Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

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Nachtfischer
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Nachtfischer »

Jochen hat geschrieben: 30. Mai 2018, 14:45Ich weiß, was du meinst, aber in diesem konkreten Kontext ist Detroit tatsächlich ein gutes Beispiel. Denn es setzt sich - viel mehr als das typische AAA-Spiel - ernsthaft mit gesellschaftspolitischen Themen wie Rassismus, die Angst vor dem Fremden/Unbekannten, Faschismus o.ä. auseinander.
Das glaube ich sofort. Die Frage ist nur: Inwieweit tut es das auch "als Spiel"?

LlamaCannon hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:21Metal Gear Solid 5 setzt sich mit totalitären und kriegsökonomischen Gesellschaften auseinander und bezieht sich dabei auf z.B. auf Orwell. Generell ist das 80er Setting passend gewählt, da man mit den Diamond Dogs stellvertreterkonflikte gegen Cipher führt. Cipher hat z.B. eine ander vorstellung der Welt, ist aber auch von der Sache totalitär.
Wie genau das jetzt alles zusammenhängt kann man nachlesen auf dem inoffiziellen wikipages zu den MGS Francise.
Man kann sich auch mit den Personen Skullface und Venom Snake eine ganze Weile beschäftigen, oder was hat das ganze gefassel über Sprachen aufsich, die Denkprozesse Formen und dann Gesellschaften prägen, oder was sind eigentlich vocal cord parasites? Wer ist über haupt Quiet und warum redet sie nicht ein Wort? Das sind alles Sachen, indie man ganz viel hineininterpretieren kann und griffig wird es halt erst, wenn man versucht da Bezüge auf z.B. die Kunstliteratur zu nehmen.
Jedenfalls, da sich MGS5 von den Mechaniken nicht wie Detroit becomes Human an einem Film orientiert, ist es besser geeignet für den Diskurs "Warum Games auch Kunstwerke sein können"
Nur, dass deine Beschreibung oben absolut nichts mit Mechanik bzw. Interaktivität zu tun hat. ;)
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LlamaCannon
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von LlamaCannon »

Doch hat sie, da jede Kugel, jedes Gewehr, jeder Ausrüstungsgegegenstand das du in eine Mission mitnimmst GMP (Gross Military Product) kostet. Selbst jede Heli anforderung oder Artillerieschlag kostet GMP, selbst das Fultoning von Personen und Kriegsmaterial kostet GMP. Jeder Soldat lässt sich außerdem über seine Eigenschaften, die von E bis S++ klassifiziert sind, identifizieren und das macht dann eine Ausage darüber, ob du ihn z.B. mitnimmst, um deine Motherbase weiter auszubauen oder du ihn im Staub verecken lässt/er sich eine Kugel fangen darf.^^

Jedes Kriegsgerät oder Soldat, der bei einem feindlichen überfall eines anderen Spielers auf eine deiner FOBs zuschaden kommt hat übrigens auch Sachwert.

Edit:
Das Spiel bezieht sich sogar auf den Heldenkult.
SpoilerShow
Im Laufe des Spiels stellt sich nämlich herraus, das einige Soldaten an parasiten Leiden, die hoch ansteckend ist und den Wirt im laufe der Zeit töten. Irgendwann kommt der Spieler dann eventuell darauf, das dieser Parasit nur bestimmte Personen befällt, nämlich die die auch Kikongo Sprechen(Welche Sprachen ein Soldat spricht wird auch in seiner Bio angeziegt, um ihn zu Charakterisieren). Also muss der Spieler diese Soldaten alle manuell in Karantäne stecken, das veranlasst er izi über seinen iDroid.^^ Jedenfalls wird dabei nicht unterschieden, ob der Soldat bereits befallen ist oder er noch Gesund ist. Später schaltet das dann eine Mission frei, in der einige dieser Soldaten auf der Karantäne Station rebellieren und einen Aufstand anzetteln(wenn ich mich da recht erinnere) und der Spieler muss dann als Venom Snake in diese Station eindringen und die Revolte gewaltätig niederschlagen, indem er alle erschiesst.
Aus der Asche der getöten werden dann nach Abschluss der Mission Diamanten gepresst, die seitdem jeder Soldat mitsich an der Uniform trägt. Das alles natürlich in eine emotionalen Zwischensequenz verpackt.^^ Also so nach dem Motto, Das größte Opfer was man für die Diamond Dogs bringen kann ist der selbstlose Heldentod für die große Sache.
"It's an incredible technical achievement, but it's unfortunate that it's going to be used to kill people" Noel Sharkey, Professor of artificial intelligence and robotics at the University of Sheffield
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Jochen

Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Jochen »

Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:30Das glaube ich sofort. Die Frage ist nur: Inwieweit tut es das auch "als Spiel"?
Die Frage erscheint mir im konkreten Kontext dieser Diskussion ziemlich bedeutungslos.
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LlamaCannon
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von LlamaCannon »

Naja, wenn Detroid Become Human ein Paradebeispiel für ein Spiel als Kunstwerk stehen soll, würde ich Gaming auch nicht ernstnehmen wollen. xD
Treffend dazu finde ich die Jimpression dazu^^ https://youtu.be/Ror-A4_7zSk in knapp 10 mins das game zusammengefasst.
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Jochen

Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Jochen »

LlamaCannon hat geschrieben: 30. Mai 2018, 17:11Naja, wenn Detroid Become Human ein Paradebeispiel für ein Spiel als Kunstwerk stehen soll, würde ich Gaming auch nicht ernstnehmen wollen
Ich habe nicht gesagt, dass es ein "Paradebeispiel" ist, sondern dass man es legitimerweise in diesem Kontext nennen könnte und damit nicht Unrecht hätte. Hast du es denn gespielt?
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Nachtfischer
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Nachtfischer »

Jochen hat geschrieben: 30. Mai 2018, 16:47
Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:30Das glaube ich sofort. Die Frage ist nur: Inwieweit tut es das auch "als Spiel"?
Die Frage erscheint mir im konkreten Kontext dieser Diskussion ziemlich bedeutungslos.
Aktuell bestimmt. Wenn es aber irgendwann hieße "This War of Mine 2 darf dann doch wieder keine Hakenkreuze verwenden, weil es nicht genügend Film ist", vielleicht nicht mehr.
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LlamaCannon
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von LlamaCannon »

Jochen hat geschrieben: 30. Mai 2018, 17:13
Nej, wenn ich einen Film kieken will, dann gehe ich ins Kino. Ich glaube halt nicht daran, das dieses "Gameplay" Konzept in einem Spiel funktioniert, wenn das Kino eine gleiche Aussage über das Thema in Detroid become Human in unter 2-3h treffen kann.^^
Aber jeder wie er mag.:kissing_heart:
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Wolfgang Walk
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Wolfgang Walk »

Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 17:16
Jochen hat geschrieben: 30. Mai 2018, 16:47
Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:30Das glaube ich sofort. Die Frage ist nur: Inwieweit tut es das auch "als Spiel"?
Die Frage erscheint mir im konkreten Kontext dieser Diskussion ziemlich bedeutungslos.
Aktuell bestimmt. Wenn es aber irgendwann hieße "This War of Mine 2 darf dann doch wieder keine Hakenkreuze verwenden, weil es nicht genügend Film ist", vielleicht nicht mehr.
Ich denke schon, dass die Frage, inwieweit der Faschismus spielbar oder als interaktiver Inhalt erfahrbar wird (im Gegensatz zum linearen Inhalt einer längeren Cutscene) für die Rezeption des Inhalts und damit letzten Endes auch für die Bewertung eines dort auftauchenden verfassungsfeindlichen Symbols gegen §86 StGB wichtig ist.

Dass wir soweit noch lange nicht sind, ist richtig. Aber innerhalb eines Games wäre genau das für die Kontextbewertung entscheidend.
Jochen

Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Jochen »

LlamaCannon hat geschrieben: 30. Mai 2018, 17:24Nej, wenn ich einen Film kieken will, dann gehe ich ins Kino. Ich glaube halt nicht daran, das dieses "Gameplay" Konzept in einem Spiel funktioniert, wenn das Kino eine gleiche Aussage über das Thema in Detroid become Human in unter 2-3h treffen kann.
In der Tat: jeder, wie er mag. Aber wenn du dir eine Meinung über die Kunsthaftigkeit eines Spiels anhand eines 10minütigen Jimquisition-Videos bildest, dann sagt das, fürchte ich, mehr über dich als über das Spiel ;)
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Soulaire
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Soulaire »

Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:30 Nur, dass deine Beschreibung oben absolut nichts mit Mechanik bzw. Interaktivität zu tun hat. ;)
kann eine reine Mechanik Kunst sein? Ich finde ja.
allerdings sehen das die meisten (noch) anders. Selbst die, die für Videospiele als Kunstform argumentieren, weisen meist nur auf die Parallelen zu den anerkannten Medien wie dem Film hin.
Ich weiß nicht ob es der Entwicklung von Games so gut tut, wenn filmische Spiele wie "Detroit" als Kunst anerkannt und andere mechanischere Spiele nur als "Spielerei" abgetan werden.
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Ricer
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Ricer »

Nachtfischer hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:30
Jochen hat geschrieben: 30. Mai 2018, 14:45Ich weiß, was du meinst, aber in diesem konkreten Kontext ist Detroit tatsächlich ein gutes Beispiel. Denn es setzt sich - viel mehr als das typische AAA-Spiel - ernsthaft mit gesellschaftspolitischen Themen wie Rassismus, die Angst vor dem Fremden/Unbekannten, Faschismus o.ä. auseinander.
Das glaube ich sofort. Die Frage ist nur: Inwieweit tut es das auch "als Spiel"?
LlamaCannon hat geschrieben: 30. Mai 2018, 15:21Metal Gear Solid 5 setzt sich mit totalitären und kriegsökonomischen Gesellschaften auseinander und bezieht sich dabei auf z.B. auf Orwell. Generell ist das 80er Setting passend gewählt, da man mit den Diamond Dogs stellvertreterkonflikte gegen Cipher führt. Cipher hat z.B. eine ander vorstellung der Welt, ist aber auch von der Sache totalitär.
Wie genau das jetzt alles zusammenhängt kann man nachlesen auf dem inoffiziellen wikipages zu den MGS Francise.
Man kann sich auch mit den Personen Skullface und Venom Snake eine ganze Weile beschäftigen, oder was hat das ganze gefassel über Sprachen aufsich, die Denkprozesse Formen und dann Gesellschaften prägen, oder was sind eigentlich vocal cord parasites? Wer ist über haupt Quiet und warum redet sie nicht ein Wort? Das sind alles Sachen, indie man ganz viel hineininterpretieren kann und griffig wird es halt erst, wenn man versucht da Bezüge auf z.B. die Kunstliteratur zu nehmen.
Jedenfalls, da sich MGS5 von den Mechaniken nicht wie Detroit becomes Human an einem Film orientiert, ist es besser geeignet für den Diskurs "Warum Games auch Kunstwerke sein können"
Nur, dass deine Beschreibung oben absolut nichts mit Mechanik bzw. Interaktivität zu tun hat. ;)
Dieses Jahr erschien das Buch "Digitale Spiele - Interdisziplinäre Perspektiven zu Diskursfeldern, Inszenierung und Musik". GoogleBooks Vorschau: https://books.google.de/books?id=lmhLDw ... over&hl=de

Den Beitrag von Martin Roth "Videospiele als politisches Medium" (Seite 107) kann ich euch bzgl. Metal Gear Solid und politischen Spielmechaniken ans Herz legen. Roth argumentiert für mehr Auseinandersetzung mit Herrschaftsstrukturen und -formen. Am Beispiel von Metal Gear 1-4 legt er dar, wie über die Spielmechanik Bürokratisierung und Deregulierung erzeugt werden und eine Form der politischen Entmachtung darstellen, die im Videospiel aber als wünschenswert erachtet werden, da sie für den Spieler eine "falsche Form der Agency" erzeugen die vorhersehbar und kalkulierbar ist. Diese Strukturen bricht Metal Gear Solid aber auch auf, und schafft damit politische Räume, die, so Roth, komplett neuartig, grenzenlos und unberechenbar sind.

