir is ja neulich der PC verreckt - und ich war "gezwungen", ne zeitlang auf nem absolut spieleuntauglichen Laptop zu spielen. Was zur Folge hatte, dass ich nen ganzen Haufen Spiele von 1999 bis maximal 2006 nachgeholt hab. Und dabei festgestellt hab, dass Grafik was geiles sein kann - aber für mich nie gute Spielideen und -mechaniken wird schlagen können. Klar, wie schon weiter oben geschrieben genieß ich die Grafik vom Tomb Raider-Reboot jetzt. Aber die Zeit, in der ich mit aus heutiger Sicht Krümelgrafik mein Spieleleben fristete, war sehr lehrreich - ich hab rausgefunden, was wirklich GUTE Spiele sind. :-)

(Konkret bin ich seitdem noch mehr Civ- und Aufbaufan als schon davor.)

Insofern kann ich nur den Tip geben - mal über den Schatten springen und bei der Grafik im wahrsten Sinne ein Auge zudrücken. Du dürftest vermulich eine Menge auch älterer Spieleperlen finden, die heut definitiv noch wert sind, entdeckt zu werden.

(Ich geb allerdings zu - ich bin zwar 38, hab aber erst 2001 mit dem Spielen angefangen. Insofern kenn ich die ganzen Dinosaurier nicht, kann also nicht beurteilen, wie ich das sehen würde, wenn ich nicht grafisch mit dem Level "Black and White 1" angefangen hätte.)
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Desotho
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Desotho »

Planetarian und 999 in einem Atemzug gedisst. Da kann man schon fast froh sein, dass die Nische der VN's üblicherweise ignoriert wird vom Spielejournalismus :confusion-seeingstars:
El Psy Kongroo
Marius
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Marius »

Bin grad am hören und fühle mich ertappt. Hallo, mein Name ist Marius und ich bin Spielesalekaufsüchtig (unter anderem). Neulich habe ich mir 20 Pinatas bei GOG gekauft und 12 davon zurückerstatten lassen. Dann habe ich mir Invisible Inc gekauft, obwohl ich es in nächster Zeit nicht spielen werde. Wirklich spielen tue ich ohnehin kaum noch.

Aber die Lösung für die Übersättigung an (vermeintlich) guten Spielen ist meines Erachtens ein höherer Anspruch an Spiele, eine höhere Erwartungshaltung - und vor allem andere Maßstäbe als in der Mainstream-Spielepresse. Dann sind die meisten 80er-Titel nur noch durchschnittliche Spiele, wirklich interessant nur noch die Spiele, die auf Jahresbestenlisten auftauchen. Dann ist aber der Großteil meiner Spielebibliotheken nicht wert, gespielt zu werden und rausgeschmissenes Geld. Mist.

Ganz wichtig finde ich auch, nicht mehr davon auszugehen, dass jedes Spiel für jeden etwas ist, wie es immer noch in der Mainstream-Presse bei guten oder sehr guten Spielen anklingt. Nicht nur Indie-Titel haben eine enge Zielgruppe, auch ein Uncharted oder Tomb Raider haben eine enge Zielgruppe, gerade was Alter angeht, aber auch einfach was den Geschmack angeht. Das FAZ- oder SZ-Feuilleton bespricht auch nicht irgendwelche Fantasy-Bücher oder Teenie-Romanzen, sondern die Bücher, die für deren Leserschaft interessant sind. Meiner Meinung nach ist es Zeit, dass sich die Spielepresse von dem Anspruch, alles für jeden abzubilden, trennt und sich stärker spezialisiert und auf bestimmte Zielgruppen fokussiert und aufteilt. Dann wird die Zahl der vermeintlich interessanten Titel automatisch geringer und überschaubarer.
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Early
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von Early »

Marius hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist es Zeit, dass sich die Spielepresse von dem Anspruch, alles für jeden abzubilden, trennt und sich stärker spezialisiert und auf bestimmte Zielgruppen fokussiert und aufteilt. Dann wird die Zahl der vermeintlich interessanten Titel automatisch geringer und überschaubarer.
Ich persönlich würde es eigentlich schade finden, wenn sich alle Spieler nur mehr auf ihre Lieblings-Genres konzentrieren wie es zum Beispiel bei diesen ganzen Multiplayer-Games der Fall ist. Meine gesamte Freizeit in nur eine Handvoll von Titeln zu investieren würde ich als sehr schade empfinden. Deshalb habe ich auch gar nichts - obwohl ich großer RPG-Fan bin - gegen relativ kurze Titel, die man auch mal nach 5-10 Stunden durch hat und das nächste Spiel angehen kann. Gerade die Abwechslung ist bei Spielen meiner Meinung nach ein großer Vorteil. Mal spaziert man als Kämpfer durch eine Fantasy-Welt, dann löst man in einem Runden-Strategie-Spiel knackige Taktik-Kämpfe, dann wiederum ballert man sich durch einen Ego-Shooter (Singleplayer bitte!) und ab und zu gönnt man sich eine innovative Indie-Produktion. Ich will eigentlich auf keines dieser Spielerlebnisse verzichten wollen und würde es auch jedem empfehlen, nicht mit den Scheuklappen durchs (Spiele-)Leben zu laufen. Dementsprechend würde mich auch kein Medium interessieren, dass sich speziell mit einem bestimmten Genre auseinandersetzt. Dafür würde mir dann endgültig die Zeit fehlen, um alles verfolgen zu können.
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simonschreibt
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von simonschreibt »

