EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

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Leonard Zelig
Beiträge: 3481
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von Leonard Zelig »

Sehr schade.

Meine letzte Hoffnung ist nun das Star-Wars-Spiel von Respawn Entertainment. So angepisst wie die nach dem kommerziellen Flop von Titanfall 2 reagiert haben*, fürchte ich allerdings dass die Partnerschaft mit EA schon bald Geschichte ist. Können ja Microsoft ein Spiel pitchen, die brauchen exklusive Sachen für ihre Plattformen.

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d2wap
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Registriert: 16. Okt 2017, 11:45

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von d2wap »

Ich hätte gegen ein GaaS nichts was das angeht.
Wir sind seit Jahren bei sanften GaaS Varianten, es wird zunehmen.
Was mich ankotzt ist, dass das Spiel angefangen wurde, Teile stark verändert wurden, nun von einem neuen Team gemacht wird.. und dann EA Visceral schließt. Und das Spiel nochmal grundlegend (GaaS?) ändern möchte.
Ich hätte gerne ein gutes Spiel im Star Wars Universum. Das kein Multiplayershooter ist.
Ein tolles Strategiespiel oder sowas wie Prey 2 .. Entschuldigung .. Star Wars 1313 wäre genau das, was ich mir wünsche.

DAS im GaaS Umfeld umzusetzen halte ich nicht für realistisch.
Leider


und:
Vinter hat geschrieben: If a trend becomes obvious, you're too late. Leider raffen die Publisher das immer noch nicht.
So True.
Wirklich.
Being a Sysadmin is easy. It's like riding a bike.
Except the bike is on fire.
You're on fire.
Everything is on fire.
And you are in hell.
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mausdoadschmatza
Beiträge: 94
Registriert: 20. Mai 2016, 12:48

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von mausdoadschmatza »

Wenn man Jason Schreier glauben darf wurde Star Wars primär wegen dem Chaos im Studio verschoben und nicht, weil es ein Single Player Spiel war. Die Begründung habe man gewählt, weil Investoren ungern von Chaos hören. Bleibt die Frage, ob man das nicht trotzdem als willkommenen Anlass nimmt das Ganze umzubauen.

Man hat ja mit A Way Out auf der E3 zwar ein Koop- aber wahrscheinlich trotzdem recht lineares Spiel angekündigt, dass soweit ersichtlich auf Mikrotransaktionen, usw. verzichtet. Insofern stirbt die Hoffnung zuletzt ;-)

Ich denke, viel wird davon abhängen, wie gut sich Battlefront 2 trotz des eher negativen Tenors um den ersten Teil verkaufen wird.
Wenn die Verkaufszahlen weiterhin klar im zweistelligen Millionen Bereich bleiben, sollte auch für ein Single Player Spiel genug Potential sein. Bleiben die Zahlen deutlich im einstelligen Millionen Bereich wird es sich für EA wohl nicht lohnen.

http://www.gamestar.de/artikel/star-war ... 21199.html
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Tengri Lethos
Beiträge: 741
Registriert: 17. Jun 2017, 16:43

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von Tengri Lethos »

