Streitfrage Keyseller

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Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789

Wie steht ihr zu Keysellern?

Ich kaufe grundsätzlich bei Keysellern
7
6%
Ich habe schonmal bei Keysellern gekauft, aber kaufe nicht ausschließlich dort
83
70%
Ich kaufe grundsätzlich auch bei seriösen Keysellern nichts
29
24%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 119

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tobias
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von tobias »

cptCaps hat geschrieben:
tobias hat geschrieben:Ich will nur einmal einwerfen das ich die Vergleiche mit zuhälterischen und mafiösen Strukturen äußerst unangebracht finde. In beiden Strukturen wird menschliches Leid direkt ausgebeutet, das sehe ich beim legalen Einkauf und Verkauf von Keys für Anwendungen und Spiele nicht so.
Es gab zumindest Vorwürfe, dass einige Keystores eben nicht legal handeln, sondern mit gestohlenen Kreditkarten/gephishten KK-Daten die Keys erwerben und dann weiterverkaufen.
Es gab ja mal eine Key-Bann-Welle, bei der Key-Store Kunden ihre Spiele verloren haben, weil diese laut Publisher Hehlerware waren. Aber wenn ich mich recht erinnere wurde die wieder zurückgenommen?
Was dann aber eben bestimmte Anbieter innerhalb der Branche betraf. Das ist illegal, da einfach Diebstahl und Hehlerei. Das hat aber nicht notwendigerweise etwas mit dem Konzept eines Key-Stores zu tun. Ich sagte ja noch einmal deutlich das es sich im legalen Rahmen bewegen muss.

Betrüger gab es in der gesamten digitalen Branche schon mehr als genug. Da stehen Key-Händler also auch noch nicht besonders schlecht da.

Zu den konkreten Fällen kann ich nichts sagen. Ich war nie betroffen. Obwohl ich regelmäßig bei Key-Händlern kaufe.
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Vinter
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Vinter »

derFuchsi hat geschrieben:Warum hier manche die Moral außen vor lassen wollen verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz.
Es gibt ja immer mehrere Wege, sich dem Thema zu nähern. Aus Erfahrung weiß ich, dass einer dieser Wege die Moral ist. Das sind dann Argumente wie "Der Hersteller will auch essen" oder "Ich hab ebensowenig Geld wie die Menschen in XY, warum soll ich dafür mehr zahlen?"

Und zumindest ich hab das Gefühl, dass das ziemliche schwammige Argumente sind, weil ich nicht glaube, dass es hier um Anstand geht, sondern schlicht und ergreifend um rationales teilnehmen am Markt. Und auf dieser Grundlage habe ich meine Argumentation aufgebaut, weil es dann nämlich (wie ich finde) relativ objektiv darauf hinausläuft, Dinge mit zweierlei Maß zu messen, wenn man Keyshops verurteilt. Nämlich reelles Verhalten des Herstellers vs. erwünschtes (irrationales) Verhalten des Kunden. Diese Argumentation erscheint mir wesentlich schlüssiger und greifbar als über den Begriff der Fairness zu debattieren, den eh jeder anders auslegt.

Und letztenendes ist es für mich eben überhaupt keine Frage von Moral - ich tue das natürlichste auf der Welt: Zum besten Preis kaufen. Die andere Richtung ist hingegen nicht natürlich, sondern willkürlich: Wer legt denn schließlich fest, ob 60€ der "richtige" Preis ist? Wenn man in die Richtung denkt, dann kann der nächste mit der gleichen Berechtigung 80€ festlegen oder 100€. Und an der Stelle rede ich jetzt nicht über konkrete Zahlen, oder dass der höhere Preis besser ist, sondern darüber, dass es abseits von Willkür nicht wirklich ein Argument gibt, sich auf einen bestimmten Preis als "richtig" zu einigen - so funktioniert der Markt nirgends sonst, warum also ausgerechnet hier? Weil der Hersteller es gerne so hätte? Das kann kaum ein Argument sein, denn wie gesagt: Ich würde auch gerne gut verdienen. Warum gehen also die Herstellerinteressen über die Interessen von Kunde und Markt? Und warum ist es wünschenswert, ein Unternehmen am Markt zu haben, wenn dieses sich nur durch Unterwanderung des Marktes dort halten kann?
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Vinter
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Vinter »

