Star Citizen - Diskussionsthread

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syke
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von syke »

goschi hat geschrieben: 25. Sep 2018, 17:18
syke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 15:08 Die nächste Frage wäre - wenn es wirklich wie von Andre angedeutet zu einem Minimum Viable Product release kommt und dieses von CIG als erstmal fertiges Produkt angepriesen wird - was passiert mit den Refunds? Mmn hätten - zumindest europäische Käufer - bei einem solchen "MVP-release" ein recht auf vollständige Rückerstattung, da das versprochene Produkt nicht mal im Ansatz geliefert wäre. Das könnte zu empfindlichen Forderungen gegen CIG führen
Da ist dann die Frage, was müsste refundet werden?
Das Kernspiel StarCitizen sicher, aber das macht ja nur das trinkgeld aus.
Wie sieht es mit dem aus, was wirklich Geld bringt, also den neuen Schiffen und all dem Zubehör?
Die können sie ja, rein technisch, liefern, die Schiffe werden irgendwann irgendwie eingebaut werden und die verkauften "Features" auch.
Da wird dann die Terminologie beim Verkaufsabschluss vermutlich ausschlaggebend sein, was genau das verkaufte Produkt bei jedem zusatzkauf war. (jetzt abgesehen davon, dass sie sich nicht auf das "Spenden" berufen werden können, dafür ist zu oft "buy Ship" o.ä. genannt worden)

Wenn es hart auf hart kommt - und wenn erst grössere Backer abspringen wollen prognostiziere ich, dass RSI es auf die harte Schiene anlegen muss - werden das Gerichte entscheiden müssen und da wird das ganze sicher gezielt aufgedröselt werden, spätestens von den RSI-Anwälten, das sieht man ja schon beim Streit mit Crytek wie sehr da mit Begrifflichkeiten argumentiert wird.

Ergo, ich gehe nicht davon aus, dass Grossbacker wirklich ihr ganzes Geld zurückfordern können, da eben einzelne Produkte verkauft wurden, nicht nur StarCitizen als ganzes, das noch auf den Kickstarter-Versprechungen basiert.
Du kaufst ja nicht ein "Schiff" an sich. Du kaufst ja ein "Schiff" im Glauben es auf eine gewisse Art und Weise im Spiel Star Citizen verwenden zu können. Wenn jetzt CIG also herginge, ohne das Basegame wirklich geliefert zu haben, und behauptet du hast das "Schiff" gekauft, kannst also dein Geld nicht zurückfordern ist das erste was ich den Anwälten von CIG ausrichten lasse, dass ich den Kauf schon allein ob des offensichtlichen Irrtums anfechte, da ich das "Schiff" ja nie gekauft hätte, wenn ich gewusst hätte, dass ich es nicht in der von CIG versprochenen Art und Weise nutzen kann. Notfalls mach ich das halt bezüglich Hausnummer 20 separaten Käufen. Ist ja kein Problem, ist ja reines copy/paste im Schriftsatz.
Das einzige was rechtlich wirklich spannend wäre ist wie ein deutsches Gericht diese ganze Kickstarter Gschichteln sehen würde und ob man da ggf. sogar Abstufungen macht, sprich bei einem großen Unternehmen von einem höheren Schutzstandard ausginge als bei einem 1-Mann Studio.
Andre Peschke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 17:18 Erscheint mir recht unwahrscheinlich. Solange sie ein Spiel liefern und man darin die gekauften Raumschiffe auch fliegen kann, ist die Kohle weg, wäre mein Tipp. Gab schon eine ganze Reihe von rechtlichen Analysen zu dem Thema im Netz - musst du mal googeln. In meiner Erinnerung waren die häufig bereits mit Blick auf das, was sie bis jetzt geliefert haben, sehr pessimistisch.
ich weiß schon dass das einige kritisch sehen, wobei ich mich da oft frage ob die nötige Distanz da ist. Rein rechtlich steh ich weiter auf dem Standpunkt dass das was CIG da betreibt Vorbestellungen in Reinkultur sind und jeder Käufer/Backer dementsprechend bei Nichtlieferung bzw. bei Lieferung in nicht entsprechendem Ausmaß einen Anspruch auf volle Rückerstattung hat.