Grundsätzlich wundert mich das gar nicht, denn man hat bisher von dem Star Wars Spiel so gut wie Null-Komma-Null gesehen. Und das macht man ja eigentlich nicht, wenn man von dem Spiel überzeugt ist. Gleichzeitig denke ich, dass EA für die Star Wars Lizenz ordentlich Geld hinlegt, also auch nicht unbedingt 8 Jahre an einem Spiel rumwerkeln will.
Um Visceral tut es mir leid, ich mochte alle drei Dead Space Teile sehr gerne. Besonders beim dritten kann ich nicht verstehen, dass einige der Meinung sind, dass dort nur geballert wurde und überhaupt keine Horrorstimmung aufkam. Erstens ist das nach zwei Teilen sicherlich auch ein Problem der Erfahrung, sprich, man ist etwas abgehärteter und zweitens fand ich z.B. im dritten Teil die Schiffswracks extrem gut.
Bei der Gelegenheit mal eine Frage: Ich habe leider vergessen, in welcher Podcast Folge mit Wolfgang recht ausführlich besprochen wurde, was vom Verkaufspreis eines Spiels an die daran verdienenden geht und insbesondere was beim Entwickler / Publisher (mir ist bewusst, dass das nicht identisch sein muss) ankommt. Weil ich das immer wieder brauche, würde ich gerne fragen, ob einer von euch weiß, wie der Umsatz aufgeteilt wird. Digital gehen 30% an Steam, gog etc. Aber wieviel verbleibt beim Einzelhandel, was gibt es noch für andere "Mitverdienende" (und was bekommen die?) etc.?
Ich meine mich zu erinnern, dass letzten Endes beim Entwickler ca. 10-15% ankommen und er je nach Vertragsgestaltung mit einem Publisher noch mit dem abrechnen muss. Kommt das hin? Also bei UVP 60 € ca. 6- 10 € an den Entwickler?
Bauser
Beiträge: 16
Registriert: 22. Mär 2017, 22:19
Wohnort: Hamburg

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von Bauser »

mausdoadschmatza hat geschrieben:Ich denke, viel wird davon abhängen, wie gut sich Battlefront 2 trotz des eher negativen Tenors um den ersten Teil verkaufen wird. 
Wenn die Verkaufszahlen weiterhin klar im zweistelligen Millionen Bereich bleiben, sollte auch für ein Single Player Spiel genug Potential sein. Bleiben die Zahlen deutlich im einstelligen Millionen Bereich wird es sich für EA wohl nicht lohnen.
Da EA mit der Umstrukturierung sicherlich nicht anfing nachdem sie Pressemitteilung erschien, halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass sie ihre Entscheidung auf BF 2 Verkaufszahlen basieren werden.

Gleichzeitig stellt sich natürlich die Frage, was mit "An moderne Erwartungen anpassen" gemeint ist, aus einem Singleplayer(-Rollenspiel) einen PUBG-Klon zu machen, würde bedeuten, dass, abhängig vom Stand der Produktion, ein Großteil der Arbeit unverwertbar wird,
wie schon geschrieben wurde Games as a Service läge somit als weiterer Trend auf der Hand, aber in welche Richtung gehend? Sie haben ja immer noch ein Star Wars MMO (The Old Republic), davon werden sie also kein zweites machen [Ich dachte hier auch an die MMO-lites wie "TC's The Devision"], genauso wenig wird EA es zu BF Konkurrenz machen, da bleibt doch nur noch ein GaaS Spiel wie das letzte Fallout mit seinen 7 DLC's über zwei Jahre oder was mit "ME Andromeda" mal geplant war, bevor die Gesichtsanimation kamen [Da wird man doch bestimmt in zehn Jahren drüber lachen].


Mit dieser Schlussfolgerung und viel Naivität hoffe ich/wir jetzt auf ein Star Wars Spiel, mit einer so interessanten Welt wie das der Bethesda Epen, die aber ein modernes Interface, keine Bugs am Releasedate und ein bessere Grafik haben, das ebenbürtig der Story von Episode 5 ist (natürlich aus der für damaligen Zeit revolutionären Sicht), und lediglich kosmetische Mikrotransaktion möglich sind, weshalb schlussendlich ein fortlaufender Service im Sinne von DLCs/Addons zum fairen Preis maximal wünschenswert wäre.

-> Wunschdenken ist der erste Schritt zur Revolution!
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mausdoadschmatza
Beiträge: 94
Registriert: 20. Mai 2016, 12:48

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von mausdoadschmatza »

Bis Ende des Jahres dürfte man einen guten Überblick über die Verkaufszahlen haben sowie Feedback über die SP Kampagne von BF2. Dann kann man das ganze immer noch komplett canceln. In der Zwischenzeit kann man sicherlich noch Assets erstellen oder an Mechaniken tüfteln. Ich denke nicht, dass man die grundsätzliche Ausrichtung auf ein 3rd Person Action Spiel über den Haufen werden wird.

