Thrones of Britannia

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Poelerino
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Thrones of Britannia

Beitrag von Poelerino »

Moin,
ich bin zwar neu hier, aber schon ein langer Mitleser im Forum und Zuhörer unseres Podcaster Quartettes.
Zurzeit beschäftigt mich der neuste Teil der Total War Serie. Creativ Assembly beschert uns nach langer Zeit
endlich mal wieder einen Mittelalter ähnlichen Titel.
Ich war früher ein begeisterter Spieler von Medieval 2. Was mir als erstes aufgefallen ist, die Schlacht-Ki ist noch
genauso blöd wie vor 15 Jahren( :?: ).
Das Spiel macht mir aber dennoch eine menge Spaß.
Ich bin nun schon etwas länger aus der Serie heraus und finde die Tutorials der Kampanienkarte ein wenig unter erklärt
(Was mache ich wenn die maximal 10 Stadthalter verteilt sind mit folgenden Eroberungen? Kann ich Provinzen an treue
Vasallenstaaten weitergeben?).
Ich hoffe hier im Forum wollen noch weitere die Britischen Inseln erobern. :mrgreen:
Wie steht es eigentlich um den Strategie Teil im Podcast? Ich könnte mir hierzu eine super Folge mit Dom vorstellen.

Grüße Poelerino

gefundene Rechtschreibfehler dürfen gerne an die Brauerei meines Vertrauens geschickt werden www.luebzer.de :mrgreen:
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tidus89
Beiträge: 472
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von tidus89 »

Probier mal bitte die Radious Total War Mod aus und sag mir, ob das die KI halbwegs fixt. Dann würde ich überlegen, mir das Spiel zuzulegen.
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Jon Zen
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Jon Zen »

Nachdem ich im "Was spielt ihr zurzeit?" Thread bereits einiges zu Thrones of Britannia geschrieben hab (S.142 und 143), möchte ich im Folgenden meine Erfahrungen im legendären Schwierigkeitsgrad schildern und wieso dieser das Spiel wesentlich besser macht.
Gesamte Spielzeit: ca. 35 Stunden
davon auf "Schwer": 20 Stunden (Westsachsen, ultimative Kampagne gewonnen)
auf "Legendär": 15 Stunden (Wikinger Seefahrer, Dublin, lange Kampagne gewonnen)

Wie ich schon schilderte, gleicht Thrones of Britannia mehr dem eines Aufbau-Spiels mit Echtzeit-Taktik-Schlachten als eines globalen Strategiespiels. Die Kampagnenkarten-KI liebt es auf dem Meer sinnlos hin und her zu fahren, kann nicht oder nur mangelhaft auf Angriffe reagieren und führt hoffnungslos unterlegene und zu wenige Armeen in die Schlacht. Ein Schwierigkeitsgrad ist nur in den ersten Stunden vorhanden, bis man seinen "Erzrivalen" besiegt hat. Im Beispiel West-Sachsen ist dies Ostumbrien. Man könnte meinen, der Entwickler besitzt keine KI Entwickler, bzw. schickte sie alle in die Grafik Abteilung, um noch schönere Reflexionen hinzukriegen (mit entsprechend hohen Hardware Anforderungen).