Darth_Mueller hat geschrieben:Genau aus diesem Grund mache ich von jedem Steam Spiel immer und regelmässig eine Sicherung auf einer externen Platte.
Habe ich auch von ein paar Spielen, allerdings ... wir leben in Zeiten wo Leute (und da nehme ich mich nicht aus) zu faul sind zum DVD-Regal zu laufen und sich eben was auf Netflix angucken oder den Film fix bei Store-X streamen :D Ich muss sagen, ich merke immer mehr, dass ich offen bin für einen Streaming-Service wie Netflix. Also, wo man einfach losspielen kann ohne jede Installation - gute Ping-Zeiten vorrausgesetzt. Oder, vielleicht sollte ich mal aufhören so faul zu sein :D
Unser Podcast über Spieleentwicklung: http://www.gamedevpodcast.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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derFuchsi
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Re: 123: Kauft mehr schlechte Spiele

Beitrag von derFuchsi »

Ich glaube auch dass die Lustlosigkeit am Überangebot liegt wie im Limo-Beispiel.

Daher hatte ich die Idee die Lust mit künstlicher Verknappung wieder zu entfachen. Würde jemand der ebenfalls viel zu viele Spiele auf Halde hat, bei dem Experiment mitmachen und eine gewisse Zeit konsequent auf Spielekäufe jeglicher Art verzichten? Ein halbes Jahr z.B. mal garnix kaufen, oder vielleicht gar ein Jahr?
Ich denke jeder von uns hat genug Spiele auf Halde um mindestens ein Jahr ohne Neukäufe zocken zu können. Erinnert ihr euch an früher als ihr Schüler wart und euch nur selten neue Spiele leisten konntet? Da wusste man die Spiele noch wertzuschätzen. Aber es wurde auch jeder Scheiß durchgespielt.
So ein freiwilliger Verzicht wird ziemlich hart aber könnte interessant werden. Habe Ähnliches übrigens gerade mit Facebook durchgezogen als ich bemerkte dass ich da zu viel Zeit verplempere.
Gerade wenn noch sozialer Druck dazu kommt und alle Freunde den neuesten Shit spielen kann ich mir vorstellen dass ein Verzicht hier sehr schmerzhaft sein kann. Oder wenn hier im Podcast in einer Wertschätzung einem der Mund wieder mal wässerig gemacht wird aber man dann nicht kaufen darf. Aber ich denke dass Verzicht auch mal ganz gut für den Charakter ist. Könnte ein interessantes Experiment werden. Wohl ein wenig so wie wenn man mit Rauchen aufhört oder eine Diät durchzieht.

Ich stellte auch irgendwann mal fest dass ich (wie die meisten Gamer heute) an einer Art von Impulskontrollstörung leide und sehr oft Spiele kaufte bloß weil ich sie haben wollte für später mal. Kurz durchgezählt komme ich alleine auf Steam auf fast 40 Spiele die ich mal spielen wollte aber noch nie angefasst habe. Und das ohne die irgendwann mal angespielten Sachen die man mal fertig spielen will oder alte Sachen die man evtl mal wieder spielen möchte. Auch Spiele die nur da rumfliegen bloß weil sie kostenlos waren nicht mitgezählt. Irgendwann ging ich dazu über meine Pile Of Shame auf die Wunschliste zu verschieben wo sie zumindest kein Geld kostet und auch eigentlich kein Pile Of Shame mehr ist. Das Meiste was ich kaufenswert finde kommt also erst mal auf die Wunschliste. Das Resultat dabei ist dass ich bemerke wie Spiele auf die ich anfangs ziemlich heiß war mit der Zeit immer unwichtiger werden und in der Rangfolge immer mehr nach unten rutschen. Also einfach mal warten kann schon ganz gesund sein. Das wäre eine Methode um am Ball zu bleiben ohne was zu kaufen. Trotzdem packt es mich noch oft genug und ich kaufe doch wieder irgendwas weils gerade im Sale ist *seufz*

Wie gesagt nicht aufhören mit zocken sondern nur nichts Neues mehr kaufen für eine gewisse Zeit.
Hätte da also jemand Bock auf sowas?
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