Lorenzo hat geschrieben:
Hi Vinter,
also ich bin ja mit ein Paar Sachen einverstanden die du sagst, aber dass ist doch ein weinig anmaßend! Wie beurteilst du den Wert?
Etwas hat genau den Wert, dessen Preis ich dafür zu bezahlen bereit bin. Und wenn es für den Verkäufer einen höheren Wert hat, dann kommen wir nicht ins Geschäft und ich schaue mich woanders um. Mein Hund ist unbezahlbar, gleichzeitig wirst du aber einen Welpen der Rasse für 800 - 1200€ erwerben können. Aber damit maßt du dich ja nicht an, den (emotionalen) Wert meines Hundes zu schmälern.

Das ist doch auch nichts überraschend. Ich sehe Doom im PS-Store für 70€ und kaufe es nicht, weil es mir das nicht wert ist. Das ist genau das selbe, aber verurteilen würdest du es nicht. Wert KANN doch gar nicht einseitig festgelegt werden - im Gegenteil, der Verkäufer kann ja nur hoffen, dass er einen bestimmten Preis erzielt, wenn es zu dem Preis aber nicht genügend haben wollen, hat er Pech. Es gibt ja keinen Kaufzwang.
Zuletzt geändert von Vinter am 15. Jun 2016, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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DerSpieler
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von DerSpieler »

Habe die Antworten nur überflogen, aber interessante Diskussion :)

Also ich kaufe regelmäßig aber nicht ausschließlich bei Dritthändlern Steam-Keys (Dritthändler ist für mich in dem Fall jeder der nicht Steam ist, also z.B. das Humble Bundle und der daran angeschlossene Humble Store). Allerdings achte ich darauf, dass das Händler sind die ihre Keys nicht über halbseidene Kanäle bekommen (nichtmal einen Teil der Keys), sondern nur Händler die diese direkt von den Publishern beziehen. Das ist nicht immer leicht auszumachen, da jemand der die Keys von sonstwo bekommt natürlich auch keine Skrupel hat mich anzulügen und zu sagen "Das ist alles mit dem Publisher abgesprochen".

Ein paar Möglichkeiten wie man rausfindet ob der Dritthändler legal Keys vom Publisher verkauft:
- er wirbt damit (natürlich heißt das nicht das jeder der sagt er sei legal auch legal ist, aber wenn der Händler gar keinen Kommentar dazu abgibt wo die Keys herkommen ist das ein dickes Warnzeichen)
- man muss die Keys nicht via VPN kaufen oder aktivieren
- es gibt dort nicht alle Spiele -> Es gibt nicht mit jedem Publisher einen Vertrag, das wäre bei einem kleinen Seller unrealistisch und manche Publisher machen auch keine/kaum solche Verträge
- es ist nicht so billig das man sich die Augen reibt, es ist nur immer irgendwo Sale und ab und an auch mal ein Preis günstiger als beim letzten Steam Sale. Vor allem Bundles sind sehr günstig
- der Seller ist hier gelistet: https://isthereanydeal.com/ oder auch https://www.reddit.com/r/gamedeals (heißt mitnichten das jeder dort nicht gelistete Seller unseriös ist, es gibt bei /r/gamedeals auch immer wieder Vorwürfe das die Mods dort übervorsichtig sind, was ich aber ganz gut finde)
- Publisher anschreiben und fragen (habe ich noch nie gemacht wäre aber auch denkbar, die beiden oben genannten Aggregatoren machen das soweit ich weiß teilweise)

Bzgl. der freien Markt-Diskussion: Ich sehe mein Verhalten so als würde ich die Markenprodukte bei Lidl statt bei Rewe kaufen, nehme dafür aber z.B. auch ein weniger umfangreiches Rückgaberecht in Kauf. Ich kann daran nichts falsches finden. Nicht autorisierte Keyseller bzw. teilweise nicht autorisierte Keyseller sehe ich deutlich kritischer und kaufe dort nicht.