und "Solange sie ein Spiel liefern und man darin die gekauften Raumschiffe auch fliegen kann" ist halt auch sowas wo ich nicht drauf wetten würde. Das ist in etwa so wie wenn dir Audi statt dem bestellten Q7 einen A1 liefert und sich darauf beruft dass das zusätzlich gekaufte GPS im A1 eh miteingebaut ist
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Andre Peschke
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Andre Peschke »

syke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 17:52 ich weiß schon dass das einige kritisch sehen, wobei ich mich da oft frage ob die nötige Distanz da ist. Rein rechtlich steh ich weiter auf dem Standpunkt dass das was CIG da betreibt Vorbestellungen in Reinkultur sind und jeder Käufer/Backer dementsprechend bei Nichtlieferung bzw. bei Lieferung in nicht entsprechendem Ausmaß einen Anspruch auf volle Rückerstattung hat.
Sehe ich auch so, aber was ich bisher von (US - UK/D ganz anders!) Anwälten dazu gehört habe, klang pessimistisch. Und die waren nicht wirklich mit dem Projekt weiter involviert. Die Lawyers aus der Community rechne auch als befangen. Gibt aber einige Wortmeldungen von reinen Anwälten die einfach auf Zuschauerfragen etc geantwortet haben.

Es gab ja auch den einen Fall, wo ein klagender US-Backer schon vor Gericht gescheitert ist... aber ich glaube, das war nur wegen Formfehlern? Nicht mehr sicher.

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syke
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von syke »

goschi hat geschrieben: 25. Sep 2018, 18:01
syke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 17:52
und "Solange sie ein Spiel liefern und man darin die gekauften Raumschiffe auch fliegen kann" ist halt auch sowas wo ich nicht drauf wetten würde.
Moralisch bin ich völlig bei dir und ich sehe auch darum das ganze Projekt StarCitizen höchst kritisch (als ehemaliger Backer, der seinen Refund kriegte ;) ).
Juristisch würde ich aber keine Hand ins Feuer legen dafür.
juristisch würde ich sowieso füär nichts die Hand ins Feuer legen ;)
Andre Peschke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 22:34
syke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 17:52 ich weiß schon dass das einige kritisch sehen, wobei ich mich da oft frage ob die nötige Distanz da ist. Rein rechtlich steh ich weiter auf dem Standpunkt dass das was CIG da betreibt Vorbestellungen in Reinkultur sind und jeder Käufer/Backer dementsprechend bei Nichtlieferung bzw. bei Lieferung in nicht entsprechendem Ausmaß einen Anspruch auf volle Rückerstattung hat.
Sehe ich auch so, aber was ich bisher von (US - UK/D ganz anders!) Anwälten dazu gehört habe, klang pessimistisch. Und die waren nicht wirklich mit dem Projekt weiter involviert. Die Lawyers aus der Community rechne auch als befangen. Gibt aber einige Wortmeldungen von reinen Anwälten die einfach auf Zuschauerfragen etc geantwortet haben.

Es gab ja auch den einen Fall, wo ein klagender US-Backer schon vor Gericht gescheitert ist... aber ich glaube, das war nur wegen Formfehlern? Nicht mehr sicher.

Andre
Mir ist nur die Geschichte bekannt in der es darum ging dass in den AGB eine außergerichtliche Abhandlung vereinbart wurde und deshalb der Klagsweg ausgeschlossen ist. Ich kann mir zwar vieles vorstellen, aber dass ein deutschsprachiges Gericht auch nur im Ansatz über sowas ernstlich nachdenkt, gehört definitiv nicht zu diesen Dingen.

