Stirbt die Emulations-Szene?

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Leonard Zelig
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Leonard Zelig »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 17:56
Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Aug 2018, 17:46 Ärgerlich wäre es nur wenn ein N64 Mini erscheint, von den N64-Spielen hab ich nur einen Bruchteil als ROM, weil ich mit den Emulatoren nie so wirklich zufrieden war. Notfalls muss ich dann jemanden finden, der mir die ROMs als Mail schickt oder nochmal für alle irgendwo hochlädt für ein paar Tage.
Die N64-Emulation auf der Wii ist eigentlich ziemlich gut. Es gibt ja Injector-Programme, wo man die N64 Roms in einen N64-VC Titel hineinkopiert. :ugly: Das funktioniert meistens recht nett. Gab es schon für GC glaub ich.
Hab mir damals einige N64-Spiele für die Wii gekauft. Die liefen echt super. Aber auf dem Emulator lief glaub ich nur Super Mario 64 vernünftig. Dass mit dem Injector müsste ich mal ausprobieren. Unterstützt der auch Spiele, die nicht in der VC erschienen sind? Wenn man die PS3 hackt, dann hat man Zugriff auf den PS2-Emulator von Sony und kann auch Titel spielen, die nie im PlayStation Store erschienen sind. Allerdings sollte man vorher seinen Account von der Konsole löschen. Haben ein paar Leute bei NeoGaf und ResetEra nicht gemacht und dann wurden ihre Accounts gebannt (auf denen sich auch zahlreiche PS4-Spiele befanden).
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Axel
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Aug 2018, 18:07 Hab mir damals einige N64-Spiele für die Wii gekauft. Die liefen echt super. Aber auf dem Emulator lief glaub ich nur Super Mario 64 vernünftig. Dass mit dem Injector müsste ich mal ausprobieren. Unterstützt der auch Spiele, die nicht in der VC erschienen sind?
50:50 würde ich sagen. Ein Versuch ist es wert.

Schade, dass die normale Emulation auf dem PC immernoch so fehlerhaft ist, wo selbst die PS2 mittlerweile gut spielbar ist.
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Darkcloud
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Darkcloud »

Naja so lange man Roms immer noch in ein paar Sekunden mit google findet ist da nichts vorbei. Momentan sorgt es eher dafür, dass die Seiten die so weit im Ausland sind, dass Nintendo da schwerer dran kommt weiter vorne im Ranking sind. Emuparadise ist da ja auch meist nicht ganz vorne.

Vor allem ists halt dummerweise möglich sich viele Roms direkt von Nintendos Servern zu laden.
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Sparkster
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Sparkster »

Wer es drauf anlegt wird auch in Zukunft an Roms rankommen (P2P/XDCC), nichtsdestotrotz ist es ein ziemlich schwerer Schlag für Romhacker und Fanübersetzer. Besonders schade ist es um die ganzen Prototypen und verschiedenen Revisionen, wie zum Beispiel die Version von Shinobi 3 mit Spider-Man und Godzilla als Endgegner.
Zuletzt geändert von Sparkster am 12. Aug 2018, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Leonard Zelig
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Leonard Zelig »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 18:17 Schade, dass die normale Emulation auf dem PC immernoch so fehlerhaft ist, wo selbst die PS2 mittlerweile gut spielbar ist.
Vielleicht dauert es deswegen auch länger mit dem N64 Mini. Bei NERD arbeiten ja nur 30 Menschen und so ein N64-Emulator dürfte um einiges komplizierter sein als ein NES- und SNES-Mini-Emulator. Und wenn die Dokumentation der Hardware nur auf Japanisch vorliegt dürfte das auch ein Hindernis für ein französisches Studio sein.

Die erste Xbox ist ebenfalls problematisch. Für den PC gibt keinen vernünftigen Emulator und die Emulation auf der Xbox 360 macht bei vielen Spielen Probleme.
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Axel
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

Darkcloud hat geschrieben: 12. Aug 2018, 18:25 Vor allem ists halt dummerweise möglich sich viele Roms direkt von Nintendos Servern zu laden.
Das haben die jetzt auch gefixt. :mrgreen:
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Andre Peschke
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Andre Peschke »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 17:17
Es kommt ja noch viel, viel absurder! :ugly: Wusstest Du... das es auf der Virtual Console der Wii über 200 Spiele gibt, die NUR auf der Wii erschienen, nicht jedoch für 3DS oder Wii U?
Ja, das hatte ich in einem Podcast bereits ausführlichst beklagt. Auch, dass ich für auf der Wii gekaufte Titel auf WiiU erneut zur Kasse gebeten wurde - trotz Wii-Import. Gnadigerweise zu einem reduzierten Preis.

