Immer weniger deutsche Übersetzungen

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Heretic
Beiträge: 4999
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Heretic »

Ubique hat geschrieben:Nein, viel schlimmer empfinde ich die meist sehr emotionslose Aussprache. Und die Tatsache das es wohl neben den paar bekannten Stimmen, wohl nur ein zwei weiter für die beiden Geschlechter gibt die alle weitern Jobs übernehmen müssen. Denn sie klingen alle gleich und spielen alle samt wie tote Fische.
Die Sache mit der emotionslosen bzw. falschen Betonung fällt mir eher bei Spielesynchros negativ auf. Wenn die Sprecher den Kontext oder gar die komplette Geschichte nicht kennen, sprechen sie ihre Sätze halt möglichst neutral ein. Das Endergebnis klingt dann oft entsprechend emotionslos.
Ubique hat geschrieben:Ich spreche und verstehe als Fremdspache nur das englische, aber selbst die schwedischen Filme der Millenium Trilogie oder die dänischen Filme von Anders Thomas Jensen kann ich mir auf deutsch nicht antun. Lieber im Original in einer Sprache welche ich nicht versteh mit Untertiteln, dann kommen wenigstens die Emotionen der Schauspieler rüber.
Ich fand die Millenium-Synchro absolut in Ordnung. Aber ich kann verstehen, dass es abtörnend wirken kann, wenn Lisbeth Salander nach Bart Simpson klingt. ;)
JimRaynor
Beiträge: 31
Registriert: 7. Jun 2016, 03:17

Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von JimRaynor »

Ubique hat geschrieben: Nein, viel schlimmer empfinde ich die meist sehr emotionslose Aussprache. Und die Tatsache das es wohl neben den paar bekannten Stimmen, wohl nur ein zwei weiter für die beiden Geschlechter gibt die alle weitern Jobs übernehmen müssen. Denn sie klingen alle gleich und spielen alle samt wie tote Fische.
Es hängt auch immer stark von der Synchro ab und wieviel Geld sprich Professionalität man investiert. Manche Serien werden leider so billig synchronisiert, dass sie dadurch de facto verhunzt werden. Andere Serien schaffen auch in der Synchro ein gutes Niveau zu halten oder sogar gleichwertig bis besser als das Original zu sein. Bud Spencer-Filme sind ein bereits genanntes Beispiel, die erst durch die Synchro populär wurden, auch ein Käfig voller Helden hat durch die Synchro imho viel gewonnen. Bei Akte X haben wohl auch mal Gillian Anderson und David Duchovny zugegeben, dass ihnen ihre deutschen Synchrostimmen sogar besser gefallen als ihre eigenen (wobei die letzte Akte X-Staffel von der Synchro eine volle Katastrophe war, nicht nur wegen dem Stimmwechsel bei Mulder, aber abgesehen von Scully war das mit Abstand das schlechteste was ich je gehört habe von der Qualität). Scrubs finde ich auch sehr gut synchronisiert, fast auf Originalniveau. Alle lieben Raymond ist auf deutsch schrecklich, ich habe es erst in Kanada lieben gelernt.

Es gibt in Deutschland eine sehr gute und professionelle Riege von Synchronsprechern (z.B. Bruce Willis Sprecher), die aber relativ klein ist und Wiederholungen bei der Besetzung provoziert und die Bezahlung ist in der Branche auch minimal und wird gedrückt wo es nur geht, weswegen viel schlecht synchronisiert wird :/.
Ubique
Beiträge: 209
Registriert: 5. Apr 2016, 10:10

Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Ubique »

JimRaynor hat geschrieben:
Ubique hat geschrieben: Nein, viel schlimmer empfinde ich die meist sehr emotionslose Aussprache. Und die Tatsache das es wohl neben den paar bekannten Stimmen, wohl nur ein zwei weiter für die beiden Geschlechter gibt die alle weitern Jobs übernehmen müssen. Denn sie klingen alle gleich und spielen alle samt wie tote Fische.
Es hängt auch immer stark von der Synchro ab und wieviel Geld sprich Professionalität man investiert. Manche Serien werden leider so billig synchronisiert, dass sie dadurch de facto verhunzt werden. Andere Serien schaffen auch in der Synchro ein gutes Niveau zu halten oder sogar gleichwertig bis besser als das Original zu sein. Bud Spencer-Filme sind ein bereits genanntes Beispiel, die erst durch die Synchro populär wurden, auch ein Käfig voller Helden hat durch die Synchro imho viel gewonnen. Bei Akte X haben wohl auch mal Gillian Anderson und David Duchovny zugegeben, dass ihnen ihre deutschen Synchrostimmen sogar besser gefallen als ihre eigenen (wobei die letzte Akte X-Staffel von der Synchro eine volle Katastrophe war, nicht nur wegen dem Stimmwechsel bei Mulder, aber abgesehen von Scully war das mit Abstand das schlechteste was ich je gehört habe von der Qualität). Scrubs finde ich auch sehr gut synchronisiert, fast auf Originalniveau. Alle lieben Raymond ist auf deutsch schrecklich, ich habe es erst in Kanada lieben gelernt.