Mir ging es auch primär um den deutschsprachigen Raum. im US-Recht hast du als consumer sowieso mehr oder weniger verloren. Da geht bei den AGB auch viel mehr durch als in unseren Gefilden. Wie gesagt, mich würde - rein juristisch, Star Citizen ist mir in egal welche Richtung es schlussendlich ausgeht komplett egal, ist absolut nicht mein Genre - hier die Klärung der Frage was nun eine Spende und was ein Kauf ist brennend interessieren.
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Das ist glaube ich eine Scheindebatte, das wird - gerade aus Europa kaum passieren. Wen will man verklagen und vor allem wo? Schon die richtige Briefkastenfirma zu treffen wird schwer. Ich CIG dein Gegner? oder RSI? Da hatte ja schon Skadden sein Problem mit...
Mein Backergeld per Paypal ging an eine "Twin Bros. GMBH", die da auch als "Händler" aufgeführt werden. Das ist eine Briefkastenfirma von Ortwin Freyermuth in Augsburg. Die Rückerstattung kam dann von Roberts Space Industries Corporation.

Wo ist der Gerichtsstand? Los Angeles bei CIoud Imperium Games? In Wimslow (England), wo Robert Space Industries International Ltd registriert ist, die laut Webseite verantwortlich sind? Auch dann, wenn man gebackt hat bevor man sich in England entsprechende Briefkästen gemietet hat? Damals können die nicht Vertragspartner gewesen sein. In Deutschland am Wohnort des Klägers? Was macht Roberts, wenn er eine Vorladung ans Amtsgericht Hintertupflingen bekommt? Wo willst du, im Falle eines Sieges vor einem deutschen Gericht vollstrecken? Das ist alleine der Footer der Homepage:
© 2018 Cloud Imperium Games Corp. & Roberts Space Industries Corp. & Cloud Imperium Games UK, Ltd. and Roberts Space Industries International, Ltd.

Ne, gerade bei dem Streitwert wird dir jeder Anwalt davon abraten schlechtem Geld gutes hinterher zuwerfen und garnicht erst anfangen Erfolgschancen zu bewerten. Ich wüsste jetzt schon nicht, wer überhaupt der richtige Gegner einer Klage wäre...
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Beitrag von Numfuddle »

Roberts weiß genau was er tut, weil die Dutzenden Briefkastenfirmen natürlich genau dazu gebaut wurden um Haftung abzuwehren und zwar sowohl Zivil- als auch Strafrechtlich.
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von vicsbier »

Rince81 hat geschrieben: 25. Sep 2018, 23:54 Das ist glaube ich eine Scheindebatte, das wird - gerade aus Europa kaum passieren. Wen will man verklagen und vor allem wo? Schon die richtige Briefkastenfirma zu treffen wird schwer. Ich CIG dein Gegner? oder RSI? Da hatte ja schon Skadden sein Problem mit...
Mein Backergeld per Paypal ging an eine "Twin Bros. GMBH", die da auch als "Händler" aufgeführt werden. Das ist eine Briefkastenfirma von Ortwin Freyermuth in Augsburg. Die Rückerstattung kam dann von Roberts Space Industries Corporation.

Wo ist der Gerichtsstand? Los Angeles bei CIoud Imperium Games? In Wimslow (England), wo Robert Space Industries International Ltd registriert ist, die laut Webseite verantwortlich sind? Auch dann, wenn man gebackt hat bevor man sich in England entsprechende Briefkästen gemietet hat? Damals können die nicht Vertragspartner gewesen sein. In Deutschland am Wohnort des Klägers? Was macht Roberts, wenn er eine Vorladung ans Amtsgericht Hintertupflingen bekommt? Wo willst du, im Falle eines Sieges vor einem deutschen Gericht vollstrecken? Das ist alleine der Footer der Homepage:
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Ne, gerade bei dem Streitwert wird dir jeder Anwalt davon abraten schlechtem Geld gutes hinterher zuwerfen und garnicht erst anfangen Erfolgschancen zu bewerten. Ich wüsste jetzt schon nicht, wer überhaupt der richtige Gegner einer Klage wäre...
Das hat schon ein Geschmäckle...
Waren es nicht mittlerweile 21 Firmen,die an Star Citizen entwickeln? Wenn es keine Backer mehr geben sollte wird wohl der Steuerzahler einspringen: 'too big to fail'! ;)
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Andre Peschke
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Andre Peschke »

