Themenvorschlag: Der Pile of Shame

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Hegelkant
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Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Hegelkant »

Der Pile of Shame: Spiele, die ungespielt(!) bei uns im Regal oder in unserer Steam-Bibliothek stehen.

Natürlich würde mich interessieren, was auf euren Pile of Shame (PoS) so liegt und vor allem, *warum* es da liegt. Wie entsteht ein PoS? Sind die Augen größer als der Magen? Verschätzt man sich bei der Spielzeit? Wird man von immer neuen Sale-Angeboten getriggert, obwohl man genau weiß, dass man nie dazu kommt, all die Spiele zu spielen? Besteht Hoffnung, dass der PoS jemals abgebaut wird? Und geht es euch auch so, dass der PoS den psychologischen Effekt hat, dass man manchmal durch ein Spiel "hetzt", um möglichst schnell durch zu sein, weil man ja noch so viele andere Spiele zu spielen hat? Setzt euch der PoS unter Druck?

Das führt zu der Frage: warum ist es ein Pile "of Shame"? Warum schämen wir uns dafür? These: weil es sich wie Verschwendung anfühlt. So wie man im Schlussverkauf Klamotten kauft, die man nie anzieht, oder im Supermarkt Lebensmittel, die im Kühlschrank verderben. Unser limbisches System wird mit einem Kaufreiz getriggert, und bevor wir darüber nachdenken, ob wir es *wirklich* haben wollen, ist es gekauft. Bei digitalen Gütern, die nach der initialen Herstellung quasi null Vervielfältungskosten haben, kommt hinzu, dass jedes verkaufte Produkt unmittelbar zusätzlichen Gewinn bedeutet, ohne große Kosten.

Vielleicht mal anders betrachtet: legt die Spieleindustrie es darauf an, dass wir viel mehr Spiele kaufen, als wir eigentlich spielen können? Würden die sonst pleitegehen? Nur mal angenommen (Gedankenexperiment), man müsste jedes Spiel entweder (a) mindestens einmal durchspielen oder, falls das zu schwer ist (b) es aber mindestens x Stunden versuchen, oder aber, falls das Spiel scheiße ist und man keinen Bock darauf hat, es (c) nie mehr spielen dürfen. Erst dann darf man sich ein neues Spiel kaufen, also immer eins nach dem anderen. Würde man dann nicht seine Spiele viel bewusster auswählen? Und wären wir dann nicht auch eher bereit, mehr Geld für Spiele auszugeben?

Ich finde das Konzept des Pile of Shame faszinierend und eines der zentralen Themen unserer Zeit - es betrifft nicht nur Games (da aber besonders wegen der digitalen Güter), sondern beinhaltet im Kern die Frage, wie mündig sind wir als Käufer und inwieweit werden wir, z.B. während eines Steam-Sales, durch psychische Exploits fremdgesteuert.

Ok, an der einen oder anderen Stelle bin ich vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen. :) Aber nichtsdestotrotz fände ich es sehr spannend, mehr darüber zu erfahren.
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Brahlam
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Re: Thmenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Brahlam »

Sicher ein interessantes Thema vor allem wenn man mal einen der Wale erwischen könnte. Mein Account hat zwar auch nicht gerade wenige Titel aber wenn sich anschaut was da so in den Top Charts rumfliegt... https://steamdb.info/badges/?badgeid=13

Hat sicher auch ein bisschen was mit Sucht zu tun, so wie alles was Menschen exzessiv betreiben, in dem Fall dann wohl Kaufsucht?
Merke das bei mir immer wieder, ich weiß das ich manche Titel nicht oder erst in ein paar Monaten spielen werde, aber gekauft werden sie trotzdem, aus dem einen oder anderen Grund (bspw. alles was auf meiner Wishlist ist (128 Titel aktuell) und um 75% reduziert...^^).