Aber Raubkopieren ist halt nicht die Antwort. :/

Andre
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Soulaire
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Soulaire »

wahrscheinlich hat das auch etwas mit dem kommenden Bezahl-Abo auf der Switch für den Online-Service zu tun. Dort möchte Nintendo ebenfalls jeden Monat Spiele anbieten, insbesondere ihre ganzen Klassiker.
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Vinter
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Vinter »

Zwei Gedanken:

a) Solange Menschen Interesse an Emulation haben, wird es Möglichkeiten geben, sich die entsprechenden Roms zu beschaffen. Es ist schade, dass die alteingesessenen, gut kuratierten Seiten nun dicht machen, aber wir wissen alle: Piraterie wird nicht aufzuhalten sein.

b) Es ist interessant, dass Nintendo ausgerechnet jetzt dagegen vorgeht, wo deren aktuelle Konsolen erstmals keine Virtual Console hat. Mehr Sinn hätte es gemacht, diesen Schritt zu Zeiten von 3DS, Wii und Wii U zu gehen. Persönlich glaube ich nicht daran, dass die Virtual Console oder ein ähnlicher Service dauerhaft tot ist - und diese Nachricht bestärkt mich eher in der Annahme. Wer weiß, was genau sie dort planen? Die 20 NES Klassiker, die sie mit dem Onlineservice verfügbar machen, müssen auch konvertiert bzw emuliert werden. Was passiert da also? Ein vollständiger Back Catalog von Nintendo Retro Konsolen auf der Switch? A man can dream...
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Desotho
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Desotho »

Vinter hat geschrieben: 12. Aug 2018, 23:15 Es ist interessant, dass Nintendo ausgerechnet jetzt dagegen vorgeht, wo deren aktuelle Konsolen erstmals keine Virtual Console hat.
Auch wenn es wohl nicht so heißen wird, im September fangen sie ja damit an.
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jesobuild
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von jesobuild »

Die ganze Sache erinnert mich irgendwie an die fanbetriebenen Wow-Vanillaserver, die auch von Blizzard dicht gemacht wurden. Damals wurde übrigens von Andre argumentiert, dass das ganze nichts mit Böswilligkeit von Blizzard, sondern wahrscheinlich eher mit dem amerikanischen Copyright zu tun hat. Dieses zwingt einen Rechteinhaber seine Produkte zu verteidigen und nicht einfach der Öffentlichkeit freizugeben, wenn er die Rechte an seinem geistigen Eigentum behalten will. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch Nintendo betrifft, die solche Emulatoren einfach nicht dulden dürfen, um nicht die Rechte an ihren eigenen Marken (oder den von Drittherstellern in deren Auftrag) zu verlieren. Erklärt natürlich nicht den Unsinn mit der Virtual Console und so, aber für kostenlose Emulatoren durchaus vorstellbar.

Hier das Video zur Erklärung Andres: https://www.gamestar.de/videos/world-of ... 88149.html
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Axel
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

jesobuild hat geschrieben: 13. Aug 2018, 01:34 Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch Nintendo betrifft, die solche Emulatoren einfach nicht dulden dürfen, um nicht die Rechte an ihren eigenen Marken (oder den von Drittherstellern in deren Auftrag) zu verlieren.
Nun gibt es Emulatoren aber auch schon seit über 20 Jahren. Das ist ja nichts neues. Und man hat sich ja auch in der Vergangenheit sehr stark der Szene angebiedert. So wurde beispielsweise der Super Mario Maker und vor allem dessen Marketing sehr stark an die Super Mario World romhacking community ausgerichtet.

Zudem sind Emulatoren selbst auch nicht illegal. Dagegen kann niemand was tun. Sondern allein die Roms.

Edit: Pleasuredome, eine der großen Gaming-Tracker, hat nun auch Nintendo-Roms aus dem Programm genommen. Selbst bei den beiden Private Trackern wo ich Mitglied bin wird darüber zumindest nachgedacht. Es nimmt absurde Züge an.

Noch absurder ist übrigens, dass Nintendo in den USA selbst Ebay-Verkäufer abmahnt, die RetroPie-Machinen verkaufen. :doh:

Diese Firma wird mir immer unsympathischer.
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jesobuild
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von jesobuild »

MitSchmackes! hat geschrieben: 13. Aug 2018, 01:49 Zudem sind Emulatoren selbst auch nicht illegal. Dagegen kann niemand was tun. Sondern allein die Roms.
Ich hatte mit Emulatoren die Emulationssoftware einschließlich der Rom gemeint. Ergibt ja auch sonst keinen Sinn - dass ein Emulator an sich legal ist, ist mir bewusst. Da hatte ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, sorry!

