Kann es gute AAA-Singleplayer-Spiele mit Free2Play-Mechanik geben?

[Thaluin]

Mir ist vorhin eine etwas spinnerte Idee gekommen und ich dachte ich poste sie hier einfach mal als Diskussionsfrage: Können Singleplayer-Spiele mit Free2Play-Mechanik funktionieren und – das ist dabei das wichtige - gibt es Free2Play-Mechaniken, die eben nicht dem Gameplay schaden, sondern es im besten Fall sogar stützen?

Mein Gedankengang war wie folgt: Wie war das noch mal mit den alten Spieleautomaten? Sie waren bockschwer, damit man ständig Geld nachwerfen muss, um weiterspielen zu können. Würde entsprechend ein Spiel wie "Dark Souls" funktionieren, wenn es komplett Free2Play wäre, aber man nach jedem Tod 1€ bezahlen oder alternativ 24h warten müsste, bevor man weiterspielen kann? Ansonsten gäbe es keine weiteren Inhalte, die mit Echtgeld erworben werden können, es ist also kein Pay2Win und auch die Coregamer könnten sich nicht beschweren, dass das Spiel vercasualisiert sei, da die Finanzierung gerade auf dem hohen Schwierigkeitsgrad basiert.

Was meint ihr? Könnte eine solche Finanzierung funktionieren oder ist die Zielgruppe von einem Spiel wie "Dark Souls" zu klein, als dass es sich rechnen würde? Und hättet ihr andere solcher Ideen für AAA-Singleplayer Free2Play-Spiele?

[Andre Peschke]

EDIT: Wie kann ich diesen Post in das korrekte Forum verschieben?

Gar nicht. Das können nur wir. ^^

Aber er sieht aus, als wäre er im richtigen Forum? Oder wolltest du das allgemein der Community zur Diskussion anbieten?

Andre

[Thaluin]

EDIT: Wie kann ich diesen Post in das korrekte Forum verschieben?

Gar nicht. Das können nur wir. ^^

Aber er sieht aus, als wäre er im richtigen Forum? Oder wolltest du das allgemein der Community zur Diskussion anbieten?

Andre

Ich wollte es tatsächlich zur allgemeinen Diskussion anbieten, aber es wäre sicherlich auch ein interessanter Denkanstoß für einen Podcast!

[Desotho]

Es würde auf jeden Fall erstmal einen Mega-Shitstorm auslösen

[Thaluin]

Es würde auf jeden Fall erstmal einen Mega-Shitstorm auslösen

Selbst wenn es nicht Dark Souls wäre, sondern eine neue Marke? Zudem wäre es ja auch vorstellbar, dass es dann eine Art "Vollpreis-Pass" gibt, bei dem man einmal 60€ ausgibt und danach nichts mehr bezahlen muss. Wenn das vom Marketing entsprechend als Todschlagargument verwendet würde, merkt dann auch vielleicht niemand, dass dieser Pass natürlich im Gegensatz zum normalen Vollpreis niemals in einem Sale landet… Das Marketing feiert das Spiel einfach als faires Angebot: "Wer Free2Play haben will bekommt Free2Play, wer ein Vollpreis-Spiel will bekommt ein Vollpreis-Spiel! Hier wurde nichts runtergedummt und kein Pay2Win!".

[Nachtfischer]

Wie war das noch mal mit den alten Spieleautomaten? Sie waren bockschwer, damit man ständig Geld nachwerfen muss, um weiterspielen zu können.

Akzeptiert würde sowas aber nur, wenn das Game-Design eben nicht wie bei den Spielautomaten (oder fast allen modernen F2P-Titeln) künstlich verschlechtert wird, um solche Geschäftspraktiken zu ermöglichen. Und dann ist wiederum fraglich, ob es sich finanziell lohnen würde, so ein Modell (zusätzlich) anzubieten.

[Sebastian Solidwork]

Mein generelle Idee, auch für Multiplayer, wäre es nutzungsorientiert, pro Einheiten, abzurechnen.
Und vermutlich gedeckelt, also eine Art flexibles Abo.
Einheiten könnten sein:
- Partien wie bei einem Hearthstone oder Gwent
- Minuten. z.b. 5 Minuten (Dann auch mit Erkennung von Inaktivität)
- erreichte Zwischenstopps. z.B die Bonfires in einem Dark Souls
- eine Mischung von mehreren

Bei Gwent könnte man z.B. 2 Cent pro Partie verlangen.