Es gibt in Deutschland eine sehr gute und professionelle Riege von Synchronsprechern (z.B. Bruce Willis Sprecher), die aber relativ klein ist und Wiederholungen bei der Besetzung provoziert und die Bezahlung ist in der Branche auch minimal und wird gedrückt wo es nur geht, weswegen viel schlecht synchronisiert wird :/.
Du wirst vermutlich recht haben, das Geld in der Beziehung eine sehr große Rolle spielt, wie so oft im Leben. Sieht man ja auch an der Tatsache das erstmals unbekannte Schauspieler mit steigendem Erfolg nicht selten eine "neue" Deutsche Stimme erhalten. Als Beispiel Nicholas Cage, der wurde mal von Rolf Zacher synchroniesiert, später von Martin Kessler und der macht ein guten Job und kommt sogar der Stimme des Schauspielers und desen Kadenz recht nah.
Aber Herr Kessler hat auch vielen vielen anderen Schauspielern seine Stimme geliehen, wo es alles andere als passend war z.B. Vin Diesel oder Keith David.
Der kürzlich verstorbene Arne Elsholtz hat ganz bestimmt einen Super Job gemacht, aber auch viel zu viele Schauspieler gesprochen, die dann halt alle gleich klangen, und davon gibt es viele Beispiele.

Was ich damit sagen will, natürlich kann man, den Willen und die finanzielen Mittel vorausgesetzt, eine gute Übersetzung schaffen und auch "angemessene" Schauspieler dafür einsetzten, besser als das Original kann es aber nicht werden.

Dein Beispiel mit den Bus Spencer Filmen kann ich in der Beziehung nicht zulassen, das sind ja keine Übersetzungen an sich, da wurden ja pracktisch neue Dialoge geschrieben, wie z.B. auch bei "Die 2" das macht die ganze Sache zu einem ganz anderem Werk. Das kann man natürlich "besser" finden. Auch ich kann noch viele Sprüche aus diesen Filmen zitieren und habe sie als Kind rauf- und rückwärts gesehen.
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derFuchsi
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von derFuchsi »

Wenn meine Frau Fernsieht während ich zocke höre ich im Hintergrund die Stimmen aber sehe nicht was abläuft. Manchmal drehe ich überrascht den Kopf weil ich mir denke "Was macht denn Dr. House in Navy CIS?" oder so (ausgedachtes Beispiel) und merke dann dass es bloß der gleiche Synchronsprecher ist. Sowas passiert öfter wenn man "Fernhört". Da merkt man erst richtig wie dünn die Synchronsprecherriege besetzt ist.
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
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Heretic
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Heretic »

derFuchsi hat geschrieben:Wenn meine Frau Fernsieht während ich zocke höre ich im Hintergrund die Stimmen aber sehe nicht was abläuft. Manchmal drehe ich überrascht den Kopf weil ich mir denke "Was macht denn Dr. House in Navy CIS?" oder so (ausgedachtes Beispiel) und merke dann dass es bloß der gleiche Synchronsprecher ist. Sowas passiert öfter wenn man "Fernhört". Da merkt man erst richtig wie dünn die Synchronsprecherriege besetzt ist.
Das witzigste Erlebnis dieser Art hatte ich beim Spielen von KotOR, als plötzlich ein böser Sith mit der Stimme von Arthur Spooner (Jerry Stiller in "King Of Queens") loslegte. :mrgreen:

Zum Thema Abändern von Dialogen und Anpassung von Pointen an andere Kulturen:

Man kann natürlich kritisieren, dass dadurch die Intention des Filmemachers untergraben und sein Werk sinnentstellt wiedergegeben wird. Auf der anderen Seite sind durch diese Maßnahmen aus eher mittelmäßigen Filmen großartige Filme geworden, siehe Spencer/Hill (ja, ist Geschmacksache, ich weiß). Im Serienbereich fällt mir da "Eine schrecklich nette Familie ein", die in der deutschen Synchro durch die hervorragenden Sprecher wesentlich witziger war als das Original. Und wenn Al sich über die Schwarzwaldklinik aufregte war das für deutsche Zuschauer nachvollziehbarer, als wenn er hierzulande völlig unbekannte Sendungen angeführt hätte.
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Malefiz
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Malefiz »

