Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

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NobodyJPH
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Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von NobodyJPH »

Super Folge!

Die Episode zeigt mir wieder wie "langweilig" mein eigener Werdegang doch ist und was ich in den letzten Jahren so alles verpasst habe. Ich hatte Krawall früher nie auf dem Schirm gehabt, deshalb war es wirklich interessant die Geschichte rumd um Krawall von André direkt präsentiert zu bekommen. Es gab im Podcast bisher zwar immer Mal Anekdoten oder vereinzelte Fakten zu Krawall, aber nie einen derartigen Gesamtüberblick. Und ich glaube hier ist immer noch genug Stoff für weitere Episoden vorhanden. :D

Die Idee vergleichbare Folgen zu den anderen Podcastern zu machen, finde ich ebenfalls gut.

Viele Grüße
NobodyJPH
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Ranor
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Ranor »

Großartige Folge! Jochen, Sebastian und Wolfgang dürfen gerne auch in der Zukunft :D
Got a job for you, 621.
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derFuchsi
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von derFuchsi »

Schließe mich den Vorrednern an. Gerne auch ein Striptease von Jochen und Sebastian

Bei der Biographie muss ich echt sagen, Hut ab. Spannend zu hören, da hat jemand was zu erzählen. Mut wird (hier) offensichtlich auch belohnt und etwas Glück gehört auch dazu. Mein Lebenslauf dagegen wäre in 5 Minuten erzählt und stinklangweilig.

Das hier muss der angesprochene "Spiele schönsaufen" Artikel sein :lol: :
Da mich jemand gebeten hat, den ultimativen Krawall-Klassiker "Spiele schönsaufen" aus dem Archiv zu kramen, teile ich ihn hier mal mit der Welt. Leider sind die dazugehörigen, epischen Fotos nicht mehr verfügbar: "Seit Jahrzehnten ist es bei der Paarung ein bewährtes Mittel: Das Schönsaufen. So hat selbst Quasimodos Schwester in der Faschingsnacht Zugang zum Genpool. Auch sonst hat der Alkohol eine lange und stolze Historie, was das Lindern von Schmerz anbelangt. So gab es in früheren Zeiten beim Zahnarzt noch die Whiskey-Pulle statt der Betäubungsspritze – zumindest haben wir das so in einem Western gesehen.
Auch für so manch berühmten Schriftsteller war der Suff ein treuer Begleiter auf dem Weg an die Spitze und weiter bis ins Grab. Entsprechend verständlich ist es, dass die universelle Anwendbarkeit von Alkohol bis heute die Phantasie der Menschen beflügelt – auch die der Spieler. Mit genügend Umdrehungen auf dem Kolben, so das Gerücht, wird plötzlich aus „Call a Pizza Dude“ ein „Call of Duty“. Doch stimmt das wirklich? Kann uns eine amtliche Volldröhnung helfen, auch an den letzten Fehlkäufen vom Grabbeltisch bei Karstadt wieder Freude zu haben?

Haben wir endlich die Erklärung für den Erfolg von „Moorhuhn“ gefunden, das ja ursprünglich Werbeträger für Johnny Walker war? Als oberste wissenschaftliche Institution der Spielebranche sieht es das Krawall Gaming Network als seine Pflicht an, endlich Licht in das komatöse Dunkel dieser Fragestellung zu bringen. Chefredakteur André und Stv. Chefredakteur Gleb traten daher persönlich an, um in einem schonungslosen Selbstversuch den Tatsachen auf den Grund zu gehen. Dabei gingen sie wie folgt vor: Je zwei anerkannt schlechte PC- und Konsolen-Titel wurden zunächst in nüchternem Zustand gespielt und eine Bewertung der Spiele festgehalten.
Anschließend wiederholten wir die Testläufe mit fortschreitendem Alkoholisierungsgrad. Die Regeln: Wenn einer trinkt, muss der andere mitziehen, der Alkoholisierungsgrad ist in Form von „Shots“ zu protokollieren, und sämtliche Anmerkungen zu den Spielen sind noch am selben Abend im berauschten Zustand zu verfassen. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist ein Zeugnis von journalistischem Pioniergeist und gibt endlich Antwort auf die Frage: Kann man sich Spiele schönsaufen?