Was wir nicht wissen ist wie lange die Star Wars Lizenz noch bei EA liegt. Momentan liegt der Release wohl bei frühestens 2019, wahrscheinlich aber eher 2020, damit man sich nicht mit BF3 überschneidet. Wenn die Lizenz dann ausläuft, könnte es wenig Sinn machen, noch ein so großes Service Game mit persistenter Onlinewelt zu setzen.
Zugleich kann man in dem Zeitraum auch potentiell mit einer neuen Konsolengeneration rechnen, was in den seltensten Fällen ohne Probleme bei der Entwicklung vonstatten gegangen ist.
Klar, viel Spekulation aber im Zweifelsfall sollte man ein kurzes, lineares SP Action Adventure in 2 Jahren eher entwickeln können.
Außerdem gibt es ja noch ein Factor 5 Star Wars Spiel im Giftschrank. Das könnte man für die Switch überarbeiten und rausbringen ;-)
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Desotho
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Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von Desotho »

https://kotaku.com/the-collapse-of-visc ... 1819916152" onclick="window.open(this.href);return false;
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mausdoadschmatza
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Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von mausdoadschmatza »

Sehr lesenswerter Hintergrundbericht von Jason Schreier.

Wem der Artikel zu lange ist hier eine Übersicht der wichtigsten Punkte:

- letzter Release Termin war Dezember 2018

- Die Story war eine Gangster Geschichte mit Heists, mehreren spielbaren Teamitgliedern, die über eine ausgefeiltete KI verfügen und so in einer
dynamischen Umgebung die Gegner die manipulieren können.

- San Francisco war als Standort viel zu teuer. Die Mannkosten sollen bei etwa 16.000$/Monat gelegen haben im Vergleich zum Industrieschnitt von
etwa 10.000$. In Kanada konnte man durch Subventionen für etwa eine Drittel der Kosten von SF produzieren.

- Man hatte in der Spitze nur etwa 80 Mann an Bord und durfte nicht neu einstellen, Motive wurde gegründet und war fest für die Entwicklung
einplant, wurde dann aber für Battlefront 2 zunächst ersatzlos abgezogen.

- Durch die aufgezwungene Entwicklung von BF Hardline hat man viele wichtige Mitarbeiter verloren und die Stimmung intern verschlechtert.

- Director Amy Henning kann tolle Geschichten erzählen, hat aber bei Uncharted das Gameplay primär anderen überlassen. Da sie bei Visceral keinen
entsprechenden Gegenpart hatte, war sie eher als Kontrollfreak für alles verantwortlich und hat wenig delegiert. Zudem mussten die Designs mit
Lucasfilms abgestimmt werden. Dadurch wurden Prozesse extrem verlangsamt und es gab immer eine gewisse Kluft mit dem Team. Es wurde viel
mit Mechaniken experimentiert ohne dabei nennenswerte Fortschritte zu machen.

- EA hatte unrealistische Erwartungen, am besten eine Metacritic Score von 90, das Spiel gepolished wie Uncharted 4 und idealerweise mit einer
Innovation auf dem Level einer Gravity Gun.

- Jedis, die Macht oder andere charakteristische Star Wars Elemente oder Protagonisten sollten keine Rolle spielen, entsprechend war die
Marktforschung und das Marketing von EA eher negativ eingestellt.

- Es kam zu den üblichen Problemen und zeitlichen Verzögerungen (1,5 Jahre) bei der Anpassung der Frostbite Engine für ein 3rd Person Spiel.

