Prototyp: Geschichte machen

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Pommesbudenpate

Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Pommesbudenpate »

Erstmal Glückwunsch zum Einstieg an Dom.
Dom ist auf jeden fall eine Bereicherung für The Pod und bin jetzt sehr gespannt wie das Format sich weiterentwickeln wird. Nachdem was ihr gesagt habt, welche Richtung ihr damit einschlagen wollt. Das Geschichte machen flexibel in der Ausrichtung ist, verspricht das auf jeden Fall für viel.
Bin jetzt noch nicht ganz durch, aber was ich bis jetzt gehört hab gefällt mir sehr gut.
Ich hatte mir genauso sowas schon erhofft, seit ihr das in der Weltherrschaft angeteasert habt. Meiner Meinung nach wird mit dem Medium Spiel einfach zu wenig in Bezug zu Geschichte, also klassischer Geschichte gemacht. Obwohl es sich ja gerade dazu eignet, einen visuellen Eindruck zu liefern und man mit Hilfe von Historikern einen einigermaßen fundierten Hintergrund und Unterbau nachstellen kann. Ich hatte mir schon damals bei Assassin's Creed Unity gedacht wie cool das wäre, wenn man damals so einen “Simulator“ zu Schulzeiten hätte. Da Bilder manchmal doch mehr sagen als tausend Worte und ein anderes Verständnis für die damaligen Lebensumstände schaffen.
Auch wenn der AC: Origins “Erkundungsmodus“ jetzt nicht der Bringer zu sein scheint, finde ich den Schritt jedenfalls trotzdem gut und angebracht. Jemand muss mal den Anfang machen und aus den Fehlern, sei es eine langweilige Präsentation, kann man ja lernen und sie bei den nächsten Iterationen verbessern.

Noch zu dem was Frau Sauer gesagt hatte. Ich denke mit dem Argument hat sie recht. Natürlich braucht man eine erklärende Anleitung die das ganze in einen Kontext setzt und die sich vorab auch genauer mit dem ganzen auseinandersetzen muss.
Daher würde ich auch sagen, dass man jetzt speziell mit Historikern, Archäologen etc, so ein Spiel entwickeln sollte. Mit dem Fokus auf, wie es bereits der Titel von einem Thread zum Thema hat, lernen mit Spielen. Also nicht irgendeinen Modus an eine Marke wie Assassin's Creed dran klatscht, wo eine historisch genauere Darstellung nicht der Sinn und Fokus des Spiels ist.
Da könnte man ja auch mal was in Richtung Spieleförderung vom Staat ausmachen.
Das ist ein Thema, was sehr viele Möglichkeiten bietet, mal abseits des Mainstreams zu machen und das Medium Spiel nochmals zu revolutionieren.
Das ist zumindest meine Meinung, aber vielleicht träume ich da auch wieder zu viel.


Zuletzt geändert von Pommesbudenpate am 12. Apr 2018, 05:57, insgesamt 4-mal geändert.
Decius
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Decius »

Ich fand etwas seltsam, dass Jochen sagt "das und das ist nicht Aufgabe des Spielejournalismus" Warum? Wer bestimmt was die Aufgabe von Spielejournalismus ist oder nicht? Gibt ja kein Handbuch oder Gildensatzung. Gerade eben haben GS (oder auch The Pod) mit der Recherche zu "wie nah oder weit weg ist Kingdom Come von dem wie es wirklich gewesen sein könnte?" gezeigt dass es das durchaus sein kann. Den Lesern/Hörern die Möglichkeit und Grundlage zur Einordnung zu geben sehe ich durchaus als etwas was eine Grundaufgabe des Journalismus ist. Und letztlich dachte ich, dass das die Grundidee dieses Formates ist? Zu analysieren und zu zeigen wie ein Spiel im Kontext (historisch, sozial, politisch(?)) einzuordnen ist. Oder habe ich das Format missverstanden?
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Nachtfischer
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Nachtfischer »

Pommesbudenpate hat geschrieben: 12. Apr 2018, 05:57Auch wenn der AC: Origins “Erkundungsmodus“ jetzt nicht der Bringer zu sein scheint, finde ich den Schritt jedenfalls trotzdem gut und angebracht. Jemand muss mal den Anfang machen und aus den Fehlern, sei es eine langweilige Präsentation, kann man ja lernen und sie bei den nächsten Iterationen verbessern.
Ja, für mich klang es auch eher nach einem Dokumentarfilm, bei dem man die Kamera manuell auf uninteressante Dinge richten kann. Wo ist der Vorteil der Interaktivität? Die wurde als bloße Spielerei oder teilweise störend ("Wo soll ich denn jetzt hingucken?") beschrieben.