Nüchtern (Andre)
Nachdem ich mich auf dem PC mit „Crazy Frog Racer“ in Stimmung gebracht habe, feierte ich meinen Einstand auf Konsole mit „GSG 9 Anti Terror Force“. Zur Verdeutlichung der Ausgangslage: Dabei handelt es sich um das Shooter-Highlight auf der PS2 von Davilex, dem Publisher also, dem wir auf dem PC schon Perlen der Unterhaltung wie „Autobahn Raser“ und „Invasion Deutschland“ verdanken. Tatsächlich beweist bereits die Spieleinführung, dass wir diesen Titel nicht umsonst heute Abend im Programm haben. Ich habe schon viel gesehen, aber dass sich ein Entwickler entschließt, seine Betontexturen mit minimalen Änderungen auch für Holzzäune zu gebrauchen – das ist neu. Die Hintergrundmusik ist ebenfalls ein Kleinod. Da wird ein fünf Sekunden langer dumpfer Elektro-Akkord immer und immer wieder abgespult.
Das klingt in etwa so, wie ich mir einen John Carpenter Soundtrack im Jamba Sparabo vorstellen würde. Auch das Missionsdesign ist spitze.
Das strunzöde Tutorial habe ich vergeigt, weil ich den letzten Pappterroristen, der sich irgendwo im grauen Brei des Levels versteckte, nicht rechtzeitig gefunden habe. Wenn die GSG 9 wirklich so trainiert, würde ich die Jungs nicht mal rufen, wenn die fette Nachbarskatze im Baum feststeckt. Immerhin scheint es sich um ein internationales Standard-Training zu handeln. Startet man das Spiel auf Englisch, dann heißt es nämlich plötzlich „SAS Anti Terror Force“. Hammer.
Danach habe ich mich mit „Over G Fighters“ beschäftigt. Da habe ich Björn bei seinem Test schon über die Schulter geschaut. Das war in etwa so, wie wenn man im Fernsehen jemanden sieht, der sich selbst mit Benzin übergießt und anzündet. Man denkt sich: „Oh Gott, die arme Sau. Ein Glück passiert mir nicht so was!“ Ja … von wegen. Die Bodentexturen sehen von oben aus wie schlechte Luftaufnahmen.
Wenn man aber in den Sinkflug geht, verwandelt sich das alles in etwas, das ich mit etwas Pech nach ungefähr 15 Wodka-Shots heute Abend noch selbst produzieren werde. Ich frage mich nur: Packt das dann auch einer in eine Schachtel und verkauft es als Luftkampf-Action? Nein? Aha!

Nüchtern (Gleb)
Als großer HipHop-Fan lege ich natürlich als erstes „Get on da Mic“ von EIDOS in die PlayStation 2. Das ist wie „Singstar“, nur halt mit bekannten Rapklassikern von Dr. Dre, Snoop & Co. Das Spiel ist schon alt – keine Sau kennt es. Dass kann doch nur gut werden! Das beigefügte USB-Mikrofon eingestöpselt, und schon geht’s ins Tutorial. Irgendeine schlecht texturierte Bitch grinst mich an, während Textboxen aufpoppen – ich bin überlastet, fühle mich wie im Dating-Chat. Im ersten Battle will ich „Tipsy“ von J-Kwon nachrappen. Der Song hat drei Sterne, also mittlere Schwierigkeitsstufe. Typischer Karaokeaufbau: Eine billige Cover-Version des jeweiligen Titels läuft, während unten Textfragmente aufleuchten. Ich muss Wörter wie „Motherfucker“, „Tipsy“ und „Ni**er“ aneinander reimen – klingt cool, allerdings geht mir das schon beim ersten Lied viiiiiel zu schnell. Ich bin kein rappender ICE. Jedes fünfte, vielleicht vierte Wort treffe ich richtig, den Rest der Zeit muss ich lesen. Schon poppt das nächste Wort auf. Sollte das eben „Bitch“ oder „Rich“ heißen, was denn jetzt? Es ist eine Welt der jungen Leute – mir ist das schon im nüchternen Zustand viel zu tempo-lastig, obwohl ich viele der Lieder auch relativ gut kenne und mich einst als textsicher gehandelt habe. Mal sehen, wie ich mich mit meiner Wodka-durchtränkten Stimme in einigen Stunden schlage.

