Pestilence hat geschrieben:
Jetzt kommen wir zu der ideelen Fragen:
Was ist dir wichtiger? Dein Haus, dein Geld und deine Zukunft, oder ein paar Millionen Gamer die EA ausnimmt, von denen du aber im Endeffekt rein gar nichts bekommst, wenn du freiwillig mehr Geld zahlst? Hat dir schonmal ein Gamer gesagt, dass er dir dankbar dafür ist, dass du keinen Kredit aufnimmst damit er keine Lootboxen in Spielen hat?
Das finde ich arg konstruiert. Aber natürlich ist das Wirtschaftssystem Schuld, in dem wir leben. Nur jeder, der ein anderes Wirtschaftssystem vorschlägt, ist ein linker Spinner und wird im schlimmsten Fall vom Verfassungsschutz beobachtet. Das ist mit linken Politikern passiert, weil sie im Zuge der Finanzkrise eine (übrigens verfassungskonforme) Verstaatlichung der Deutschen Bank gefordert haben.
Oder Leute, die sich über Monopole aufregen. Monopole sind eine Konsequenz im Kapitalismus. Im Kapitalismus muss einer verlieren, damit der andere gewinnt. Das kann man durch keine noch so soziale Marktwirtschaft verhindern. Deswegen ist es logisch, dass es Monopole gibt, weil nur der stärkste überlebt. Dass fast alle Politiker der westlichen Welt den Kapitalismus predigen (egal ob unverhohlen wie die Republikaner in den USA, oder Politiker in Europa euphemisiert als "soziale Marktwirtschaft"), aber Monopole bekämpfen ist fast schizophren.
Auch die Schere zwischen Arm und Reich ist einfach eine logische Konsequenz unseres Wirtschaftssystems. Und trotzdem stellt sich sogar die SPD hin und verkündet die "soziale Marktwirtschaft", regt sich aber gleichzeitig über die Schere auf.
Über ein anderes Wirtschaftssystem zu reden, ist ja schon tabuisiert, weil einem reflexartig die DDR und der reale Sozialismus vorgehalten wird (in den USA der Kommunismus), auch wenn man den nie im Leben gefordert hat, oder fordern würde, weil er bewiesenermaßen nicht funktioniert. Weder wirtschaftlich, gesellschaftlich, noch politisch.
Sorry für den Exkurs. Aber was mir mit der Monetarisierung in Spielen erleben, ist nun mal ein Symptom des Wirtschaftssystems.
Und um zum Thema zurückzukommen:
Da ja gerne mit der Inflation argumentiert wird, sollte man da nicht auch erwähnen, dass die Reallöhne nicht im gleichen Verhältnis angepasst wurden?