Dieser Schein trügt. Es gibt sie, die KI. Sie ist nur versteckt hinter dem angsteinflössendem Schwierigkeitsgrad "Legendär". Allerdings scheinen sich die wenigsten Spieler, als auch Tester, an den legendären Schwierigkeitsgrad herangetraut zu haben. Gerade einmal 1,4% (stand 15.05) haben die kurze Kampagne auf Legendär gemeistert.
Das Grundkonzept hinter dem Schwierigkeisgrad: kein freies Speichern + schwerer als "sehr schwer"
Traditonell hießen höhere Schwierigkeitsgrade in der Total War Reihe, dass die KI einfach stärker cheatete und aggressiver spielte. Bei Thrones of Britannia konnte ich nichts von beidem feststellen. Stattdessen beherrscht sie kluge Spielzüge und nutzt die Besonderheiten der Thrones of Britannia Kampagnenkarte aus. Das heißt: Dörfer haben keine Garnisonen, generieren aber das meiste Geld. Wenn man sich in einem Krieg befindet, versucht die KI diese mit z.T. kleinen Armeen einzunehmen, um dort dann weitere Truppen zu rekrutieren. Kann man diese Armee nicht mit einer eigenen stellen, findet man sich schnell ohne Dörfer wieder, obwohl man militärisch überlegen ist.
Ebenfalls nimmt die KI gerne Hafenstädte, die vom Meer nicht gesichert sind, ein. Anstatt große Belagerungsgeräte bauen zu müssen und mindestens eine Runde zu warten, können Flotten mit ihren Truppen innerhalb der gleiche Runde Städte per Landungsmanöver einnehmen. Das passt perfekt zum Wikingerszenario.
Der Schwierigkeitsgrad im jetztigen Zustand ist gehoben anspruchsvoll (vgl. z.B. XCOM 2), aber mit genügend Aufmerksamkeit und Spielwitz für die meisten machbar. Im Zweifel startet man neu und macht es besser - auf Legendär ist es ein Roguelike Spiel mit wenig RNG.

Die Echtzeit-Schlachten habe ich ebenfalls auf legendär gespielt. Die wichtigsten Änderungen auf diesem Schwierigkeitsgrad sind, dass man die Zeit nicht verlangsamen oder gar anhalten kann und dass die eigenen Einheiten sich keine neue Feinde suchen, sobald sie ihren aktuellen Gegner besiegt haben. Auch bei den Belagerungsschlachten agiert die KI hier gut und es passieren keine bizarren Ereignisse, wie sie auf "Normal" oder "Schwer" vorkommen (Massensterben, weil sie alle Truppen in ein Nadelöhr schickt --> Belagerungsturm). Spielerisch ist die KI ähnlich zu "Sehr schwer", weswegen ich zu diesem Schlachtschwierigkeit raten würde, um der Micromanagment Hektik zu entgehen. Große Armeen sind auf Legendär fast nicht koordinierbar. Seeschlachten sollte man immer Auswürfeln lassen und sich nicht mit den Echtzeitschlachten beschäftigen - sie sind Mist.

Fazit:
Der spielerische Unterschied ist so groß, dass man Thrones of Britannia mit gutem Gewissen 10 Punkte (100er System) aufwerten kann, im Vergleich zu den Tests der Spieleredaktionen. Total War: Warhammer ist ab jetzt nur noch für Fantasy und Elitetruppeliebhaber interessant. Rome II und die älteren Titeln sind in fast allen Belangen schwächer, wenn man Thrones of Britannia auf Legendär spielt. Die durchwachsene Kritik ist nur auf den anderen Schwierigkeitsgraden gerechtfertigt. Dazu trägt aber Creative Assembly selbst bei, indem es dem Durchschnittspieler nicht zutraut, gegen eine gute KI zu spielen.

Wer das Spiel frisch gekauft hat, dem würde ich empfehlen, sich zuerst auf normal oder schwer die Grundmechaniken zu erarbeiten, um dann auf dem legendären Kampagnenschwierigkeitsgrad richtig durchzustarten. Man könnte die anderen Schwierigkeitsgrade als Tutorial bezeichnen.

