Indieperlen aus dem Meer geangelt

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Albaster aka Jens
Beiträge: 26
Registriert: 27. Dez 2015, 16:23

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Albaster aka Jens »

The Curse of Issyos ist das neueste Spiel des spanischen Entwicklers Locomalito. Er hat sich in den letzten Jahren vor allem auf Retro-Spiele spezialisiert und auch der neueste Streich erinnert wohlig an alte NES-Zeiten

Erinnert mich sehr stark an Battle of Olympus
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Battle_of_Olympus
https://www.youtube.com/watch?v=v85ZFpd_RAE
habe ich auf dem NES gerne gespielt.

Das zweite Spiel Tidal Affair
Dazu werdet ihr aber eher selten kommen. Viel mehr spielen die Levels mit der Fähigkeit die Zeit anzuhalten und per Gedankenkontrolle die Gegner zu manipulieren. So lassen sich beispielsweise deren Wegrouten ändern und hier könnt die vielen Fallen in den Levels zu euren Vorteil nutzen. Das ganze wird später in strategischen Puzzle-Aufgaben aus
wiederum ein wenig an Cadaver, abgesehen von den Stealth - und Gedankenkontrollfähigkeiten. Kennt ihr Cadaver noch?

Aber je höher man in dieser Burg namens "Wulf" kam, desto mehr Adventureflair kam auf: Jeder der liebevoll gezeichneten Abschnitte war einzigartig, hinter jeder Tür lauerte eine andere Herausforderung - und es gab mehrere hundert Räume in fünf Levels, in denen man häufig von fiesen Fallen begrüßt wurde.
http://www.4players.de/4players.php/dis ... daver.html
Die Spielansicht und die Puzzleaufgaben erinnern stark daran. In der Retrospektive habe ich es als recht schwer und kniffelig in Erinnerung, habe ich auf dem Amiga sehr gern gespielt.

Bild

Kennt hier jemand ein (Indie)Spiel, welches ähnlich wie das damalige Cadaver aufgebaut ist (jetzt mal außer Tidal Affair ;) werde ich mir mal genauer ansehen)?
Samuel666
Beiträge: 1
Registriert: 3. Jan 2016, 23:57

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Samuel666 »

Ich würde (rein Persönlich) Soma als Indieperle des Jahres bezeichen.
Denn es schafft eine Atmosphäre aufzubauen die wirklich zu überzeugen weiß und es zählt nicht auf Jumpscares.
Im Vergleich zu anderen modernen "Horrorspielen" fällt es dadurch schon auf, auch die Story weiß zu überzeugen und kann auch die ein oder andere Frage im Bezug auf die eigene Vorstellung von manchen "Dingen" aufwerfen.
Da finde ich, kann man schonmal über einen Logikfehler bei einem Monster hinwegsehen.
Meiner Meinung nach bräuchte es gar keine Monster um zu funktionieren.
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Joss
Beiträge: 105
Registriert: 15. Okt 2015, 13:26
Wohnort: Monkey Island

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Joss »

Noch nicht gespielt, aber sehr interessiert an: Prison Architect.

Bild

Trailer

Darum mir interessant, weil es ein Spiel im Spannungsfeld von sozialen Werten und Devianzen, Gesellschaftskritik und Kontrolltheorie zu entwerfen versucht.
The studio has scrupulously researched the US prison system, talking to both wardens and prisoners and reading up on the theory of prison architecture. Designer Chris Delay came up with the idea after visiting Alcatraz, but then spent months analysing the current US system, looking into how the buildings are run, but how elements such as race, gang affinity and assault play into the process.
Ich würde mir mehr Versuche wünschen, die solche Schnittmengen zwischen Theorie und Praxis suchen und eine spielerische Umsetzung unternehmen. Alleine schon der Blick auf das Gefängnis als Unternehmen bricht mit der Alltagswahrnehmung und wirft spielerisch Fragen auf, mit denen man ansonsten nur in einer sehr spezialisierten Medienberichterstattung konfrontiert wird. In den Staaten noch einmal etwas anderes, insofern die Haftanstalten dort wegen der enormen Auslastung konstant unter Finanzierungsdruck stehen, wogegen in Deutschland das Thema nur bei den gelegentlichen Insassenstreiks (oder Ausbrüchen) in die öffentliche Aufmerksamkeit drängt. Außerdem interessant, weil der Zugang im Format einer Kulturware natürlich auch wiederum marktförmig ist: Der Southpark-Style als Designentscheid dürfte nicht zufällig sein und webt ein Netz zu anderen Unterhaltungsprodukten, während er andererseits subtil entschärft, um die Exploration zu motivieren.