2 Shots (André)
So … meine zweite Tour mit „GSG–SAS-Anti Terror Force“. Wieder versagt – hatte was mit grotesker Lustlosigkeit zu tun, glaube ich. Bei „Over G Fighters“ hingegen habe ich mit wehenden Fahnen gewonnen. Das schlimme daran ist: Das Spiel war trotzdem noch langweiliger als „GAG 9 – Anti-Spielspaß-Force“. Losfliegen, lustlos auf das nett gemachte Flugzeug-Modell starren, dann schaltet endlich der erste Feind auf. Jetzt folgt der spannende Dogfight, richtig? Irre Flugmanöver jenseits der Schallmauer und so? Falsch. Man drückt den B-Knopf. Das war’s, Job getan. Schalten sie wieder ein, wenn der nächste Feind in ihr Fadenkreuz segelt. In diesem Moment kam mir ein schrecklicher Gedanke: Was, wenn unsere Forschung vergebens ist? Was, wenn Ubisoft und Taito schon längst einen Feldversuch unternommen und sich dieses Spiel schöngesoffen haben – nur hatten die listigen Füchse von Taito gleich einen Vertrag in der Tasche und Ubisoft zu viel Tinte im Füller? Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Publisher, der selbst so gute Software herstellt, dieses unerträgliche Machwerk veröffentlicht?

2 Shots (Gleb)
Ich versuche mich auch mal an „Anti-Terror Force“. Das Spiel kommt von Davilex, jenem holländischen Entwickler, der mit „Autobahnraser“ vor das UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal gezerrt gehört.
Wie schon beim unausstehlichen „The Regiment“, musste man erst ein elend langes Tutorial bestehen, um ins richtige Spiel einsteigen zu können. Pappkameraden fahren auf Schienen raus, ich werfe ziellos Granaten – überall graues Holz, als hätte jemand Grillspiritus im Level rumgespritzt und den ganzen Rotz angezündet. In der Tat gehört dieses „Moorhuhn“ im Taucheranzug verbrannt, erreicht die Dramatik der Trainingsmission den Spannungslevel von Waschmaschine ausräumen. „Over G Fighters“ auf der Xbox 360 spielt sich nicht viel besser: Ich weiß nicht, wo oben und unten ist.
Ich weiß nur, dass ich mir viel lieber die Augenbrauen zupfen würde, als weiter in diesen statischen Himmel zu glotzen, der sich auch bei schärfsten Manövern grafisch keinen Deut verändert. „Stillstand ist der Tod“, sang Herbert Grönemeyer einst – hier ist Stillstand zudem noch Folter, Schmerz und Augenkrebs. Ich will Bomben abwerfen, stattdessen fährt mein Fahrwerk aus.
Ich will nach oben fliegen, doch ich fliege nach unten. Ich will ein Ziel anvisieren und kriege plötzlich irgendwelche „Roger that“-Rückmeldungen von meinen Flügelmännern – zwischen Erde und Himmel ist viel mehr Raum für Schwachsinn, als ihr denkt.