Eine meiner kuriosesten Erfahrungen mit Synchronisationen habe ich per Zufall mit dem Film Hudson Hawk gemacht. Aus Neugier fing ich mal an in verschiedenen Szenen zwischen den Tonspuren der DVD hin und her zu schalten. Dabei fiel mir besonders eine Actionsequenz auf in der im englischen Ton minutenlang kein Wort gesprochen wird, im deutschen Ton aber Bruce Willis endlos am Blödsinn quatschen ist. Das fällt wohl in die gleiche Kategorie wie bei den Spencer/Hill Filmen. Ein wenig hinzugedichtet um es witziger zu machen.
Ansonsten habe ich eine lange Zeit auch vor allem amerikanische Serien im Originalton gesehen und das hilft tatsächlich sehr die Englischkenntnisse aufzubessern. Da ich schon eine Weile kaum mehr O-Ton sehe merke ich allerdings auch wie mein Englisch schlechter wird, weniger vom Verständnis, mehr jedoch, wenn ich mal wieder Englisch sprechen muss. Ich bin da halt aus der Übung mittlerweile. Zu meinen besten Zeiten konnte ich manchmal im Nachhinein nicht einmal sagen ob ich einen bestimmten Film oder eine Serie(-nfolge) auf Englisch oder Deutsch gesehen hatte.

Ich denke viele Produzenten von Spielen belassen es bei den wichtigsten Sprachen für den Weltmarkt da jede Übersetzung, und noch mehr Synchronisation, eine Menge Geld kostet und am Ende in der Regel dann doch kritisiert wird. Ausnahmen bestätigen hier meiner Meinung nach die Regel.
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Vinter »

Heretic hat geschrieben:Im Serienbereich fällt mir da "Eine schrecklich nette Familie ein", die in der deutschen Synchro durch die hervorragenden Sprecher wesentlich witziger war als das Original
Ich habe erst vor zwei Wochen oder so mal aus Neugier in die englische Fassung geschaut und war echt fassungslos ob der dumpfen (im Sinne von: Dumm) Tonlage des original Al. Die deutsche Stimmlage ist so viel besser und fieser als die englische...
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Darkcloud
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Darkcloud »

In Spielen find ich deutsche Übersetzungen meist absolut zum Kotzen. Bei Filmen und Serien ist es sehr wechselhaft. Deutsche Übersetzungen sind oft einfach irgendwie so unglaublich Künstlich. So wie niemand sprechen würde. Dann hat mans in Serien auch noch oft, dass in der Englischen Version ein Sprecher 10 rollen spricht und die verschieden klingen und in der Deutschen Fassung hat jede Rolle einen eigenen Sprecher aber die klingen alle gleich. Find ich irgendwie sehr seltsam.

Filme guck ich auch öfter mal in Deutsch ohne mich zu gruseln. Die sind eigentlich oft recht gut Synchronisiert. Einige Serien vor allem ältere auch. Von daher stört mich das eigentlich eher weniger. Ich hoffe vor allem, dass es dafür sorgt das einige der hier nur zensierten Fassung erschienen Spiele dann hier auch in Englisch erscheinen. Wolfenstein hab ich mir nicht gekauft weil ich mir das in deutsch nicht antun will.
Siel
Beiträge: 571
Registriert: 10. Jun 2016, 11:02

Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Siel »

Auch wenn hier die Mehrheit sich mit Englisch Arrangiert hat!
Finde ich es genau so zum Kotzen, daß in den letzten 2-3 Jahren die guten JRPGs keine Deutschen Texte beinhalten!
Das Beispiel Ace Attorney vorallem, da wo man ohne gute Englisch Kenntnisse aufgeschmissen ist.
Bei den Spielen kommt es so sehr auf den Kontext an und einzelne Wörter um den Tathergang zu erkennen, dass es für mich unspielbar auf englisch ist.

Capcom, NIS America und mittlerweile Squareenix lassen die letzten Jahre, was Übersetzungen angeht, die Deutschen außen vor!

Was ich sehr sehr schade finde :cry:
Jahnu
Beiträge: 56
Registriert: 12. Jul 2016, 15:20

Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von Jahnu »

Ich bedauere auch, dass es meinem Eindruck nach weniger deutsche Übersetzungen gibt als noch früher, auch wenn ich manche Spiele auf Englisch spiele. Ich möchte einfach die Möglichkeit haben, je nach Laune die Originalversion oder die Synchro auszuwählen. Ich bin auch bei Serien völlig inkonsequent, schaue Vikings und GoT auf Englisch, das mich bei Homeland aber störte - und ich könnte Star Wars nicht in der OV gucken, da ich mit der Snychro aufgewachsen bin. Ich habe KotoR 2 wegen der Mods auf Englisch gespielt, aber ich möchte halt auch spät am Abend "einfach" Deutsch hören. Darum (und wegen des Episodenformats) habe ich mir auch das neue Hitman nicht geholt; echt schwach, dass das im Gegensatz zu allen Vorgängern außer Teil 1 keine Synchro hat.
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lipt00n
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Re: Immer weniger deutsche Übersetzungen

Beitrag von lipt00n »

Ich mache mittlerweile einen großen Bogen um deutsche Synchronisationen, möchte neben dem O-Ton aber auch englische Untertitel, um Akzente etc. auszubügeln und mir die Möglichkeit zu lassen, mitlesen zu können.
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