EDIT: Ich habe jetzt nur Steam genannt aber das gleiche ist wohl auch auf Uplay, Origin etc. übertragbar.
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Lorenzo
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Lorenzo »

Vinter hat geschrieben:
Lorenzo hat geschrieben:
Hi Vinter,
also ich bin ja mit ein Paar Sachen einverstanden die du sagst, aber dass ist doch ein weinig anmaßend! Wie beurteilst du den Wert?
Etwas hat genau den Wert, dessen Preis ich dafür zu bezahlen bereit bin. Und wenn es für den Verkäufer einen höheren Wert hat, dann kommen wir nicht ins Geschäft und ich schaue mich woanders um. Mein Hund ist unbezahlbar, gleichzeitig wirst du aber einen Welpen der Rasse für 800 - 1200€ erwerben können. Aber damit maßt du dich ja nicht an, den (emotionalen) Wert meines Hundes zu schmälern.

Das ist doch auch nichts überraschend. Ich sehe Doom im PS-Store für 70€ und kaufe es nicht, weil es mir das nicht wert ist. Das ist genau das selbe, aber verurteilen würdest du es nicht. Wert KANN doch gar nicht einseitig festgelegt werden - im Gegenteil, der Verkäufer kann ja nur hoffen, dass er einen bestimmten Preis erzielt, wenn es zu dem Preis aber nicht genügend haben wollen, hat er Pech. Es gibt ja keinen Kaufzwang.
Ja genau, damit bin ich einverstanden. Aber aus deinen vorherigen Kommentare, hat es sich für mich so angehört, als wolltest du den Herstellern vorschreiben was ein Spiel Wert ist.
Es gibt ja auch manschmal die Situation wo man sagt, also für das hätte ich auch mehr bezahlt.
Ich frage mich wie die KS an so viele Keys kommen das Sie den Preis dermaßen ruduzieren können? In der Regel muss man in Massen kaufen um günstig einzukaufen.
Ich denke das wird aber irgendwo mit einkalkuliert. So nach dem Motto: Die die zum "Volllpreis kaufen nehmen wir beiläufig mit" und nicht umgekehrt.

Gruß
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derFuchsi
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von derFuchsi »

Vinter hat geschrieben: Und letztenendes ist es für mich eben überhaupt keine Frage von Moral - ich tue das natürlichste auf der Welt: Zum besten Preis kaufen. Die andere Richtung ist hingegen nicht natürlich, sondern willkürlich: Wer legt denn schließlich fest, ob 60€ der "richtige" Preis ist? Wenn man in die Richtung denkt, dann kann der nächste mit der gleichen Berechtigung 80€ festlegen oder 100€. Und an der Stelle rede ich jetzt nicht über konkrete Zahlen, oder dass der höhere Preis besser ist, sondern darüber, dass es abseits von Willkür nicht wirklich ein Argument gibt, sich auf einen bestimmten Preis als "richtig" zu einigen - so funktioniert der Markt nirgends sonst, warum also ausgerechnet hier? Weil der Hersteller es gerne so hätte? Das kann kaum ein Argument sein, denn wie gesagt: Ich würde auch gerne gut verdienen. Warum gehen also die Herstellerinteressen über die Interessen von Kunde und Markt? Und warum ist es wünschenswert, ein Unternehmen am Markt zu haben, wenn dieses sich nur durch Unterwanderung des Marktes dort halten kann?
Das sehe ich nicht so, das finde ich zu einfach gedacht. Das vermeintlich natürlichste Verhalten auf der Welt hat aufgrund des Preisdruckes zu diversen Nahrungsmittelskandalen geführt und zu der Tatsache dass gekaufte Produkte heutzutage kaum noch die Garantiezeit überleben und dass Kinder in Indien oder sonstwo unsere Klamotten nähen und färben etc. etc.

Von Unterwanderung des Marktes würde ich übrigens nicht unbedingt reden. Wenn ich jetzt mal die 35€ für Doom nehme dann gehe ich mal davon aus dass dies im Herkunftsmarkt des Keys ungefähr das Äquivalent zu den aktuellen 59€ hierzulande ist.
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lipt00n
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von lipt00n »

Interessante Diskussion.