Ich bin vermutlich auch einer der wenigen die von gewissen Studios alles direkt zu Release kaufen einfach um das jeweilige Studio zu unterstützen, oder bei deren Kickstartern gerne mal die höheren Tiers wählen (Kingart, Deadalic, Harebrained Shemes, und ein paar weitere).
Andere geben dafür mehr Geld für Klamotten, Sportveranstaltungen oder Parfümerie Artikel aus. Choose your Poison! ;>

Noch interessanter sind ja die "Verrückten" die ihr Steam Level pushen: https://steamdb.info/stats/toplevels/
Da müssen schon Karten in großem Stil gehandelt und verwendet werden. Und ohne Geldeinsatz wird das auch nicht möglich sein.
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Hegelkant
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Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Hegelkant »

Nachdem ich - ich bin ja noch nicht lange dabei - ein bisschen tiefer in das Forum eingestiegen bin, habe ich entdeckt, dass es vor ziemlich genau einem Jahr schon eine interessante Diskussion dazu gab: viewtopic.php?f=2&t=2460#p42575
Sehr lesenswerter Thread! :)
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Brahlam
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Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Brahlam »

Hegelkant hat geschrieben: 19. Aug 2018, 14:10 Nachdem ich - ich bin ja noch nicht lange dabei - ein bisschen tiefer in das Forum eingestiegen bin, habe ich entdeckt, dass es vor ziemlich genau einem Jahr schon eine interessante Diskussion dazu gab: viewtopic.php?f=2&t=2460#p42575
Sehr lesenswerter Thread! :)
Mag sein, aber wir wollen ja eine Analyse von unseren Lieblings Pod Castern und nicht nur eine User geführte. :>
Peacecamper
Beiträge: 49
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Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Peacecamper »

Guter Vorschlag, gefällt mir!
AmigaPSX
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Registriert: 26. Okt 2017, 20:11

Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von AmigaPSX »

Hegelkant hat geschrieben: 14. Aug 2018, 01:21 Ich finde das Konzept des Pile of Shame faszinierend und eines der zentralen Themen unserer Zeit - es betrifft nicht nur Games (da aber besonders wegen der digitalen Güter), sondern beinhaltet im Kern die Frage, wie mündig sind wir als Käufer und inwieweit werden wir, z.B. während eines Steam-Sales, durch psychische Exploits fremdgesteuert.
Das finde ich übertrieben und einiges halte ich sogar für leichten Blödsinn. Insgesamt finde ich das Thema auch sehr interessant.
Aber Ich würde das Pferd anders satteln. Ein Grund für mich. Heutzutage gibt es einfach zuviele Spiele und das Kaufverhalten, jedes einzelnen, hat sich zu früher, sehr stark verändert.
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Hegelkant
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Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Hegelkant »

AmigaPSX hat geschrieben: 29. Aug 2018, 17:37
Hegelkant hat geschrieben: 14. Aug 2018, 01:21 Ich finde das Konzept des Pile of Shame faszinierend und eines der zentralen Themen unserer Zeit - es betrifft nicht nur Games (da aber besonders wegen der digitalen Güter), sondern beinhaltet im Kern die Frage, wie mündig sind wir als Käufer und inwieweit werden wir, z.B. während eines Steam-Sales, durch psychische Exploits fremdgesteuert.
Das finde ich übertrieben und einiges halte ich sogar für leichten Blödsinn. Insgesamt finde ich das Thema auch sehr interessant.
Aber Ich würde das Pferd anders satteln. Ein Grund für mich. Heutzutage gibt es einfach zuviele Spiele und das Kaufverhalten, jedes einzelnen, hat sich zu früher, sehr stark verändert.
Gut möglich, dass ich an manchen Stellen übertrieben habe ;) Aber ich stimme zu: es gibt zuviele Spiele und das Kaufverhalten hat sich verändert. Meine Frage dazu wäre, ob es einen kausalen Zusammenhang gibt und falls ja, in welche Richtung er weist. Sprich: hat sich das Kaufverhalten verändert, weil es zuviele Spiele gibt, oder gibt es so viele Spiele, weil sich das Kaufverhalten geändert hat?
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Fu!Bär
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Re: Themenvorschlag: Der Pile of Shame

Beitrag von Fu!Bär »

Also ich bin mir sicher, dass das Thema schon mal behandelt worden ist. In irgendeinem Mailbag?

Ich empfinde den Pile übrigens nicht als Shame, sondern als Awesome. Ich erinnere mich noch schmerzlich an die Zeit, als ich zwar noch viel Freizeit hatte, aber die Auswahl von Spielen doch sehr begrenzt war, aufgrund von Geld, Hardware und elterlichen Regelungen.
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