Ich hoffe meinerseits, dass mein Posting nicht so missverstanden werden konnte, dass ich dir die Duldung von Alltagssexismus vorwerfen würde. Falls doch, entschuldige bitte.Jochen hat geschrieben: ↑31. Mai 2018, 18:28 Ich fürchte, wir missverstehen uns, Stew. Natürlich sollte man Alltagssexismus bekämpfen. Unbedingt sogar. Mir ist bloß noch nie ein Alltagssexist begegnet, der sich mit einem Sexismusvorwurf überzeugen ließ. Im Gegenteil: Das ist in meiner Erfahrung der beste Weg, damit beim Gegenüber sofort die Schotten dicht gemacht werden.
Was mir hingegen häufig begegnete: Menschen, die ihr Verhalten änderten, wenn man sie vorwurfsfrei und mit dem ehrlichen Wunsch, sie zu verstehen, ansprach - und dann z.B. darauf hinwies, dass dieses Verhalten andere verletzt oder geringschätzt.
Bezüglich der Herangehensweise in der Diskussion: Da haben wir scheinbar einfach andere Erfahrungen gemacht. Oder wir bewegen uns in anderen Räumen. Natürlich beginne ich keine Diskussion mit "Du bist Sexist, weil ...", weder online, noch in Persona. Aber wenn ich etwas für sexistisch halte, dann bringe ich das auch meist klar so zum Ausdruck. Ich für meinen Teil habe den Eindruck gewonnen, dass diese Aussage in ihrer Klarheit, selbstverständlich ohne damit einen generellen Vorwurf zu verbinden, eine Diskussion weiter bringt, als ein Eiertanz zur Vermeidung möglicherweise falsch aufzufassender Begriffe. Wie gesagt, ich setze da durchaus voraus, dass mein Diskussionpartner/meine Diskussionspartnerin differenzieren kann. Und in der absoluten Mehrheit der Fälle geschieht das auch. Ich bemühe mich dann natürlich immer sehr darum, diesen 'Sexismusvorwurf' entsprechend zu kontextualisieren, und ich würde zumindest behaupten, das gelingt mir in persönlichen Gesprächen ganz gut.
Online mag das etwas anderes sein. Allerdings muss ich zugeben, dass ich Diskussionen zu solchen Themen im Internet mittlerweile lediglich im Elfenbeinturm zu führen pflege - in Foren wie diesem also. Aus den Kommentarspalten der Massenmedien bin ich schon längst Hals über Kopf geflohen, das hat mich einfach von Innen heraus aufgefressen. Ich weiß, dass es auch dauerhafte keine Lösung sein kann, dem Mob mit den Mistgabeln das komplette Feld zu überlassen, aber bei mir hat das Nutzen/Aufwand-Verhältnis in einem für mich ungesunden Verhältnis gestanden. Mir bleibt nur zu hoffen, dass andere den Mut und die Ausdauer aufbringen mögen, diesen Kampf für mich zu kämpfen. Meine Energie stecke ich da viel lieber in solche Diskussionen hier.
Und da empfinde ich die Hinweise auf die Notwendigkeit des Verständnisses oftmals als ermüdend. Ich sehe das als Selbstverständlichkeit und hoffe, dass dies bei jedem Diskussionsteilnehmer der Fall ist. So lässt sich auch meine vielleicht etwas überreizte Antwort auf deinen Kommentar erklären.
Aber: Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr werde ich mir darüber bewusst, dass der von dir angesprochene Punkt natürlich auch einen Platz in der Diskussion hat. Es ist in der Tat ein überaus komplexes Thema und ein schmaler Grat, da sind solche Hinweise wahrscheinlich ziemlich nötig. Und wenn ich es dann trotzdem noch ermüdend finde, dann ist das eben mein Problem.
Was die Diskussion um Frauen in Battlefield angeht, hat kylroy selbst sie als Threadersteller eigentlich schon vor einigen Seiten abgerundet (Hervorhebung von mir):
Denn warum sollte sich der zeitliche Verlauf bei anderem 'Blödsinn' unterschiedlich darstellen?kylroy hat geschrieben: ↑31. Mai 2018, 22:37 Der Typ mit der Katana war der Mütze nach zu urteilen ein britischer Paratrooper, der andere wohl ein amerikanischer. Später hat man auf der Wiese noch japanische Soldaten (???) gesehen. Die Frau trägt einige britisch anmutende Uniformteile. Kann ich echt nicht zuordnen. Da wurde eine Menge sinnlos zusammen gewürfelt und Unsinn gezeigt (die V-1 wurde beispielsweise nur zur strategischen Bombardierung verwendet und nicht in Gefechten. Was solls? Über derlei Blödsinn sehe ich ja schon lange hinweg. )
Auch über Frauenfiguren in Battlefield wird die Spielerschaft über kurz oder lang hinwegkommen. Auch wenn dies, wie die aktuelle Debatte zeigt, ein sehr anstrengender Weg wird.