Leider sind in der Leseprobe nur die ersten 10 Seiten des Beitrags enthalten. Schreibt mir eine Nachricht, wenn euch der gesamte Artikel interessiert.
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Ricer
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Ricer »

Wolfgang Walk hat geschrieben: 30. Mai 2018, 13:21 Zumindest ein weiteres Game steht in den Startlöchern, das von einem Verbot betroffen wäre - und aus der Perspektive des Widerstands gespielt wird. "Through the darkest of times" ist gerade in Entwicklung und wird - Stand jetzt - in Deutschland nur in verlogener Form erscheinen können: https://www.youtube.com/watch?v=FnrP6dBkwAk
Danke für den Hinweis. Die Projekte der Yager-Leute, die inbetweengames gegründet hatten, hatte ich auf dem Schirm. Aber das Studio PaintbucketGames (von ehemaligen Yager-Mitarbeitern) war mir überhaupt kein Begriff.
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rekuzar
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von rekuzar »

http://www.gameswirtschaft.de/meinung/h ... e-kolumne/

Fröhlich vs Walk! Ich verlange einen Kampf auf Leben und Tod!
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LlamaCannon
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von LlamaCannon »

Kann man izi ein Gegenargument bringen. Nämlich ist das Hakenkreuz für die neue Rechte nicht mehr salonfähig. Es arbeiten gerade neu rechte Verleger dadran den politischen Konsens zu torpedieren und das schaffen sie ganz ohne entabuisierung der NS-Symbolik. Oder sie orientiert sich eher an linksautonomen Aktionen, siehe die Identitäre Bewegung, welche passend auf den Sozialen Netzwerken als hippe Aktionismus.webm geteilt werden.
Ganz zu schweigen verstehe ich in diesem Fall generell nicht, wie man für eine nationale Gesetzgebung wie den §86 Stgb argumentieren kann, wenn der Vertrieb digitaler Medien wie Computerspiele bereits globalisiert ist. ACH, es gibt VPNs und Paysafecards? interessant! xD
Naja hauptsache das Gewissen ist beruhigt.^^ Es ist ja nicht so als hätten rechte ideologien im Bundestag ein Mitspracherecht, ups.:no_mouth:
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Singh
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Singh »

rekuzar hat geschrieben: 31. Mai 2018, 00:58 http://www.gameswirtschaft.de/meinung/h ... e-kolumne/

Fröhlich vs Walk! Ich verlange einen Kampf auf Leben und Tod!
Sehr gut, Petra. Danke für den Link. :)
Stuttgarter
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Stuttgarter »

rekuzar hat geschrieben: 31. Mai 2018, 00:58 http://www.gameswirtschaft.de/meinung/h ... e-kolumne/

Fröhlich vs Walk! Ich verlange einen Kampf auf Leben und Tod!
Sie sagt ja nicht großartig was andres - Wolfgang hat sich meines Wissens auch nicht dafür ausgesprochen, dass jedes Spiel einfach mal Hakenkreuze reinklatschen darf, weil die Entwickler grad Lust drauf haben. Sondern er hat sich dagegen ausgesprochen, dass es derzeit kein Spiel darf.

Auch Filme dürfen nicht per se Hakenkreuze zeigen. Sondern da findet dann genau jene von Petra Fröhlich erwähnte Einzelfallprüfung statt.
meisterlampe1989

Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von meisterlampe1989 »

Stuttgarter hat geschrieben: 31. Mai 2018, 11:12 Auch Filme dürfen nicht per se Hakenkreuze zeigen. Sondern da findet dann genau jene von Petra Fröhlich erwähnte Einzelfallprüfung statt.
Nope. Eben nicht. Filme sind generell "Kunst". Oder glaubst du, dass bei einer genauen Prüfung sowas wie Indiana Jones 3, Inglorious Basterds oder die ganzen Nazi-Zombie-Filme unter die Sozialadäquanzformerl fallen würden?

Meiner Meinung nach sollte es - solange es sich nicht um Propaganda handelt - einem Künstler gestattet sein ein Hakenkreuz zu verwenden unabhängig von der Ausdrucksform. Da ist auch der Denkfehler von Frau Fröhlich; ich finde es fast schon faschistoid eine Kunstform nur aufgrund ihrer Beschaffenheit einzuschränken. Woher will man wissen, ob nicht auch ein Open-World-Game gut damit umgehen kann. Frau Fröhlich kann es sich nicht vorstellen, aber ist das der Maßstab?
Stuttgarter
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Stuttgarter »

meisterlampe1989 hat geschrieben: 31. Mai 2018, 14:07
Nope. Eben nicht. Filme sind generell "Kunst". Oder glaubst du, dass bei einer genauen Prüfung sowas wie Indiana Jones 3, Inglorious Basterds oder die ganzen Nazi-Zombie-ilme unter die Sozialadäquanzformerl fallen würden?
Moment. Beim Film wird mittlerweile sicher recht großzügig damit umgegangen - aber das heißt noch lange nicht, dass ein Film alles darf.

