Tut mir Leid, dass es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber nun will ich mich dem Antworten auch annehmen:
Stuttgarter hat geschrieben: ↑12. Dez 2018, 11:52
Ich weiß nicht, was er kennt/nicht kennt. Ich meinte das so, dass es ja möglich wäre, dass er bewusst so offen gefragt hat, damit er auch Empfehlungen außerhalb seiner "Komfortzone" bekommt. Für mich als Antwortenden waren letztlich nur zwei Dinge maßgeblich: a) er kennt schon Spiele, also muss ich nicht übermäßig auf "einsteigerfreundlich" achten. Und b), er ist neugierig auf das Medium, also kann ich ihm wirklich alles empfehlen. Da ich ja nicht der einzige bin, der ihm empfiehlt, bin ich auch davon ausgegangen, dass er schon irgendwas in allen Antworten finden wird, was er noch nicht kennt und ihn reizt.
Ehrlich - grade dadurch, dass er es so offen gefragt hat, fiel es mir viel leichter, darauf zu antworten. Je mehr Einschränkungen er vorgenommen hätte, umso mehr hätte ich grübeln müssen, ob meine Empfehlung zu leicht/zu schwer, grade noch so in seinem Interessengebiet, zu alt/zu neu, zu innovativ/zu unoriginell etc wäre. Und das heißt nicht, dass ich meine Empfehlungen für das absolute Nonplusultra halte - wie vorher schon geschrieben, gehe ich davon aus, dass der Fragende in der Lage sein wird, Steambeschreibungen, Amazon-Reviews und Wikipedia zu lesen. Ich hatte einfach den Eindruck, er wollte Anregungen, "Hey was gibt es denn noch für Spiele, die Spaß machen?". Diese Anregung hab ich versucht zu geben. Aufgrund der ganz subjektiven Erfahrung, womit ich viel Spaß hatte und habe.
Auch da wäre von mir dieselben Kritikpunkte: Was wäre für die Person neu, wenn ich nicht weiß was sie schon gespielt hat? Was bedeutet er kennt Spiele? Oder eher welche Spiele kennt er denn? Wenn man noch nie ein Puzzlespiel gespielt hat sollte ich vielleicht doch auf einsteigerfreundlichkeit achten, auch wenn der Spieler schon 30+ Spiele gespielt hat.
Aber ok ich mache mir da wohl mehr Gedanken als die meisten darüber.
Legoli12 hat geschrieben: ↑12. Dez 2018, 12:00
Also ich kann logischerweise nur über meine Vorgehensweise bei den Empfehlungen.
Ich hatte zwei Kriterien, wovon mindestens 1 erfüllt sein musste bzw. mit einer Ausnahme alle Spiele beide Kriterien erfüllen.
Zum einen habe ich nur Spiele genannt wo ich mindestens zwei weitere Menschen kenne, welche ähnlich viel Spaß mit den jeweiligen Spielen hatten.
Zum anderen habe sollte das Spiel etwas haben was es in meinen Augen besonders macht. Das kann auf unterschiedliche Arten sein.
Das möchte ich gerne an ein paar Beispielen verdeutlichen:
- Sleeping Dogs zeichnet sich für mich durch mir damals unbekanntes Setting (Hongkong) und ein Kampfsystem, welches anders als GTA primär auf Martial Arts aufbaut.
- Knights of the old Republic 2 zeichnet sich für mich dagegen durch die Fragen, welche es aufwirft aus und wie diese im Star Wars Kontext zu behandeln sind aus. (Ähnliches hat Obsidian auch im Addon Mask of the Betrayer zu Neverwinter Nights 2 gemacht nur dort sind es in erster Linie theologische und in Kotor 2 mehr philosophische.)
- James Bond Bloodstone ist der Spiel gewordene Bond Film. Damit meine ich, dass Bloodstone als einziges Spiel mit der Bond Lizenz mir das Gefühl vermitteln konnte, dass "ich Bond bin"oder um ein abgewandeltes IGN Zitat zu verwenden: "It makes you feel like James Bond."
Tatsächlich habe ich nicht darüber nachgedacht, ob es Spiele sind die man nach dem von dir erwähnten gefühlten Standart gespielt haben muss.
Ich fand es tatsächlich sogar einfacher eine Empfehlung auszusprechen aufgrund der fehlenden Informationen insbesondere, da Daviel ja explizit fragte nach "(...) Spielen aller Art die euch am Herzen liegen (...)".