Das Potenzial des Mediums wird gerade nicht genutzt, wenn man praktisch die gesamte Interaktivität (jenseits des Herumlaufens und Herumguckens) entfernt. Es müsste vielmehr spezifische Spielmechaniken zur Vermittlung historischer Umstände geben. Vielleicht mal selbst töpfern? (Ja, doofes Beispiel, weil man dazu nicht unbedingt ein Videospiel braucht. Aber die argumentative Richtung sollte klar sein.)
Pommesbudenpate

Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Pommesbudenpate »


Nachtfischer hat geschrieben: Das Potenzial des Mediums wird gerade nicht genutzt, wenn man praktisch die gesamte Interaktivität (jenseits des Herumlaufens und Herumguckens) entfernt. Es müsste vielmehr spezifische Spielmechaniken zur Vermittlung historischer Umstände geben. Vielleicht mal selbst töpfern?
Das sehe ich genauso. Man könnte damit so viel machen. Sei es den Alltag eines Bauerns im Mittelalter nachstellen oder andere Tätigkeiten aus den verschiedenen Jahrhunderten.
Ich finde dein Beispiel daher doch ganz passend. Die Möglichkeit des Mediums Spiel bietet ja eine Immersion zu schaffen wie sie bei Filmen und Büchern nicht in der Form möglich ist.
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Boïndil[SteiniMinni]
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Boïndil[SteiniMinni] »

Hi also erstmal auch von mir ein großes Lob für die erste folge und für die Idee dahinter und auch ich sehe definitiv Potential in dem Vormat aber ich fände es schön wenn man als Bonus oder so wie es Sebastian macht die kompletten Interviews sich bei bedarf anhören könnte. Natürlich nur wenn der interviewte da auch zustimmt. Dann wird nämlich zusätzlich sicher gestellt das man nichts unabsichtlich aus dem Kontext reißt. Außerdem wäre es generell informativ so ein Interview zu hören.
Wer Fehler findet darf sie behalten!!
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Scyence
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Scyence »

Nach einer Stunde hören möchte ich jetzt schon sagen, dass ihr euch mal wieder selbst übertroffen habt mit diesem Format. Der Dom macht einen super Job, ist selbst nicht nur sehr sympathisch und fachkundig, sondern schafft es dann auch noch so viele Experten hinzuzuholen. Zusammen mit Jochen wird alles sehr kritisch diskutiert, die positiven Aspekte werden aber trotzdem bewusst herausgestellt. Ich freue mich schon sehr, mehr von diesem Format zu hören. Vom Aufbau her finde ich es sehr gut und strukturiert, am Prototyp muss man mMn gar nichts groß ändern.

Jochen und Andre beweisen mal wieder ihr geschicktes Händchen bei der Akquise von Gamespodcast-Mitarbeitern. Macht gerne weiter so!
Jochen

Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Jochen »

Decius hat geschrieben: 12. Apr 2018, 07:11Oder habe ich das Format missverstanden?
Ich glaube, du hast meine Aussage ein bisschen missverstanden. Es geht mir darum, dass es nicht Aufgabe bzw. Verantwortung von Spielejournalismus ist, die Arbeit von Schulen und Historikern zu übernehmen. Dafür gibt es Schulen und Historiker. Das bedeutet natürlich nicht, dass Spielejournalismus solche Themen nicht aufgreifen und z.B. Historiker zu Wort kommen lassen kann. Aber ich finde es wichtig, dass Verantwortung an den geeigneten Stellen verortet wird. Es ist nicht Aufgabe von Spielejournalismus, zu klären, ob ein Spiel wie Kingdom Come historisch akkurat ist. Es ist Aufgabe von Schulen bzw. Geschichtsunterricht im Speziellen, fundamental darüber aufzuklären, dass jede Geschichtsdarstellung nur eine von vielen möglichen Perspektiven ist und eine absolute historische Wahrheit nicht existiert. Wenn der Spielejournalismus das übernehmen muss, ist woanders etwas schief gelaufen.
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DomPotatoe
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von DomPotatoe »