Bei Spielen wird im Lauf der Jahrzehnte vermutlich eine ähnliche Entwicklung zur "Großzügigkeit" stattfinden: Am Anfang dürfen es Spiele wie eben "Attentat 42", dann irgendwann die (neuen) "Wolfensteins" - und am Schluss der Entwicklung jedes Spiel, das in dem Setting spielt und keinerlei verherrlichende Botschaft enthält.

Hattest Du beim Film ganz ähnlich - irgend ein Hitchcock-Film wurde nach dem zweiten Weltkrieg in der deutschen Fassung komplett entstellt, weil aus - im Original - Nazis in der deutschen Fassung einfache Rauschgifthändler wurden. Das ist kein Thema, das nur Spiele betrifft (oder betroffen hat).
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BummsGeordy
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von BummsGeordy »

rekuzar hat geschrieben: 31. Mai 2018, 00:58 http://www.gameswirtschaft.de/meinung/h ... e-kolumne/

Fröhlich vs Walk! Ich verlange einen Kampf auf Leben und Tod!
halte ich leider für einen schlechten Beitrag. Es wird hier so viel durcheinander geworfen, einfach so postuliert ohne dies zu begründen und vermutet und einfach behauptet, dass es keiner ernsthaften Analyse und Betrachtung standhält. Es zieht sich ja kein ernsthafter Argumentationsfaden durch den Text außer "Spiele sind gefährlicher als Filme, weil man sich länger mit ihnen beschäftigt. Und weil man sich zu lange mit Spielen beschäftigt dürfen keine Hakenkreuze rein".

tut mir leid - aber das ist nicht nur schwach, sondern auch absurd. Am liebsten würde ich jeden jeden Satz einzeln auseinandernehmen, aber dafür fehlt mir schlussendlich einfach die Zeit... Wolfgangs Beitrag war zwar deutlich emotionaler, aber aus meiner Sicht auch überzeugender und fundierter. Go Wolfgang!
Maestro84
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Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)

Beitrag von Maestro84 »

Ich habe mir die Kolumne heute angehört und muss bei einem Punkt als ebenfalls Behördenmitarbeiter eingrätschen: Lieber Wolfgang, bitte nicht auf die Behördenmitarbeiter verweisen und quasi Kadavergehorsam unterstellen, sondern auf die verantwortlichen Politiker, die wir Wähler in die Parlamente wählen - wer nicht wählt, hat eh seinen Mund zu halten. Mich stört einfach bei diversen Themen der Verweis auf die Behörden, die ausführende Stellen sind, in denen Beschäftigte, genau wie in jeder privaten Firma, die Sachen umzusetzen haben, die von höherer Stelle beschlossen werden. Und auch, wenn es einfach und bequem ist, diesen Verweis herzustellen, aber wer im Fach Politik in der Mittelstufe aufgepasst hat, sollte die richtigen Verweise ziehen.

Ansonsten stimme ich beim Thema zu, denn es wirkt schon befremdlich, wenn in Filmen, sogar Unterhaltungsfilmen ohne Bildungsauftrag, mittlerweile Hakenkreuze gezeigt werden dürfen, aber in Spielen mit kritischem Hintergrund nicht. Es ist ja nicht so, dass Spieler erwarten würden, aufseiten von Nazideutschland mit allen Symbolen einen Feldzug Marke Civilization starten zu können. Gefährlich ist das Hakenkreuz eh nicht mehr, sondern eher Menschen, die medial auf z.B. Welt.de ihrem Gaulandführer hinterherrennen, wenn dieser schwadroniert, dass 12 Jahre Naziherrschaft doch quasi so irrelevant wären wie die Zeit von 1230-1242. Dort stecken die neuen Nazis.
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