Im Moment bin ich Nutznießer der regional unterschiedlichen Preispolitik. Ich lebe seit 2014 auf den Philippinen und darf dementsprechend auch vollkommen legal im philippinischen Steam-Store einkaufen. Ich gleiche öfter mal die Preise mit meinen Freunden ab, weil mich das Gefälle interessiert. Bei manchen Titeln, wie zb Tides of Numenera, liegt die Differenz bei rund 50%, bei manchen Titeln (und das finde ich krass) gibt es keinen Unterschied zum EU-Preis. Ich habe mir, bedingt durch die günstigeren Preise, auch das ein oder andere Spiel zugelegt, welches normalerweise bis zum Sale hätte warten müssen -ganz nach Fuchsis Argumentation- da es mir den Vollpreis nicht wert bzw. mein "Druck" nicht groß genug gewesen wäre.
Was dabei interessant ist: Befinde ich mich nicht in einer moralisch verwerflichen Position, weil ich (für ein Entwicklungsland) überdurchschnittlich verdiene, mir aber die günstigen Spiele kaufe? Mit dem gleichen Gehalt in Deutschland verdiene ich unterdurchschnittlich (vertraglich unter Mindestlohn!) und könnte gewiss nicht so ausgiebig Vollpreistitel kaufen, wie ich es in den letzten Monaten getan habe. Aber wer passt denn dann die Preise in Deutschland an die Leute an, die weniger Geld haben? Eben, das macht auch niemand.

Auch ich habe schon in Keyshops eingekauft, vor allem während meines Anerkennungsjahres (mit kleinem Gehalt), aber auch noch danach. Die Einkäufe bei KS beschränken sich aber auf FIFA 13, 14, 16, weil es im KS schneller an Wert verliert, während es bei Origin und im Einzelhandel absurd lange zum Vollpreis angeboten wird. Ich fühle mich auch vollkommen im Recht, wenn ich für ein Spiel mit 12 Monaten Lebenszeit ca. 3 Monate nach Release nicht mehr Vollpreis, sondern nur noch 30 EUR bezahlen möchte.
Ich habe bisher auch schon zwei Mal in meinem Leben via VPN im Origin-Store eingekauft, weil da die Ersparnis ggü. dem deutschen Store bei rund 20-30% liegt. Das klingt erstmal viel, wenn man aber die überzogenen Preise von Origin in Betracht zieht, ist man schon beinahe wieder beim Einzelhandelspreis. Sonderlich gut habe ich mich dabei aber nicht gefühlt, ehrlich gesagt sogar ein bisschen schäbig.

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, wenn sich der kleine 16jährige Schüler Benjamin bei einem KS ein Spiel für 35 EUR statt für 59 EUR kauft, weil sein Taschengeld das nicht anders zulässt, ist das sehr löblich. Der 16jährige Benjamin aus dem Jahr 2000 hätte nicht im Traum daran gedacht, sein Taschengeld für Computerspiele auszugeben, wo er doch im Überfluss der Raubkopien zu ertrinken scheint. Und ja, ich suche nicht nur nach Legitimation, ich erkenne sie auch an.

//edit: In Singapur zahlt man übrigens mehr, als in Deutschland (zumindest auf Origin)
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Dostoyesque
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Dostoyesque »

Ich benutz diese Plattformen nur für jährliche Sportspiele, die idR nach ein-zwei Jahren den Onlinesupport beenden, was mich dazu zwingt, zum release zu kaufen. Ansonsten warte ich "brav" auf den Steamsale o.ä. Mag hier keinen Vorwurf formulieren, that's just how I roll. Fühlt sich einfach nicht gut an, den Weg zu gehen, warum auch immer. Grundlegend ist meine Einstellung: Auch wenn mich jemand nach Strich und Faden betrügt bedeutet das für mich nicht, dass ich besonders motiviert bin, hier gleichzuziehen oder dem Gegenüber die Rechte über sein Eigentum o.ä. zu schmälern. Der Ehrliche ist durchaus oft der Dumme, aber hier tuts mir nicht so großartig weh, ehrlich und dafür dumm zu sein. An anderer Stelle vielleicht eher. Und wie gesagt, vereinzelt erlaub ich mir den Weg über diese Plattformen.
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qwrtzp
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von qwrtzp »

Ich weiß nicht inwiefern es schon erwähnt wurde, aber das Problem ist keinesfalls nur digital. Als jemand der Kleidung im Ausland kauft, kenne ich durchaus dass andere Preise angelegt werden von Euopäischen Händlern. Das ist dann weniger offensichtlich, weil diese Verkäufer ja auch noch den Import und Zoll bezahlen mussten. Aber wenn man den Prozess selber macht, Versand und Mehrwertsteuer bezahlt, und zwar als Privatpeson mit höheren Kosten, kann man trotzdem deutlich günstiger weg kommen. Und da gibt es keine Lobby, die das verbieten will.
Jochen

Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Jochen »

derFuchsi hat geschrieben:Das vermeintlich natürlichste Verhalten auf der Welt hat aufgrund des Preisdruckes zu diversen Nahrungsmittelskandalen geführt und zu der Tatsache dass gekaufte Produkte heutzutage kaum noch die Garantiezeit überleben und dass Kinder in Indien oder sonstwo unsere Klamotten nähen und färben etc. etc
Aber genau diese Konsequenzen liegen doch eben nicht am Kaufverhalten des deutschen Endkonsumenten (auch wenn einem diese Mär immer wieder eingetrichtert wird - ich nehme an, weil es hipp ist, sich schuldig zu fühlen), sondern analog zur Key-Diskussion an Unternehmen, die sämtliche "Vorteile" eines liberalen, globalen Marktes nutzen und sich mit teils haarsträubenden Maßnahmen dagegen sträuben, auch nur irgendetwas davon weiterzugeben - sei es an die eigenen Angestellten oder die Kunden.
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Dostoyesque
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Dostoyesque »

Also wenn man so weit geht, Praktiken von Unternehmen im Ausland zu kritisieren, soll man auch so weit gehen und die Produkte nicht kaufen. Nichts schickt ein stärkeres Signal. In der Regel kommt dann das Gegenargument "Warum soll ich darunter leiden, wenn die das machen? Ich hol mir das Produkt, aber halt zu dem Preis, der mir passt. Wenn die rumgaunern, darf ich das erst recht, sollen die doch leiden." Naja, in der Kritik (Ausbeutung von Leuten im Ausland) gehts erst Mal nicht darum, wie das dich beeinflusst. Es geht um die Leute, die ausgebeutet werden. Wenn die Lösung vor allem darauf aus ist, dass "die darunter leiden sollen" und die Ausbeutung aufhört, dann kauft man gar nicht. Wenn die Lösung eigentlich darauf aus ist, einen Kompromiss zwischen Ausbeutung anderer und angenehmer Preisgestaltung im heimischen Markt herzustellen, dann kauft man billig. Ausbeutung im Ausland ist scheinbar in Ordnung, wenn der Preis des Produkts die Ausbeutung wiederspiegelt. Ist finde ich etwas heuchlerisch, moralisch einen Standard zu erheben, dem man dann im nächsten Halbsatz selbst nicht gerecht wird.

Man ist nicht verantwortlich für die Versuche von Konzernen, mit Kinderarbeit Geld zu machen. Man steht aber sehr wohl vor der Entscheidung, diese Praktiken zu unterstützen oder die Produkte aktiv zu meiden. Diese Diskussion auf die Preise der Endprodukte zu reduzieren ist da mMn schon recht zynisch.
Zuletzt geändert von Dostoyesque am 15. Jun 2016, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Jochen

Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Jochen »

Dostoyesque hat geschrieben:Also wenn man so weit geht, Praktiken von Unternehmen im Ausland zu kritisieren, soll man auch so weit gehen und die Produkte nicht kaufen
Das ist eine mögliche moralische Konsequenz von mehreren. Mir ging's ja auch "nur" darum, dass ich sehr fragwürdig finde, das moralische Fass ausgerechnet beim kleinsten Rädchen im Getriebe aufzumachen, in diesem Fall eben dem deutschen Endkonsumenten. Ob der jetzt ein Spiel/eine Packung Kaffee/einen Pulli bei Kik usw. kauft oder nicht, macht außer für sein eigenes Gewissen nicht den geringsten Unterschied.
Nimlod
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Nimlod »