20 Shots (Andre)
Auf dem PC ist es hart mit „Crazy Frog“. Auf Konsole mit „9GS Terror Force“ ist es unerträglich. Dieses Spiel schafft mich. Vier Gläser, sechs Gläser, acht Gläser – der Traum des Alchemisten, aus Dreck Gold zu machen, will einfach nicht wahr werden. Also haben wir uns gedacht: Wenn schon, denn schon. Also gleich rauf auf 20 Shots – in Worten: „zwanzig“. Da es in Glebs Bude immer noch so heiß ist, als würden wir im Zimmer Würstchen grillen, haben wir uns zum fachgerechten Abfüllen nach draußen verlagert. Dazu muss man wissen, dass der Gleb in Frechen wohnt. Das ist einer der Vororte von Köln, in denen noch nach Gold geschürft wird, die Gaslampe als Krönung des Fortschritts gefeiert wird und morgens die Bison-Herden friedlich auf der Veranda grasen. Nachts um drei oder vier Uhr, so mussten wir feststellen, ist es der einsamste Ort der Welt. Ich glaube, es gibt Gebiete auf dem Mond, die schon öfter von Menschen besucht wurden als dieser Teil von Frechen, durch den wir eben gelaufen sind. Wie dem auch sei, ein passendes Plätzchen zur gepflegten Alkoholisierung wurde gefunden (Bushaltestelle), und eine Gehirnzelle nach der anderen gab klein bei. So um den 16. Shot rum war mit zum ersten Mal ein wenig flau im Magen. Das war der Punkt, wo ich mir dachte: „Mit dem richtigen Timing kann ich vielleicht komplett über Glebs Plasma kotzen. Das gibt ein 1A-Foto.“ Aber es hat bisher nicht sollen sein. Meinen Konsolen-Einstieg mit 20 Steckschüssen mache ich bei „Over G Fighters“. Ich fürchte jedoch, das wird nichts mehr. Die Missionen sind das, was man bei uns in Fachkreisen als „kack-öde“ bezeichnet. Jetzt, unter dem Deckmantel des Alkoholkonsums, kann ich es ja auch mal ganz deutlich von mir geben: Es ist Dreck. Das Spiel ist einfach ein furchtbarer, bunter Strauß der verschiedensten Ausscheidungen. Ich meine bitte: Es ist mittlerweile 4 Uhr morgens, und wir haben ordentlich was intus. Man möchte meinen, da kann ein Spiel nicht mehr viel falsch machen. Geirrt! Falsch! Es kann – jede Menge! Es kann zum Beispiel Missionen haben, die so spannend sind wie eine Steuererklärung, so komplex wie die Bedienung eines Lichtschalters und so sinnfrei, wie es mein Text selbst bei 50 Shots noch nicht sein wird.

Nach wie vor eumelt man mit seinem Flugzeug geradeaus und drückt irgendwann den „B“-Knopf. Das verdammte Programm blendet sogar noch „Shoot“ über dem Gegner ein! Wenn ich eh nix machen soll, dann schieß verdammt noch mal auch für mich! Aber nein, ich soll den Erfüllungsgehilfen einer debilen Computersoftware spielen. „Herr Peschke zum Diktat. So, jetzt drücken Sie bitte den roten Knopf. Gut, danke. Wir machen das noch mal.“
Ach ja, und da war ja noch die „GSG-SAS-9-Anti-Aging-Creme“. Unglaublich, wie zwei gestandene Spieleredakteure den ganzen Abend am Tutorial dieses Spiels scheitern können. Kein Scherz, weder Gleb noch ich sind über diese erste Mission bisher hinaus gekommen. Vorherrschende Theorie: Die anderen Level gibt es gar nicht, die erste Mission ist einfach unschaffbar. So spart man als Entwickler bares Geld. Außerdem muss man sich keine Gedanken machen, wie man den Stadtpark oder ein Bürogebäude allein aus grauen Kacheln zusammenbauen kann. Immerhin hatte ich beim Spielen ein Déjà Vu.
Das Ding erinnerte mich auf wunderbare Weise an meine ersten selbst gebauten „Doom“-Level. In die habe ich dann immer 100 von den normalen Zombiesoldaten gestellt und bin mit der Minigun durchgelaufen, als wäre es das Finale von „Braindead“. Großartig. Mit der Masche hätte sich auch „GASAS 9“ aus der Affäre ziehen können. Schade, dass sie sich lieber für den Weg durch die Hölle der hochschnellenden Pappsoldaten entschieden haben.