Und das ganze gedeckelt auf z.B. 10€ im Monat. Wer mehr als 500 Partien bei Gwent spielt, zahlt nicht mehr. Wer weniger spielt weniger.
Ich mag an feste Abogebühren es nicht, dass sie unabhängig von meiner Nutzung sind. Mit Familie variiert meine Nutzung sehr stark, da will nicht für etwas bezahlen was ich dann fast nicht nutze.

Man könnte die Einheiten im vorhinein kaufen. In so üblichen Paketen von 10, 20, 50, 100 etc. Das könnte evtl. auch die technische Implementierung erleichtern.

[Thaluin]

Akzeptiert würde sowas aber nur, wenn das Game-Design eben nicht wie bei den Spielautomaten (oder fast allen modernen F2P-Titeln) künstlich verschlechtert wird, um solche Geschäftspraktiken zu ermöglichen.

Die Überlegung sollte ja hierbei sein, dass das Gamedesign nicht durch die Bezahlmechanik beeinträchtigt werden sollte. Ein "Dark Souls" oder ein beliebiges Survival-Spiel - um mal von diesem Beispiel abzurücken - ist ja aber auch so schon schwer genug, dass man häufiger stirbt. Die Bezahlmechanik stützt ja in gewisser Weise sogar noch die Spielerfahrung, da man einen Grund mehr hat, nicht sterben zu wollen.

Und dann ist wiederum fraglich, ob es sich finanziell lohnen würde, so ein Modell (zusätzlich) anzubieten.

Das ist in der Tat eine gute Frage. Ich denke es kommt ganz darauf an, ob das Spiel genug Spieler hat, damit es sich ab einem gewissen Punkt wieder rechnet. Was aber auf jeden Fall aus Sicht des Publishers schon mal ein Vorteil sein dürfte ist, dass man das Spiel auch nach einem Jahr noch zum Vollpreis anbieten könnte, da der Spieler ja dabei nicht für das Spiel bezahlt, sondern für einen Pass… wenn er wirklich wollte könnte er es ja *theoretisch* kostenlos spielen.

[Nachtfischer]

Die Bezahlmechanik stützt ja in gewisser Weise sogar noch die Spielerfahrung, da man einen Grund mehr hat, nicht sterben zu wollen.

Vielleicht dann aber einen zu viel? Ich sehe da die Gefahr, in das gleiche Problem zu laufen, wie es die Battle-Royales gerade im ernsthaft kompetitiven Bereich tun: Wenn es um etwas geht, ist der Anreiz unglaublich hoch, möglichst langweilig zu spielen. Wobei das auch ein grundsätzlicheres Problem der Souls-Spiele ist und nicht nur am Geschäftsmodell hängt. Letzteres allerdings direkt mit dem "Game Over" zu verbinden, ist wahrscheinlich auf diese Weise immer gefährlich. Da müsste man eher dynamischere Einheiten finden wie es Sebastian zwei Posts zuvor angedeutet hat.

[Andre Peschke]

Ich wollte es tatsächlich zur allgemeinen Diskussion anbieten, aber es wäre sicherlich auch ein interessanter Denkanstoß für einen Podcast!

In dem Fall: Verschoben.

Andre

[Thaluin]

Mein generelle Idee, auch für Multiplayer, wäre es nutzungsorientiert, pro Einheiten, abzurechnen.
Und vermutlich gedeckelt, also eine Art flexibles Abo.

Das klingt tatsächlich nach einem sehr interessanten Ansatz! Das wäre dann weder Vollpreis/Abo noch F2P.

Vielleicht dann aber einen zu viel?

Guter Punkt!


Bei Sebastians Vorschlag kam mir auch noch der Gedanke, ob es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn eine Art Crowdfunding-Funktion für DLCs in die Spiele integriert wäre. Die Entwickler schlagen ein neues DLC vor und alle Spieler, die daran Interesse haben, können eine bestimmte Summe dafür pledgen. Wird dann ein vorher genannter, für die Entwicklung des DLCs benötigter, Betrag erreicht, wird das DLC entwickelt. Alle die es mitfinanziert haben erhalten es vor Veröffentlichung und müssen nichts weiter dafür bezahlen. Alle anderen Spieler erhalten Zugriff auf das DLC nahtlos mit der gleichen Bezahlweise wie im Hauptspiel. Und ohne, dass sie es extra zusätzlich kaufen und installieren müssen.