tobias hat geschrieben:Ich will nur einmal einwerfen das ich die Vergleiche mit zuhälterischen und mafiösen Strukturen äußerst unangebracht finde. In beiden Strukturen wird menschliches Leid direkt ausgebeutet, das sehe ich beim legalen Einkauf und Verkauf von Keys für Anwendungen und Spiele nicht so.
Naja, das sind eben zugespitzte Vergleiche. Natürlich ist das eine andere Dimension, mir geht es aber um das Grundprinzip dahinter und das passt in meinen Augen. Überraschungseier-Vergleiche werden auf Dauer auch lahm.
Jochen hat geschrieben:
derFuchsi hat geschrieben:Das vermeintlich natürlichste Verhalten auf der Welt hat aufgrund des Preisdruckes zu diversen Nahrungsmittelskandalen geführt und zu der Tatsache dass gekaufte Produkte heutzutage kaum noch die Garantiezeit überleben und dass Kinder in Indien oder sonstwo unsere Klamotten nähen und färben etc. etc
Aber genau diese Konsequenzen liegen doch eben nicht am Kaufverhalten des deutschen Endkonsumenten (auch wenn einem diese Mär immer wieder eingetrichtert wird - ich nehme an, weil es hipp ist, sich schuldig zu fühlen), sondern analog zur Key-Diskussion an Unternehmen, die sämtliche "Vorteile" eines liberalen, globalen Marktes nutzen und sich mit teils haarsträubenden Maßnahmen dagegen sträuben, auch nur irgendetwas davon weiterzugeben - sei es an die eigenen Angestellten oder die Kunden.
Es ist hipp, sich schuldig zu fühlen? Klammern wir mal die Nazi-Vergangenheit aus, kann ich so einen Trend nicht unbedingt erkennen, vor allem nicht auf einer wirklich persönlichen Ebene, auf der man als Konsequenz tatsächlich etwas an seinem Verhalten ändern müsste.

Und natürlich sollte jedem klar sein, dass die meisten Unternehmen keine goldenen Engel sind, die Seite an Seite mit Justizia wandeln. Was mich stört, ist aber immer diese Einstellung, mit dem Finger auf die Unternehmen zu zeigen und nicht den winzigsten Hauch Schuld bei sich selbst zu suchen. Und natürlich sind viele Missstände auf der Welt auf das Treiben gieriger Unternehmen zurückzuführen, ohne die vielen gierigen Verbraucher wäre das aber nicht möglich.

Wie stehst du denn ansonsten zu der Debatte, Jochen? Bist du eher auf Seiten derer, die sich nicht bescheißen lassen wollen und dementsprechend ihren persönlichen Vorteil suchen oder auf Seiten derer, die wie ich, Axel und Dostoyesque einfach nur unverbesserliche, naive Moralapostel sind, die darauf pochen, dass man auch mal auf jenen Vorteil verzichten muss. (Und ja diese Einteilung ist verallgemeinernd und möglicherweise nicht ganz korrekt, man weiß aber wohl, was ich meine).
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Dostoyesque
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Dostoyesque »

Jochen hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Also wenn man so weit geht, Praktiken von Unternehmen im Ausland zu kritisieren, soll man auch so weit gehen und die Produkte nicht kaufen
Das ist eine mögliche moralische Konsequenz von mehreren. Mir ging's ja auch "nur" darum, dass ich sehr fragwürdig finde, das moralische Fass ausgerechnet beim kleinsten Rädchen im Getriebe aufzumachen, in diesem Fall eben dem deutschen Endkonsumenten. Ob der jetzt ein Spiel/eine Packung Kaffee/einen Pulli bei Kik usw. kauft oder nicht, macht außer für sein eigenes Gewissen nicht den geringsten Unterschied.
Nach der Logik braucht man auch nicht wählen gehen und ich denke, dass die letzten Bundespräsidentschaftswahlen in Österreich bewiesen haben, wie wichtig jeder Tropfen auf dem Stein sein kann. Ein demokratisches System wie das unsere lebt davon, dass die größte kumulative Einzelmeinung den Ton angibt. Das beginnt durchaus bei jedem einzelnen.

Von mir aus kann man sich auf den niedrigsten gemeinsamen moralischen Nenner einigen und sich einfach gegenseitig so bescheißen, dass es für jeden gerade noch gut geht. Dann sollte man es aber mMn nicht wagen, Kinderarbeit in Indien als Kritikpunkt in den Mund zu nehmen (for the record: hast du jetzt nicht konkret getan), sondern stattdessen so ehrlich sein und sagen, dass man sich dazu entschieden hat, in diesem verdorbenen System so gut es geht durchzukommen, zu welchem Preis auch immer (see what I did there ;) ).
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Nachtfischer »

Dostoyesque hat geschrieben:dass man sich dazu entschieden hat, in diesem verdorbenen System so gut es geht durchzukommen
Muss (beziehungsweise kann) man sich dazu denn entscheiden? Versucht das nicht ohnehin jeder?
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Dostoyesque »