Erattaman hat geschrieben: 12. Apr 2018, 10:48
Scyence hat geschrieben: 12. Apr 2018, 10:27
Jochen und Andre beweisen mal wieder ihr geschicktes Händchen bei der Akquise von Gamespodcast-Mitarbeitern.
Ich sehe es eher so, das sie dieses Mal bemerkenswert daneben gegriffen haben. Ich hoffe, das es beim Prototyp bleibt.
Könntest du denn auch etwas konstruktiver erklären, warum du dieser Meinung bist? So ist uns dieser Kommentar leider keine große Hilfe, am Format zu schrauben und/oder Fehler zu erkennen.

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Andre Peschke
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Andre Peschke »

Erattaman hat geschrieben: 12. Apr 2018, 10:48 Ich sehe es eher so, das sie dieses Mal bemerkenswert daneben gegriffen haben. Ich hoffe, das es beim Prototyp bleibt.
Weil das nicht das erste Mal ist, dass du einfach nur eine Zeile undifferenzierte Kritik hier reinschreibst: 7 Tage Sperre um mal tief durchzuatmen und bitte mit konstruktiverer Kritik zurückzukehren. Man darf gern Dinge schlecht finden, aber immer nur hier und da zu schreiben "X ist schlecht" / "Bitte Y nicht mehr" ist destruktiv, demotivierend und verstößt gegen die Forenregeln.

Andre
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DomPotatoe
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von DomPotatoe »

Scyence hat geschrieben: 12. Apr 2018, 10:27 Nach einer Stunde hören möchte ich jetzt schon sagen, dass ihr euch mal wieder selbst übertroffen habt mit diesem Format. Der Dom macht einen super Job, ist selbst nicht nur sehr sympathisch und fachkundig, sondern schafft es dann auch noch so viele Experten hinzuzuholen. Zusammen mit Jochen wird alles sehr kritisch diskutiert, die positiven Aspekte werden aber trotzdem bewusst herausgestellt. Ich freue mich schon sehr, mehr von diesem Format zu hören. Vom Aufbau her finde ich es sehr gut und strukturiert, am Prototyp muss man mMn gar nichts groß ändern.

Jochen und Andre beweisen mal wieder ihr geschicktes Händchen bei der Akquise von Gamespodcast-Mitarbeitern. Macht gerne weiter so!
Erst mal vielen Dank für das Lob, das mich wirklich SEHR freut — auch deswegen, weil vor allem die Arbeit mit den vielen O-Tönen für mich ein ganz großes Novum war! Klar, Stimmen von Experten einfangen und zum richtigen Zeitpunkt einmal abspielen kenne ich von meiner journalistischen Arbeit zwar schon, aber bei dieser Aufnahme saß ich mit sechs mehrseitigen GoogleDocs auf zwei Bildschirmen vor dem Mikrofon und versuchte im Blick zu behalten, wann ich wohl welchen Experten mit welcher Aussage zitieren könnte. Wir hatten zwar im Vorfeld eine grobe Fahrtrichtung abgesprochen, aber das war schon eine kleine Herausforderung, vor allem für so eine Multitasking-Flasche wie mich! :D
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大胖熊猫Pangda
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von 大胖熊猫Pangda »