Dass es Emulatoren seit 20 Jahren gibt, ändert nichts an der Sachlage. Raubkopien gibt es auch schon, seit es Spiele gibt. Legaler und tolerierter werden die dadurch trotzdem nicht. Kann ja auch sein, dass bei Nintendo der Verantwortliche in dieser Sache den Posten gewechselt hat und nun deutlich härter durchgegriffen wird. Ohne genauere Informationen bewegen wir uns bei Nintendos Beweggründen aber im Reich der Spekulationen.
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Axel
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

Macht aber einen Unterschied was das "Rechte an den eigenen Marken verlieren" beträge. Denn im hypothetischen Fall würde jedes Gericht sagen "Warum habt ihr nicht schon eher was getan? Jahrzehntelang habt ihr Emulatoren und Roms geduldet - und nun nicht mehr?"

Ich habe übrigens die starke Vermutung dass das, was Nintendo plant, uns Fans nicht so wirklich gefallen wird. Deswegen versucht man seit Monaten so gut es geht den Zugang zu Roms für die 08/15 User so schwer wie nur irgend möglich zu gestalten. Irgendwas fieses planen die, bestimmt!
Mich erinnert das nämlich an das Star Trek Dilemma. Pünktlich ein paar Monate vor Discovery wurden faktisch Fanfilme wie Star Trek Continues oder Star Trek Voyages verboten. Die haben wohl geahnt, dass die alten Trekkies diese Discovery Serie hassen werden. Was dann ja auch eintraf. Und die Leute haben sofort nach Alternativen gesucht. Zwar gab es da schon keine Fanproduktionen mehr, aber ein kleines unscheinbares Schiff unter Captain Ed Mercer und seiner "Orville" Crew kam gerade zur richtigen Zeit zur Rettung. :mrgreen:
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mart.n
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von mart.n »

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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Leonard Zelig »

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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

Sehr guter Artikel bei Kotaku. Und der Vergleich mit alten Filmen ist sehr gut! Wo ist der Unterschied, ob ich einen Film wie "Nosferatu" von 1922 auf Archive legal streame, weil der Film gemeinfrei ist, oder ob ich ein alten SNES Spiel von einer Firma spiele, wo es Publisher und Developer schon lange nicht mehr gibt? Wo soll denn das eine "Diebstahl" sein und das andere nicht? Das konnte mir schlicht noch niemand logisch erklären!
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IpsilonZ
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von IpsilonZ »

MitSchmackes! hat geschrieben: 15. Aug 2018, 01:14 Sehr guter Artikel bei Kotaku. Und der Vergleich mit alten Filmen ist sehr gut! Wo ist der Unterschied, ob ich einen Film wie "Nosferatu" von 1922 auf Archive legal streame, weil der Film gemeinfrei ist, oder ob ich ein alten SNES Spiel von einer Firma spiele, wo es Publisher und Developer schon lange nicht mehr gibt? Wo soll denn das eine "Diebstahl" sein und das andere nicht? Das konnte mir schlicht noch niemand logisch erklären!
Erklären sollte dabei glaube ich gar nicht so schwer sein. Nosferatu ist gemeinfrei, weil seit Ableben des Urheberrechtsinhabers 70 Jahre vergangen sind. Das ist bisher bei noch keinem Videospiel der Fall sein. Auch dürfte die Rechtslage bei archive.org weitaus besser geregelt sein als bei Emuparadise und Co. Die laden ja auch nicht einfach willkürlich alle Filme hoch, sondern kümmern sich da um die Rechtslage etc.
Für mich ist weniger die Frage interessant, ob ich ein Vorgehen gegen Emuparadise schade finde oder nicht. Ist es definitiv und man kann sicher auch über die Notwendigkeit streiten. Aber interessanter wann denn mal an einem offiziellen Archiv gearbeitet werden wird und ob in diesem Fall der Wille der Rechteinhaber bestünde da mitzumachen. Rechtsmäßig wird es da aber wenig Handhabe geben, im Gegensatz zu Nosferatu.
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Axel
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Axel »

IpsilonZ hat geschrieben: 15. Aug 2018, 01:38 Erklären sollte dabei glaube ich gar nicht so schwer sein. Nosferatu ist gemeinfrei, weil seit Ableben des Urheberrechtsinhabers 70 Jahre vergangen sind. Das ist bisher bei noch keinem Videospiel der Fall sein.
Die 70 Jahre sind eine rein willkürliche Zahl. Die ist ja nicht in Stein gemeißelt. Früher galt in den USA, wie im Kotaku-Artikel auch erwähnt, 25 Jahre nach dem Erscheinen eines Werks die gemeinfreiheit. Das wurde dann über die Jahrhunderte immer mehr ausgeweitet. Die Folge kann man ja auch sehen anhand der riesigen Liste an verloren gegangen Filmen aus den 20ern und 30ern. Und auch bei Spielen ist das schon lange der Fall. Es gibt zig PC Spiele aus den 90ern und 2000ern, die sind mittlerweile quasi verloren. Natürlich nicht die erfolgreichen, sondern die ganzen Middleware Spiele. Oder beispielsweise die ganze Shareware-Szene der 90er. Das scheint auch niemanden zu interessieren.