- EA Vancouver sollte im letzten Jahr einspringen und unterstützen. Das wirkte für viele wie eine feindliche Übernahme. EA Vancouver hatte ein
eingespieltes Management mit Producern, Visceral hat nach Hardline auf flache Hierachien und mehr Macht für die Kreativen gesetzt, entsprechend
kam es zu Reibungsverlusten. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch erst sehr wenig brauchbares Material, was den Druck verschärfte.

- Im Grunde hätte EA schon vor Jahren durchgreifen müssen, das Projekt war völlig überambitioniert, das Ende war in der Szene schon lange
absehbar und das Team ist langsam ausgeblutet. EA hatte bei der internen Risikoevaluierung mehrfach 2 Augen zugedrückt und ein letztes halbes
Gnadenjahr gewährt um noch auf den richtigen Kurs zu kommen.

- Der Singleplayerfokus wäre insofern ein Problem gewesen, als dass man zur Fertigstellung des Spiels das Produktionsbudget auf geschätzt bis zu 100
Mio. $ hätte anheben müssen. Dies wurde wegen der schlechten Marktprognosen wohl als sehr riskant angesehen, weil kurze Singleplayerspiele
gerade in Amerika schnell in den Gebrauchthandel kommen.

Je mehr ich über dieses Spiel aber auch andere Projekte von EA lese, desto mehr muss man sich fragen, ob es je eine kluge Entscheidung war Visceral an dieses Spiel zu setzen, obwohl viele grundlegenden Probleme von Anfang an bekannt waren.
Mit der Einführung von Frostbite hat man mehrere Studios inhaltlich um Jahre ausgebremst, ob sich diese Entscheidung qualitativ ausgezahlt hat wird müssen die nächsten Jahre zeigen. Man sieht aber das generelle Problem der Ausrichtung auf wenige Triple A in jährlich wiederkehrenden Serien. Auf Biegen und brechen müssen diese Titel fertig gemacht werden. Dafür müssen häufig kleinere Studios ihre eigenen Projekte unterbrechen und verlieren dabei wichtige Mitarbeiter und können so ihre eigenen Probleme später nicht mehr vernünftig lösen.

Aus Sicht des Managements kann ich das Argument, Fifa Ultimate Team bringe 1 Milliarde im Jahr verstehen. So beraubt man sich aber schlicht der Möglichkeit, ein Studio auch zu lernen zu und es dafür erst einmal an einer B-Produktion mit einem niedrigeren Budget wachsen zu lassen. Die Diskussion ist müßig und man hat sich in den letzten Jahren auch immer wieder auf Experimente eingelassen, aber ich denke EA muss sich langsam mal entscheiden und ggf. richtig in ihrem Portfolio durchgreifen. Vielleicht muss man dann einfach noch mehr Studios schließen, die nicht über das entsprechende Führungspersonal und die richtigen Strukturen verfügen. Hier sollte man auch nicht unbedingt auf die Historie und den Namen eines Studios achten.Das mag kalt klingen, es scheint mir aber zum Teil absolut absurd, wie verantwortungslos man Unmengen an Geld in Studios zu stecken scheint, bei denen Chaos herrscht.

Kreativität braucht sicherlich ihre Freiheiten, aber gerade in der Spieleindustrie führt sie doch sehr oft zur Selbstausbeutung und verbrennt
Menschen nachhaltig. Hier müsste man dann einfach auch im Interesse der Angestellten handeln und sie vor sich selbst schützen, sonst verliert man im schlimmsten Fall nicht nur Millionen sondern auch die fähigsten Köpfe. Mal schauen, wo uns diese Negativspirale hinführen wird, gerade wenn die Indie Blase platzt.
Decius
Beiträge: 691
Registriert: 2. Feb 2016, 07:58

Re: EA schließt Visceral Games und verschiebt Star Wars

Beitrag von Decius »

Hat man sich wirklich nicht mit Bioware zusammengetan, nachdem man ja in beiden Fällen dieselben Probleme mit Frostbite hatte und an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet? Kam für mich im Artikel so raus als ob man selbst die Engine modifizierte.
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