DomPotatoe hat geschrieben: 12. Apr 2018, 11:34 Erst mal vielen Dank für das Lob, das mich wirklich SEHR freut — auch deswegen, weil vor allem die Arbeit mit den vielen O-Tönen für mich ein ganz großes Novum war! Klar, Stimmen von Experten einfangen und zum richtigen Zeitpunkt einmal abspielen kenne ich von meiner journalistischen Arbeit zwar schon, aber bei dieser Aufnahme saß ich mit sechs mehrseitigen GoogleDocs auf zwei Bildschirmen vor dem Mikrofon und versuchte im Blick zu behalten, wann ich wohl welchen Experten mit welcher Aussage zitieren könnte. Wir hatten zwar im Vorfeld eine grobe Fahrtrichtung abgesprochen, aber das war schon eine kleine Herausforderung, vor allem für so eine Multitasking-Flasche wie mich! :D
Ich finde, ihr habt das sehr gut bewältigt, die Folge hatte für mich einen schönen Fluss. Für mich klang das so als ob ihr da sehr organisiert rangegangen seid. Aber da kommt bei mir auch gleich die nächste Frage auf: Ist das mit so vielen O-Tönen bei einem monatlichen Format nicht zu viel Aufwand? Klar kann man das mal einbauen, nur hält sich für mich da Aufwand und Ertrag nicht die Waage. Auch wenn die Merhheit der Einspieler für mich interessant waren und durchaus Merhwert boten.
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DomPotatoe
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von DomPotatoe »

大胖熊猫Pangda hat geschrieben: 12. Apr 2018, 11:52
DomPotatoe hat geschrieben: 12. Apr 2018, 11:34 Erst mal vielen Dank für das Lob, das mich wirklich SEHR freut — auch deswegen, weil vor allem die Arbeit mit den vielen O-Tönen für mich ein ganz großes Novum war! Klar, Stimmen von Experten einfangen und zum richtigen Zeitpunkt einmal abspielen kenne ich von meiner journalistischen Arbeit zwar schon, aber bei dieser Aufnahme saß ich mit sechs mehrseitigen GoogleDocs auf zwei Bildschirmen vor dem Mikrofon und versuchte im Blick zu behalten, wann ich wohl welchen Experten mit welcher Aussage zitieren könnte. Wir hatten zwar im Vorfeld eine grobe Fahrtrichtung abgesprochen, aber das war schon eine kleine Herausforderung, vor allem für so eine Multitasking-Flasche wie mich! :D
Ich finde, ihr habt das sehr gut bewältigt, die Folge hatte für mich einen schönen Fluss. Für mich klang das so als ob ihr da sehr organisiert rangegangen seid. Aber da kommt bei mir auch gleich die nächste Frage auf: Ist das mit so vielen O-Tönen bei einem monatlichen Format nicht zu viel Aufwand? Klar kann man das mal einbauen, nur hält sich für mich da Aufwand und Ertrag nicht die Waage. Auch wenn die Merhheit der Einspieler für mich interessant waren und durchaus Merhwert boten.
Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage und ich beantworte die mal aus meiner Perspektive — unwissend ob das Jochen oder André vielleicht ganz anders sehen.

Du hast auf jeden Fall Recht mit der Annahme, dass die Organisation, Vorbereitung, Durchführung und Sortierung der Interviews eine ganze Menge Arbeit war — und fast sicher sagt irgendjemand kurzfristig ab, wirft die komplette Planung wieder über den Haufen und macht damit noch mehr Arbeit :D Allerdings finde ich auch, dass das ein enorm wichtiger Arbeitsaufwand ist. Nicht nur, weil die vielen O-Töne gewissermaßen ein Alleinstellungsmerkmal dieses Formats sind, sondern auch, weil die vielen Stimmen, Perspektiven und Einschätzungen eine viel differenziertere, mehrschichtige Diskussion über ein Thema erlauben. Statt beispielsweise zu sagen "ich habe aber keine Ahnung, ob Videospiele unsere Vorstellung von der Geschichte wirklich verändern", kann ich stattdessen Frau Schwarz zitieren, die tatsächlich auf fehlende Wirkungsforschung verweist und anschließend noch die Medienpädagogin Anne Sauer daran anschließen, die erklärt, warum ein moderner Schulunterricht auch ohne diese Wirkungsforschung so gerne auf Videospiele bauen würde. Das ist nur ein Beispiel, das aber imo sehr gut zeigt, welche Diskussionsqualität diese O-Töne letztendlich erlauben.