20 Shots (Gleb)
Der Pfefferwodka aus Russland hat „Anti Terror Force“ keinen Deut besser gemacht: Sowohl Kollege Peschke als auch meine Wenigkeit kommen nicht aus dem Tutorial heraus – und das bei einem klar an Gelegenheitsspielern ausgerichtetem Stück Videospielabfall. Eigentlich ein Wunder. Ich irre immer noch durch mausgraue Gänge, schieße auf Pappmänner und beobachte, wie das Zeitlimit runtertickt.
Acht Minuten hat man Zeit, um diesem Spuk ein Ende zu machen – acht Minuten, die vorne und hinten nicht reichen. Schwamm drunter, weiter zu „Over G Fighters“. Irgendwas muss doch dieser selbsternannten Flugsimulation eigentlich abzugewinnen sein, oder? Uneigentlich nicht: Mit x-facher G-Kraft katapultiert sich dieses unglaublich langweilige Spiel ins Abseits des Erträglichen. Noch immer kann ich unten und oben nicht unterscheiden, und noch immer raffe ich nicht, wieso zwei Raketen eine ganze Mission entscheiden können. Wenn der Krieg derart simpel zu führen war, dann sind all die lamettabehangenen Generäle nichts weiter als alte Männer in Kostümen, die mit 100-Millionen-Euro teurem Kriegsgerät „Mensch ärgere dich nicht“ spielen. Ich habe jeglichen Respekt vor der Durchschlagskraft moderner Waffen verloren! Sollte George W. die Achse des Bösen demnächst einschüchtern wollen, sollte er lieber statt panzerknackender Raketen palettenweise „Over G Fighters“ über Irak regnen lassen. Zwischenfazit: Nach 650 ml Trinkspiritus sind beide Spiele immer noch grotte.

30 Shots (André)
Willkommen in der Endrunde. Ein letztes Mal noch „Over G Fighters“. Eigentlich sollten einem zu diesem Spiel viele dankbare „G-Punkt“-Witze einfallen. Aber „Over Geh-Heim Fighters“ kann mich mal. Das einzige, was ich jetzt richtig lustig finde, sind die „Animationen“ des Generals in den Zwischensequenzen. Der wechselt ständig zwischen zwei Posen: militärisch stehend und „Hulk kurz vor der Verwandlung“ das Ganze natürlich völlig willkürlich, ohne jeden Bezug zum Text. Der könnte von Frühstückskonfitüre erzählen und sähe dabei aus wie Jack Bauer kurz vor Ende einer Staffel „24“. Übrigens weiß ich jetzt, was der Italiener im Endspiel der Fußball-WM zum Zidane gesagt hat: „Du spielst so mies wie ,GSG 9 Anti Terror Force’.“ Und ganz ehrlich – danach hätte ich ihn auch weggemacht.
Ich hatte übrigens bei dem Spiel eine lustige Vision, wie sie Zidane wie Hannibal Lecter, mit Gesichtsmaske und auf so einen Paketkarren gebunden, wieder ans Spielfeld rollen. Ihr merkt schon, zu „SAG 9“ mag ich eigentlich nicht mehr viel sagen. Stellt euch vor, ihr seid bei einer dieser Dschungel-Spielshows, und die Aufgabe des Tages lautet: Ihr müsst Scheiße fressen. Weil ihr natürlich euer Team nicht enttäuschen wollt, fangt ihr gleich an zu löffeln: einen für Mutti, einen für Vati – immer rein damit, kauen, schlucken. Doch nachdem ihr eure Portion verdrückt habt, kommt Oliver Geißen zu euch, grinst und packt den 2. Gang auf den Tisch. So geht das dann immer weiter, bis euch irgendwann dämmert: Das hört nie auf. Egal wie viel ihr fresst, es geht immer weiter. So ist „Anti Terror Force“ – und zwar vom ersten bis zum letzten Schluck. Bei diesem Spiel gibt es kein Entrinnen. Solange ihr bei Bewusstsein bleibt, wird es immer einen grinsenden Oli Geißen geben, der den nächsten Gang serviert. Endergebnis also: Die Konsolenspiele waren in unserem Test noch mal eine ganze Kante schlechter als die PC-Software. Und auch hier war es absolut unmöglich, das Spielspaßzentrum im Gehirn mittels Alkoholrausch zu foppen. Da beweist sich mal wieder die alte Bauernregel: „Bist du auch noch so knülle: Gülle bleibt Gülle.“ Wir müssen daher konstatieren: Die Vermutung, man könne sich Spiele tatsächlich schönsaufen, ist widerlegt. Wie wir erfahren haben, hat Electronic Arts das geplante „Catwoman“-Doppelkorn-Bundle angesichts unseres Befunds sofort wieder zurückgezogen.