syke hat geschrieben: 25. Sep 2018, 23:35 Mir ging es auch primär um den deutschsprachigen Raum.
Ahso, ja, da sieht es ganz bestimmt anders aus. Aber da habe ich keinen Schimmer.
Numfuddle hat geschrieben: 26. Sep 2018, 00:28 Roberts weiß genau was er tut, weil die Dutzenden Briefkastenfirmen natürlich genau dazu gebaut wurden um Haftung abzuwehren und zwar sowohl Zivil- als auch Strafrechtlich.
Kann sein, dass das AUCH ein Zweck ist, aber IMO isses eher Steuervermeidung / Rechteabsicherung. Ich hatte da mal mit einem Experten drüber gesprochen (war's vllt sogar Panda? Hmmm...) und der meinte damals, zumindest nach dem, was man sehen kann, sieht es erstmal nicht super-mega-verdächtig aus. Das man zB die IP-Rechte an Star Citizen etc in einer eigenen Firma parkt, damit man die im Idealfall behalten kann, wenn die Hauptfirma den Bach runter geht, scheint normal zu sein. Das man Firmen in verschiedenen Ländern benutzt, um bei internationaler Kundschaft quasi immer im idealen Rechtsraum (EU/US) abzurechnen, auch nicht so ungewöhnlich etc. Und dann noch vieles davon einfach immer doppelt, für SQ42 und SC.

Heißt nicht, dass das alles supersauber IST, nur dass die Anzahl der Firmen (damals waren's noch weniger... 18 oder so) von außen betrachtet erstmal keinen Hinweis liefert, dass da was unlauteres vorgeht. Derjenige meinte damals auch, dass sie ja mit Freyermuth jemanden an Bord haben, der ggf mit allen Wassern gewaschen ist, was das Jonglieren von Finanzen etc angeht und das ganze deswegen vllt besonders extravagant aufgezogen wird "weil er's halt kann". Der Gedanke kam daher, dass Freyermuth mit dieser Medienfonds-Geschichte ja auch in Verbindung stand. Ich hab offengestanden keine Ahnung mehr, inwiefern das wirklich eine zulässige Theorie ist / war.

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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 26. Sep 2018, 16:28 Der Gedanke kam daher, dass Freyermuth mit dieser Medienfonds-Geschichte ja auch in Verbindung stand. Ich hab offengestanden keine Ahnung mehr, inwiefern das wirklich eine zulässige Theorie ist / war.
Gibt es zu dieser Medienfondsgeschichte eigentlich irgendwo einen seriösen Abriss? Das war ja nicht nur Feyermuth, sondern auch Roberts involviert.

Was ich weiß:

Geschäftspartner von ihnen sind für mehrere Jahre wegen Steuerhinterziehung in den Knast gegangen und haben Anleger in Deutschland um Millionen geprellt haben.
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fon ... 92175.html
https://www.focus.de/finanzen/recht/tid ... 37229.html

Diese VIP Medienfonds standen (auch) in Verbindung zu Ascendant Pictures, der Filmproduktionsgesellschaft von Roberts.
http://www.ascendantpictures.com/about.html
Chris Roberts founded ASCENDANT in March of 2002
ASCENDANT formed the wholly-owned subsidiary Rising Star group to closely cooperate with VIP Medienfonds Film and Entertainment (VIP) in the production and distribution of motion pictures. The Rising Star companies are the primary production service providers and distributors of motion pictures that VIP produces or co-produces. VIP raised over $100M in funds in 2002 for VIP II and raised in excess of $280M in 2003 for VIP III. In 2003, Rising Star and VIP cooperated on 14 motion picture projects with a volume in excess of $250M.
Geschäftsführer dieser Rising Star war Freyermuth und davor auch Roberts.
https://www.northdata.de/Rising+Star+CF ... HRB+157657