Naja, ich hoffe nicht. Im besten Fall geht man durchaus zugunsten anderer gewisse Kompromisse ein. Ich kann mich durchaus dafür entscheiden, persönlich etwas weniger gut durchzukommen, wenn es hilft, die Lage anderer zu verbessern, sonst wären Systeme wie die Sklaverei heute noch deutlich stärker ausgeprägt. Das Verstecken hinter den großen, bösen Unternehmen, gegen die man ohnehin nichts ausrichten kann (was ohnehin nicht stimmt, weil viele dieser großen Unternehmen sehr on-the-edge wirtschaften und doch deutlich labiler sind, als sie es zugeben wollen) ist mMn schon sehr einfach.
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Maestro84
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Maestro84 »

Dober hat geschrieben:
BlackSun84 hat geschrieben: PS: Bei MMOGA wurde ich auch noch nie beschissen, von daher habe ich dort auch nicht das Gefühl, irgendeine illegale Hinterhofrussenmafia zu unterstützen, die nebenbei Koks und Nutten verkauft.
Ich kann den Ruf von MMOGA nicht verstehen. Von überall nur positive Kritiken und ich bin der trageische Einzelfall, der nur Ärger mit denen hatte weil ich einen falschen Key von denen zugeschickt bekam. Dann nach Kontakt des Supports wollten die mich für dumm verkaufen und haben gefragt (immer in gebrochenem deutsch), ob ich den Key falsch eingegeben habe, haben mich 3 Tage lang immer hingehalten und mir Abwandlungen des Keys zugeschickt mit vertauschten 0/O und 5/S. Das führte dann soweit, dass sie meine X-Box Accountdaten haben wollten um den Key - für mich - einlösen zu können. Als mir dann der Kragen geplatzt ist über ihre dubiosen Hinterhofmethoden habe ich nach 3 Tagen einen neuen Key bekommen. Nie wieder MMOGA.
Das ist natürlich blöd. Ich musste zwar auch einmal drei Wochen auf einen Key warten, aber da ich genug andere Sachen zum Schauen oder Spielen habe, war das kein Beinbruch in der Situation. Deinen Ärger kann ich aber verstehen.

@Fuchsi:
Nur wer legt fest, dass 60 Euro für ein neues Spiel der moralische Fixpreis sein müssen? Warum keine 30 Euro oder 90 Euro? Ich halte es schwer, mit der Moral zu kommen, nur weil man sich als Marktteilnehmer als solcher dort bewegt. Was bin ich denn dann, wenn ich ein Spiel beim Steamsale kaufe? Der Vollpreis war ja mal 60 Euro, nun kostet es nur noch 20 Euro. Bin ich dann etwa moralisch ein Schwein, weil ich nicht bereit bin, den vollen Preis zum Erscheinungstag zu kaufen? Ich halte das bei Bereichen wie Spielen für arg schwierig, mit einer Art von Moral zu kommen, nur weil der Verkäufer frei nach Schnauze Warenwert x festlegt.
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von tobias »

DerSpieler hat geschrieben:- man muss die Keys nicht via VPN kaufen oder aktivieren
Erst einmal sagt es nichts darüber aus wie legal der Key vom Seller erworben wurde, wenn man ihn per VPN aktivieren muss. Es sagt aber sehr wohl etwas über einen Regio-Lock des Key aus. Die Nutzungsbedingungen bei Steam untersagen inzwischen das Aktivieren von Produkten per VPN. Insofern darf man sich dann auch nicht ganz wundern, wenn einem das Produkt hinterher gesperrt wird. Hier sind wir dann aber bereits im Bereich der sehr komplexen rechtlichen Fragen, welche wohl einfach mal von jemanden per Klage durchfochten werden müssten. Aber das hat anscheinend noch niemand gemacht.

Das man einen Key per VPN kaufen muss habe ich noch nie gehört oder gar selbst gesehen. Wenn es das gibt, dann will der Betreiber des Shop wohl selbst einen Regio-Lock betreiben. Hier sollte man sich dann auf jeden Fall dessen Geschäftsbedingungen anschauen, denn es kann sein das hier der Verkäufer eben bestimmte Regionen ausschließen will und man dann per Verwendung eines VPN gegen die Geschäftsbedingungen verstößt.
DerSpieler
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von DerSpieler »

