Sind 60€ genug?

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Weasel455
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Sind 60€ genug?

Beitrag von Weasel455 »

Hi,
durch die ständige Diskussion über Microtransaktionen in Shadow of War und Battlefront 2 habe ich mich gefragt warum eig. den meisten Publishern nicht mehr 60€ für einen Neupreistitel ausreichen? Warum die Kosten für neue Spiele immer mehr steigen? Und wessen Schuld das eigentlich ist? Der Publisher die immer mehr Geld sehen wollen oder der Konsumenten die immer größere und grafisch aufwendigere Spiele möchten.

Ich habe zum Thema 2 Meinungen gefunden:

1. Den Ask a Dev Blog der meiner Meinung nach sehr schlüssig darstellt wie es zu den Kosten, Preisen und erwarteten Absatzzahlen bei Spielen kommt: http://askagamedev.tumblr.com/post/1386 ... e-maths-of" onclick="window.open(this.href);return false;

Was ich so bei seinen anderen Threads heraus gelesen habe ist der Markt schuld an immer aufwendigeren Spielen und die Publisher ziehen nur nach und versuchen ihre Kosten durch neue Geschäftsmodelle zu decken.

2. Jim Sterling mit seinem The 60$ Myth Video: https://www.youtube.com/watch?v=pHSso2vufPM" onclick="window.open(this.href);return false;

Seiner Meinung nach sind die Publisher selbst schuld weil sie ihre Spiele ähnlich wie die Filmindustrie immer mehr aufblasen um am Ende dem Konsumenten mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Allerdings geht mir Sterling immer zu "Youtuber-haft" bzw. emotional an die Sache ran und versucht wenig seine Aussagen mit Fakten zu belegen.

Gibt es hier zu dem Thema hier schon einen Podcast? Wenn nein kann man den Thread auch zu den Themenvorschlägen versetzen. Mich würde halt Interessieren was andere Publisher und Entwickler dazu sagen und da die Jungs hier gute Kontakte haben würde sich ja ein Podcast anbieten.
Odradek
Beiträge: 299
Registriert: 1. Dez 2016, 17:06

Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Odradek »

Noch ne dritte These:

Wer zahlt schon den Vollpreis? Klar, die ersten Wochen sind für ein Spiel entscheidend, aber im Grunde muss man jede/n SpielerIn, die ein Spiel am Tag 1 kauft, für einen idioten halten.
Man hat noch keine Ahnung über die DLC-Politik, die Patches über day-one patch kommen noch und in drei Monaten ist der erste sale da. Spielen würde es da gut tun, wenn sie eine größere Preistabilität haben und nicht das Verfallsdatum mit meiner Frischmilch konkurriert.
Dlcs sind da oftmals weit preisstabiler und das Hauptspiel immer mehr günstige Demos, die nur ein paar "Trottel"am Tag 1 sich holen.
lnhh
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von lnhh »

Na, das ist jetzt auch etwas ueberzogen oder? Ich bin wahrlich kein Freund von DLCs, aber bei welchem Spiel fehlt mir denn ernsthaft 'wichtiger' Inhalt?
Story DLCs wie bei RE7 oder Evil Within 1 finde ich ok, da kriegt man auch was fuers Geld.

Vorbestellermist wie bei AC:O oder Shadow of War hingegen, kann man auch getrost ignorieren. Die Items oder extra Minimissionen sind doch nicht wirklich relevant. Die meisten Spiele liefern mir bereits zum Launch mehr Content als ich je erleben wuerde oder koennte.
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Weasel455
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Weasel455 »

Diese Frage mit dem Preisverfall habe ich mir auch gestellt, aber auf die schnelle keine Statistiken gefunden welche sich mit Keysellern und Sales beschäftigt. Ich denke aber das diese Problematik auf dem PC sehr viel stärker ausgeprägt ist als auf den Konsolen. Deswegen würde ich ja gern mal einen Publisher oder Entwickler zu diesem Thema hören weil man so kaum Informationen darüber findet.
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KurtNoBrain
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von KurtNoBrain »

Was ich mich in dem Zusammenhang immer frage: Wenn ein Publisher sich mal eintscheiden würde einen sehr guten 60€ AAA Titel zum Release für 30€ zu verkaufen, ob er dann doppelt so viele Einheiten oder evtl. sogar viel mehr verkaufen würde und somit theroetisch mehr Gewinn machen könnte. Falls dem so wäre, könnten Spiele ja grundsätzlich sogar billiger werden. Vermutlich würden dann viele kleinere Entwickler pleite gehen, und die Anzahl der Neuerscheinungen würde zurückgehen. Aber gibts nicht eigentlich schon viel zu viele Neuerscheinungen?
Zuletzt geändert von KurtNoBrain am 26. Okt 2017, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
lnhh
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von lnhh »