Vor Gericht wurde behauptet, dass diese Rising Star Group zu nicht anderem als der Verschleierung von Transaktionen diente, nicht zur Finanzierung von Filmen:
https://www.jurion.de/urteile/lg-muench ... o-7654_07/
Diese produzierten nie Filme, sondern waren lediglich eine zur Verschleierung eingeschaltete Zwischenebene.
Beweis: Mail von Ortwin Freyermuth v. 14.03.2005, KapMuG(VIP 3) 2, mail von Chris Roberts v. 09.05.2004, KapMuG(VIP 3) 3
Zeugnis Ortwin Freyermuth, 9229 Sunset Bld, Suite 625, West Hollywood, 90069 USA
https://www.kwag-recht.de/news/details/ ... etigt.html
Zumindest Freyermuth wurde als Zeuge vernommen.

Gibt es da mehr oder war es das schon?

Das kann nun alles mögliche sein, dass Roberts und Freyermuth auch getäuscht wurden oder mitgemacht haben - was zumindest fishy wäre...
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von vicsbier »

Rince81 hat geschrieben: 27. Sep 2018, 00:03 Das kann nun alles mögliche sein, dass Roberts und Freyermuth auch getäuscht wurden oder mitgemacht haben - was zumindest fishy wäre...
Krass. Das wirft ja ein ganz anderes Licht auf die beiden...
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Andre Peschke »

vicsbier hat geschrieben: 27. Sep 2018, 16:59 Krass. Das wirft ja ein ganz anderes Licht auf die beiden...
Mal halblang. Inwieweit Roberts & Co. da wirklich involviert waren, ist ja unbekannt.

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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

vicsbier hat geschrieben: 27. Sep 2018, 16:59 Krass. Das wirft ja ein ganz anderes Licht auf die beiden...
Wie Andre schreibt. Was sie gemacht haben war ganz sicher nicht völlig sauber - Filme sollten damit ja offensichtlich nicht finanziert werden, nur kann ihr Anteil unter der US-Version von "1000 ganz legale Steuertricks" und eben sehr effizienter Steuervermeidung laufen. Das sich US-Produktionsfirmen zu der Zeit privater deutscher Filmförderfonds bedienten ist ja auch nichts ungewöhnliches. Das war in den Zweitausendern völlig normal, da unsere Steuerrecht da tolle Sparmöglichkeiten bot, wenn man US-Blockbuster finanzierte, auch Jacksons Herr der Ringe Trilogie wurde unfreiwillig von deutschen Steuerzahlern co-finanziert. Diese Fonds sind natürlich bewusst so aufgebaut gewesen, dass die Geldflüsse schwer nachvollzogen werden konnten und der Fiskus möglichst wenig davon hatte...
https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage ... 34340.html

Zumindest Roberts damalige Partner haben die Schwelle von der Steuervermeidung zur Steuerhinterziehung aber so deutlich gerissen, dass es in den Bau ging. Wenn ich mir also das Firmenkonstrukt um Roberts und Freyermuth anschaue, kann man zumindest mich gefühlter Gewissheit sagen, dass die sehr genau wissen was sie da tun und mit Freyermuth ein Profi am Werk ist...
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 27. Sep 2018, 18:11 Zumindest Roberts damalige Partner haben die Schwelle von der Steuervermeidung zur Steuerhinterziehung aber so deutlich gerissen, dass es in den Bau ging. Wenn ich mir also das Firmenkonstrukt um Roberts und Freyermuth anschaue, kann man zumindest mich gefühlter Gewissheit sagen, dass die sehr genau wissen was sie da tun und mit Freyermuth ein Profi am Werk ist...
Die sind ja nicht (nicht nur?) in den Bau gewandert, wegen der Steuerhinterziehung, sondern weil sie im Grunde ein Schneeballsystem aufgemacht haben. IIRC, lief das grob so: Die haben sich Kohle vom ersten Fond in die eigene Tasche gesteckt, einen zweiten Fond eröffnet, dann mit der Kohle als Absicherung Kredite bei der Bank aufgenommen, mit der geliehnen Kohle den Einzahlern des ersten Fonds ihre garantierte Rendite ausgezahlt und so weiter - bis das geplatzt ist.