Guter Einwand, ich meinte das insofern, als dass ich einen seriösen Keyseller daran erkennen würde, dass er mir angibt, dass ich das Spiel aus meinem Land nicht aktivieren kann wenn das der Fall ist (Beispiel, Zitat: "Region-locked game - This Product will NOT activate in the following regions: Japan."). Wenn der mich dann quasi "bescheißt" (ich kaufe was und kann es nicht ohne Weiteres aktivieren), dann empfinde ich das als unseriös und weiß nicht was der sonst noch macht für halbseidene Deals. Auf der Ebene Publisher - Keyseller kann der Deal aber natürlich trotzdem ok sein aber ich denke mal das auch der Publisher nicht gerne sieht wenn etwas an Leute verkauft wird die es dann nicht spielen können/sollen/dürfen. Würde so einen Seller also als unseriös bezeichnen, passt aber wohl wirklich nicht direkt unter die Überschrift "legal"/"nicht legal".

Eine Seite bei der man als Deutscher glaube ich nur noch via VPN kaufen kann ist Nuuvem, die soweit ich weiß in Südamerika sitzen und nicht per se unseriös sind. Das ist dann eben auch der Grund warum man als Deutscher nicht ohne VPN kaufen kann, weil sie sonst nicht alles so billig anbieten könnten. Was mit den Keys passiert wenn man über VPN kauft weiß ich nicht, bis vor einigen Monaten ging es aber ohne VPN und ich meine da gabs keine Probleme. Bin aber auch kein Kenner des speziellen Sellers und würde im Zweifel einfach die Finger davon lassen.

P.S. Sollten die Links bzw. Nennungen der Shops (die ich recht willkürlich aus dem Keyseller-Repertoire rausgezogen habe) nicht ok sein hier im Forum, dann einfach rauslöschen.
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Vinter
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Re: Streitfrage Keyseller

Beitrag von Vinter »

derFuchsi hat geschrieben: Das sehe ich nicht so, das finde ich zu einfach gedacht. Das vermeintlich natürlichste Verhalten auf der Welt hat aufgrund des Preisdruckes zu diversen Nahrungsmittelskandalen geführt und zu der Tatsache dass gekaufte Produkte heutzutage kaum noch die Garantiezeit überleben und dass Kinder in Indien oder sonstwo unsere Klamotten nähen und färben etc. etc.
Das stimmt. Aber ich bin zynisch genug um zu sagen, dass das in der Logik des Kapitalismus auch ohne Preisdruck so gekommen wäre. Wenn du mit in Deutschland produzierter Kleidung satte Gewinne machst, wieviel Gewinn machst du dann erst, wenn du nach Bangladesch umsiedelst und dir dort ein paar Lohnsklaven hälst? Man kann seine Gewinne eben an zwei Stellschrauben steigern: Am Endpreis oder an den Produktionskosten und wenn irgendwo mehr Geld zu erzielen ist, dann wird das auch gemacht. (Das heißt nicht, dass ich das in Ordnung finde)

Und weil es die Gewinne steigert, wenn ich mir mit technischen Tricks die Gebrauchtverkäufe vom Hals schaffe, dann wird das ebenfalls gemacht. 30 Jahre lang war es keine Frage, ob ich meine Medien weiterverkaufen kann, aber kaum hält das Internet und mit ihm Steam Einzug in die Haushalte, geht das Gejammer los, wie unmoralisch und zerstörerisch Gebrauchtspiele für den Videospielmarkt sind. ;)
derFuchsi hat geschrieben: Von Unterwanderung des Marktes würde ich übrigens nicht unbedingt reden. Wenn ich jetzt mal die 35€ für Doom nehme dann gehe ich mal davon aus dass dies im Herkunftsmarkt des Keys ungefähr das Äquivalent zu den aktuellen 59€ hierzulande ist.
Mit Unterwanderung des Marktes meinte ich jetzt: Dem Kunden vorschreiben wo er einkauft, zu welchem Preis und ihn ggf. am Weiterverkauf hindern. Das sind für mich unlautere Methoden, gegen die Natur des Marktes.

Ich werds auch nochmal wiederholen, denn ich glaube die Frage ist der Kernpunkt: Warum sind 60€ der (moralisch richtige) Fixpreis für uns Europäer? Wer legt das fest? Und hat das noch was mit Markt zu tun?

Was hier einige als "unmoralisch" bezeichnen ist doch eigentlich nur ein sich auflösendes Machtgefälle am Markt.
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