Naja, die 30Euro Kaeufer kriegste im LongTail und mit Sales ja eh mit. Warum die 60er dann liegen lassen?
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KurtNoBrain
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von KurtNoBrain »

lnhh hat geschrieben:Naja, die 30Euro Kaeufer kriegste im LongTail und mit Sales ja eh mit. Warum die 60er dann liegen lassen?
Zumindest Käufer die darauf warten, dass ein spezielles Spiel irgendwann günstiger wird. Teilweise können die aber auch sehr lange warten wie zb. bei GTA V. Und wenn zur selben Zeit mehrere interessante Titel erscheinen, dann entscheidet man sich eventuell auch für die günstigere Alternative. Sonst könnten nach der Logik Spiele am Anfang ja auch 200€ kosten, wenn es letztendlich egal wäre und quasi immer gleichviele Einheiten verkauft werden unabhängig vom Releasepreis.
lnhh
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von lnhh »

Naja, wenn dus uebertreibst hast du ja noch weitere Effekte die Kaeufer komplett abwenden koennten.
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KurtNoBrain
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von KurtNoBrain »

lnhh hat geschrieben:Naja, wenn dus uebertreibst hast du ja noch weitere Effekte die Kaeufer komplett abwenden koennten.
Ok aber eigentlich erübrigt sich dann ja die Frage ob 60€ genug sind und gerechtfertigt, weil es anscheinend nur drauf ankommt, was die Mehrheit der Käufer gerade noch so akzeptiert.
lnhh
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von lnhh »

eben ;-) Das kleine Kommerz 1x1.
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meisterlampe1989

Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Ich finde es naiv zu glauben, dass Mikrotransaktionen, Lootboxen und DLCs verschwinden würden, wenn man den "Grundpreis" hoch setzt. Die Publisher wollen Gewinn und nicht nur eine solide Refinanzierung. Und desto mehr Gewinn, desto besser. Ein einmaliger Kaufpreis ist bei großen Computerspielen einfach nicht mehr möglich, weil die Publisher erkannt haben, dass theoretisch unendliche Geldflüsse existieren.

Selbst wenn du Spiele für 200€ verkaufst, wären Lootboxen drin, weil es eben ein geringer Aufwand ist, noch mehr Geld aus den Spielen zu pressen.

Kapitalismus halt.
vorübergehend
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von vorübergehend »

Da gebe ich meisterlampe recht. Lootboxen etc. funktionieren wirtschaftlich, und solange sie das tun, wird es sie in Spielen geben, unabhängig vom "Grundpreis" des Spiels.
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KurtNoBrain
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von KurtNoBrain »

vorübergehend hat geschrieben:Da gebe ich meisterlampe recht. Lootboxen etc. funktionieren wirtschaftlich, und solange sie das tun, wird es sie in Spielen geben, unabhängig vom "Grundpreis" des Spiels.
Mal ganz doof gefragt: Wo funktionieren denn Lootboxen überall wirtschaftlich? Nur damit ich weiß welche Spiele ich meiden muss, damit ich meinen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass sie nicht funktionieren.
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VikingBK1981
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von VikingBK1981 »

Schuld sind die Kunden, die bereit sind immer neue Trends wie DLCs oder Lootboxen zu kaufen. Bei den Studios sehe ich eher fehlende Planung, die die Kosten in die Höhe treiben.
Und der Markt ist dazu noch überlaufen.
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Leonard Zelig
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Leonard Zelig »

Odradek hat geschrieben: Wer zahlt schon den Vollpreis? Klar, die ersten Wochen sind für ein Spiel entscheidend, aber im Grunde muss man jede/n SpielerIn, die ein Spiel am Tag 1 kauft, für einen idioten halten.
Es kann einen ja auch hauptsächlich darum gehen den Entwickler zu unterstützen. Wie viel bleibt bei dem noch hängen wenn man erst bei der GOTY-Version im Steam Sale für 4,99€ zugreift? Ist es ein bisschen so wie mit den Fair-Trade-Produkten im Supermarkt. Die kosten auch mehr als die Eigenmarken der Supermarktketten, aber dafür bleibt mehr Geld bei den Produzenten.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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monkeypunch87
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von monkeypunch87 »