Meine genutzte Mods (alle nutzbar, ohne ein neues Spiel zu starten):
Zoom Out: Die nahe Zoomstufe wird je größer das Reich wird, schnell Unübersichtlich. Außerdem passen einzelne Bewegungsreichweiten z.T. nicht auf Bild, ohne die Kamera zu bewegen.
Unlimited Gouvernors: Es gibt keinen nachvollziebaren Grund die Adeligen zu limitieren. Mit dem Limit kann man die Statthalter nur per Feuern und Neueinsetzen in andere (Problem-)provinzen als Stadthalter einsetzen. Dadurch erleiden sie einen frustrierenden Loyalitätsmalus, der auf Legendär nicht vertretbar ist.
Tenacious Skill Points Britannia Style.: Hierdurch werden eigene, aber auch gegnerische Adlige wesentlich stärker durch Levelaufstiege (zwei statt einem Skillpunkt). Ohne diese Funktion würde man die schwächeren Skilltrees nicht nutzen. Die zufälligen Boni, die Adlige erhalten, sind trotz der Mod immer noch mindestens genauso wichtig wie der Skilltree.
Wünschenswerte Mods: Bewegungsvorschau auf der Kampagne, mehrere Einheitenreiter bei Gefechten mit mehreren Armeen (Unterteilung pro Armee, damit die Übersicht weniger verloren geht)
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

Kleine Anmerkung an dieser Stelle für alle Menschen da draußen, die bereits Thrones of Britannia besitzen: Seit dem späten gestrigen Abend gibt es den Patch 1.0 als Beta für alle, die sich die umfangreichen geplanten Änderungen schon mal in der Rohfassung ansehen wollen (Rechtsklick auf das Spiel in der Steam-Bib, dann auf Betas, dann Patch 1.0 auswählen).
Ich habe mir den Patch direkt geschnappt und muss sagen, dass sich das Spielgefühl für mein Empfinden tatsächlich verändert hat. Maßgeblich sind daran die Nahrungsvorräte schuld, die nun viel schneller aufgebraucht und langwieriger erwirtschaftet werden, sowie die spürbar aggressivere KI (auf very hard). Aber der Patch ist so umfangreich, richtig erfasst habe ich alle Änderungen noch nicht, die versprochen wurden, dafür brauche ich wohl noch ein paar Stunden.
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Voigt
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Voigt »

Den Beta hatte ich schon bissel mitbekommen, aber in den Patchnotes stand ja jetzt erstmal nur solche Balanceänderungen wie mit Nahrung und aggressiver KI. Aber aggressivere KI heißt nicht unbedingt bessere, sie erscheint bloß aktiver.

Daher ich warte lieber bis ein paar Fixes zu KI Verhaltensweisen erscheinen, weil wie ich das gelesen habe hat die KI da auch viele Probleme.
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Lurtz
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Lurtz »

Erscheint da wirklich ein Patch nach Release als Patch 1.0? :D
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

Lurtz hat geschrieben: 16. Mai 2018, 17:47 Erscheint da wirklich ein Patch nach Release als Patch 1.0? :D
Tatsächlich ja :D Und ein fixes Googlen hat meine Erinnerung bestätigt, das ist durchaus üblich in der TW-Reihe. Die gleiche Zählweise hat meines Wissens auch League of Legends, anderes Genre, aber vermutlich gleicher Gedanke: Patch 1.0 ist der erste große Patch in einer ganzen Reihe von Balance-Änderungen, die dann je nach Umfang 1.1, 1.2, 1.3 oder 2.irgendwas nummeriert werden. Aber ja, die Message ist in den ersten Sekunden ein wenig..seltsam!
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Textsortenlinguistik
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Feedback zur Wertschätzung

Also zunächst wollte ich beim Hören der Folge ein bisschen ranten, die Besprechung sei mir zu oberflächlich und Dom's Rolle zu sehr auf seine historische Expertise reduziert, aber in den letzten 10 Minuten habt ihr es für mich doch noch gerettet und aus neutraler Sicht war das eine gute Folge.

Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass ihr bzw. Dom mit der Serie und den Entwicklern ein bisschen härter ins Gericht geht. "Der nächste Patch soll die KI fixen", ich lach mich tot. Das hört man seit dem Desaster Rome 2 anno 2013 bei jedem Release und das liegt daran, dass sie ihre verkackte Warscape-Engine nicht in den Griff bekommen. Und die kommt auch hier wieder zum Einsatz, da können sie in ihren FAQs noch soviel von "based off Attila codebase bla bla" erzählen, es ist derselbe Müll seit Jahren und darum schleppen sie von Spiel zu Spiel auch dieselben Unzulänglichkeiten mit sich herum. Es ist in meinen Augen absolut unverständlich, wie sie seit Jahren damit durchkommen, aber Civilization schafft es ja auch irgendwie. Hier würde ich mir Jochens Ansatz wünschen, der dann auch Civ6 mal, frei zitiert, als unspielbar abstraft.

Strategie gegen eine absolut hirnamputierte KI kann doch keinen Spaß machen, aber es scheint trotzdem eine gewisse Befriedigung darin zu liegen, sich in den schönen und stimmungsvollen Spielen hochzu-solitairen und ab und zu mal davon herausgefordert zu werden, dass die Entwickler in Ermangelung von Kompetenz einfach mehr hirnamputierte Masse auf dich schmeißen.

Ich empfehle immer gerne dieses Video zu Rome 2, nach einer einjährigen Dauer-Patchorgie. Klar ist das Ausmaß mittlerweile nicht mehr so extrem, aber wenn selbst die Gamestar die KI in ihrem Testvideo vorführt, springen bei mir alle Alarmglocken an. Ich traue Creative Assembly nichts mehr zu, dieser Entwickler lernt absolut gar nichts aus seinen Fehlern und haut Jahr für Jahr Spiele mit denselben Mängeln in der absolut grundlegenden und zentralen Spielmechanik auf den Markt.
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 23. Mai 2018, 14:07
Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass ihr bzw. Dom mit der Serie und den Entwicklern ein bisschen härter ins Gericht geht. "Der nächste Patch soll die KI fixen", ich lach mich tot. Das hört man seit dem Desaster Rome 2 anno 2013 bei jedem Release und das liegt daran, dass sie ihre verkackte Warscape-Engine nicht in den Griff bekommen. Und die kommt auch hier wieder zum Einsatz, da können sie in ihren FAQs noch soviel von "based off Attila codebase bla bla" erzählen, es ist derselbe Müll seit Jahren und darum schleppen sie von Spiel zu Spiel auch dieselben Unzulänglichkeiten mit sich herum. Es ist in meinen Augen absolut unverständlich, wie sie seit Jahren damit durchkommen, aber Civilization schafft es ja auch irgendwie. Hier würde ich mir Jochens Ansatz wünschen, der dann auch Civ6 mal, frei zitiert, als unspielbar abstraft.
Wobei ich ja allerdings sehr deutlich sage, was ich von dem Patch halte: Das Problem scheint (mal wieder) bekannt und erkannt worden zu sein, aber die Maßnahmen schießen über das Ziel hinaus — bzw. treffen nicht das richtige Ziel. Würde ich Britannia für unspielbar halten, hätte ich das auch so deutlich gesagt, aber für so schlimm halte ich persönlich den Zustand dann doch nicht. KI-Verbesserungen beispielsweise im Vergleich zu Rome 2 würde ich definitiv feststellen wollen.
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lolaldanee
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von lolaldanee »

Habe die Wertschätzung noch nicht gehört, aber ich möchte mich hier auf alle Fälle mal öffentlich freuen, dass endlich mal wieder ein richtiges Strategiespiel gewertschätzt wird! :violin:
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

lolaldanee hat geschrieben: 23. Mai 2018, 16:39 Habe die Wertschätzung noch nicht gehört, aber ich möchte mich hier auf alle Fälle mal öffentlich freuen, dass endlich mal wieder ein richtiges Strategiespiel gewertschätzt wird! :violin:
\o/ Es hat mir auch riesig Spaß gemacht, ich war allerdings auch außerordentlich aufgeregt und ich glaube, das hört man durchaus raus. :snooty:
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Joker
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Joker »

Yay, eine Wertschätzung zu einem Strategiespiel. Und noch dazu zu meiner weltliebsten Spielereihe :dance: Mir hat der Cast grundsätzlich sehr gut gefallen. Zumal man hier bei The Pod ja nicht unbedingt mit Podcasts zu diesem Genre verwöhnt wird, wenn die Herren Poddisten nicht gerade durch öffentliche Abstimmungen dazu genötigt werden (mein strenger Blick richtet sich an dieser Stelle auf Herrn Peschke).