Zum Abschluss würde ich gerne eine Frage an dich zurückgeben: Inwiefern unterscheidet sich was wir hier getan haben von dem abschließenden Teil einer Wertschätzung bzw. der Wertung, die ein Magazin vergibt? Abstrakt betrachtet sind dies auch nur Kaufempfehlungen ohne, dass die Podcaster oder die Autoren den Geschmack aller ihrer Adressaten kennen.
Um deine Frage zu beantworten: Es gibt natürlich keinen Unterschied zu einer Review oder einer Wertschätzung, aber genau da sehe ich halt die vertane Chance. Dadurch das man im Forum persönlicher mit den Empfehlungen werden kann, als es Reviews je sein könnten. Man kann sich halt von diesem pseudo objektiven Standard entfernen und zum Beispiel auch Spiele empfehlen, die in Reviews eher schlecht wegkamen, aber vielleicht einem Genreliebhaber viel Spass machen, weil sie etwas Einzigartiges machen. Eben mehr auf die individuelle Person eingehen und derren Spielegeschmack.
Daviel hat geschrieben: ↑13. Dez 2018, 07:20
Wollte mich hier als Thread-Ersteller auch mal zu dem Thema melden. Mir war sehr wohl bewusst das ich die Frage sehr offen gestellt habe.
Dies hatte eigentlich mehrere Gründe:
- Ich will und wollte auch Spiele außerhalb meiner Komfortzone.
- Natürlich habe ich einige Spiele die hier genannt wurden wie z.B. Portal, Sleeping Dogs. Allerdings ist es für mich trotzdem super interessant, dass diese Spiele hier genannt werden.
- Ich bin mir durchaus bewusst, das hier auch Spiele genannt werden die in den Köpfen der Antwortenden "nostalgisch verklärt" werden im Hinblick auf Gameplay und/oder Grafik, allerdings bin ich der Meinung das selbst Spiele-Redakteure nicht komplett ohne Emotionen bewerten können.
Letztendlich kann ich ja im Voraus oder nach dem anspielen entscheiden ob ich ein Spiel weiterspielen möchte.
Wie ich schon geschrieben habe, man kann dir ja auch Empfehlungen gegen deinen Spielegeschmack/ außerhalb deiner Komfortzone geben. Ich kann zwar verstehen, dass man die Befürchtung hat, dass wenn man angibt was man sonst so spielt nur Empfehlungen kommen die in eine ähnliche Richtung gehen, aber man kann ja da dann genauso komplett dagegen empfehlen.
Ich werde also wohl warten bis ein Update oder ähnliches kommt, da sonst meine Liste ähnlich aussehen würde wie die von mrz. (wahrscheinlich sogar noch länger) Auch hier nicht das die per se schlecht wäre, aber ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass du damit Leute eher erschlägst und um sie einzukürzen müsste ich halt mehr über die Person wissen der ich die Empfehlung gebe.
DieTomate hat geschrieben: ↑15. Dez 2018, 23:01
Phazonis hat geschrieben: ↑11. Dez 2018, 12:58
Und dann noch dieser "muss man erlebt haben"/Nostalgie-Faktor: Ich habe zum Beispiel mal versucht in Zelda Ocarina of Time reinzukommen und bin daran kläglichst gescheitert. Die frühen 3D-Spiele altern halt leider so graziös wie Schwerlasttransporter und auch diese extremst leere Welt drum rum haben mir den Rest gegeben. Da kehre ich lieber zu A Link to the Past zurück, was ich heute noch regelmäßig gerne spiele.
Frühe 3D Spiele sind nicht schlecht gealtert. Die sahen schon immer scheiße aus.
Wann hast du Ocarina of Time denn versucht? Ich weiß nicht, ob du 1998 schon alt genug warst, aber hat dich das Spiel denn damals überhaupt interessiert oder begeistert? Oder hat dich die Grafik da auch schon angeekelt? Ich muss sagen, dass mir der Sprung von der 2D SNES Generation in die 3D PS1/N64 Generation überhaupt nicht gefallen hat.
Ich habe es erst vor 2-3 Jahren in Form der 3DS-version versucht nachzuholen. Und wie ich es mir damals gefallen hätte kann ich dir halt nicht sagen, weil ich 1998 zu jung war. Aber wahrscheinlich könntest du damit wohl recht haben, dass ich diese Veränderung vielleicht auch damals schon doof gefunden hätte.