Leonard Zelig hat geschrieben:Es kann einen ja auch hauptsächlich darum gehen den Entwickler zu unterstützen. Wie viel bleibt bei dem noch hängen wenn man erst bei der GOTY-Version im Steam Sale für 4,99€ zugreift? Ist es ein bisschen so wie mit den Fair-Trade-Produkten im Supermarkt. Die kosten auch mehr als die Eigenmarken der Supermarktketten, aber dafür bleibt mehr Geld bei den Produzenten.
Diese Einstellung kann ich persönlich nur bei Indies entwickeln, aber die verlangen in der Regel auch nicht 40+ €uro. :think:
Ich drücke mich durchgehend unpräzise aus.
Dies ist ein Forum, welches ich in meiner Freizeit besuche, und nicht der wissenschaftliche Nabel der Welt.
Danke für das Verständnis, Goldwaagen bitte bei der Arbeit lassen. :mrgreen:
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Early
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Early »

Also ich glaube auch eher, dass es daran liegt, dass einfach nicht mehr so viele Leute den Vollpreis zahlen. Für ein normales Spiel habe ich sicherlich schon seit Jahren keine 60, 70 Euro hingelegt (Konsolenspiele). Entweder schlage ich bei einer schönen Collector's Edition zu (so wie jetzt bei AC: Origins) oder ich kaufe es halt ein, zwei Jahre später. Das Spiel ist meistens besser und kosten tut es meistens nur mehr zwischen 10 und 20 Euro. Zudem kauf ich auch auf Konsole mittlerweile immer mehr digital, weil es auch hier jetzt endlich günstiger wird. Deus Ex, Die Zwerge, Sherlock Holmes - für die letzten Spiele habe ich immer so um die 10 Euro gezahlt. Einzig für das Persona-5-Steelbook hab ich jetzt 45 Euro hingelegt - aber bei solchen Sammler-Edition werde ich dann doch irgendwann schwach. ;)

Die Variante mit den Lootboxen und den In-Game-Items finde ich persönlich übrigens ausgezeichnet. Da würde ich nämlich nicht auf die Idee kommen, auch nur einen einzigen Euro reinzustecken. Wenn sich die großen Firmen damit ihre Spiele finanzieren, soll es mir nur recht sein. Dann zahl ich nur 10 Euro für das Spiel und ein anderer 100 Euro (dafür bekommt er ein paar Skins). ;)
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XfrogX
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von XfrogX »

Wow. Überall ähnlich. Überwiegend ist es do das die Leute es scheisse finden mit lootboxen und co.

Gleichzeitig sagen die Leute. Ich zahle eh selten bis nie den voll preis. Will also spiele eigentlich noch billiger haben.

Und dann meisten noch so gut sehen spiele ja auch nicht mehr aus mir fehlt das wow.

Klar sind wohl nur in extrem wenigen Fällen aussagen die eine Person macht.

Aber es gibt halt alleine schon diese 3 Gruppen für Publisher. Also spiele müssen immer aufwendiger sein und besser aussehen. Neupreis am besten 30-40€. Und dann natürlich keine lootboxen. Und dlc die nicht gerade witcher 3 Ausmaße haben sind ja auch eher abzocke.

Ich persönlich würde lieber heute für spiele liebend gerne 100-150€ für die normale Version bezahlen. Aber dann auch bitte wieder spiele die gemacht sind wie Ende der ps2/xbox vielleicht noch anfang der ps3/360

Den heute hole ich mir spiele nicht mehr weil mit das ganze Konzept nicht so gefällt dann spiele ich am Ende lieber was altes.

Gerade alte spiele Reihen zeigen mir es sehr deutlich das die ganze Entwicklung der Finanzierung und die Anpassungen in der spielen dafür für mich etwas sind das ich nicht mag und was mir das spielen versaut.

Dann lieber wie früher arm weil spiele im Verhältnis teuer sind so das man weniger spiele hat mit diesen aber (ich persönlich) viel mehr Spaß hab.
Biertier
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Biertier »