- Man merkt, dass ihr auch die Nicht-Strategen unter den Hörern abholen wolltet. Dadurch seid ihr meines Erachtens recht oberflächlich geblieben. Etwas mehr Tiefgang hätte der Thematik nicht geschadet. Vielleicht lag's auch einfach in der Natur der Sache, dass André als Strategie-Noob (sorry, nicht böse gemeint :D ) automatisch die Position des interessierten Genreneulings eingenommen und Dom eher den Erklärbär gegeben hat. So habt ihr am Ende aber womöglich sowohl all jene verloren, die mit dem Genre sowieso nix anfangen können, als auch Total-War-Fans wie mich, für die ihr nicht tief genug ins Thema eingestiegen seid.

- Dom, ich find's super, dass Du Podcasts wie diesen (und hoffentlich noch viele weitere) mit historischem Hintergrundwissen bereicherst. Aber da hätte meiner Meinung nach ruhig noch mehr kommen können. Das spannende Szenario mit illustren Persönlichkeiten wie Alfred dem Großen (der entgegen Deiner Aussage in der Tat im Spiel als Fraktionsführer bzw. König von Wessex vorkommt ;)) und der aktuelle Bezug zu populären Serien wie Vikings und The Last Kingdom hätte da durchaus mehr hergegeben. Wobei ihr die Serien glaube ich auch ein wenig durcheinander gebracht habt, da Alfred in Vikings ja keine nennenswerte Rolle spielt. Aber geschenkt. In Zukunft jedenfalls gern noch mehr historische Fakten und Hintergründe!
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Jon Zen
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Jon Zen »

Ich war mit der Wertschätzung sehr zufrieden, beleuchtet sie doch ausgesprochen gut viele Teile des Spiels und bleibt dabei immer fair.
Gerade bei diesem Titel war es leicht größere inhaltliche Fehler zu machen, bzw. Meinungen über die KI zu vertreten, die auf einem Schwierigkeitsgrad basieren.
Den Schildwall in den Echtzeit Schlachten nutze ich fast nie, bei mir läuft es immer auf ein gegenseitiges Anstürmen der Armeen hinaus. Fernkämpfer sind relativ schwach (außer vielleicht bei Wales), die meisten Verluste erleiden meine Truppen wenn nicht alle gleichzeitig kämpfen und sie dadurch in Unterzahl geraten. Das ist gerade kritisch auf Legende, weil man nicht pausieren kann und Einheiten dort sich keine neuen Gegner suchen, nachdem sie ihren vorigen Feind besiegt haben. Deswegen ist mir der Schildwall meistens zu immobil. [Aber keine Ahnung, was die Mehrspieler-Meta dazu sagt]

Spannend finde ich, wie sich die Total War Community in die Warhammer und die historische Fraktion aufteilt. Ich würde mich in letztere Gruppe einordnen und könnte entsprechend über den Kampagnenmodus der Warhammerteile stundenlang schimpfen (gut, die Echtzeit-Schlachten sind dort vielfältiger und besser). :D
Die Wertung für ein globales Strategiespiel ist für mich nachrangig (sie ist immer ausgesprochen subjektiv), da sich das Genre, gefühlt, in der Antike befindet. Bis eine ausgezeichnete Immersion dieses Genres ensteht, also der Punkt erreicht wird, indem man sich wirklich als "Über-Herrscher" einer Nation sieht und fühlt, wird es eher noch Jahrzente dauern. Solange bleiben Total War, Civ, Europa Universales & co. digitale Brettspiele mit vielen Makeln, die aber trotzdem Spaß machen.