Und das war alles auf der Fond-Seite. Roberts war ja auf der Seite der Produktionsfirma, die vom Fonds (viel weniger als vorgesehen) Geld bekommen hat, um damit Filme zu produzieren. Sein Ascendant-Pictures ist dann ja IIRC auch Pleite gegangen, WEIL die Fonds eben das Geld mehr oder minder veruntreut haben.

Das alles aber so aus dem Kopf abgerufen...ist schon wieder zu lange her, dass ich mir das angesehen habe. Aber IIRC ist es nichtmal ganz ausgeschlossen, dass Roberts hier auch nach anfänglicher Nutznießerschaft der Medienfonds-Gelder am Ende auch eher Opfer dieser Geschäftspraktik wurde. Und ob er in irgendeiner Form wusste, was die Fondmanager treiben oder gar involviert war ist AFAIK völlig unklar mit Tendenz zu "vermutlich nicht".

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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Sep 2018, 18:27 Und das war alles auf der Fond-Seite. Roberts war ja auf der Seite der Produktionsfirma, die vom Fonds (viel weniger als vorgesehen) Geld bekommen hat, um damit Filme zu produzieren. Sein Ascendant-Pictures ist dann ja IIRC auch Pleite gegangen, WEIL die Fonds eben das Geld mehr oder minder veruntreut haben.

Das alles aber so aus dem Kopf abgerufen...ist schon wieder zu lange her, dass ich mir das angesehen habe. Aber IIRC ist es nichtmal ganz ausgeschlossen, dass Roberts hier auch nach anfänglicher Nutznießerschaft der Medienfonds-Gelder am Ende auch eher Opfer dieser Geschäftspraktik wurde. Und ob er in irgendeiner Form wusste, was die Fondmanager treiben oder gar involviert war ist AFAIK völlig unklar mit Tendenz zu "vermutlich nicht".
Da war ja auch noch der Rechtsstreit mit Kevin Costner, der ja mehrere Millionen von Ascendant haben wollte für ein nicht verwirklichtes Filmprojekt.
http://freyermuth.net/ *
Freyermuth & Associates is a boutique law firm offering a broad range of legal services to domestic and international clients in the fields of entertainment and new media, with particular focus on feature films, television and games. Given our US and European legal back-ground [see About Us], our clients include US and European film producers and game developers, as well as investors and financing entities. We also provide general business legal services to individuals and businesses of all sizes, including the incorporation and set-up of affiliate entities in the US. Our services range from negotiating and documenting complex entertainment transactions to forming partnerships and corporations, and providing operational and corporate advice.
Freyermuth ist Profi und kennt beide Seiten des Geschäfts. Das man ihn nun letztlich selbst dabei über den Tisch gezogen hat, möglich. Das er wusste, dass dort Anleger gezielt betrogen wurden oder da gar aktiv mitgemacht hat glaube ich nicht - warum sollte er auch. Das er aber bewusst mitgeholfen hat ein intransparentes Firmengeflecht aufzubauen, was das am Ende ermöglichte, dürfte aber sehr wahrscheinlich sein, damit verdient er sein Geld - das dürfte aber damals "normal" und im rechtlichen Rahmen ok gewesen sein. Das OLG München dürfte sich ja auch einen Erkenntnisgewinn versprochen haben, als man sowohl Freyermuth als auch Roberts als Zeugen vorgeladen hat.
Dieses Firmengeflecht gibt es auch jetzt wieder - die reine Existenz sagt aber nicht aus, ob das das Projekt jetzt seriös oder unseriös ist - macht sie aber im Fall der Fälle deutlich schwerer greifbar.
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 27. Sep 2018, 19:37 Freyermuth ist Profi und kennt beide Seiten des Geschäfts.
Klar. Schrieb ich ja oben bereits selbst.