Wenn sich die großen Firmen damit ihre Spiele finanzieren, soll es mir nur recht sein. Dann zahl ich nur 10 Euro für das Spiel und ein anderer 100 Euro
Diese Einstellung ist naiv. Du sparst zwar Geld aber den Preis zahlst du in Form eines schlechteren Spiels. Schlechter nicht im Sinne der Grafik und der hart messbaren Größen sonder im Balancing. Hersteller die ihr Spiel zum einmaligen Festpreis verkaufen wollen möglichst große Stückzahlen verkaufen. Diese verkaufen sich durch Werbung und hohe Qualität. Ergo das ökonomische Interesse der Firma geht mit dem der Qulität einher. Bei Spielen mit Lootboxen gibt es eine weitere Einnahmequelle deren Ursprung aber in einem aus dem Spiel entstehenden Bedürfnisses entspringt. Sprich innerhalb des Spiels fehlt mir Gold, Items, XP etc. Dieser Mangel führt aber zu Frust. Ist dieser Mangel/Frust groß genug kaufen manche Leute Lootboxen. Frust macht für mich aber ein Spiel zu einem schlechten. Ergo das ökonomische Interesse der Firma besteht darin dich soviel zu frusten dass du Lootboxen kaufst aber nicht aufhöhrst das Spiel zu Spielen. Folge: Du hast (weniger) Geld für ein Spiel gezahlt das weniger oder kein Spaß mehr macht. Oder aber du musst doch den (dann vllt höheren) Vollpreis durch die Lootboxen zahlen. Dann ist mir ein hoher Kaufpreis lieber denn dann weis ich vorher was es kostet.

zum Thema Sind 60€ genug?:
Für meinen Geschmack setzen die Hersteller die falschen Prioritäten. Ich habe vor Kurzem Risen 1 nochmal gespielt und ich finde es hat auch heute noch eine ansehnliche Grafik, eine nette Story, eine schöne Spielmechanik und unschlagbar schönes Weltendesign. Ein Assassins Creed Origins dagegen (nicht gespielt nur gelesen) sieht sehr schön aus, erlaubt sich aber wie die jüngsten Vorgänger auch die eigentliche Geschichte (Gegenwart, Animus, Templer gegen Assassinen etc.) einfach nicht weiter zu erzählen. Damit ist es für mich ziemlich uninteressant. Dabei würde ich behaupten dass eine gut geschriebene Geschichte günstiger zu produzieren ist als ein Grafikbombast. Ja es mag sein dass Spiele nicht nur teurer geworden sind sondern soviel teurer dass die Kosten durch den wachsenden Markt und Absatzzahlen nicht aufgefangen werden können, aber wie oben beschrieben durch Investition in die falschen Disziplinen im Gamedesign.

LG
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Early
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Re: Sind 60€ genug?

Beitrag von Early »

Biertier hat geschrieben:
Wenn sich die großen Firmen damit ihre Spiele finanzieren, soll es mir nur recht sein. Dann zahl ich nur 10 Euro für das Spiel und ein anderer 100 Euro
Diese Einstellung ist naiv. Du sparst zwar Geld aber den Preis zahlst du in Form eines schlechteren Spiels. Schlechter nicht im Sinne der Grafik und der hart messbaren Größen sonder im Balancing. Hersteller die ihr Spiel zum einmaligen Festpreis verkaufen wollen möglichst große Stückzahlen verkaufen. Diese verkaufen sich durch Werbung und hohe Qualität. Ergo das ökonomische Interesse der Firma geht mit dem der Qulität einher. Bei Spielen mit Lootboxen gibt es eine weitere Einnahmequelle deren Ursprung aber in einem aus dem Spiel entstehenden Bedürfnisses entspringt. Sprich innerhalb des Spiels fehlt mir Gold, Items, XP etc. Dieser Mangel führt aber zu Frust. Ist dieser Mangel/Frust groß genug kaufen manche Leute Lootboxen. Frust macht für mich aber ein Spiel zu einem schlechten. Ergo das ökonomische Interesse der Firma besteht darin dich soviel zu frusten dass du Lootboxen kaufst aber nicht aufhöhrst das Spiel zu Spielen. Folge: Du hast (weniger) Geld für ein Spiel gezahlt das weniger oder kein Spaß mehr macht. Oder aber du musst doch den (dann vllt höheren) Vollpreis durch die Lootboxen zahlen. Dann ist mir ein hoher Kaufpreis lieber denn dann weis ich vorher was es kostet.
Diese Theorie kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Schließlich sind die Spiele in den letzten 20 Jahren eindeutig einfacher und nicht schwieriger geworden. Mir fällt auch kein einziges Spiel ein, bei dem ich "gezwungen" worden wäre, irgendwelche Lootboxen oder Ähnliches zu kaufen, um das Spiel zu schaffen (von diesen Mobile-Gratis-Spielen mal abgesehen - aber die sind ja ein anderes Thema). Wenn mich ein Spiel frustet bzw. es abzusehen ist, dass es mich frusten wird, wird es eben nicht gespielt bzw. nicht gekauft. Dementsprechend werden sich die Hersteller hüten, hier den Bogen zu überspannen. Es gibt ja auch Statistiken, die belegen, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz der Spieler bei solchen Sachen wirklich Geld investiert.
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