30 Shots (Gleb)
Ich habe ein flaues Gefühl im Magen und werde nach acht Stunden Sauferei wirklich sehr müde. Kollege Peschke schlägt vor, dass wir uns in „Get on da Mic“ mit selbstgeschriebenen Texten batteln – so „8 Mile“-mäßig. Ich soll jetzt also auch noch reimen, während mir eigentlich viel mehr nach reihern ist. Nun denn – ich reihe wahllos Wörter aneinander, die ähnlich klingen: „verrotten“ und „Karotten“, „Er will es“ und „Bruce Willis“. Macht irgendwie mehr Spaß als zwei Stunden „Anti Terror Force“. Irgendwie habe ich die ganze Zeit eine abgedrehte Vorstellung im Kopf: Ein Spiel, das „Get on da Maik“ heißt.
Ein Typ – Maik eben – liegt auf dem Boden, während ganz viele andere Menschen auf ihn raufklettern und eine menschliche Pyramide bilden. Klingt albern – aber wie viel tiefer kann ich an diesem Abend noch sinken? In unserem „Versuchslabor“ sind es ungelogen locker 25 Grad, und das kurz vor Sonnenaufgang. Heiß ist hier nur meine Stirn, „Over G Fighters“ und „Anti Terror Force“ indes auch beim fünften Anlauf immer noch ein Grund, sich mit dem Grauen Star anzufreunden. Während André wieder Wodka eingießt, schließe ich aus den letzten 10 Stunden, dass auch ein Liter von Waschbenzin aus Zentralasien behämmerte Spiele nicht zu weniger behämmerten Spielen macht. "
Ich muss ja zugeben Krawall sagt mir leider überhaupt nichts (Asche auf mein Haupt). Bin allerdings neulich über alte Ausdrucke gestolpert die noch irgendwo in einer Schublade rumliegen wo ich mir Hilfestellungen zu irgendeinem Spiel ausgedruckt hatte. Die waren aus dem Forum wie ich nun feststellte. Also hatte ich zumindest mal oberflächlichen Kontakt mit der Seite.
Zuletzt geändert von derFuchsi am 6. Sep 2017, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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toxic_garden

Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von toxic_garden »

die Folge lässt mich mit sehr gespaltenem Gefühlsleben zurück. Auf der einen Seite fand ich es wahnsinnig spannend und unterhaltsam, Andrés Werdegang zu verfolgen und den Anekdoten zu lauschen, auf der anderen Seite hört man an vielen Stellen so eine Wehmütigkeit raus, mit leichten "was hätte man alles darauf machen können"-Unterton, dass es einem schon wirklich leid tun kann, diese alten Wunden noch mal aufgerissen zu sehen (bzw hören).