Rince81 hat geschrieben: 27. Sep 2018, 19:37Dieses Firmengeflecht gibt es auch jetzt wieder - die reine Existenz sagt aber nicht aus, ob das das Projekt jetzt seriös oder unseriös ist - macht sie aber im Fall der Fälle deutlich schwerer greifbar.
Absolut und es wirkt einfach irgendwie... zwielichtig. Dieses Hütchenspiel mit Dutzenden Firmen, man hat da IMO einfach negative Assoziationen. Und es ist ja auch nicht nur diese eine Sache. Ein Teil des Personals von Foundry 42 stand dem Gizmondo-Skandal nahe, Roberts und Freyermuth standen dem Medienfonds-Betrug nahe, das Firmengeflecht, dazu die Gebrauchwagenverkäufer-Methoden bei der Kommunikation von Star Citizen...

Wenn das so richtig schief läuft, werden hinterher einige Leute sagen: "Ja, waren denn alle völlig bescheuert, dass sie DAS nicht haben kommen sehen". Aber ist halt alles am Ende uneindeutig und es gibt auch mehr als genug Dinge, die für sie sprechen.

Diese Ambivalenz macht das Ding allerdings zugegebenermaßen für mich überhaupt erst so richtig interessant.

Andre
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Smartie »

Diese Ambivalenz macht das Ding allerdings zugegebenermaßen für mich überhaupt erst so richtig interessant.

Andre
Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
Angesichts des gigantischen finanziellen Rahmens, der reines (geplanten) Umfangs, der überbordenden Erwartungen und den - sagen wir- undurchsichtigen Strukturen verfolgt man das Projekt ähnlich einem Artisten, bei dem man ständig damit rechnet, dass er gleich den letzten Schritt macht.
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Die Citizen Con läuft gerade und CIG kämpft mal wieder massiv gegen die Technik... :ugly:

Hier läuft es syncron...
https://www.twitch.tv/starcitizen

Oh mein Gott ist das peinlich...
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Ich kriege gerade Mitleid, CIG hat gerade Faceware "präsentiert", die Memes werden sie nicht wieder los...

Edit:
Was sie grafisch zeigen ist absolut beeindruckend. Ruckelt aber und ist voller Glitches und Bugs. Wenn das je was werden sollte - reden wir von weiteren Jahren und sie verlieren sich gnadenlos in Details. So gibt es Eiswürfel in Drinks - aber kein finales Flugmodell...
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von vicsbier »

Ich schaue auch rein, dachte das wäre viel später für uns Mitteleuropäer.
Wieviel der Roadmap für die neue Version wurde denn erreicht?
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von Rince81 »

Keine Ahnung. Gucke immer mal wieder rein und bislang ist das ziemlich ernüchternd...

Edit: Die zeigen echt ne simple Fetch Quest die alleine durch die Wege über ne Stunde dauert? :clap:
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vicsbier
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Re: Star Citizen - Diskussionsthread

Beitrag von vicsbier »

Rince81 hat geschrieben: 10. Okt 2018, 21:29 Keine Ahnung. Gucke immer mal wieder rein und bislang ist das ziemlich ernüchternd...

Edit: Die zeigen echt ne simple Fetch Quest die alleine durch die Wege über ne Stunde dauert? :clap:
Hat man die Quest nicht schonmal gesehen? Bringe-Hole-Töte. Nunja.
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