Mein größter Kritikpunkt: Die Wertschätzung ist zu kurz! :lol:
3 Punkte, über die man hätte noch sprechen können:
  • Rekrutierungssystem & dadurch Änderung des Spielgefühls
  • Sehr nervige kleine Wäldchen mitten in den Schlachten (Bild im Spoiler)
    SpoilerShow
    Bild
  • Bausystem mit vielen Synergien
Womit ich keine Probleme hatte aka. Tipps & Tricks:
  • Loyalität meiner Generäle: ich habe meistens einen Skillpunkt auf "Mönch" (= 1 Loyalitätspunkt) geskillt
  • Rebellen: in durch Rebellion bedrohte Provinzen, eine 8 Einheiten günstige Armee aufzustellen, reicht aus, um alle Rebellenarmeen zu schlagen; die Unlimited Gouvernors Mod löst das Problem mit nervigen Grenzprovinzen ohne Gouverneure, die man nicht dorthin versetzen kann
  • Armeen "einfangen": Hier muss man langfristig mögliche gegnerische Züge einplanen. Wichtig ist bei Generälen die Bewegungsgeschwindigkeit als erstes zu skillen (neben evtl. dem Mönch und einem Kommandopunkt). Tendenziell lieber mehr Armeen aufstellen.
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

Vielen Dank für euer Feedback - und auch schon mal jetzt vorausgeschickt ein Danke an alle, die hier noch in den kommenden Tagen ihre Meinung platzieren! Ich war wie gesagt recht aufgeregt im Vorfeld, weil das klassische "Wie gut ist denn nun ein Spiel"-Format noch (!) nicht ganz mein Strong Suit ist — und dann passierte die Feuertaufe direkt mit einem Spiel, das so unglaublich umfangreich ist, dass es gar nicht anders ging, als entweder interessierte Anfänger oder knallharte Veteranen ein wenig zu verprellen :D Ich hoffe trotzdem, dass ihr mit der Folge so viel Spaß hattet, wie ich mit Andre während der Aufnahme. Und vielleicht findet sich ja hier oder dort noch mal die Gelegenheit, mit einem etwas historischeren Auge zu dem Ding zurückzukehren! (Auch das war etwas, was ich mich bei der Wertschätzung nicht so richtig "getraut" habe, um nicht vom eigentlichen Spiel zu weit abzurücken. Mea culpa!)
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echtschlecht165
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von echtschlecht165 »

Ich bin strategiespielfan, , aber jedoch ging die total war Reihe bisher immer vorbei an mir.
Ich wurde gut bedient mit der Wertschätzung.
Mag sein, dass es für Fans der Serie zu oberflächlich war, aber das wird es für irgendjemanden immer sein.
@dom: Ich denke, mit dieser Wertschätzung hast du den Beweis angetreten, dass entgegen der Befürchtung von manchen hier, dass eine ausführliche Besprechung eines strategietitels nicht unbedingt eine Aufzählung der Features sein muss.
Ich freu mich schon auf eine ausführliche Besprechung von EU4 von dir. :lol:
Zuletzt geändert von echtschlecht165 am 23. Mai 2018, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
In Stein gemeißelt
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

echtschlecht165 hat geschrieben: 23. Mai 2018, 18:41 Ich freu mich schon auf eine ausführliche Besprechung von EU4 von dir. :lol:
Oh Gott.
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Terranigma
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Terranigma »

Eine eher historische Anmerkung, aber Du - also, äh, Dom! - hast in der Folge recht oft von "Nationen" gesprochen. Wollte da nur anmerken - aber da erzähle ich dir natürlich nichts Neues! - dass es in diesem historischen Kontext nicht passend ist, frühmittelalterliche Gemeinschaften als "Nationen" zu bezeichnen, da weder die Waliser, Schotten noch 'Wikinger' noch je sowas waren. Das heutige Verständnis von "Nation" wurde ja im Zuge der frnz. Revolution entwickelt und weltweit exportiert. Hätte es da passender gefunden, eher von "Ethnien" oder einfach "Gemeinschaften" zu sprechen, da die meisten dieser Gentes oder Nationes ja durch Fremdzuschreibungen zustande kamen, aber es eher fraglich ist, ob sich ein angelsächischer Bauer, der außer seinem Dorf nix kennt, überhaupt je als Angelsachse begriffen und darüber definiert hätte.