Hersteller

Hintergrund
Stick them with the pointy end.
Jochen

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Jochen »

Albaster aka Jens hat geschrieben:Kennt hier jemand ein (Indie)Spiel, welches ähnlich wie das damalige Cadaver aufgebaut ist
Ich habe bestimmt zehn Jahre (wahrscheinlich noch länger) nicht mehr an Cadaver gedacht. Aber jetzt wo du fragst und ich das Bild gesehen habe und einen Augenblick in wunderbaren Erinnerungen schwelgte: Bastion. Es erinnert mich an Bastion. Oder besser gesagt: Bastion erinnert mich an Cadaver.
Albaster aka Jens
Beiträge: 26
Registriert: 27. Dez 2015, 16:23

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Albaster aka Jens »

Jochen hat geschrieben:Ich habe bestimmt zehn Jahre (wahrscheinlich noch länger) nicht mehr an Cadaver gedacht. Aber jetzt wo du fragst und ich das Bild gesehen habe und einen Augenblick in wunderbaren Erinnerungen schwelgte: Bastion. Es erinnert mich an Bastion. Oder besser gesagt: Bastion erinnert mich an Cadaver.
Danke für den Tipp, ich hab mal kurz nachgeschaut, was ich gelesen habe über Bastion, klingt sehr vielversprechend und verdammt nahe an Cadaver.

Wenn ich jetzt noch etwas vergleichbares (mehr oder weniger) zu Mercenary im neuen Gewand finden würde,
http://mercenarysite.free.fr/mercframes.htm

Bild

habe ich ein paar hoch interessante Alternativen (bzw. Ergänzungen) zu den Spielen meiner Jugenderinnerungen...
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Klagsam
Beiträge: 499
Registriert: 9. Dez 2015, 12:06

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Klagsam »

Hier mal meine 5ct:
Viel Spass hatte ich mit den Spielen von Zachtronics Industries, also insbesondere mit SpaceChem und Infinifactory
Beides sind Programmierpuzzlespiele würde ich mal sagen, bei denen es darum geht Fabriken aufzubauen, die bestimmte Produkte herstellen.
Albaster aka Jens
Beiträge: 26
Registriert: 27. Dez 2015, 16:23

Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Albaster aka Jens »

Selber noch nicht gespielt, aber besonders im Zusammenhang mit Sunless Sea vielleicht sehr interessant: 80 Days

"80 Days" ist eine interaktive Erzählung mit kleinem Management-Anteil. Basierend auf Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen" entwirft das durch die "Sorcery!"-Spiele bekannt gewordene englische Entwicklerstudio inkle hier eine Steampunk-Version des Vorbilds.

Die narrative Erzählweise aus kleinen "Story-Häppchen" mit Entscheidungen sowie Mikromanagement (Reiseplanung) ist also ähnlich umgesetzt wie in Sunless Sea.

"80 Days" ist ein faszinierendes Gesamtwerk: ein Spiel an der Grenze zwischen Spiel und Literatur, schön illustriert und elegant geschrieben. Immer wieder überraschend.


Bild

Mehr zu lesen gibt es hier:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/80 ... 57906.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/80 ... 84947.html
http://www.inklestudios.com/80days/
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Max
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Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Max »

80 Days hatte ich vor gut einem Jahr mal auf dem iPhone gespielt. Ist in der Tat ein sehr charmantes, schönes Spiel. Die Geschichte ist kein Knaller, aber vor allem die verschiedenen Städte der Welt werden immer wieder schön beschrieben, und zwar nicht einfach nur als Panoramabeschreibung, sondern der Spieler erlebt die Atmosphäre der Stadt durch die kleinen Geschichtchen. Hier wurde "Show, don't tell" gut umgesetzt.

Ich weiß nicht, ob das Spiel mittlerweile auch auf Deutsch erschienen ist, ansonsten gilt auch hier wie bei Sunless Sea, dass man recht gutes Englisch sprechen sollte, um das Spiel gut zu verstehen. Und wer nicht gerne liest, ist bei dem Spiel sowieso falsch.
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Nachtfischer
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Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Nachtfischer »

Mobile-Spielern (PC-Version kommt in Kürze) sei an dieser Stelle Auro: A Monster-Bumping Adventure empfohlen. Ich habe selten ein derart elegantes, tiefes und befriedigendes Taktikspiel erlebt, das einen permanent zu Miniatur-Geniestreichen treibt. Zudem löst es viele althergebrachte Probleme matchbasierter Single-Player-Videospiele, indem es die oft in Willkürlichkeit ausartende Highscore-Hatz durch ein "kompetitives Einzelspieler-Elo-System" (inklusive "Ladder") ersetzt. Alle Fans von Taktik, Strategie oder schlicht beobachtbaren Game-Design-Fortschritten sollten mal investigieren! ;)
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Nachtfischer
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Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von Nachtfischer »

Apropos Sichtbarkeit (siehe aktuelle Podcast-Episode): Mit Dream Quest ist jetzt eines der unscheinbarsten und zugleich interessantesten Spiele der letzten Jahre auf Steam angekommen. Es handelt sich um einen Roguelike-Kartenspiel-Mix, von dem Magic-Erfinder Richard Garfield so begeistert war, dass er nachträglich als Consultant mitgewirkt hat. Wem Grafik egal ist, dem kann ich das Ding nur wärmstens ans Herz legen. Sollte für dutzende bis hunderte Stunden Spielspaß reichen.

In Bildern sieht das Ganze so aus (Augenkrebs-Warnung!):
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derFuchsi
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Re: Indieperlen aus dem Meer geangelt

Beitrag von derFuchsi »

Every Day The Same Dream.

http://www.molleindustria.org/everydayt ... dream.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Nett Idee. Einfach mal wirken lassen.
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