Über die Gratwanderung zwischen Idealismus und Profitabilität habe ich auch schon häufiger nachgedacht und als jemand, der auch mal Selbstständig war weiss ich, wie diametral diese Sachen zueinander stehen. Trotzdem finde ich es wirklich erstaunlich, dass sich so viele, große Verlage erpressbar machen, indem sie auf abstruse Bedingungen der Hersteller eingehen, wenn ihnen Testmuster-Entzug oder Ähnliches angedroht wird. Shame!

Davon abgesehen will ich un-be-dingt diesen Comic sehen! Ich meine Halloooo?? Hitler guckt Hundewelpen-Baseball! Wie viel besser soll es bitte noch werden!!!
Miller734
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Miller734 »

Ich bin beeindruckt wie der Andre immer wieder ein neues Projekt/Arbeit gefunden hat. Ich habe bisher einmal meine Job gewechselt und die Suche bestand aus Angst, Stress und ewigen Absagen. Schöne Folge!
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Desotho
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Desotho »

Kaffeetassen - auf sowas muss man im Büro extrem aufpassen. Meine wurde mir mal vom Chef geklaut und ich habe ihn erst ein Jahr später damit erwischt. Sein Rechtfertigung für den Diebstahl. Die war so schön groß ...
Auch ein Diebstahl-Opfer: Handy-Ladekabel.

Was auch im Büro sicher ist: USB-Weihnachtsbäume
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Inquisitor
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Inquisitor »

Sehr schöne Folge.

@André: Mich würde noch interessieren, ob der Sci-Fi-Diablo-Klon bei Dir durchgefallen ist, oder ob er Potential hatte in Deinen Augen.
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Andre Peschke
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Andre Peschke »

Inquisitor hat geschrieben: @André: Mich würde noch interessieren, ob der Sci-Fi-Diablo-Klon bei Dir durchgefallen ist, oder ob er Potential hatte in Deinen Augen.
War ok. Glaube ich habe ihm eine 3- gegeben in Schulnoten oder so. Lang her.

Andre
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Inquisitor
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Inquisitor »

Danke
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von joker0222 »

Sehr interessante Folge und ebensolche Vita. Jetzt sowas auch mal zu Jochen. Z.b. kann ich mich nicht erinnern jemals gehört zu haben, weshalb er denn bei Gamestar aufgehört hat.
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echtschlecht165
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von echtschlecht165 »

Axel hat geschrieben:Beim hören der Folge kam mir die eine oder andere Idee für ein innovatives Format:
SpoilerShow
Zwei, oder gerne auch drei, alter Männer sprechen über alte Spiele (= alles was vor 2000 erschien) aus heutiger Sicht.
Ich glaube das Format wäre ein absoluter Kracher unter euren Backern. Habe ich so im Gefühl.

Ja, eigentlich nette Folge. Nur schade, dass da wieder die eigentliche Retro-Folge dafür geopfert wurde. :|
Solche Formate kanns auch meiner ansicht nach nicht genug geben. Aber wäre das nicht arg dreist in Stay Foreverschen Gewässern gefischt? :D

EDIT. Auweia, da ist um diese morgendliche Uhrzeit mein sarkasmusdetektor noch nicht justiert gewesen, oder?
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Andre Peschke
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Andre Peschke »

goschi hat geschrieben:@André der angesprochene Artikel dürfte Quake on Drugs und war von einem der ältesten Schweizer Doom/Quake-Clans, dürfte so aus 1997 gewesen sein und basierte noch auf Quake 1, nicht auf Quake 3 :D
Der Titel stimmt... ich war mir so sicher, dass es Quake 3 war...aber möglich, dass ich das falsch erinnere. Vielleicht gab es auch ne Neuauflage? Weil, das haben wir dann 2008 oder so gelesen...