Gerade das Wort "Nation" ist ja so ein ideologisch aufgeladener Begriff, da fände ich es schön, würdest du da als Fachmann mit gutem Vorbild vorangehen und ihn präzise einsetzen. Auch wenn Gamestar oder PC Games z.B. im Falle von Civilization VI davon schreiben, es gäbe dort 18 "Nationen", wozu dann auch die Araber unter Saladin, das alte Ägypten unter Cleopatra oder Das Heilige Römische Reich unter Friedrich Barbarossa zählen, dann bekomme ich immer so ein Zucken im rechten Auge.
:D


Nichts für ungut. Nur eine Kleinigkeit! Schöne Folge sonst, auch wenn das Spiel wohl eher meh ist.
Zuletzt geändert von Terranigma am 23. Mai 2018, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Dom Schott
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Dom Schott »

Terranigma hat geschrieben: 23. Mai 2018, 19:50 Eine eher historische Anmerkung, aber Du - also, äh, Dom! - hast in der Folge recht oft von "Nationen" gesprochen. Wollte da nur anmerken - aber da erzähle ich dir natürlich nichts Neues! - dass es in diesem historischen Kontext nicht passend ist, frühmittelalterliche Gemeinschaften als "Nationen" zu bezeichnen, da weder die Waliser, Schotten noch 'Wikinger' noch je sowas waren. Das heutige Verständnis von "Nation" wurde ja im Zuge der frnz. Revolution entwickelt und weltweit exportiert. Hätte es da passender gefunden, eher von "Ethnien" oder einfach "Gemeinschaften" zu sprechen, da die meisten dieser Gentes oder Nationes ja durch Fremdzuschreibungen zustande kamen, aber es eher fraglich ist, ob sich ein angelsächischer Bauer, der außer seinem Dorf nix kennt, überhaupt je als Angelsachse begriffen und darüber definiert hätte.

Gerade das Wort "Nation" ist ja so ein ideologisch aufgeladener Begriff, da fände ich es schön, würdest du da als Fachmann mit gutem Vorbild vorangehen und ihn präzise einsetzen. Auch wenn Gamestar oder PC Games z.B. im Falle von Civilization VI davon schreiben, es gäbe dort 18 "Nationen", wozu dann auch die Araber unter Saladin, das alte Ägypten unter Cleopatra oder Das Heilige Römische Reich unter Friedrich Barbarossa zählen, dann bekomme ich immer so ein Zucken im rechten Auge.
:D


Nichts für ungut. Nur eine Kleinigkeit! Schöne Folge sonst, auch wenn das Film wohl eher meh ist.
Sehr richtig, habe dem nichts hinzuzufügen und schiebe das frech auf mein Lampenfieber! :whistle:
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Andre Peschke
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Andre Peschke »

Wir hatten es glaube ich sogar kurz in der Folge angesprochen, aber: Dom ist hier natürlich auch meiner Noob-Gesprächsführung ausgeliefert. Wertschätzungen sollen sich aber generell nicht an Super-Mega-Insider richten. Die besten Wertschätzungen sind die, die man selbst dann mit Gewinn hören und verstehen kann, wenn einen Spiel und Genre nicht interessieren.

Andre
Michi123
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Re: Thrones of Britannia

Beitrag von Michi123 »

Gute Wertschätzung vom Team Dom & Andre, die von meiner Seite alles "erschlägt", was ich wissen wollte.
Spiel kommt mal auf die Wunschliste, werde aber erst zuschlagen, wenn es preislich in einem Sale ist.
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