Also ja, die O-Töne sind ein schon recht erheblicher Aufwand, aber ich mache das im Sinne der letztendlichen Diskussion und dem Ergebnis, das dann rauskommt, sehr, sehr gerne!
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Lurtz
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Lurtz »

Tolles Format, der Erstling hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Interview-Einspieler haben die Folge aufgelockert und fachlich bereichert, etwas das dem Panel zB manchmal schmerzlich fehlt.

Was den Kontext der Discovery Tour angeht, gerade auch im Bildungswesen: Gut, dass da die Probleme des Schulwesens noch zur Sprache kamen, ich nahm das in meiner Schulzeit (bis etwa Mitte der 2000er, vielleicht hat sich heute ja schon was geändert) ähnlich wahr. Geschichte war bei den allermeisten Lehrern leider ein Auswendiglernen von Ist-Zuständen. Das ändert sich meist erst im Leistungskurs, aber den belegen nur wenige Schüler.
Durch all die Zeit haben Unterhaltungsmedien mein Interesse an Geschichte hochgehalten, zum einen historische Romane und Sachbücher, zum anderen aber eben auch Spiele. Vor allem Age of Empires, was ich lange Jahre exzessiv gespielt habe, gehört da zu meinen Favoriten. Mir war schon damals bewusst, dass das vor allem eine Laiensicht von amerikanischen Softwareentwicklern auf europäische Geschichte ist, aber spannend und anregend war es dennoch.

Etwas gestutzt habe ich nur bei der Aussage, dass Jochen dich erden muss, ich dachte als Historiker und Spielejournalist wäre das eher deine Aufgabe in dem Format. Insofern schade dass Jochen dann wieder nicht zum Schreiben von Kolumnen kommt ( :whistle:), aber eure Diskussionen waren auf jeden Fall gewinnbringend.
Pommesbudenpate hat geschrieben: 12. Apr 2018, 05:57Auch wenn der AC: Origins “Erkundungsmodus“ jetzt nicht der Bringer zu sein scheint, finde ich den Schritt jedenfalls trotzdem gut und angebracht. Jemand muss mal den Anfang machen und aus den Fehlern, sei es eine langweilige Präsentation, kann man ja lernen und sie bei den nächsten Iterationen verbessern.
Ich teile die Kritik zwar grundsätzlich, dennoch hat mir der Modus persönlich viel gebracht. Allein das in dem Kontext dieser unglaublich gut gemachten Welt zu erleben, hat mich unendlich fasziniert (obwohl ich auch erst im Ägyptischen Museum in Berlin war ;)).
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That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Pommesbudenpate

Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Pommesbudenpate »

@DomPotatoe

Wie sehr lässt sich denn Geschichte machen mit deinem Archeogames verbinden?
Mein das jetzt nicht kritisch. Indem Sinne das du jetzt deine Arbeit dort einfach überträgst also Copy Paste. Aber man konnte ja raushören, dass du auch schon bereits wegen einigen Themen für Archeogames mit den Experten gesprochen hast.
Habt ihr dann möglicherweise den Plan zu gucken. Ok ich möchte mit Archeogames dieses Thema behandeln. Sollen wir dann hier was zu diesem Bereich mitmachen (also in The Pod)? Wegen den Arbeitsaufwand von Interviews und der Recherche im Allgemeinen.
Oder macht ihr das absolut getrennt im Normalfall und nur gelegentlich Kooperationen?
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Vinter
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Vinter »

Ich muss leider mit Lob beginnen, aber mit Skepsis enden.

Zwei Dinge finde ich äußerst positiv beim Prototypen.

1) Ich finde Dom einen angenehmen Sprecher und angenehmen Charakter. Höre gerne zu, fand auch die KCD Folge in der Hinsicht schon sehr positiv.
2) Die Struktur der Folge gefiel mir sehr gut, insbesondere die Einflechtung von O-Tönen. Aber danach schreie ich ja schon lange.