Andre
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echtschlecht165
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von echtschlecht165 »

@axel: das stimmt, ich weiss was du meinst, und kann es nachvollziehen
Ich persönlich konnte jetzt mit dieser persönlichen Folge recht wenig anfangen, da ich hier weniger aus Fanboism als wegen den Inhalten hier bin.
Deshalb würde ich es ebenfalls schade finden wenn nochmals 2-3 Altbierfolgen für Vorstellungsrunden draufgehen.
Am besten funktionierten für mich die Altbierfolgen, bei denen die Studios vorgestellt wurden.
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Andre Peschke
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben:Ja, eigentlich nette Folge. Nur schade, dass da wieder die eigentliche Retro-Folge dafür geopfert wurde. :|
Ihr kennt uns doch: Wir haben einen Hang dazu lieber was zu machen, das es nicht schon 10x in anderer Ausführung im Netz gibt. Und bei der Folge haben wir sogar auf EUCH gehört (also, nicht dich...auch nicht auf echtschlecht, scheinbar, aber das größere Euch). Jochen hatte das mir schon 2x vorgeschlagen, bevor wir's jetzt gemacht haben, wegen Zuschriften von Hörern.

Die nächste Altbier-Folge mit einem Retro-Spiel kommt bestimmt. Die nächste mit einem Spieleentwickler genauso.

Andre
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Desotho
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Desotho »

Also ich fand die Folge super. Bei mehreren tausend Hörern wird es zwangsläufig immer jemanden geben der eine Folge bzw. deren Thema nicht mochte.
Solche Folgen habe ich auch, aber die Nächste kommt bestimmt :)
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echtschlecht165
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von echtschlecht165 »

ich schreib ja hier nur meine Meinung.
ich hoff dass es nirgends so rüber kommt, dass ich verlange, dass die Podcasts nur noch so gemacht werden, wie ich sie mir vorstellen würde :-)
Ich kann sowieso nicht alles hören :-)
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derFuchsi
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von derFuchsi »

Axel hat geschrieben:Außerdem: Mich würden die 10 Retropodcasts (auf deutsch) echt mal interessieren. :D ;)
Dafür gibts hier schon den Podcast-Thread
Hast du doch schon selbst Beispiele reingeschrieben ^^
Zuletzt geändert von derFuchsi am 7. Sep 2017, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian Solidwork
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Danke für den Einblick in die alte Zeit. Ich finde einen Blick hinter die Kulissen bzw. Transparenz immer interessant. Da menschelt es so sehr.

Lapinot !! FTW !!!
Leider gab es in den letzte Monaten kein Update, aber wer will kann die bisherigen 10 Jahre Webcomic durchblättern. Alte Hasen von Krawall können etwas schwelgen. :D
„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“

Umweltschutz beginnt im Geldsystem.
Fix the system!

Der Sinn des Lebens ist, dass Menschen voller Sinn das niemals wissen müssen. - Gunter Dueck in Omnisophie
joker0222
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von joker0222 »

So, jetzt den Rest gehört. Ich muss sagen, dass mir André dadurch nochmal ein gutes Stück sympathischer wurde als er es ohnehin vorher schon war. Das mit der privaten Spielesammlung finde ich wirklich höchst anständig.

Ich bedaure nur, dass ich Krawall.de zu Lebzeiten leider nie wahrgenommen habe.
der unbestechliche
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Re: Auf ein Altbier: Es war einmal... André Peschke

Beitrag von der unbestechliche »

Super Folge. Hätte man auch noch ausführlicher machen und auf 2 Folgen aufteilen können.
Auch sehr gut moderiert von Sebastian. War dadurch thematisch und chronologisch geordneter als frühere biografische Episoden.
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