Oder noch aktueller: Hunderte von richtig guten iOS Spielen aus den Jahren 2008 bis 2013/14 sind mittlerweile ebenfalls im Nirvana gelandet. Deswegen, weil die Firmen oder auch Apple selbst die Spiele irgendwann mal runtergenommen haben. Etwa weil sie mit neueren iOS Versionen und neueren Geräten nicht mehr kompatibel sind.

Da spreche ich beispielsweise von den frühen iOS Spielen von Namco oder Taito, die da mit ihren Marken in der Frühzeit sehr aktiv waren. Oder THQ Mobile, also die Division vom alten THQ als es das noch gab. Oder die ganzen netten Spiele von Digital Chocolate, der damaligen Mobile Firma von Trip Hawkins, bevor diese 2012 aufgelöst wurde. Just seit Wochen sammle ich die .ipa Dateien dieser alten iOS Spiele. Es gibt im Internet wirklich keine Seite, die diese Spiele vollumfänglich und langfristig speichert (auch nicht in Osteuropa, wo es sonst für JEDES noch so nischige Ding ein Forum, Tracker oder was auch immer gibt). Was habe ich also gemacht? Ich bin in 8-10 Jahre alte Usenet-Topics gegangen und habe dort die Spiele geholt. Dadurch habe ich jetzt tatsächlich zwei ganze externe Festplatten mit tausenden von .ipa Dateien, die ich in den nächsten Wochen und Monaten durchgehen und sichten werde. Das ganze kommt dann anschließend auf einen privaten Tracker für Retro Games zur Präversation. Ich bin froh, dass ich das jetzt gemacht habe. Denn 10 Jahre ist so die Höchstgrenze der gängigen Usenet-Anbieter. Schon nächstes Jahr wäre ich schon nicht mehr an die ganzen frühen Dinger von 2008 so einfach rangekommen. Und was habe ich da schon für geiles Zeugs entdeckt. Beispielsweise ein Knight Rider Spiel von Taito im Stil der frühen 2D GTAs! :ugly: Also man kann sich das so vorstellen, dass man mit K.I.T.T. (und Michael Knight am Steuer) aus der Vogelperspektive durch eine kleine Open World fährt und verschiedene Missionen absolviert. Kommt natürlich lange nicht an das Vorbild ran, aber es wäre jammerschade, wenn sowas verschwinden würde. Oder das herrlich trashige He-Man Spiel von 2012! Das gibt es seit mindestens vier Jahren ebenfalls nicht mehr in den App Stores. Chillingo, der damalige Publisher, wurde zwischenzeitlich von EA geschluckt, die Entwicklerfirma gibt es ebenfalls nicht mehr (die haben danach noch ein ähnliches X-Men Spiel gemacht, bevor sie dicht machten). Und auch der Rechteinhaber des He-Man Franchises wird wohl kein Interesse haben dieses Spiel nochmal neu auflegen zu lassen. Aber: Warum sollte so ein Spiel für immer verschwinden? Deswegen habe ich da auch kein Unrechtsbewusstsein, wenn man sowas bewahrt. Denn nochmal: Was es offiziell nicht mehr gibt, kann man auch nicht stehlen. Ich bin der Meinung: Jedes professionelle Spiel, egal wie nischig, sollte präserviert werden.
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Darkcloud
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Re: Stirbt die Emulations-Szene?

Beitrag von Darkcloud »

MitSchmackes! hat geschrieben: 15. Aug 2018, 03:26 Die 70 Jahre sind eine rein willkürliche Zahl. Die ist ja nicht in Stein gemeißelt. Früher galt in den USA, wie im Kotaku-Artikel auch erwähnt, 25 Jahre nach dem Erscheinen eines Werks die gemeinfreiheit. Das wurde dann über die Jahrhunderte immer mehr ausgeweitet. Die Folge kann man ja auch sehen anhand der riesigen Liste an verloren gegangen Filmen aus den 20ern und 30ern.
So willkürlich ist die Zahl nicht. Die Dauer wurde zufällig genau dann erweitert als die Rechte für einige Disney Franchises am auslaufen waren. Man kann gespannt sein ob beim Nächsten mal, wenn die Rechte wieder auszulaufen drohen ein ähnlicher Zufall eintritt.
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