Aber:
Ich weiß nicht, wie lange das Konzept trägt. Ihr habt inoffiziell mit der KCD Folge begonnen und mit ACO habt ihr nun die beiden offensichtlichen, tief hängenden Früchte abgeerntet. Gerade, dass ihr nun als Piloten das einzige, wirkliche Thema aufgegriffen habt, dass als 100% gesetzt gelten konnte, vertieft diese Skepsis noch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, worüber ihr in Zukunft regelmäßig sprechen wollt. Wenn das Thema nun überraschend gewesen wäre und ihr gezeigt hättet, dass es durchaus noch andere Kandidaten für eine Besprechung gibt, wäre möglicherweise ein anderer Eindruck entstanden.

Na klar, es gibt ein paar Strategiespiele in historischen Settings, insbesondere von Paradox. Aber darüber hinaus? Und natürlich habt ihr euch mit dem Piloten besondere Mühe gegeben. Die Frage ist, wie es wirkt, wenn die Themenfindung schwieriger wird und möglicherweise keine O-Töne auf der Tagesordnung stehen. Driftet dass nicht dann sehr schnell wieder in etwas ab, was ich immer ein bisschen provokant "Labercast" nenne? (Und für die ich Backer bin, nicht falsch verstehen, aber in dem Stil gibt es natürlich schon einige Formate)

Die Folge war gut, du Dom, bist mir eine willkommene Ergänzung, aber die grundsätzliche Ausrichtung des Formats erscheint mir fragwürdig.
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Pommesbudenpate

Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Pommesbudenpate »


Lurtz hat geschrieben: Ich teile die Kritik zwar grundsätzlich, dennoch hat mir der Modus persönlich viel gebracht. Allein das in dem Kontext dieser unglaublich gut gemachten Welt zu erleben, hat mich unendlich fasziniert (obwohl ich auch erst im Ägyptischen Museum in Berlin war ;)).

Vielleicht gefällt mir der Modus ja doch auch mehr. Um ehrlich zu sein, wäre das jetzt für mich ein weiterer Anreiz Origins nachzuholen.
Wie bereits gesagt, jemand muss ja mal den ersten Schritt machen. Ohne jetzt zu übertreiben, aber bis die ersten wegweisenden Erfindungen z.B. das Auto oder Telefon ihren Durchbruch hatten, musste man ja erst mal testen, experimentieren und das Produkt weiterentwickeln. So ähnlich seh ich es mit der Entwicklung. Nicht jetzt aber vielleicht in mehreren Jahren oder Jahrzehnten war das einer der Grundsteine für ein wirkliches Lernen mit Spielen.
Das glaube ich jetzt zumindest.
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DomPotatoe
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von DomPotatoe »

Pommesbudenpate hat geschrieben: 12. Apr 2018, 12:44 @DomPotatoe

Wie sehr lässt sich denn Geschichte machen mit deinem Archeogames verbinden?
Mein das jetzt nicht kritisch. Indem Sinne das du jetzt deine Arbeit dort einfach überträgst also Copy Paste. Aber man konnte ja raushören, dass du auch schon bereits wegen einigen Themen für Archeogames mit den Experten gesprochen hast.
Habt ihr dann möglicherweise den Plan zu gucken. Ok ich möchte mit Archeogames dieses Thema behandeln. Sollen wir dann hier was zu diesem Bereich mitmachen (also in The Pod)? Wegen den Arbeitsaufwand von Interviews und der Recherche im Allgemeinen.
Oder macht ihr das absolut getrennt im Normalfall und nur gelegentlich Kooperationen?
Ganz grundsätzlich findet selbstverständlich kein Copy&Paste statt: Die Arbeit und die Recherchen, die ich in das Pod-Format stecke, sind natürlich in dem Sinne nur exklusiv für The Pod und werden später nicht noch mal bei ArchaeoGames aufploppen. Dass ich trotzdem hier und da bereits mal mit bestimmten ExpertInnen gesprochen oder ein Thema vorher behandelt habe, sollte sich auf zufällige Überschneidungen begrenzen – ansonsten könnt ihr aber davon ausgehen, dass das, was ihr hier hören werdet, in dieser Form nur bei The Pod existiert und das, was ihr auf ArchaeoGames lesen und hören werdet, in dieser Form auch nur auf ArchaeoGames existiert.
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DomPotatoe
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von DomPotatoe »

Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2018, 12:47 Ich weiß nicht, wie lange das Konzept trägt. Ihr habt inoffiziell mit der KCD Folge begonnen und mit ACO habt ihr nun die beiden offensichtlichen, tief hängenden Früchte abgeerntet. Gerade, dass ihr nun als Piloten das einzige, wirkliche Thema aufgegriffen habt, dass als 100% gesetzt gelten konnte, vertieft diese Skepsis noch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, worüber ihr in Zukunft regelmäßig sprechen wollt. Wenn das Thema nun überraschend gewesen wäre und ihr gezeigt hättet, dass es durchaus noch andere Kandidaten für eine Besprechung gibt, wäre möglicherweise ein anderer Eindruck entstanden.

Na klar, es gibt ein paar Strategiespiele in historischen Settings, insbesondere von Paradox. Aber darüber hinaus? Und natürlich habt ihr euch mit dem Piloten besondere Mühe gegeben. Die Frage ist, wie es wirkt, wenn die Themenfindung schwieriger wird und möglicherweise keine O-Töne auf der Tagesordnung stehen. Driftet dass nicht dann sehr schnell wieder in etwas ab, was ich immer ein bisschen provokant "Labercast" nenne? (Und für die ich Backer bin, nicht falsch verstehen, aber in dem Stil gibt es natürlich schon einige Formate)

Die Folge war gut, du Dom, bist mir eine willkommene Ergänzung, aber die grundsätzliche Ausrichtung des Formats erscheint mir fragwürdig.
Kurze Antwort: Lass dich mal überraschen :D Längere Antwort: Du sprichst da natürlich eine gute Frage an, aber ich persönlich sehe da keine große Gefahr, dass uns irgendwann die spannenden Themen oder gar die Experten ausgehen sollten. Das Themenfeld des Archaeogamings, der Verbindung aus Archäologie, Geschichte und Videospiele, ist so groß und so reichhaltig, da stecken unglaublich viele Ansätze und Blickwinkel drin. Das zeigt hoffentlich auch meine Arbeit auf Archaeogames.net . Noch dazu kommt der Luxus, dass wir dieses Format sehr offen konzipiert haben – es muss also nicht immer eine Gesprächsrunde sein, sondern kann sich auch mal an einem ganz anderen Audioformat ausprobieren, je nach dem, was gut zum aktuellen Thema passt.

Davon abgesehen habe ich schnell gemerkt, dass zumindest Jochen eine große Faszination und Interesse an Geschichte hegt und wir uns da bei der Themensuche gegenseitig gut befruchten können. Dass wir uns als Einstieg trotzdem eine vermeintliche "low hanging fruit" geschnappt haben, ist dabei unter anderem dem Grund geschuldet, dass wir natürlich auch erst mal antesten wollten, wie die Zusammenarbeit und auch die gemeinsame Diskussion funktioniert – und da schadet es nicht, zum Einstieg ein etwas überschaubareres, sichereres Trainigsgelände zu haben. ;) Nichtsdestotrotz war die Gesprächsrunde imo trotzdem sehr spannend und wertvoll und weitaus mehr als nur eine "verbale Trainingsrunde", weil beispielsweise noch nie an irgendeiner anderen Stelle Ubisoft mal Einblicke erlaubt hat, wie das Marketing auf die Discovery Tour so blickt.
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Vinter »

Dann lass dir doch mal ein bisschen in die Karten gucken. Teaser mal ein bisschen was, oder beschreibe Ideen, ohne notwendigerweise zu konkret zu werden. Vermutlich habe ich das Konzept bislang nicht so richtig verstanden, weil sich KCD und ACO in der Hinsicht, wie die ihr historische Setting für ein Videospiel als Kulisse nehmen, zu ähnlich sind.
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Re: Prototyp: Geschichte machen

Beitrag von Lurtz »

Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2018, 12:47Ich muss leider mit Lob beginnen, aber mit Skepsis enden.
Sehe ich bei weitem nicht so skeptisch. Ich denke aus dem Format kann man eine Menge rausholen, auch unabhängig von offensichtlich historischen Szenarien. Unsere ganze Gesellschaft und die Geschichten, die wir uns erzählen, bauen letztlich auf historischen Ereignissen auf :)
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